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13 Neonatologie/Pädiatrie - DGEM

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S72<br />

Leitlinie Parenterale Ernährung der <strong>DGEM</strong><br />

<strong>13</strong> <strong>Neonatologie</strong>/<strong>Pädiatrie</strong><br />

Arbeitsgruppe C. Fusch (AG−Leiter), K. Bauer, H.−J. Böhles, F. Jochum, B. Koletzko, M. Krawinkel, K. Krohn, S. Mühlebach<br />

Schlüsselwörter<br />

l " Frühgeborenes<br />

l " low birth weight infant<br />

l " Neugeborenes<br />

l " Monitoring<br />

l " Kindheit<br />

Key words<br />

l " premature infant<br />

l " low birth weight infant<br />

l " newborn infant<br />

l " monitoring<br />

l " childhood<br />

Bibliografie<br />

DOI 10.1055/s−2006−951889<br />

Aktuel Ernaehr Med 2007; 32,<br />

Supplement 1: S72 ± S88<br />

Georg Thieme Verlag KG<br />

Stuttgart ´ New York ´<br />

ISSN 1862−0736<br />

Vorbemerkung<br />

!<br />

Der überwiegende Teil der Empfehlungen zur<br />

Substratzufuhr (mit Ausnahme der Kapitel ¹Ami−<br />

nosäurebedarf“ und ¹Informationen zur Auswahl<br />

und Herstellung von Aminosäurelösungen“ im<br />

Anhang, die gesondert für diese Leitlinie erstellt<br />

wurden) wurde in Anlehnung an die ¹Guidelines<br />

on Paediatric Parenteral Nutrition“, einer ge−<br />

meinsamen Arbeitsgruppe der European Society<br />

of Paediatric Gastroenterology, Hepatology and<br />

Nutrition (ESPGHAN, www.espghan.org) und Eu−<br />

ropean Society for Clinical Nutrition and Metab−<br />

olism (ESPEN, www.espen.org) erstellt [1]. Da<br />

eine systematische Literaturrecherche für die<br />

Entwicklung der europäischen Leitlinien durch−<br />

geführt worden war, wurde sie für die hier vorlie−<br />

genden Leitlinien nicht noch einmal wiederholt.<br />

Einleitung<br />

!<br />

Für die Neonatalzeit (1. ± 28. Lebenstag) und das<br />

Säuglingsalter (1. ± 12. Lebensmonat) können evi−<br />

denzbasierte Empfehlungen aufgrund einer Viel−<br />

zahl von publizierten Studien durch systemati−<br />

sche Reviews für viele Bereiche erstellt werden.<br />

Dagegen ist bei Kindern und Jugendlichen die Da−<br />

tenlage dürftiger. Insbesondere bei Kindern jen−<br />

seits der Neonatalzeit liegen nur wenige Daten<br />

aus randomisiert kontrollierten klinischen Studi−<br />

en vor.<br />

Eine besondere Herausforderung der Durchfüh−<br />

rung parenteraler Ernährung (PE) bei pädiat−<br />

rischen Patienten ergibt sich aus der großen<br />

Spannbreite zwischen den Patienten, die von ex−<br />

trem unreifen Frühgeborenen bis hin zu Jugend−<br />

lichen mit einem Körpergewicht von mehr als<br />

100 kg reicht, und ihrem unterschiedlichen Sub−<br />

stratbedarf. Dabei sind alters− und reifeabhängi−<br />

ge Veränderungen des Stoffwechsels und des<br />

Flüssigkeits− und Nährstoffbedarfs zu berück−<br />

Fusch C et al. <strong>Neonatologie</strong>/<strong>Pädiatrie</strong> ¼ Aktuel Ernaehr Med 2007; 32, Supplement 1: S72 ± S88<br />

sichtigen sowie die klinische Situation, in der<br />

eine PE eingesetzt wird. Indikationen, Vorgehen<br />

und die Zufuhr an Flüssigkeit und Substraten un−<br />

terscheiden sich deshalb ganz erheblich von der<br />

PE−Praxis bei erwachsenen Patienten. Zum Ver−<br />

ständnis der Ernährungsstrategien für Kinder<br />

und Jugendliche erscheint es darum sinnvoll,<br />

einige physiologische Besonderheiten pädiatri−<br />

scher Patienten darzustellen.<br />

" Der Flüssigkeits−, Nährstoff− und Energiebe−<br />

darf von Früh− und Neugeborenen ist pro kg<br />

Körpergewicht höher als bei älteren pädiatri−<br />

schen und bei erwachsenen Patienten (II).<br />

" Der Substratbedarf pädiatrischer Patienten<br />

kann nicht proportional auf der Basis des<br />

Körpergewichtes aus dem Bedarf Erwachse−<br />

ner abgeleitet werden, sondern bestimmt sich<br />

aus altersspezifischen physiologischen Bedin−<br />

gungen (II).<br />

" Der Flüssigkeits−, Nährstoff− und Energiebe−<br />

darf in der postpartalen Anpassungs− und<br />

Stabilisationsphase unterliegt besonderen<br />

Bedingungen und erfordert ein spezifisches<br />

Vorgehen für die Postpartalperiode (II).<br />

" Neugeborene und Säuglinge verfügen im Ver−<br />

gleich zu älteren pädiatrischen Patienten oder<br />

Erwachsenen nur über sehr geringe Körper−<br />

speicher an Nährstoffen und über in vieler<br />

Hinsicht unreife Regulationsmechanismen,<br />

sodass eine sehr sorgfältig an den Bedarf an−<br />

gepasste Zufuhr notwendig ist, um Imbalan−<br />

zen zu vermeiden (II).<br />

" Eine unangemessene Substratzufuhr im frü−<br />

hen Säuglingsalter kann langfristig nachteilige<br />

Auswirkungen im Sinne einer metabolischen<br />

Programmierung des Krankheitsrisikos im<br />

späteren Lebensalter haben (II).


Physiologische Grundlagen<br />

!<br />

Der Wassergehalt des Körpers ist altersabhängig und nimmt von<br />

ca. 90 % bei einem Frühgeborenen nach 24 Schwangerschaftswo−<br />

chen bis auf unter 70% bei einem 12 Monate alten Säugling ab<br />

[2, 3].<br />

Der Flüssigkeitsumsatz pro kg Körpergewicht ist bei Neugebore−<br />

nen höher als bei älteren Patienten [4]. Hierzu tragen die Unreife<br />

der Niere (verminderte Konzentrationsfähigkeit, dadurch größe−<br />

res Urinvolumen) [5], der höhere Energieumsatz, die größere<br />

Körperoberfläche im Vergleich zum Körpervolumen und die Un−<br />

reife der Epidermis mit daraus resultierender hoher Perspiratio<br />

insensibilis bei [6]. Die Regulationsmechanismen des Wasser−<br />

und Elektrolythaushaltes sind durch die Unreife der Niere im<br />

Vergleich zum Erwachsenen vermindert. Neben der geringeren<br />

Konzentrationsfähigkeit der Niere [7] ist auch ihre glomeruläre<br />

Filtrationsfähigkeit, die tubuläre Rückresorption und die H + −Io−<br />

nen−Elimination im Vergleich zu älteren Kindern geringer [8, 9].<br />

Der Energie− und Nährstoffbedarf von Neugeborenen ist bezogen<br />

auf das Körpergewicht höher als bei älteren Patienten. Das resul−<br />

tiert aus der vermehrten (Stoffwechsel−)Aktivität und dem Kör−<br />

perwachstum [10]. Der höhere Energiebedarf und das Körper−<br />

wachstum führen auch zu einem höheren Bedarf der verschiede−<br />

nen Nahrungssubstrate [11±14].<br />

Neben den bekannten nutritiven Effekten einer Nahrungszufuhr<br />

gibt es zunehmende Evidenz für langfristige Veränderungen des<br />

Stoffwechsels, ausgelöst durch die Ernährung in der frühen<br />

Kindheit (frühe metabolische Programmierung der späteren Ge−<br />

sundheit) [15,16].<br />

Entsprechend ist bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkin−<br />

dern eine besonders sorgfältig dem metabolischen Bedarf ange−<br />

passte Zufuhr von Nährstoffen notwendig, in einem weitaus hö−<br />

heren Maße als bei älteren pädiatrischen Patienten oder Erwach−<br />

senen. Es ist keinesfalls angemessen, Zufuhrempfehlungen für<br />

andere Patientengruppen wie Erwachsene auf der Grundlage<br />

des Körpergewichtes für Säuglinge oder Kleinkinder umzurech−<br />

nen, ohne die grundsätzlich unterschiedlichen physiologischen<br />

Bedingungen zu berücksichtigen.<br />

Neben den altersabhängigen Veränderungen des Nährstoffbe−<br />

darfs stellen die Anpassungsvorgänge nach der Geburt ± in beson−<br />

derem Ausmaß bei Frühgeborenen ± für die bedarfsgerechte Ver−<br />

sorgung mit Flüssigkeit und anderen Nahrungssubstraten eine<br />

besondere Herausforderung dar. Mit der Umstellung des Stoff−<br />

wechsels und der Nierenfunktionen sowie der initial hohen<br />

Perspiratio kommt es zu einer Zunahme des Flüssigkeits− und<br />

Energiebedarfs von Tag zu Tag. Deshalb sind in den ersten Le−<br />

benstagen tägliche Anpassungen der parenteralen Zufuhr not−<br />

wendig [17]. Dieser Anpassungs− und Stabilisierungsphase (5 ±7<br />

Tage nach Geburt) folgt die Phase des stabilen Wachstums. Jen−<br />

seits der Neonatalperiode ändert sich der Hydratationsgrad der<br />

fettfreien Körpermasse nur wenig, und der prozentuale Wasser−<br />

gehalt des Körpers wird im Wesentlichen durch den Fettanteil<br />

der Körpermasse bestimmt.<br />

Indikation für eine parenterale Ernährung<br />

!<br />

Neonatale Patienten<br />

" In der Regel benötigen alle Frühgeborenen < 35. SSW und alle<br />

kranken Reifgeborenen während der Phase des allmählichen<br />

Aufbaus der enteralen Nahrungszufuhr eine vollständige<br />

oder partielle PE (IV).<br />

Leitlinie Parenterale Ernährung der <strong>DGEM</strong> S73<br />

" Der Anteil der PE sollte zur Minimierung von Nebenwirkun−<br />

gen sobald als möglich durch eine enterale Ernährung ver−<br />

mindert (teilparenterale Ernährung) und schließlich kom−<br />

plett durch enterale Ernährung abgelöst werden (II).<br />

Kommentar<br />

Frühgeborene (< 35. vollendete Gestationswochen) und ernst−<br />

haft erkrankte Reifgeborene können nach der Geburt aus ver−<br />

schiedensten Gründen meist keine den Bedarf deckende entera−<br />

le Nahrungszufuhr erhalten (Unreife des Gastrointestinaltraktes<br />

mit der Gefahr der Ausbildung einer nekrotisierenden Enteroko−<br />

litis, muskuläre und neurologische Unreife, Erkrankungen u.a.).<br />

Deshalb ist für diese Patienten nach der Geburt in der Regel<br />

eine PE notwendig.<br />

Die Entscheidung zwischen den einzelnen Formen der Nah−<br />

rungszufuhr (oral, enteral, partielle PE, oder totale PE) sollte je−<br />

weils nach medizinischer Indikation unter dem Leitgedanken<br />

¹so wenig invasiv wie möglich“ entschieden werden. Dieses Vor−<br />

gehen begünstigt niedrige Komplikationsraten [18±21]. Daher<br />

sollte die Nahrungszufuhr so hoch wie möglich oral oder enteral<br />

und nur wenn beides nicht ausreichend möglich ist, (teil)paren−<br />

teral erfolgen [22].<br />

Frühgeborene werden im Vergleich zum reifen Neugeborenen<br />

mit geringen Nahrungsreserven geboren (geringes subkutanes<br />

Fettgewebe, geringe Glykogenreserven in der Leber). Wegen ih−<br />

res hohen Nährstoffbedarfs haben sie ein besonderes Risiko für<br />

eine Hypoglykämie. Prophylaktisch sollten darum alle Frühge−<br />

borenen < 35. vollendeten SSW einen Nahrungsaufbau unter<br />

(teil−)PE erhalten. Dabei ist die ¹optimale Versorgung“ mit den<br />

verschiedenen Nahrungskomponenten bei Früh− und kranken<br />

Neugeborenen weiter in Diskussion. Grundsätzlich ist es sinn−<br />

voll, wegen der unterschiedlichen Anforderungen an die Ernäh−<br />

rung, die Empfehlungen für die Anpassungs− und Stabilisie−<br />

rungsphase von den Empfehlungen für die Phase des stabilen<br />

Wachstums zu unterscheiden.<br />

Publizierte Empfehlungen (z. B. [11,15, 23±26]) berücksichtigen<br />

oft nicht die besonderen Bedingungen der Anpassungs− und Sta−<br />

bilisierungsphase nach der Geburt (5±7 Tage nach der Geburt),<br />

die der Phase des stabilen Wachstums vorausgeht. Das führt da−<br />

zu, dass der hier aufgetretene Wachstumsrückstand (gegenüber<br />

intrauterinen Perzentilen) oft nicht bis zum errechneten Ge−<br />

burtstermin aufgeholt wird [27]. Es wird das Ziel diskutiert,<br />

dass der überwiegende Anteil der eutrophen Frühgeborenen<br />

ihre Geburtsperzentile spätestens um den errechneten Geburts−<br />

termin wieder erreicht haben sollte. Dieses Ziel scheint notwen−<br />

dig, da eine Wachstumsretardierung ein Risikofaktor für die<br />

langfristige neurologische Entwicklung sein könnte [27±29].<br />

Da evidenzbasierte Daten über die langfristige Entwicklung bei<br />

verschiedenen Wachstumsgeschwindigkeiten von Frühgebore−<br />

nen nicht vorliegen, muss zwischen den möglichen langfristigen<br />

Risiken einer Wachstumsretardierung und den Nebenwirkun−<br />

gen einer höheren Substratzufuhr in der Neugeborenenperiode<br />

abgewogen werden. In der Regel wird als Idealziel bei Frühgebo−<br />

renen ein Wachstum parallel zu den intrauterinen Wachstums−<br />

perzentilen angesehen. Hierzu ist es notwendig, das Nährstof−<br />

fangebot individuell an die jeweiligen Bedürfnisse des Frühge−<br />

borenen ± auch in der Phase des kontinuierlichen Wachstums ±<br />

anzupassen (vgl. unten). Dabei ist das Ziel nicht nur eine positive<br />

Stickstoffbilanz wie in der Anpassungs− und Stabilisierungspha−<br />

se zu erreichen, sondern möglichst ein Aufholwachstum bis auf<br />

die Geburtsperzentile zu fördern.<br />

Fusch C et al. <strong>Neonatologie</strong>/<strong>Pädiatrie</strong> ¼ Aktuel Ernaehr Med 2007; 32, Supplement 1: S72 ± S88


