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Hobbys - MPG Trier

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Impressum<br />

Redak on Yasmin Mergen, Marius Ludwig, Raphael Zingen, Peter<br />

von Wenzlawowicz, Merlin Monzel, Markus Parlasca,<br />

Michaela Parlasca, Tobias Dietz, Lukas Mich, Jörn Pelzer,<br />

Christian Jäger, Luise Schmitz<br />

Fotoredak on Marius Ludwig, Raphael Zingen<br />

Endlayout, Design Marius Ludwig<br />

Layout Marius Ludwig, Peter von Wenzlawowicz, Raphael Zingen<br />

V.i.S.d.P. Frank Feder, Jens Kornmüller


Homosexualität und Schule:<br />

Im Fernsehen sind sie Stars, in der Politik anerkannt<br />

– nur in der Schule noch immer geächtet: Wie gehen<br />

homosexuelle Jugendliche damit um?<br />

(Reportage und Interview von Yasmin Mergen (10))<br />

Seite 6<br />

Wer sind die neuen Referendare?<br />

Tobias Dietz (13) stellt ihnen<br />

ungewöhnliche Fragen.<br />

Seite 38<br />

- Am Ende des Lebens -<br />

Hospizarbeit in <strong>Trier</strong><br />

Wie helfen, wenn ein Leben zu Ende<br />

geht? Luise Schmitz (11) hat im <strong>Trier</strong>er<br />

Hospiz nachgesehen, wie Betreuerinnen<br />

damit umgehen, Kranke bis in den Tod zu<br />

begleiten. (Reportage)<br />

Lehren n und Leben in Kairo<br />

Insgesamt mt sechs Jahre hat Frau Pfüller in<br />

Kairo gelebt. elebt. Michaela Parlasca (13) blickt<br />

auf diese e Zeit zurück.<br />

Seite 54<br />

Geständnisse eines Fußgängers<br />

Markus Parlasca (11) versucht sich<br />

als Fußgänger im Straßenverkehr<br />

zu behaupten – wenig erfolgreich...<br />

(Glosse)<br />

Seite 60<br />

Seite 20<br />

Die Redaktion wünscht allen fröhliche


Lehrerzimmer-Unfreundlichkeit:<br />

Manchmal darf man nicht zu viel Freundlichkeit<br />

erwarten, wenn man an die Tür des<br />

Lehrerzimmers klop ... (Marius Ludwig (10))<br />

Seite 36<br />

Überlebenstipps für die Mittagspause ause<br />

Wohin in der Mittagspause? Beliebte<br />

Imbisse im Vergleich.<br />

Seite 26<br />

Killerspiele-Hetzkampagne<br />

Killerspiele sind gefährlich und<br />

sollten verboten werden! Unsinn,<br />

meint Christian Jäger (13): Denn<br />

die Faszination für Gewalt ist<br />

grundlegender. (Kommentar)<br />

Seite 49<br />

Hard Rock Café<br />

Kultig, aber teuer? Lukas Mich<br />

(10) war in einer der beliebtesten<br />

Großstadt-Kneipen.<br />

Seite 30<br />

„Sportler sind ohnmächtig, wenn es um<br />

Politik geht!“<br />

Karl-Hans Riehm war der beste Hammerwerfer<br />

der Welt – dann zerstörte der Boykott seinen<br />

Traum vom Olympiasieg. Jörn Pelzer (13) führt<br />

ein Interv Interview über Sport, Politik und Doping.<br />

Seite 14<br />

Grünschnabel – die Seiten der Unterstufe<br />

Hier schreiben die Fün - und<br />

Sechstklässler aus der GTS über...<br />

Kreative Entschuldigungen<br />

Wortspiele: Es ist kaum zu glauben, dass..<br />

Tiere<br />

Seite 46,47,48<br />

Free Hugs<br />

Wir haben die Gratis-<br />

Umarmungen-Kampagne<br />

aus Australien in der <strong>Trier</strong>er<br />

Fußgängerzone erprobt und krä ig<br />

geknuddelt.<br />

Seite S 32<br />

Weihnachten und gutes Jahr 2009!


6<br />

Schwul oder was??<br />

„Ich habe mich beim Sport in der Mädchenumkleide umgezogen.“,<br />

erzählt Witty. „Die Jungs waren froh, wenn wir Spiele<br />

gespielt haben, bei denen man sich nicht zwangsweise berühren<br />