S74<br />

Leitlinie Parenterale Ernährung der <strong>DGEM</strong><br />

Ältere Kinder− und Jugendliche<br />

" Kann der Energie− und Nährstoffbedarf eines Patienten im<br />

Vorschul− oder Schulalter durch eine enterale Nährstoffzu−<br />

fuhr nicht gedeckt werden, ist abhängig von Ernährungszu−<br />

stand und klinischen Umständen spätestens innerhalb von 7<br />

Tagen eine partielle oder totale PE zu erwägen (C).<br />

Kommentar<br />

Bei Patienten jenseits des Säuglingsalters ist der Beginn einer<br />

(teil)parenteralen Ernährung abhängig von den individuellen<br />

Umständen, dem Alter und der Erkrankung des Kindes oder des<br />

Jugendlichen festzulegen. Im Gegensatz zu Säuglingen kann bei<br />

Vorschul− und Schulkindern in gutem Ernährungszustand in Ab−<br />

hängigkeit von den klinischen Umständen eine Periode mit in−<br />

adäquater Nährstoffzufuhr und Abbau der Körperspeicher von<br />

bis zu sieben Tagen toleriert werden.<br />

Energie− und Nährstoffbedarf<br />

!<br />

Energiebedarf<br />

Der Energiebedarf ist altersabhängig (l " Tab. 1) und wird von Er−<br />

krankung und Therapie beeinflusst. Für die üblichen klinischen<br />

Situationen können Bedarfstabellen eine ausreichende Orientie−<br />

rung bieten, die mit entsprechenden Auf− oder Abschlägen (z. B.<br />

bei Fieber/Respiratortherapie) eine grobe Annäherung an den<br />

Bedarf des individuellen Patienten ermöglichen. Bei der Ab−<br />

schätzung ist zu berücksichtigen, dass alle Angaben auf Daten<br />

beruhen, die an gesunden Patienten gewonnen wurden. Die in−<br />

dividuellen Umstände (z.B. verminderte körperliche Aktivität<br />

bei Bettruhe, Infektionen, entzündliche Prozesse, Energieverlus−<br />

te durch Stomata etc.) führen zu Abweichungen des tatsächli−<br />

chen vom errechneten (geschätzten) Energiebedarf.<br />

Durch Monitoringmaßnahmen kann der tatsächliche Bedarf des<br />

behandelten Patienten genauer eingegrenzt werden (z. B. Ge−<br />

wichtsverlauf) (s. Kapitel ¹Komplikationen und Monitoring“).<br />

Wird mit dem geschätzten Energiebedarf der gewünschte Thera−<br />

pieeffekt (z. B. perzentilenparalleles Wachstum) nicht erreicht<br />

und bietet das Monitoring keine sicheren Hinweise auf eine adä−<br />

quate Energiezufuhr, so kann die Schätzung durch den Einsatz<br />

verschiedener Formeln hilfreich sein. Die Gleichungen (WHO<br />

1985, Schofield 1985 und Harris−Benedict 1919 [30 ± 32]) wur−<br />

den aber ebenfalls bei gesunden Kindern etabliert und müssen<br />

genau wie die in Tabellen veröffentlichten Angaben für den indi−<br />

viduellen Patienten korrigiert werden. Die Messung des Energie−<br />

umsatzes erfolgt im klinischen Alltag selten routinemäßig und<br />

ist indiziert, wenn trotz Schätzhilfen und Monitoring Zweifel<br />

über eine adäquate Energiezufuhr bestehen bleiben.<br />

Für eine detaillierte Übersicht über Aspekte des Energiebedarfs<br />

von Kindern verschiedener Altersklassen und bei unterschiedli−<br />

chen Krankheitsbildern verweisen wir auf die ¹Guidelines on<br />

Paediatric Parenteral Nutrition“ der ESPGHAN und ESPEN [1].<br />

Kohlenhydratbedarf<br />

" Die endogene Glukoseproduktion variiert von ca. 2 mg/kg/<br />

min (3 g/kg/Tag) beim Erwachsenen bis ca. 8 mg/kg/min<br />

(11,5 g/kg/Tag) Glukose bei Frühgeborenen (II).<br />

" Die maximale Glukoseoxidation liegt bei Frühgeborenen bei<br />

ca. 7 mg/kg/min (10 g/kg/Tag), bei Reifgeborenen und Säug−<br />

lingen bei ca. 12 mg/kg/min (18 g/kg/Tag) (II ±III).<br />

Fusch C et al. <strong>Neonatologie</strong>/<strong>Pädiatrie</strong> ¼ Aktuel Ernaehr Med 2007; 32, Supplement 1: S72 ± S88<br />

Tab. 1 Richtwert für die gesamte parenterale Energiezufuhr (inkl. Amino−<br />

säuren) bei stabilen Patienten [1]<br />

Alter (Jahre) kcal/kg KG/Tag<br />

Frühgeborene 110 ± 120<br />

0 bis < 1 90 ± 100<br />

1 bis < 7 75 ± 90<br />

7 bis < 12 60 ± 75<br />

12 ± 18 30 ± 60<br />

" Bei Reifgeborenen und Kindern bis 2 Jahren sollte die Gluko−<br />

sezufuhr ca. 12 mg/kg/min (18 g/kg/Tag) üblicherweise nicht<br />

überschreiten (C).<br />

" Die Glukosezufuhr sollte gegebenenfalls entsprechend dem<br />

Alter und/oder der klinischen Situation (z.B. Mangelernäh−<br />

rung, akute Erkrankung, Medikamentengabe) angepasst wer−<br />

den (C).<br />

" Eine übermäßig hohe Kohlenhydratzufuhr kann zu Netto−<br />

lipogenese mit Fettdeposition und Steatose der Leber führen<br />

(II ± III).<br />

Kommentar<br />

Glukose ist der für die PE verwendete Zucker und trägt gewöhn−<br />

lich den größten Anteil zur Osmolarität der PE−Lösung bei. Die<br />

Osmolarität einer Glukoselösung steigt mit zunehmender Kon−<br />

zentration signifikant von 255 mosm/l bei einer 5 %igen Gluko−<br />

selösung auf 1020 mosm/l bei einer 20 %igen Glukoselösung.<br />

Über eine periphere Venenverweilkanüle werden erfahrungsge−<br />

mäß Glukosekonzentrationen bis 12,5 % gut vertragen, sofern<br />

nicht andere osmolaritätssteigernde Substanzen zugesetzt wer−<br />

den.<br />

Glukose kann unmittelbar vom ZNS verstoffwechselt werden.<br />

Die endogene Glukoseproduktion variiert von ca. 2 mg/kg/min<br />

(3 g/kg/Tag) beim Erwachsenen bis zu ca. 8 mg/kg/min<br />

(11,5 g/kg/Tag) Glukose bei Frühgeborenen [33±36]. Bei der PE<br />

sollte die maximale Glukosezufuhr die Glukoseoxidationsrate<br />

nicht überschreiten. Bei Frühgeborenen lag die maximale Gluko−<br />

seoxidation bei ca. 7 mg/kg/min (10 g/kg/Tag) [37,38]; bei reifge−<br />

borenen Neugeborenen und Säuglingen unter langfristiger PE<br />

lag sie bei ca. 12 mg/kg/min (18 g/kg/Tag) [39 ±41]. Bei kritisch<br />

kranken Kindern mit Verbrennungen wurde eine maximale Glu−<br />

koseoxidation von 5 mg/kg/min beschrieben [41].<br />

Exzessive Glukosezufuhr führt zu Nettolipogenese und damit<br />

Fettdeposition [42,43]. Die übermäßige Zufuhr kann zu einer<br />

hepatischen Steatose mit Beeinträchtigung der Leberfunktion<br />

führen [44, 45].<br />

Besonderheiten bei neonatalen Patienten<br />

(Hyper−/Hypoglykämien)<br />

" Die Inzidenz von Hyperglykämien steigt mit zunehmender<br />

Unreife (abnehmendem Gestationsalter) (II).<br />

" Zur Prävention von Hyperglykämien bei Frühgeborenen kann<br />

der Beginn der parenteralen Glukosezufuhr gemeinsam mit<br />

einer Aminosäurezufuhr von 2 ± 3 g/kg/Tag ab dem 1. Lebens−<br />

tag beitragen. Eine frühe Insulintherapie ist ebenfalls Erfolg<br />

versprechend, jedoch mit Risiken assoziiert. Vor einer gene−<br />

rellen Empfehlung sollten weitere kontrollierte Studien ab−<br />

gewartet werden (B).<br />

Kommentar<br />

In der Anpassung− und Stabilisierungsphase treten bei Frühge−<br />

borenen häufig Schwankungen des Blutzuckerspiegels auf, die


unter anderem durch geringe Substratreserven (Hypoglykämie)<br />

oder durch eine Insulinresistenz (Hyperglykämie) beeinflusst<br />

sein können [46 ± 48]. Zur Definition von Hypo− oder Hypergly−<br />

kämie weit verbreitet sind als untere Grenze ein Blutzuckerspie−<br />

gel von 50 mg/dl (2,75 mmol/l) und ein oberer Blutzuckerspiegel<br />

von 150 mg/dl (8,3 mmol/l), ohne dass diese Richtwerte durch<br />

Studien zu den kurz− und langfristigen Auswirkungen abgesi−<br />

chert sind. Die Inzidenz von Hyperglykämien steigt mit abneh−<br />

mendem Gestationsalter [49, 50]. Eine frühe Intervention mit<br />

intravenöser Insulinsupplementation bei Hyperglykämien wird<br />

diskutiert, um die angestrebte Energiezufuhr und eine positive<br />

Stickstoffbilanz schneller zu erreichen [51]. Dieser Vorteil ist<br />

den möglichen Komplikationen dieser Therapie gegenüberzu−<br />

stellen. Kontrollierte Studien bezüglich der Vor− und Nachteile<br />

einer frühen Insulintherapie bei Frühgeborenen liegen nicht<br />

vor. Vorgeschlagen wurde auch, bereits ab dem 1. Lebenstag mit<br />

einer Aminosäurezufuhr von 2 ± 3 g/kg KG/Tag zu beginnen, mit<br />

dem Ziel der Hyperglykämieprophylaxe in der Anpassungs− und<br />

Stabilisierungsphase. Hierdurch kann die endogene Insulin−<br />

sekretion stimuliert und die Häufigkeit und das Ausmaß von<br />

neonatalen Hyperglykämien vermindert werden [52]. Dieses<br />

Vorgehen erscheint nach derzeitigem Kenntnisstand sinnvoll,<br />

ist jedoch durch weitere kontrollierte Studien zu überprüfen.<br />

Aminosäurebedarf<br />

" Der Bedarf an essenziellen Aminosäuren ist pro kg Körper−<br />

gewicht bei Säuglingen und insbesondere bei Frühgeborenen<br />

höher als bei älteren Kindern oder Erwachsenen (II).<br />

Kommentar<br />

In der PE werden kristalline Aminosäurelösungen in Konzentra−<br />

tionen von 3,5±15% (Osmolarität 450 ±1450 mosmol/l) einge−<br />

setzt. Bei der Verwendung von Aminosäurelösungen bei Kindern<br />

sind einige Besonderheiten im Vergleich zu Erwachsenen wegen<br />

des speziellen Aminosäurestoffwechsels und des wachstums−<br />

spezifischen Bedarfs zu berücksichtigen.<br />

Für Säuglinge und Kleinkinder geeignete Aminosäurelösungen<br />

müssen sich mit ihrer Zusammensetzung zum einen an den Er−<br />

fordernissen einer metabolischen Unreife und zum anderen am<br />

Bedarf des körperlichen Wachstums orientieren. Neben den<br />

klassischen acht unentbehrlichen Aminosäuren (Phe, Thr, Val,<br />

Leu, Ile, Tyr, Ser, Met) gelten besonders bei unreifen Säuglingen<br />

auch Zystein, Tyrosin, Histidin, Taurin, Glutamin und Arginin als<br />

unentbehrlich oder nur bedingt entbehrlich (s. Anhang ¹Infor−<br />

mationen zur Aminosäurezufuhr“).<br />

Aminosäurebedarf bei Neugeborenen<br />

" Bei Neugeborenen gelten einige der bei älteren Kindern und<br />

Erwachsenen nicht essenziellen Aminosäuren als konditio−<br />

nell essenziell (II).<br />

" Aminosäureimbalanzen können zu toxischen Organschäden<br />

führen und sind möglicherweise an der Entstehung einer<br />

PE−assoziierten Cholestase beteiligt (II).<br />

" Ursodesoxycholsäure und die Reduktion der Proteinzufuhr<br />

haben einen positiven Effekt auf den Verlauf einer durch PE<br />

bedingten Cholestase bei Neonaten (II).<br />

Kommentar<br />

Der Bedarf an essenziellen Aminosäuren bei Frühgeborenen ist<br />

höher als bei älteren Kindern oder Erwachsenen [11].<br />

Verschiedene Stoffwechselwege zur Metabolisierung von Ami−<br />

nosäuren sind bei Neonaten unreif (Phenylalaninhydroxylase,<br />

Leitlinie Parenterale Ernährung der <strong>DGEM</strong> S75<br />

Tyrosinaminotransferase, Zystathionase [53,54]). Hierdurch<br />

werden die bei Erwachsenen nicht essenziellen Aminosäuren<br />

Zystein, Tyrosin, Histidin, Taurin, Glutamin und Arginin zu ¹kon−<br />

ditionell“ essenziellen Aminosäuren [55, 56], andere Aminosäu−<br />

ren wie Methionin erreichen schnell hohe Spiegel, weil Schlüs−<br />

selenzyme unreif sind. Durch die Unreife des neonatalen Stoff−<br />

wechsels entstehen schneller als bei Erwachsenen oder älteren<br />

Kindern Aminosäureimbalanzen. Diese könnten mögliche nach−<br />

teilige Wirkungen auf die Organentwicklung haben [57].<br />

Trotz umfangreicher Bemühungen, optimierte Aminosäurelö−<br />

sungen für Säuglinge herzustellen, unterscheiden sich die Plas−<br />

maaminosäurespiegel parenteral ernährter Säuglinge von denen<br />

gestillter Säuglinge [58 ± 60]. Das liegt z.T. an der schlechten Lös−<br />

lichkeit oder Stabilität verschiedener Aminosäuren (wie z.B.<br />

Glutamin, Tyrosin, Zystein), sodass nicht jede beliebige Mi−<br />

schung einsetzbar ist. Von der unterschiedlichen Zusammenset−<br />

zung der Aminosäurelösungen wird die Stickstoffbilanz nicht<br />

signifikant beeinflusst [61,62].<br />

Die maximale Zufuhr orientiert sich grundsätzlich an zwei Gege−<br />

benheiten:<br />

1. Physiologische Eiweißsyntheserate in Abhängigkeit vom<br />

Alter:<br />

Entsprechend den Daten von Pohlandt et al. [63] und Micheli<br />

[64] haben Frühgeborene physiologischerweise um die 30.<br />

SSW eine maximale Eiweißsyntheserate mit einem Eiweiß−<br />

bedarf von etwa 2,7 g/kg KG/Tag, der bis zur 40. SSW wieder<br />

auf < 2,0 g/kg KG/Tag zurückgeht. Bei Frühgeborenen kann<br />

mit einer Aminosäurezufuhr von 2,5 g/kg KG/Tag und<br />

60 ± 90 kcal/kg KG/Tag in der Regel eine positive Stickstoffbi−<br />

lanz erzielt werden [65]. In Einzelfällen kann eine Amino−<br />

säurezufuhr bis zu 3,5±4 g/kg KG/Tag erforderlich sein, um<br />

eine den intrauterinen Verhältnissen entsprechende Protein−<br />

synthese zu erreichen [64].<br />

2. Harnstoff− und Ammoniakkonzentrationen im Plasma:<br />

Die Harnstoffproduktionsrate ist ein empfindliches Maß für<br />

die Aminosäureverwertung. Die Überwachung der Plasma−<br />

konzentrationen von Funktionsproteinen wie z.B. Präalbu−<br />

min, Fibrinogen oder Retinolbindungsprotein, kann Hinweise<br />

für eine ausreichende Aminosäureversorgung der Leber ge−<br />

ben. Es ist zu bedenken, dass eine durch hohe Glukosezufuhr<br />

bedingte starke Insulinausschüttung den N−Fluss bevorzugt<br />

zur Muskulatur lenkt.<br />

Stickstoffbilanzstudien bei parenteral ernährten Frühgeborenen<br />

zeigen übereinstimmend, dass bei einer Zufuhr von 530 mg<br />

Stickstoff etwa 380 mg (70%) retiniert werden, ähnlich den Ver−<br />

hältnissen bei enteraler Ernährung [66, 67]. Aminosäureimba−<br />

lanzen bei PE werden auch bei jungen Säuglingen als ein Faktor<br />

für die Entstehung einer Cholestase (häufige Nebenwirkung ei−<br />

ner langfristigen PE; bis zu 50% der langfristig parenteral ernähr−<br />

ten ELBW−Frühgeborenen entwickeln eine Cholestase [68]) dis−<br />

kutiert [18, 69,70].<br />

Aminosäurebedarf bei älteren Kindern<br />

und Jugendlichen<br />

Aufgrund der unzureichenden Studienlage bezüglich der paren−<br />

teralen Zufuhr von Aminosäuren bei älteren Kindern wird auf<br />

Empfehlungen zur enteralen Zufuhr von Aminosäuren verwie−<br />

sen [71] (l " Tab. 2).<br />

Lipidemulsionen<br />

" Lipidemulsionen sind integraler Bestandteil der längerfristi−<br />

gen PE bei Kindern (C).<br />

Fusch C et al. <strong>Neonatologie</strong>/<strong>Pädiatrie</strong> ¼ Aktuel Ernaehr Med 2007; 32, Supplement 1: S72 ± S88


S76<br />

Leitlinie Parenterale Ernährung der <strong>DGEM</strong><br />

" Lipidemulsionen sollten üblicherweise ca. 25±40 % der<br />

Nicht−Eiweiß−Energie bei total parenteral ernährten Patien−<br />

ten betragen (C).<br />

" Eine Glukosezufuhr über 18 g/kg KG/Tag induziert bei Säug−<br />

lingen eine Nettolipogenese und sollte generell vermieden<br />

werden (B).<br />

" Um einen Mangel an essenziellen Fettsäuren zu vermeiden,<br />

wird eine Mindestzufuhr von 0,25 g/kg KG/Tag an Linolsäure<br />

bei Frühgeborenen und 0,1 g/kg KG/Tag bei reifen Neugebo−<br />

renen und Kindern empfohlen (C).<br />

" Die parenterale Fettzufuhr sollte allgemein bei Säuglingen<br />

3 ±4 g/kg KG/Tag (0,<strong>13</strong> ±0,17 g/kg KG/h) (B) und bei älteren<br />

Kindern 2±3 g/kg KG/Tag (0,08±0,<strong>13</strong> g/kg KG/h) nicht über−<br />

schreiten (C).<br />

" Bei Frühgeborenen, reifen Neugeborenen und Säuglingen<br />

sollten Lipidemulsionen üblicherweise über 24 h (B) oder als<br />

zyklische Infusion während der Dauer der übrigen PE (C) ver−<br />

abreicht werden.<br />

" Triglyzeridkonzentrationen im Serum oder Plasma sollten bei<br />

Patienten bestimmt werden, die Lipidemulsionen erhalten,<br />

insbesondere bei einem erhöhten Risiko für Hyperlipidämien<br />

(z. B. hohe Lipidzufuhr, Katabolismus, Sepsis, ELBW) (C).<br />

" Eine Reduktion der Lipidzufuhr sollte erwogen werden, wenn<br />

Triglyzeridkonzentrationen im Serum oder Plasma unter lau−<br />

fender Infusion 250 mg/dl (2,8 mmol/l) bei Säuglingen oder<br />

400 mg/dl (4,5 mmol/l) bei älteren Kindern überschreiten (C).<br />

Kommentar<br />

Lipidemulsionen werden in der PE bei pädiatrischen Patienten<br />

als Energiequelle mit niedriger Osmolarität und hohem Energie−<br />

gehalt pro Volumeneinheit verwendet. Zusätzlich sichern sie die<br />

Versorgung mit essenziellen Fettsäuren. Die CO 2−Produktion<br />

wird gegenüber einer PE mit einem hohen Kohlenhydratanteil<br />

gesenkt [72±74]. Der Stickstoffmetabolismus kann durch Zusatz<br />

von Lipidemulsionen zur PE verbessert werden [75 ± 77].<br />

Die Fettoxidation hängt von der Gesamtenergiezufuhr und dem<br />

−verbrauch, der Zufuhr an Kohlenhydraten und Triglyzeriden<br />

und der Kohlenhydrat−/Fett−Ratio ab [72, 73]. Mit steigender<br />

Kohlenhydratzufuhr vermindert sich die Fettoxidation zuguns−<br />

ten der Fettspeicherung. Bei Säuglingen findet eine Lipogenese<br />

ab einer Kohlenhydratzufuhr über 18 g/kg/Tag statt [39,72]. Bei<br />

älteren Kindern liegt die Grenze der Kohlenhydratzufuhr, ab der<br />

eine Nettofettdeposition erfolgt, niedriger. Die Fettoxidation er−<br />

reicht ein Maximum, wenn die Nicht−Eiweiß−Energiezufuhr bei<br />

Neugeborenen zu 40 % [74] und bei Säuglingen zu 50 % aus Lipid−<br />

emulsionen gedeckt wird [72]. Generell wird eine Lipidzufuhr<br />

von 25 ± 40% der Nicht−Eiweiß−Kalorien empfohlen.<br />

Bei fehlender Fettzufuhr und kontinuierlicher Glukosezufuhr<br />

kann ein Mangel an essenziellen Fettsäuren biochemisch bei<br />

Frühgeborenen bereits nach wenigen Tagen nachgewiesen wer−<br />

den [78 ± 80]. Um einen Mangel an essenziellen Fettsäuren zu<br />

verhindern, sollten bei Frühgeborenen mindestens 0,25 g/kg KG/<br />

Tag an Linolsäure zugeführt werden [80, 81]. Bei Reifgeborenen<br />

und älteren Kindern ist eine Zufuhr von 0,1 g/kg KG/Tag vermut−<br />

lich ausreichend. Bei der Berechnung der Lipidzufuhr muss der<br />

unterschiedliche Gehalt verschiedener Lipidemulsionen an Li−<br />

nolsäure berücksichtigt werden. Der Mindestbedarf an a−Lino−<br />

lensäure ist schwierig zu definieren. Die meisten Daten diesbe−<br />

züglich wurden anhand tierexperimenteller Studien gewonnen<br />

[82]. Bei Kindern liegt nur ein Fallbericht zu einem a−Linolen−<br />

säuremangel vor [83]. Alle in Deutschland verwendeten Lipid−<br />

emulsionen enthalten a−Linolensäure.<br />

Fusch C et al. <strong>Neonatologie</strong>/<strong>Pädiatrie</strong> ¼ Aktuel Ernaehr Med 2007; 32, Supplement 1: S72 ± S88<br />

Die Obergrenze der Fettzufuhr ist ebenfalls schwierig zu bestim−<br />

men. Bei Frühgeborenen wird eine Zufuhr von 3 g/kg KG/Tag als<br />

kontinuierliche Infusion gut toleriert, gemessen an der Konzent−<br />

ration von Plasmatriglyzeriden und Cholesterol sowie der Ratio<br />

von unveresterten Fettsäuren/Albumin [84 ±86]. Bei Frühgebo−<br />

renen kann eine Fettzufuhr, die die Oxidationskapazität über−<br />

steigt, wünschenswert sein, um eine Gewichtszunahme und<br />

Fettdeposition zu erreichen. Bei Frühgeborenen unter 1000 g ist<br />

jedoch Vorsicht geboten, da die Toleranz gegenüber einer intra−<br />

venösen Fettzufuhr vermindert sein kann [87].<br />

Bei reifgeborenen Säuglingen wird bei einer Glukosezufuhr von<br />

unter 18 g/kg pro Tag eine maximale Fettoxidation von 4 g/kg<br />

KG/Tag erreicht [73, 75].<br />

Da die Fettutilisation in Abhängigkeit des Alters, der Schwere<br />

der Erkrankung und anderer Faktoren variiert, ist das Monitoring<br />

der Plasmatriglyzeride wichtig.<br />

Ein Anstieg der Konzentration der Plasmatriglyzeride ist zu er−<br />

warten, wenn die Infusionsgeschwindigkeit der Lipidemulsion<br />

die Geschwindigkeit der Hydrolyse der Triglyzeride überschrei−<br />

tet.<br />

Bei Frühgeborenen führte die schrittweise Steigerung der Lipid−<br />

zufuhr gegenüber einer sofortigen Gabe der angestrebten Menge<br />

nicht zu einer erhöhten Lipidtoleranz [88]. Falls eine graduelle<br />

Steigerung von 0,5 ±1 g/kg pro Tag durchgeführt wird, so kann<br />

dies zum Zwecke des Monitorings mit Messung der Triglyzerid−<br />

konzentration im Plasma erfolgen.<br />

Die Toleranz einer Lipidinfusion wird bei Frühgeborenen durch<br />

die kontinuierliche versus intermittierende Gabe erhöht<br />

[84,86, 88]. Bei stabilen Patienten kann die Gabe auch zyklisch<br />

intermittierend erfolgen.<br />

Die Geschwindigkeit der Hydrolyse der Triglyzeride ist von der<br />

Aktivität der Lipoproteinlipase abhängig. Die Aktivität der Post−<br />

Heparinlipoproteinlipase kann durch Gaben von Heparin gestei−<br />

gert werden [89,90]. Dadurch wird jedoch die Fettutilisation<br />

nicht gesteigert. Die gesteigerte Aktivität der Lipoproteinlipase<br />

führt zu einem Anstieg der unveresterten Fettsäuren, die u.U.<br />

nicht in gleicher Geschwindigkeit verstoffwechselt werden kön−<br />

nen [90, 91].<br />

Der Lipidstoffwechsel resultiert in einer Lipidperoxidation und<br />

der Bildung freier Radikale [92 ± 94]. Die Steigerung der Fettuti−<br />

lisation durch Reduzierung der Kohlenhydrat−/Fett−Ratio führt<br />

bei gleichbleibender Lipidzufuhr und damit reduzierter Energie−<br />

zufuhr zu einer Verminderung der Lipidperoxidation und Bil−<br />

dung freier Radikale [92]. Eine PE sollte zusätzlich mit Multivita−<br />

minpräparaten supplementiert werden, die sowohl Vitamin C<br />

als auch Vitamin E enthalten (a−Tocopherol), das freie Radikale<br />

bindet und antioxidativ wirkt [95 ± 97].<br />

PE mit 20 % Fettemulsionen führen wegen ihres geringeren Phos−<br />

pholipidgehaltes zu physiologischeren Phospholipid− und Cho−<br />

lesterolspiegeln im Vergleich zur PE mit klassischen 10 %−Fett−<br />

emulsionen [98]. Gleichzeitig ist aber auch der Anteil der aus<br />

dem Phospholipidemulgator beigetragenen LC−PUFA (langketti−<br />

gen mehrfach ungesättigten Fettsäuren) niedriger. LC−PUFA sind<br />

für Frühgeborene ¹konditionell“ essenziell. Ein Mangel kann zu<br />

Fehlentwicklungen von Retina und ZNS führen [99,100].<br />

Vitaminbedarf<br />

Wegen der eingeschränkten Datenlage erlaubt die Literatur kei−<br />

ne Altersdifferenzierung.


Neonatale Patienten, ältere Kinder und Jugendliche<br />

" Bei parenteraler Ernährung sollte eine Vitaminsupplementa−<br />

tion durchgeführt werden (C).<br />

" Der Vitaminbedarf bei Früh− und Neugeborenen (abgesehen<br />

von Vitamin D und K) sowie bei Säuglingen und Kindern ist<br />

nicht gut untersucht (IV).<br />

" Für Frühgeborene ist auf dem deutschen Markt kein parente−<br />

rales Vitaminsupplement verfügbar, das den gängigen Be−<br />

darfsempfehlungen entspricht (IV).<br />

" Vitaminpräparate sollten, wenn möglich, zusammen mit der<br />

Lipidemulsion verabreicht werden (C).<br />

" Früh− und kranke Reifegeborene sollten die ersten beiden Vi−<br />

tamin−K−Gaben subkutan/intramuskulär oder intravenös er−<br />

halten (II).<br />

" Zur Vitamin−D−Rachitisprophylaxe reicht auch bei sehr un−<br />

reifen Frühgeborenen die Zufuhr von 500 IU Vitamin D/Tag<br />

per os aus (II).<br />

Kommentar<br />

Der optimale Zeitpunkt des Beginns der Vitaminsupplementa−<br />

tion bei Neu− und Frühgeborenen ist unklar. Es sollte jedoch ge−<br />

nerell berücksichtigt werden, dass wasserlösliche Vitamine, mit<br />

Ausnahme von Vitamin B 12, kaum gespeichert werden. Bei pa−<br />

renteral ernährten Kindern kann eine unzureichende Thiamin−<br />

zufuhr innerhalb von Tagen zu schwerer Laktatazidose führen<br />

[101]. Daher ist der frühe Beginn der Vitaminsubstitution emp−<br />

fehlenswert, in der Regel von Beginn der parenteralen Ernäh−<br />

rung an.<br />

Die Vitaminzufuhr sollte täglich erfolgen. Alle klinischen Studi−<br />

en wurden mit kommerziell verfügbaren Vitaminpräparaten<br />

durchgeführt, sodass die existierenden Zufuhrempfehlungen<br />

[11,23,102] auf der Zusammensetzung spezifischer Präparate<br />

beruhen. Es ist kein Vitaminsupplement für Frühgeborene ver−<br />

fügbar, das den gängigen Bedarfsempfehlungen als Zusatz bei<br />

langfristiger PE voll entspricht.<br />

Bei der praktischen Durchführung einer PE ist zu bedenken, dass<br />

Vitamine durch Sauerstoff, Licht und Wärme zersetzt werden<br />

können. Zersetzungsreaktionen können durch katalytisch wir−<br />

kende Spurenelemente wie Kupfer und Eisen beschleunigt wer−<br />

den. Im Einzelfall können fettlösliche Vitamine an bestimmten<br />

Kunststoffmaterialien (Infusionsbesteck etc.) adsorbiert werden.<br />

Dadurch wird die zugeführte Dosis oft unkontrolliert und signi−<br />

fikant vermindert [103]. In Europa sind Kombinationspräparate<br />

verfügbar, die durch Lösung der Vitamine in einer Lipidemulsion<br />

die Adsorption an Plastik reduzieren. Darüber hinaus kann durch<br />

Zusatz von Multivitaminpräparaten die Bildung von Peroxiden<br />

in Lipidemulsionen reduziert werden [104]. Daher sollten Vita−<br />

minpräparate, wenn möglich, zusammen mit der Lipidemulsion<br />

verabreicht werden. In Diskussion sind zurzeit die klinischen<br />

Auswirkungen freier Radikale, die unter Lichtexposition in intra−<br />

venösen Multivitaminemulsionen entstehen können. Sie kön−<br />

nen zu einer Erhöhung der Peroxidausscheidung im Urin von<br />

Neugeborenen führen [105]. Bis zur Klärung der klinischen Sig−<br />

nifikanz dieser Ergebnisse sollten Zuleitungen mit Lichtschutz<br />

verwendet werden, wenn die zugeführte parenterale Lösung<br />

mit Vitaminen angereichert ist [106].<br />

Vitamin−D−Rachitisprophylaxe: Die Vitamin−D−Prophylaxe mit<br />

500 IU Vit. D/Tag per os ab dem 7. Lebenstag scheint auch zur<br />

Vorbeugung bei sehr unreifen Frühgeborenen auszureichen<br />

[107].<br />

Vitamin−K−Prophylaxe: Wegen der unklaren Resorption aus dem<br />

Gastrointestinaltrakt sollten Frühgeborene (< 35. SSW) und<br />

kranke Reifgeborene die ersten beiden Gaben der Vitamin K−Pro−<br />

phylaxe intramuskulär, subkutan oder intravenös erhalten<br />

[108,109]. Die Dosis der intravenösen Vitamin−K−Prophylaxe<br />

wird derzeit noch diskutiert. Die Vitamin−K−Spiegel waren bei<br />

Frühgeborenen nach einmaliger Gabe am 1. Lebenstag (1 mg Vi−<br />

tamin K intramuskulär) höher als bei Reifgeborenen [110].<br />

Detailliertere Angaben können den ¹Guidelines on Paediatric<br />

Parenteral Nutrition“ der ESPGHAN und ESPEN entnommen<br />

werden [1].<br />

Bedarf an Spurenelementen<br />

Wegen der eingeschränkten Datenlage erlaubt die Literatur kei−<br />

ne Altersdifferenzierung.<br />

Neonatale Patienten, ältere Kinder und Jugendliche<br />

" Der optimale Zeitpunkt für den Beginn der Spurenelement−<br />

supplementation bei Frühgeborenen < 1500 g Geburtsge−<br />

wicht ist unklar. Wir empfehlen den Beginn der Supplemen−<br />

tation mit Beginn der Zunahme des Körpergewichtes (5. Le−<br />

benstag) (C).<br />

" Der Spurenelementbedarf ist bei Früh− und Neugeborenen<br />

sowie Kindern nicht gut untersucht (IV).<br />

" Ein parenterales Spurenelementsupplement, das gängigen<br />

Bedarfsempfehlungen voll entspricht, ist auf dem deutschen<br />

Markt nicht verfügbar (II).<br />

" Bei langfristiger PE sollten Spurenelemente supplementiert<br />

werden (C).<br />

Leitlinie Parenterale Ernährung der <strong>DGEM</strong> S77<br />

" Bei Säuglingen und Kindern mit unklarem schlechten Gedei−<br />

hen (insbesondere Längenwachstum) und/oder Hautefflores−<br />

zenzen (typischerweise an Akren, mechanisch belasteten Re−<br />

gionen oder im Windelbereich) bzw. Durchfällen ist ein<br />

Zinkmangel auszuschließen (II).<br />

Kommentar<br />

Der Bedarf und der optimale Zeitpunkt für den Beginn einer Spu−<br />

renelementsupplementation für Früh− und Reifgeborene sowie<br />

Säuglinge und Kinder sind nicht abschließend geklärt. Die ente−<br />

rale Resorption von Spurenelementen bei teilparenteraler Er−<br />

nährung ist stark von der vorliegenden Verbindung und der Zu−<br />

sammensetzung der Nahrung abhängig [111], sodass der ver−<br />

bleibende parenterale Anteil schwer abgeschätzt werden kann.<br />

Durch kontrollierte Studien konnte der Bereich des Bedarfes für<br />

einige Spurenelemente zumindest eingegrenzt werden [102,<br />

111 ±114]. Es existiert kein Spurenelementsupplement, das den<br />

gängigen Bedarfsempfehlungen als Zusatz bei langfristiger PE<br />

entspricht [102]. Wir empfehlen die Supplementation mit Spu−<br />

renelementen nach Herstellerangaben bei langfristiger PE (> 7<br />

Tage) mit einem enteralen Nahrungsanteil von weniger als 50%<br />

der Energiezufuhr.<br />

Früh− und kranke Reifgeborene haben ein erhöhtes Risiko für die<br />

Entwicklung eines Spurenelementmangels. Frühgeborene wer−<br />

den mit wenig gefüllten Spurenelementspeichern geboren, da<br />

die Füllung der Speicher im letzten Trimester der Schwanger−<br />

schaft erfolgt und dieser Abschnitt durch die Frühgeburtlichkeit<br />

verkürzt ist. Schnelles Wachstum bei unbekanntem Bedarf und<br />

variable Resorption sind weitere Risikofaktoren, die zur Ent−<br />

wicklung eines Spurenelementmangels bei Frühgeborenen bei−<br />

tragen [115]. Bei kranken Reifgeborenen variieren der Bedarf<br />

und die Aufnahme mit der Grunderkrankung. Der optimale Zeit−<br />

punkt des Beginns der Supplementation ist kontrovers.<br />

Zink: Bei Neugeborenen mit unklarem schlechten Gedeihen (ins−<br />

besondere Längenwachstum) und/oder Hauteffloreszenzen<br />

Fusch C et al. <strong>Neonatologie</strong>/<strong>Pädiatrie</strong> ¼ Aktuel Ernaehr Med 2007; 32, Supplement 1: S72 ± S88


S78<br />

Leitlinie Parenterale Ernährung der <strong>DGEM</strong><br />

(Akren, mechanisch belastete Regionen) sollte ein Zinkmangel<br />

als Ursache in Erwägung gezogen werden [116,117]. Es wurde<br />

eine Vielzahl von Fallberichten über Zinkmangel bei Neonaten<br />

publiziert [116]. Bei unklarer klinischer Symptomatik ist auch<br />

an die seltenen genetisch bedingten Spurenelementstoffwech−<br />

selstörungen zu denken [117].<br />

Sonstige Supplemente<br />

" Ein Nutzen einer parenteralen Supplementierung von Gluta−<br />

min oder Arginin bei Kindern ist nicht belegt (C).<br />

" Eine Carnitinsupplementation bei Früh− und Neugeborenen<br />

unter PE sollte individuell erwogen werden (B).<br />

Kommentar<br />

Untersuchungen zur Argininsupplementation [118] bei erwach−<br />

senen Intensivpatienten sowie wenige Studien zur enteralen<br />

oder parenteralen Glutamingabe bei Neugeborenen weisen auf<br />

mögliche positive Effekte hin [119,120] (II), die jedoch kontro−<br />

vers diskutiert werden. Bei Früh− und Neugeborenen liegt keine<br />

Evidenz aus Metaanalysen vor, die einen Nutzen der parentera−<br />

len Supplementierung von Glutamin oder Arginin belegt [121].<br />

Vitamin A ist für das physiologische Lungenwachstum (Lungen−<br />

epithelzellen) notwendig. Bei Frühgeborenen mit einem Ge−<br />

burtsgewicht von < 1000 g belegt eine Metaanalyse, die sich auf<br />

sieben randomisierte, kontrollierte Untersuchungen stützt, die<br />

Wirksamkeit einer supranutritiven Vitamin−A−Supplementation<br />

hinsichtlich der Senkung des Sauerstoffbedarfs, des Überlebens<br />

im Alter von einem Lebensmonat und die Senkung des Sauer−<br />

stoffbedarfs im Alter von 36 Gestationswochen. Für die Inzidenz<br />

der Frühgeborenenretinopathie ergab sich eine Tendenz zu nied−<br />

rigeren Werten [122,123] (I). Die Autoren der systematischen<br />

Analyse der Cochrane−Datenbank halten weitere Studien zu den<br />

Wirkungen einer intravenösen Vitamin−A−Supplementierung<br />

für erforderlich.<br />

Carnitin ist für den Transport langkettiger Fettsäuren über die<br />

Mitochondrienmembran und ihre oxidative Metabolisierung er−<br />

forderlich. Carnitin ist in Muttermilch und in Säuglingsnahrun−<br />

gen enthalten, wird aber bei üblicher PE nicht zugeführt. Bei<br />

Frühgeborenen unter PE wurden niedrige Carnitinspiegel in Kör−<br />

pergeweben gemessen [124]. Die klinische Bedeutung ist nicht<br />

eindeutig geklärt. Erst bei einer massiven Absenkung der Serum−<br />

carnitinkonzentrationen ist mit einer Beeinträchtigung der Fett−<br />

säureoxidation zu rechnen. Für die metabolische Verfügbarkeit<br />

von Carnitin ist sein freier, also nicht veresterter Anteil aus−<br />

schlaggebend. Die Verfügbarkeit von freiem Carnitin wird durch<br />

die absolute Konzentration und durch den Quotienten Acylcar−<br />

nitin/freier Carnitin−Quotient (AC/FC) reflektiert. Dieser Quo−<br />

tient steht im dynamischen Gleichgewicht mit dem intramito−<br />

chondrialen Quotienten Acyl−CoA/freies CoA. Bei einem AC−/FC−<br />

Quotienten > 0,4 (> 0,7 im Nüchternzustand) wird von einer ver−<br />

minderten intramitochondrialen CoA−Verfügbarkeit ausgegan−<br />

gen. Eine Carnitinsupplementierung führt zu einer Freisetzung<br />

von intramitochondrialem CoA und sollte bei einem auffälligen<br />

AC−/FC−Quotienten erwogen werden. Eine Metaanalyse (die sich<br />

auf 14 randomisierte, kontrollierte Untersuchungen stützt) zeig−<br />

te keinen Effekt einer Carnitinsupplementation auf die Metabo−<br />

lisierung von Fett, die Lipogenese oder die Zunahme von Körper−<br />

gewicht [125].<br />

Fusch C et al. <strong>Neonatologie</strong>/<strong>Pädiatrie</strong> ¼ Aktuel Ernaehr Med 2007; 32, Supplement 1: S72 ± S88<br />

Praktisches Vorgehen<br />

!<br />

Kurz−, mittel− und langfristige (teil)parenterale<br />

Ernährung<br />

" Bei kurzfristiger (< 48 h) intravenöser Zufuhr ist bei gut er−<br />

nährten Klein− und Schulkindern ohne besondere metaboli−<br />

sche oder nutritionelle Risiken der Einsatz einer angepassten<br />

Glukose−/Elektrolytlösung (häufig Glukose 10 %) mit Supple−<br />

mentation von Kalium und Natrium zu empfehlen (IV).<br />

" Bei mittelfristiger PE (> 2 ±7 Tage) sollte die Gabe einer ange−<br />

passten Glukose−/Elektrolytlösung (häufig Glukose 10 %) mit<br />

bedarfsgerechter Supplementation von Natrium, Kalium,<br />

Aminosäuren, Lipiden und Vitaminen erfolgen (IV).<br />

" Bei langfristiger PE (> 7 Tage) sollte eine zusätzliche Supple−<br />

mentation mit Magnesium, Phosphat und Spurenelementen<br />

(bis zu einem enteralen Nahrungsanteil von 50 %) erfolgen.<br />

(IV).<br />

Kommentar<br />

Ist die Durchführung einer intravenösen Zufuhr bei gut ernähr−<br />

ten Klein− und Schulkindern ohne besondere metabolische oder<br />

nutritionelle Risiken erforderlich, so sollten nach der voraus−<br />

sichtlichen Notwendigkeit der Dauer folgende Situationen un−<br />

terschieden werden:<br />

I Kurzfristige parenterale Zufuhr für weniger als 48 h.<br />

II Mittelfristige parenterale Zufuhr für 2 ±7 Tage.<br />

III Langfristige PE für > 7 Tage.<br />

" Eine Unterscheidung in kurz−, mittelfristige und langfristige<br />

parenterale Zufuhr ist sinnvoll, da sich das Vorgehen mit der<br />

Dauer der PE unterscheidet.<br />

" Bei kurzfristiger (< 48 h) intravenöser Zufuhr ist bei gut er−<br />

nährten Klein− und Schulkindern ohne besondere metaboli−<br />

sche oder nutritionelle Risiken der Einsatz einer angepassten<br />

Glukose−/Elektrolytlösung (häufig Glukose 10 %) mit Supple−<br />

mentation von Kalium und Natrium zu empfehlen (IV).<br />

" Bei mittelfristiger PE (> 2 ±7 Tage) sollte die Gabe einer ange−<br />

passten Glukose−/Elektrolytlösung (häufig Glukose 10 %) mit<br />

bedarfsgerechter Supplementation von Natrium, Kalium,<br />

Aminosäuren, Lipiden und Vitaminen erfolgen (IV).<br />

" Bei langfristiger PE (> 7 Tage) sollte eine Supplementation mit<br />

Natrium, Kalium, Magnesium, Phosphat, Vitaminen und<br />

Spurenelementen (bis zu einem enteralen Nahrungsanteil<br />

von 50 %) erfolgen.<br />

Neugeborene und Säuglinge<br />

" Zur Fehlerminimierung sollte ein schriftlich formuliertes<br />

Konzept zur PE−Verordnung vorliegen (C).<br />

" Zur Fehlerminimierung können Neugeborene bezüglich ihres<br />

Nährstoffbedarfs und des Aufbaus der PE z. B. in folgende<br />

Gruppen eingeteilt werden:<br />

± Frühgeborene < 1500 g,<br />

± Frügeborene > 1500 g,<br />

± kranke Reifgeborene (C).<br />

" Die Zufuhrmengen der PE bei Neonaten müssen berechnet<br />

(nicht geschätzt) werden (cave: Rundungsfehler!) (C).<br />

" Die Verwendung von PE−Standardlösungen kann das Fehler−<br />

risiko vermindern.<br />

Kommentar<br />

Die Heterogenität der Pathophysiologie sowie die unterschiedli−<br />

che Reife der Patienten macht in der Neonatalperiode ein diffe−<br />

renziertes Vorgehen notwendig (z. B. Flüssigkeitsvolumen,


Elektrolytsubstitution usw.). Hierzu empfiehlt sich zur Berech−<br />

nung der PE bei Neonaten eine Einteilung z. B. nach dem Ge−<br />

burtsgewicht:<br />

" Frühgeborene < 1500 g,<br />

" Frühgeborene > 1500 g, und<br />

" kranke Reifgeborene.<br />

Diese Unterscheidung ist sinnvoll, da sich das Vorgehen in Bezug<br />

auf die Zufuhr verschiedener Nährstoffe unterscheidet. Das be−<br />

schriebene Vorgehen kann zu einer Strukturierung der Abläufe<br />

bei (teil)parenteraler Ernährung im klinischen Alltag führen<br />

und Fehlerrisiken minimieren.<br />

Für die Verordnung von PE bei Neonaten sollte ein standarisier−<br />

ter Verordnungsbogen oder ein elektronisches Verordnungspro−<br />

gramm genutzt werden, welche bei teilparenteraler Ernährung<br />

auch die enterale Nährstoffzufuhr berücksichtigen (vgl. Beispiel<br />

eines Verordnungsbogens s. Anhang).<br />

Um die im Vergleich zu älteren Kindern und Erwachsenen be−<br />

darfsangepasstere Nährstoffzufuhr bei Neonaten und Säuglin−<br />

gen zu gewährleisten, muss die Ernährungsverordnung für Neo−<br />

naten berechnet und nicht geschätzt werden.<br />

PE bei Früh− und Neugeborenen<br />

PE in der Anpassungs− und Stabilisierungsphase<br />

nach der Geburt<br />

" Es liegen keine evidenzbasierten Daten über das für die<br />

Langzeitentwicklung optimale Ausmaß des postpartalen Ge−<br />

wichtsverlustes in der Anpassungs− und Stabilisierungsphase<br />

vor (IV).<br />

" Die Protein− und Fettsupplementation sollte am 1. Lebenstag<br />

beginnen (B).<br />

" Die Flüssigkeitszufuhr bei Frühgeborenen < 1500 g sollte in<br />

den ersten Lebenstagen lediglich die geschätzten Verluste<br />

(v. a. perspiratio insensibilis) ersetzen. Ein Elektrolytzusatz ist<br />

häufig nicht erforderlich (B).<br />

" Bei Frühgeborenen < 1500 g kann durch Zusatz von 1 g Ami−<br />

nosäuren zur PE ab dem 1. Lebenstag die Inzidenz von Hy−<br />

perkaliämien vermindert werden (II).<br />

" Bei Früh− und Neugeborenen sollte die maximale parenterale<br />

Zufuhr an Aminosäuren zwischen 2 bis max. 4 g/kg KG pro<br />

Tag liegen (B).<br />

" Bei Früh− und Neugeborenen sollte die maximale Fettzufuhr<br />

3 ±4 g/kg KG pro Tag nicht überschreiten (B).<br />

" Ein ¹trockenes“ Flüssigkeitsmanagement mit NaCl−Restrik−<br />

tion führt zu einer Verminderung der Tage mit Atemhilfe<br />

bzw. Respiratortherapie (II).<br />

" Der frühe Beginn des enteralen Nahrungsaufbaus (innerhalb<br />

von < 4 Tagen nach der Geburt) bei Frühgeborenen senkt die<br />

Inzidenz nosokomialer Infektionen, die Dauer der PE und die<br />

Häufigkeit der Anwendung von zentralen Venenkathetern (I).<br />

In den ersten 7 Tagen nach Geburt kommt es bei Früh− und reifen<br />

Neugeborenen zu zahlreichen Anpassungs− und Reifungsvor−<br />

gängen (vgl. ¹Physiologische Grundlagen“, oben). Das macht<br />

eine tägliche Anpassung der Nährstoffzufuhr bei kranken Ter−<br />

min− und Frühgeborenen erforderlich. Es liegen erstaunlich we−<br />

nig evidenzbasierte Daten über Grundlagen von Physiologie und<br />

Nährstoffbedarf für diesen Lebensabschnitt vor (optimaler Ge−<br />

wichtsverlust, optimaler Zeitpunkt des Beginns der Aminosäu−<br />

re− und Fettsupplementation). Der Beginn der Fett− (0,5 ± 1 g/kg<br />

KG/Tag) und Aminosäurezufuhr (0,5 ± 1 g/kg KG/Tag) bereits am<br />

1. Lebenstag [126] und die langsame Steigerung der Aminosäu−<br />

rezufuhr auf maximal 2 ± 3(±4) g/kg KG/Tag und der Fettzufuhr<br />

auf 3 ± 4 g/kg KG/Tag hat sich bewährt und führt zum schnelle−<br />

ren Erreichen einer positiven Stickstoffbilanz [52,127]. Lediglich<br />

bei sehr kleinen Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht un−<br />

ter 800 g bestehen offene Fragen zu möglichen nachteiligen Wir−<br />

kungen einer frühen i.v. Lipidzufuhr schon ab dem 1. Lebenstag<br />

[128]. Es gilt als gesichert, dass die Reduktion des Flüssigkeits−<br />

umsatzes durch Verminderung der ¹Perspiratio insensibilis“<br />

das Outcome der Neonaten verbessert [129]. Bei Frühgeborenen<br />

scheint ein ¹trockenes“ Flüssigkeitmanagement mit NaCl−Res−<br />

triktion die Dauer einer Atemhilfe/Respiratortherapie günstig<br />

zu beeinflussen [<strong>13</strong>0 ± <strong>13</strong>2]. Bei Frühgeborenen unter 1500 g Ge−<br />

burtsgewicht sollten in den ersten Lebenstagen lediglich die Ver−<br />

luste ersetzt werden [17]. Durch den Zusatz von 1 g Aminosäure<br />

ab dem 1. Lebenstag bei dieser Patientengruppe kann die Inzi−<br />

denz einer Hyperkaliämie vermindert werden. Der frühe Beginn<br />

des enteralen Nahrungsaufbaus (< 4 Tage nach der Geburt) senkt<br />

die Inzidenz nosokomialer Infektionen, die Dauer einer (teil)pa−<br />

renteralen Ernährung und die Anwendung von zentralen Venen−<br />

kathetern im Vergleich zum späteren Beginn [<strong>13</strong>3,<strong>13</strong>4].<br />

PE bei Früh− und Neugeborenen in der Phase<br />

des kontinuierlichen Wachstums<br />

" Die Ernährungsform ¹PE“ sollte die Ausnahme bei neonatalen<br />

Patienten in der Phase des kontinuierlichen Wachstums sein.<br />

Wenn sie notwendig ist, sollte nach behandelbaren Gründen<br />

für den verzögerten enteralen Nahrungsaufbau gesucht wer−<br />

den (C).<br />

" Der Energiebedarf weist eine große intra− und interindividu−<br />

elle Variabilität auf (II).<br />

" Die Energiezufuhr kann an der Gewichtszunahme orientiert<br />

werden, wobei eine Gewichtsentwicklung nahe der intraute−<br />

rinen Wachstumskurve angestrebt wird (C).<br />

Kommentar<br />

In der 1. Woche der Phase des kontinuierlichen Wachstums (ca.<br />

2. Lebenswoche) wird der enterale Nahrungsaufbau auch bei<br />

Früh− und kranken Termingeborenen üblicherweise abgeschlos−<br />

sen. Ist in dieser Phase noch eine PE notwendig, so sollte nach<br />

behandelbaren Gründen für den verzögerten Nahrungsaufbau<br />

gesucht werden. Der Energiebedarf weist in diesem Lebensab−<br />

schnitt eine große Variabilität auf. Er kann im klinischen Alltag<br />

orientierend an der Gewichtsentwicklung im Bezug auf intra−<br />

uterine Wachstumskurven eingeschätzt werden (wenn andere<br />

Gründe für nicht ¹perzentilenparalleles Wachstum“ ausge−<br />

schlossen sind, führt eine zu geringe Energiezufuhr zum Abfal−<br />

len, eine zu hohe Energiezufuhr zum Aufholen im Vergleich zu<br />

den intrauterinen Perzentilen). Die notwendige Energie zum<br />

Aufbau von 1 g Körpergewebe variiert mit dem Fettgehalt des<br />

aufgebauten Gewebes (20 ± 40%) und wird im Durchschnitt mit<br />

ca. 5 kcal angegeben. Der Anteil des neu gebildeten Fettgewebes<br />

in einer Wachstumsphase ist durch das Ernährungsregime zu<br />

beeinflussen. Hierbei ist zu bedenken, dass je weniger Fettgewe−<br />

be aufgebaut wird, desto weniger Energie für das Wachstum<br />

notwendig ist [<strong>13</strong>5]. Neben der Quantität der Nährstoffzufuhr<br />

wird zurzeit die Qualität der Nährstoffe diskutiert.<br />

Zugangswege<br />

!<br />

Leitlinie Parenterale Ernährung der <strong>DGEM</strong> S79<br />

" Periphere Venenverweilkanülen haben eine niedrigere Kom−<br />

plikationsrate im Vergleich zu zentralen Zugängen und wer−<br />

den bei Säuglingen so weit als möglich eingesetzt (II).<br />

Fusch C et al. <strong>Neonatologie</strong>/<strong>Pädiatrie</strong> ¼ Aktuel Ernaehr Med 2007; 32, Supplement 1: S72 ± S88


S80<br />

Leitlinie Parenterale Ernährung der <strong>DGEM</strong><br />

" Ein routinemäßiger Heparinzusatz zur Vermeidung einer<br />

Thrombosierung oder der Verlängerung der ZVK−Anwen−<br />

dungsdauer bei Säuglingen hat keinen nachgewiesenen Nut−<br />

zen und wird nicht empfohlen (Ib).<br />

Kommentar<br />

Periphere Venenverweilkanülen (PVK) haben bei Säuglingen<br />

eine niedrigere Komplikationsrate (Infektion, Thrombosierung)<br />

als zentrale Venenkatheter (ZVK) [20]. Falls es aufgrund der Os−<br />

molarität und der Venenverhältnisse möglich ist, können PVKs<br />

bei einer teil− oder vollparenteralen Ernährung verwendet wer−<br />

den (cave: Paravasat/Hautnekrose!).<br />

Bei älteren Kindern oder Jugendlichen ist eine langfristige voll−<br />

parenterale Ernährung wegen der Osmolarität oft nicht ohne<br />

ZVK sicher zuzuführen. Die Festlegung des Zugangsweges ver−<br />

langt die individuelle Entscheidung unter Berücksichtigung der<br />

Grunderkrankung, der Therapie, der Osmolarität der verwende−<br />

ten Ernährungslösung bzw. Medikamente und der erwarteten<br />

Dauer.<br />

Zwei Metaanalysen zeigten keinen positiven Effekt eines Hepa−<br />

rinzusatzes auf ZVK−Anwendungsdauer oder Thrombenbildung<br />

bei Neonaten die mit perkutanen zentralen Venenkathetern ver−<br />

sorgt waren [<strong>13</strong>6,<strong>13</strong>7].<br />

Verwendung von Fertiglösungen oder individuell<br />

gemischten Infusionslösungen<br />

" Bei kurzfristiger PE kann nach der Bedarfsberechnung auf<br />

Standardlösungen zurückgegriffen werden, die auf die spezi−<br />

fischen Nährstoffbedürfnisse der jeweiligen Altergruppe ab−<br />

gestimmt sind und z.B. durch die Krankenhausapotheke her−<br />

gestellt werden (B).<br />

Kommentar<br />

Die Verwendung von Fertiglösungen ist weniger personalinten−<br />

siv und hat ein geringeres Risiko von Dosierungsfehlern oder<br />

Kontamination. Individuell gemischte Infusionslösungen kön−<br />

nen individuellen Besonderheiten angepasst werden. Bei kurz−<br />

fristiger totaler und partieller PE bietet sich die Verwendung<br />

von Standardlösungen an [<strong>13</strong>8].<br />

PE−Verordnung<br />

Zur Fehlerminimierung sollte einem innerhalb einer Einrichtung<br />

gleichen, systematischen Ablauf gefolgt und die einzelnen<br />

Schritte systematisch dokumentiert werden. Sehr empfehlens−<br />

wert sind (z. T. kommerziell erhältliche) Computerprogramme,<br />

die eine schnelle und exakte Berechnung der enteralen und pa−<br />

renteralen Zufuhr ermöglichen. Die Flüssigkeits−, Glukose− und<br />

Elektrolytzufuhr, welche zusätzlich über Medikamente zuge−<br />

führt wird, kann hierbei ebenfalls mit einkalkuliert werden.<br />

Prinzipiell sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden: Ab−<br />

schätzung der notwendigen Dauer der PE, Festlegung des ente−<br />

ralen Nahrungsanteils, Festlegung der Flüssigkeitszufuhr, Festle−<br />

gung der Protein− und Lipidzufuhr, Errechnung der parenteralen<br />

Anteile, Festlegung der Elektrolyt−/Vitamin− und Spurenele−<br />

mentsupplemente, Festlegung der Konzentration der Glukoselö−<br />

sung, Festlegung der Infusionsgeschwindigkeit, Festlegung des<br />

Monitorings, Plausibilitätsprüfung (l " Abb. 1 ¹Beispiel eines Ver−<br />

ordnungsbogens“ im Anhang).<br />

Fusch C et al. <strong>Neonatologie</strong>/<strong>Pädiatrie</strong> ¼ Aktuel Ernaehr Med 2007; 32, Supplement 1: S72 ± S88<br />

Neonatale Patienten<br />

Ein Beispiel für die Umsetzung der Leitlinien bietet l " Tab. 3 im<br />

Anhang, die den Nahrungsaufbau während der Anpassungs− und<br />

Stabilisierungsphase von Neugeborenen darstellt.<br />

Maßnahmen mit dem Ziel der Reduktion<br />

von Nebenwirkungen einer PE<br />

!<br />

" Um Fehler bei der Verordnung oder Zubereitung von partiel−<br />

ler PE (PPE) oder totaler PE (TPE) zu minimieren, sollten die<br />

Abläufe so weit wie möglich standardisiert werden.<br />

" Minimale enterale Ernährung verkürzt die Zeit bis zum kom−<br />

pletten enteralen Nahrungsaufbau und die Krankenhausver−<br />

weildauer (I).<br />

" Nicht nutritives Saugen während PE verkürzt die Kranken−<br />

hausverweildauer (I).<br />

" Wegen des raschen Knochenwachstums bei Früh− und Reif−<br />

geborenen besteht eine besondere Gefahr der Entwicklung<br />

einer Osteopenie (III). Bei unkompliziertem Nahrungsaufbau<br />

sollte die Osteopenieprophylaxe nach Beendigung des ente−<br />

ralen Nahrungsaufbaus enteral begonnen werden (C).<br />

" Zur Überprüfung der Dosierung der Supplementation kann<br />

der Ca/P−Quotient aus Spontanurinproben herangezogen<br />

werden (B).<br />

" Die optimale Dauer der Supplementation ist unklar (IV).<br />

" Eine Ca/P−Supplementation sollte bei Frühgeborenen mit<br />

einem Geburtsgewicht < 1500 g bis zum korrigierten 3. Le−<br />

bensmonat erfolgen (C).<br />

Kommentar<br />

Minimale enterale Ernährung. Totale PE vermindert die funktio−<br />

nelle und strukturelle Integrität der gastrointestinalen Mukosa,<br />

die Sekretion gastrointestinaler Hormone und die Aktivität mu−<br />

kosaler Enzyme wie der Laktase [<strong>13</strong>9], sodass eine Intoleranz für<br />

enterale Nahrung und eine Verlängerung eines Krankenhausauf−<br />

enthaltes befördert werden kann. Eine Metaanalyse [<strong>13</strong>4] unter−<br />

suchte den Effekt von minimaler enteraler Ernährung<br />

(< 25 kcal/kg KG/Tag für > 5 Tage) auf das Entstehen einer Nah−<br />

rungsintoleranz bei Risikofrühgeborenen (< 1500 g Geburtsge−<br />

wicht, < 33 Gestationswochen) im Vergleich zu totaler PE. Einge−<br />

schlossen wurden acht randomisierte Untersuchungen. Gesi−<br />

chert wurde eine signifikante Reduktion der Zeit für den Nah−<br />

rungsaufbau und der Krankenhausverweildauer. Ein Effekt auf<br />

die Inzidenz einer nekrotisierenden Enterokolitis wurde nicht<br />

gesichert.<br />

Wegen der Inhomogenität der eingeschlossenen Patienten und<br />

der geringen Anzahl können Nebenwirkungen einer minimalen<br />

enteralen Ernährung nicht sicher ausgeschlossen werden [<strong>13</strong>4].<br />

Nicht nutritives Saugen.<br />

Eine Metaanalyse (basierend auf 14 randomisierten, kontrollier−<br />

ten Untersuchungen) ergab bei Frühgeborenen eine signifikante<br />

Verkürzung der Krankenhausverweildauer durch nicht nutriti−<br />

ves Saugen. Ein Effekt auf Gewichtszunahme, Energieaufnahme,<br />

Sauerstoffsättigung, Darmpassagezeit oder Herzfrequenz wurde<br />

nicht gefunden [140].<br />

Osteopenieprophylaxe bei Frühgeborenen < 1500 g.<br />

Wegen ihrer hohen Wachstumsgeschwindigkeit haben Frühge−<br />

borene einen hohen Kalzium− und Phosphatbedarf, der durch<br />

Muttermilch oder Formula−Nahrung nicht gedeckt werden kann.<br />

Dadurch sind insbesondere Frühgeborene mit sehr niedrigem<br />

Geburtsgewicht (< 1500 g) gefährdet, eine Osteopenie zu entwi−


ckeln. Eine Frühgeborenenosteopenie geht mit einer erhöhten<br />

Inzidenz von Frakturen, längerer Respiratortherapie bzw. Atem−<br />

hilfe und der Entwicklung eines Dolichozephalus einher<br />

[141,142]. Frühgeborene unter 1500 g Geburtsgewicht sollten<br />

nach ihrem individuellen Bedarf mit Ca/P supplementiert wer−<br />

den. Die optimale Dauer der Supplementation ist unklar. Wir<br />

empfehlen die Supplementation bei Frühgeborenen mit einem<br />

Geburtsgewicht < 1500 g bis zum korrigierten 3. Lebensmonat.<br />

Zur Anpassung der Supplementation an den mit dem Wachstum<br />

variierenden Ca/P−Bedarf kann der Ca/P−Quotient aus Spontan−<br />

urinproben verwendet werden [143,144].<br />

Monitoring<br />

" Wegen des geringen Blutvolumens bei Säuglingen müssen<br />

Einrichtungen, in denen diese mittel− und langfristig paren−<br />

teral ernährt werden, Zugang zu einem Speziallabor mit<br />

Mikromethoden haben (IV).<br />

" Bei Frühgeborenen muss eine sorgfältige Überwachung des<br />

Flüssigkeitshaushaltes erfolgen wegen ihres hohen Flüssig−<br />

keitsumsatzes, dem im Vergleich mit älteren Patienten hohen<br />

Körperwassergehalt und den unreifen Regulationsmechanis−<br />

men (IV).<br />

" Die Unreife der Niere bei Frühgeborenen führt bei einer De−<br />

hydratation als eines der ersten laborchemischen Zeichen zu<br />

einer Hyperchlorämie, bevor eine Azidose entsteht (II).<br />

" Die Messung des spezifischen Gewichtes oder der Osmolari−<br />

tät des Urins kann bei Früh− und Neugeborenen in den ersten<br />

Lebenswochen nur herangezogen werden, wenn hohe Werte<br />

gemessen werden. Niedrige (normale) Werte können durch<br />

die unreifebedingte geringe Konzentrationsfähigkeit der Nie−<br />

ren bei Früh− und Neugeborenen bedingt sein (II).<br />

" Bei PE sind in der Initialphase in Abhängigkeit von Reife und<br />

Erkrankung der Neonaten tägliche klinische Untersuchungen,<br />

Flüssigkeitsbilanzierung, Kontrollen von Säure−Basen−Status,<br />

Elektrolyten und Blutzucker notwendig (C).<br />

" Bei mittel− und langfristiger PE sollte neben der regelmäßigen<br />

klinischen Untersuchung, der Dokumentation der Gewichts−,<br />

Längen− und Kopfumfangsentwicklung (in Perzentilbögen),<br />

1−mal/Woche der Säure−Basen−Status, Blutzucker, Elektro−<br />

lyte, Hämatokrit, Harnstoff, Kreatinin, mind. eine Transami−<br />

nase, g−GT, Urinosmolarität oder spezifisches Gewicht (alk.<br />

Phosphatase alle zwei Wochen) bestimmt werden (C).<br />

Lipide<br />

Es ist unklar, ab welcher Konzentration der Plasmatriglyzeride<br />

mit unerwünschten Effekten zu rechnen ist [145]. Bei mit Mut−<br />

termilch oder Säuglingsmilchnahrungen ernährten Säuglingen<br />

werden häufig mittlere Triglyzeridkonzentrationen um<br />

150±200 mg/dl und darüber bestimmt [86,146]. Werte von<br />

250 mg/dl sind bei gesunden Säuglingen nicht ungewöhnlich.<br />

Bei älteren Kindern können auch höhere Konzentrationen von<br />

300±400 mg/dl akzeptabel sein, da die Lipoproteinlipase erst<br />

bei ca. 400 mg/dl gesättigt wird [147]. Bei einer schrittweisen<br />

Steigerung können die Plasmatriglyzeride bei jedem Schritt von<br />

1 g/kg der Lipidzufuhr und nach Erreichen der maximalen Zu−<br />

fuhr zunächst wöchentlich kontrolliert werden.<br />

Neugeborene<br />

Bei Früh− und bei kranken Neugeborenen hat die Überwachung<br />

des Flüssigkeitshaushaltes wegen des hohen Flüssigkeitsumsat−<br />

zes, den im Vergleich mit älteren Patienten hohen Körperwas−<br />

sergehalt und den unreifen Regulationsmechanismen (vgl.<br />

Leitlinie Parenterale Ernährung der <strong>DGEM</strong> S81<br />

oben) einen besonderen Stellenwert. Die Überwachung muss<br />

die physiologischen Besonderheiten von Neonaten berücksichti−<br />

gen, um effizient zu sein. Hierbei ist zu berücksichtigen:<br />

" Die Messung des spezifischen Gewichtes oder der Osmolari−<br />

tät des Urins kann bei Früh− und Neugeborenen in den ersten<br />

Lebenswochen nur herangezogen werden, wenn hohe Werte<br />

gemessen werden. Niedrige (normale) Werte können durch<br />

die unreifebedingte geringe Konzentrationsfähigkeit der Nie−<br />

ren bei Früh− und Neugeborenen bedingt sein.<br />

" Die Unreife der Niere bei Früh− und Termingeborenen führt<br />

bei einer Dehydratation als eines der ersten laborchemischen<br />

Zeichen zu einer Hyperchlorämie, bevor eine Azidose ent−<br />

steht.<br />

" Wegen des geringen Blutvolumens bei Neonaten ist in Ein−<br />

richtungen, in denen Neonaten mittel− und langfristig paren−<br />

teral ernährt werden, Zugang zu einem Speziallabor mit<br />

Mikromethoden notwendig.<br />

Anhang<br />

!<br />

Informationen zur Auswahl und Herstellung<br />

von Aminosäurelösungen<br />

" Verschiedene Stoffwechselwege zur Synthese von Amino−<br />

säuren sind beim Neu− und Frühgeborenen noch unausge−<br />

reift. Hierdurch werden einige für den Erwachsenen nicht es−<br />

senzielle Aminosäuren zu bedingt essenziellen Aminosäuren<br />

(wie z.B. Zystein, Tyrosin, Histidin, Taurin, Glutamin, Histi−<br />

din). Weil zusätzlich wichtige Abbauenzyme noch unausge−<br />

reift vorliegen, erreichen einzelne Aminosäuren deutlich er−<br />

höhte Spiegel. Es entstehen so im Vergleich zum Erwachse−<br />

nen weitaus schneller Aminosäureimbalanzen (I).<br />

Kommentar<br />

Überhöhte Phenylalaninkonzentrationen sind für das Zentral−<br />

nervensystem toxisch und können zu ernsten Entwicklungsstö−<br />

rungen führen. Bei Frühgeborenen sind sowohl die hepatische<br />

Phenylalaninhydroxylaseaktivität als auch das enzymatische<br />

System des Tyrosinstoffwechsels noch unausgereift. Frühgebo−<br />

rene (< 30. SSW) neigen daher bei parenteraler Aminosäurezu−<br />

fuhr sowohl zur Hyperphenylalaninämie als auch zur Hyperty−<br />

rosinämie.<br />

Beim reifen Säugling führen dagegen die Enzymaktivitäten zu<br />

einem raschen Aminosäureumsatz, der sich in eher niedrigen<br />

Phenylalanin− und Tyrosinkonzentrationen zeigt. Es wird ver−<br />

sucht, die niedrigen Plasmatyrosinkonzentrationen bei parente−<br />

ral ernährten Säuglingen durch den Zusatz des besser löslichen<br />

N−Azetyltyrosins anzuheben. Neugeborene und unreife Frühge−<br />

borene haben jedoch offensichtlich eine noch geringe Deazety−<br />

lierungskapazität, sodass Tyrosin in dieser besser löslichen<br />

Form u.U. nicht ausreichend genutzt werden kann [148 ± 151].<br />

Es besteht eine Wechselwirkung zwischen den verzweigtketti−<br />

gen und den aromatischen Aminosäuren: Leuzin fördert den<br />

Phenylalanin− und Tyrosinumsatz [152].<br />

Methionin ist als schwefelhaltige, unentbehrliche Aminosäure<br />

die Vorstufe von Zystein und Taurin. Methionin ist der wesentli−<br />

che Methylgruppendonator im hepatischen Intermediärstoff−<br />

wechsel. Durch Demethylierung wird es in Homozystein umge−<br />

wandelt, das unter Beteiligung des Tetrahydrofolsäuresystems<br />

wieder zu Methionin remethyliert oder aber auf dem Transsulfu−<br />

rierungsweg über die Bildung von Zystathionin schließlich zu<br />

Zystein umgewandelt wird.<br />

Fusch C et al. <strong>Neonatologie</strong>/<strong>Pädiatrie</strong> ¼ Aktuel Ernaehr Med 2007; 32, Supplement 1: S72 ± S88


S82<br />

Leitlinie Parenterale Ernährung der <strong>DGEM</strong><br />

Bei unreifen, aber auch reifen Neugeborenen, ist Zystein wegen<br />

der noch bestehenden unausgereiften Zystathionaseaktivität<br />

eine weitgehend unentbehrliche Aminosäure. Bereits bei Frühge−<br />

borenen ist die Plasmazysteinkonzentration eine Funktion der<br />

Methioninzufuhr. Es wird häufig beobachtet, dass sich normale<br />

Plasmazysteinkonzentrationen erst bei überhöhten Plasmame−<br />

thioninkonzentrationen einstellen. Aus diesem Grund wird bei<br />

jungen Säuglingen die Zysteinsupplementierung der Aminosäu−<br />

relösungen empfohlen [153,154].<br />

Eine Anreicherung mit Zystein−HCl erscheint aufgrund der ge−<br />

ringen Löslichkeit und der Gefahr einer Azidose wenig ange−<br />

zeigt. Das verfügbare N−Azetylzystein ist wegen der bei Frühge−<br />

borenen bestehenden noch limitierten Deazetylierungsfähigkeit<br />

und der ebenfalls noch unausgereiften Stoffwechselverhältnisse<br />

u.U. nicht effektiv metabolisierbar. Auch Prozystein, eine Vor−<br />

stufe des Glutathions, wurde untersucht [155].<br />

Taurin wird durch Decarboxylierung der Zysteinsulfinsäure ge−<br />

bildet, einem bei Frühgeborenen noch unausgereiften Enzym−<br />

schritt. Im letzten Schwangerschaftstrimenon akkumuliert der<br />

Fötus ca. 50 ±60 mol Taurin/Tag [156].<br />

Die Funktionen von Taurin sind vielfältig und noch nicht in vol−<br />

lem Umfang verstanden. Gesichert ist seine Bedeutung für das<br />

ZNS, die Retina und den Gastrointestinaltrakt. Die nachgewiese−<br />

ne Bedeutung für die Reifung akustisch evozierter Potenziale<br />

weist erneut auf die klinische Bedeutung von Taurin hin<br />

[157,158]. Junge Säuglinge sind somit bei der PE zur Aufrechter−<br />

haltung ihrer Plasmakonzentrationen auf eine exogene Taurin−<br />

zufuhr angewiesen [157,159].<br />

Threonin: Bei der PE unreifer Säuglinge ist die Plasmathreonin−<br />

konzentration direkt proportional zur Zufuhr als auch umge−<br />

kehrt proportional zum Gestationsalter [160]. Eine Toxizität<br />

überhöhter Plasmathreoninkonzentrationen konnte bisher nicht<br />

nachgewiesen werden, obwohl es sich um die Aminosäure han−<br />

delt, deren Konzentration im Gehirn proportional zu den Plas−<br />

makonzentrationen ansteigt.<br />

Lysin: Von allen Aminosäuren ist bei Lysin der maternofetale<br />

Gradient am stärksten ausgeprägt. Die Plasmalysinkonzentratio−<br />

nen des Föten sind ca. vierfach höher als die der Mutter. Ein Ly−<br />

sinmangel wie auch ein Lysinüberschuss hat negative Auswir−<br />

kungen auf das Wachstum, auf den DNA−Gehalt des Gehirns<br />

und die Dynamik der Harnstoffsynthese [161].<br />

Leuzin beeinflusst die Geschwindigkeit der Proteinsynthese in<br />

der Muskulatur. Der Bedarf an verzweigtkettigen Aminosäuren<br />

ist bei Frühgeborenen größer als bei ausgereiften Säuglingen.<br />

Frühgeborene tolerieren daher problemlos Aminosäurelösungen<br />

mit einem höheren Gehalt an verzweigtkettigen Aminosäuren.<br />

Histidin: Die Plasmakonzentration von Histidin wird von allen<br />

essenziellen Aminosäuren am wenigsten durch die Zufuhr be−<br />

einflusst. Histidin gilt bei jungen Säuglingen als bedingt unent−<br />

behrliche Aminosäure.<br />

Arginin: Der Gehalt einer Aminosäurelösung an Arginin trägt zur<br />

Vermeidung einer Hyperammonämie bei. Frühgeborene mit<br />

asymptomatischen Hyperammonämien weisen erniedrigte Plas−<br />

makonzentrationen der Harnstoffzyklusintermediate auf und<br />

können durch die Anhebung der Argininzufuhr normalisiert<br />

werden. Ein Teil des Argininbedarfes kann auch durch Ornithin<br />

gedeckt werden, was in einigen Aminosäurelösungen berück−<br />

sichtigt wird [162].<br />

N−azetylierte Aminosäuren<br />

" Basierend auf den heute verfügbaren Daten muss angenom−<br />

men werden, dass N−azetylierte Aminosäuren beim Men−<br />

Fusch C et al. <strong>Neonatologie</strong>/<strong>Pädiatrie</strong> ¼ Aktuel Ernaehr Med 2007; 32, Supplement 1: S72 ± S88<br />

schen nur eingeschränkt verstoffwechselt werden und ihnen<br />

daher als alternative Aminosäurenquellen in der klinischen<br />

Ernährung derzeit nur begrenzte Bedeutung zukommt (IV).<br />

Kommentar<br />

Ein Nutzen der zusätzlichen Gabe von N−Azetylzystein ist wegen<br />

der bei Frühgeborenen bestehenden noch limitierten Deazety−<br />

lierungsfähigkeit und der ebenfalls noch unausgereiften Stoff−<br />

wechselverhältnisse nicht belegt.<br />

Bemerkungen zu Unterschieden von Lipidemulsionen<br />

" PE mit niedrigem Phospholipidtriglyzeridverhältnis (wie in<br />

20 % Fettemulsionen) führt zu weniger stark erhöhten Phos−<br />

pholipid− und Cholesterolspiegeln (II).<br />

" Die Verwendung von Lipidemulsionen auf der Basis von<br />

Sojaöl, Olivenöl−Sojaöl−Mischung sowie einer Kokosöl(MCT)−<br />

Sojaöl−Mischung ist für pädiatrische Patienten untersucht<br />

und etabliert (I).<br />

" Keine dieser Lipidemulsionen hat einen belegten Vorteil<br />

hinsichtlich erreichter klinischer Endpunkte (C).<br />

Kommentar<br />

Neben den seit langem etablierten Lipidemulsionen auf Basis<br />

von Sojaöl ist seit einiger Zeit eine neue Emulsion auf der Basis<br />

einer Mischung aus Olivenöl und Sojaöl erhältlich, die in Studien<br />

bei Kindern, Säuglingen und Frühgeborenen ermutigende Ergeb−<br />

nisse zeigten [163,164]. Postulierte Vorteile der olivenölbasier−<br />

ten Lipidemulsion sind eine Verminderung der Lipidperoxida−<br />

tion, eine niedrigere Zufuhr an mehrfach ungesättigten Fettsäu−<br />

ren (PUFA) und eine höhere Zufuhr antioxidativer Substanzen.<br />

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Datenlage allerdings nicht<br />

ausreichend, um eine generell bevorzugte Empfehlung für oli−<br />

venölbasierte Emulsionen auszusprechen [165].<br />

Soja− und olivenölbasierte Lipidemulsionen enthalten LCT (¹long<br />

chain triglycerides“). Es gibt auch Lipidemulsionen mit gleichen<br />

Anteilen LCT und MCT (¹medium chain triglycerides“) aus Ko−<br />

kosöl. Sie enthalten weniger PUFA und der MCT−Anteil wird<br />

schneller oxidiert [166]. Ein weiterer möglicher Vorteil besteht<br />

darin, dass die Oxidation weniger von Carnitin abhängig ist als<br />

bei LCT. Allerdings ist der Energiegehalt von MCT pro g Fett<br />

etwa 16 % geringer als derjenige von LCT. Studien bei Erwachse−<br />

nen und Kindern zeigten eine höhere Fettoxidation, weniger Ein−<br />

fluss auf Parameter der Leberfunktion, eine verbesserte Leuko−<br />

zytenfunktion und weniger Einfluss auf die pulmonale Hämody−<br />

Tab. 2 Referenzwerte für die enterale Proteinzufuhr nach den DACH−Refe−<br />

renzwerten [71]<br />

Alter g/kg KG/Tag g/Tag<br />

m w m w<br />

0 bis < 1 Monat 2,7 12<br />

1 bis < 2 Monate 2,0 10<br />

2 bis < 4 Monate 1,5 10<br />

4 bis < 6 Monate 1,3 10<br />

6 bis < 12 Monate 1,1 10<br />

1 bis < 4 Jahre 1,0 14 <strong>13</strong><br />

4 bis < 7 Jahre 0,9 18 17<br />

7 bis < 10 Jahre 0,9 24 24<br />

10 bis < <strong>13</strong> Jahre 0,9 34 35<br />

<strong>13</strong> bis < 15 Jahre 0,9 46 45<br />

15 bis < 19 Jahre 0,9 0,8 60 46


Abb. 1 Beispiel für einen Verodnungsbogen bei Früh− und kranken Reifgeborenen.<br />

Leitlinie Parenterale Ernährung der <strong>DGEM</strong> S83<br />

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Fusch C et al. <strong>Neonatologie</strong>/<strong>Pädiatrie</strong> ¼ Aktuel Ernaehr Med 2007; 32, Supplement 1: S72 ± S88


S84<br />

Leitlinie Parenterale Ernährung der <strong>DGEM</strong><br />

Tab. 4 Beispiel für einen Nahrungsaufbau bei Früh− und kranken Reifgeborenen 1<br />

Bedarf Infusionsbedarf Bedarf bei totaler PE 1 enteral<br />

Flüss. Energie Glu AS Fett NaCl KCl Nahrung<br />

Geburtsgewicht [ml/kgKG/Tag] [kcal/kgKG/Tag] [g/kgKG/Tag] [mmol/kgKG/Tag] [ml/d]<br />

Tag 1 FG < 1000 g 90 4 ± 8 1,0 (± 3,0) 1,0 0 0 0<br />

FG1 ± 1,5 kg 80 4 ± 8 1,0 (± 3,0) 1,0 0 0 0<br />

NG ³ 1,5 kg 60 4 ± 10 1,0 (± 3,0) 1,0 2 ± 5 1 ± 38 8/6 ” 5 ± 10 MM/AF<br />

Tag 2 FG < 1000 g 110 4 ± 8 1,0 (± 3,0) 1,0 0 0 6 ” 0,5 MM/FF<br />

FG1 ± 1,5 kg 100 4 ± 8 1,0 (± 3,0) 1,0 0 0 12 ” 0,5 MM/FF<br />

NG ³ 1,5 kg 80 4 ± 10 1,0 (± 3,0) 1,0 2 ± 5 1 ± 3 8/6 ” 10 ± 20 MM/AF<br />

Tag 3 FG < 1000 g <strong>13</strong>0 5 ± 9 1,0 (± 3,0) 1,0 0 0 12 ” 0,5 MM/FF<br />

FG1 ± 1,5 kg 120 5 ± 9 1,0 (± 3,0) 1,0 {2 ± 5} {1 ± 3} 12 ” 1,0 MM/FF<br />

NG ³ 1,5 kg 100 5 ± 10 1,0 (± 3,0) 1,0 2 ± 5 1 ± 3 8/6 ” 15 ± 30 MM/AF<br />

Tag 4 FG < 1000 150 5 ± 10 2,0 (± 3,0) 1,0 {2 ± 5} {1 ± 3} Steigerung um 10 ± 15<br />

FG1 ± 1,5 kg 140 5 ± 10 2,0 (± 3,0) 1,0 2 ± 5 1 ± 3 15 ± 20<br />

NG ³ 1,5 kg 120 6 ± 12 2,0 (± 3,0) 1,0 2 ± 5 1 ± 3 15 ± 25 ml/kg KG/Tag<br />

Tag 5 FG < 1000 g 160 6 ± 12 2,5 (± 3,0) 2,0 2 ± 5 1 ± 3 Steigerung um 10 ± 15<br />

FG1 ± 1,5 kg 160 6 ± 12 2,5 (± 3,0) 2,0 2 ± 5 1 ± 3 15 ± 20<br />

NG ³ 1,5 kg 140 7 ± 15 2,5 (± 3,0) 2,0 2 ± 5 1 ± 3 15 ± 25 ml/kg KG/Tag<br />

Tag 6 FG < 1000 g 160 80 ± 160 7 ± 14 2,5 (± 3,0) 3,0 2 ± 5 1 ± 3 Steigerung um 10 ± 15<br />

FG1 ± 1,5kg 160 70 ± 140 7 ± 14 2,5 (± 3,0) 3,0 2 ± 5 1 ± 3 15 ± 20<br />

NG ³ 1,5 kg 160 60 ± 120 7 ± 16 2,5 (± 3,0) 3,0 2 ± 5 1 ± 3 15 ± 25 ml/kg KG/Tag<br />

Tag 7 FG > 1,5 kg 160 80 ± 160 7 ± 16 2,5 (± 3,0) 3,5 2 ± 5 1 ± 3 Steigerung um 10 ± 15<br />

FG1 ± 1,5 kg 160 70 ± 140 7 ± 16 2,5 (± 3,0) 3,5 2 ± 5 1 ± 3 15 ± 20<br />

Fusch C et al. <strong>Neonatologie</strong>/<strong>Pädiatrie</strong> ¼ Aktuel Ernaehr Med 2007; 32, Supplement 1: S72 ± S88<br />

NG ³ 1,5 kg 160 60 ± 120 7 ± 16 2,5 (± 3,0) 3,5 2 ± 5 1 ± 3 15 ± 25 ml/kg KG/Tag<br />

Tag 14 FG < 1000 g 160 80 ± 160 7 ± 16 2,5 (± 4,0) 3,5 2 ± 5 1 ± 3 Ziel: 160 ml/kg KG/Tag<br />

FG1 ± 1,5kg 160 70 ± 140 7 ± 16 2,5 (± 4,0) 3,5 2 ± 5 1 ± 3 Verteilt auf<br />

NG ³ 1,5 kg 160 60 ± 120 7 ± 16 2,5 (± 4,0) 3,5 2 ± 5 1 ± 3 N Mahlzeiten:<br />

Tag 28 FG < 1000 g 160 80 ± 160 7 ± 16 2,5 (± 4,0) 3,5 2 ± 5 1 ± 3 < 1500 g 12 MZ<br />

FG1 ± 1,5kg 160 70 ± 140 7 ± 16 2,5 (± 4,0) 3,5 2 ± 5 1 ± 3 ³ 1500 g 8 MZ<br />

NG ³ 1,5 kg 160 60 ± 120 7 ± 16 2,5 (± 4,0) 3,5 2 ± 5 1 ± 3 ³ 2000 g 6 MZ<br />

1 Cave: Der Bedarf für Nahrungssubstrate kann stark variieren und muss dem individuellen Patienten angepasst werden. Angaben gelten für eutrophe Neugeborene. Vom Nährstoffbedarf ist der Anteil der enteralen Ernährung (cave: in−<br />

testinale Resorptionsrate!) abzuziehen. Das Ergebnis ergibt den parenteralen Anteil. {} je nach Plasmaspiegeln Na/K−Zusatz beginnen. [F] = Frauenmilchfortifier. Zusatz nur, wenn enteraler Nahrungsanteil mindestens 75 % und Lebensal−<br />

ter > 7. Lebenstag; FF = ¹Frühgeborenenformula“; AF = ¹Anfangsformula“. 8 erst nach erster Miktion zusetzen.


namik und den Gasaustausch als LCT−Emulsionen [167±171].<br />

Bezüglich der Plasmalipide und Fettsäuren ergaben sich keine<br />

signifikanten Unterschiede [167,172 ± 174]. Bezüglich eines<br />

Stickstoff−sparenden Effektes bei Gabe eines MCT−/LCT−Gemi−<br />

sches gibt es unterschiedliche Daten. Eine Studie beschreibt<br />

eine vermehrte Stickstoffretention [175,176], während eine an−<br />

dere Studie einen ungünstigeren Leuzinmetabolismus als unter<br />

LCT−Zufuhr beschreibt [177]. Die vorliegenden Studien bei Kin−<br />

dern und Neugeborenen [125,167,173,178,179] rechtfertigen<br />

momentan keine allgemein bevorzugte Verwendung von MCT−/<br />

LCT−Emulsionen gegenüber reinen LCT−Emulsionen [165,174].<br />

Das Verhältnis zwischen Phospholipiden (PL) und Triglyzeriden<br />

(TG) ist in üblichen 20 %igen Lipidemulsionen niedriger als in<br />

Standard 10%−igen Lipidemulsionen [180]. Lipidemulsionen mit<br />

niedrigen PL/TG−Verhältnis, wie es in Standard−20%igen Emul−<br />

sionen vorliegt, sollten daher bei der PE bevorzugt werden<br />

[98,125,181,182]. Höhere Mengen an Phospholipiden beein−<br />

trächtigen die Klärung von Triglyzeriden aus dem Plasma, was<br />

zu einer Zunahme der Plasmatriglyzeridkonzentration sowie<br />

von Cholesterin und Phospholipiden in Low−Density−Lipoprotei−<br />

nen führt [98]. Bei der parenteralen Zufuhr von Lipiden sind de−<br />

ren Emulsionscharakteristik (Dispersität, Stabilität) sowie viel−<br />

fältige Inkompatibilitäten von großer Bedeutung.<br />

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43: 245± 249

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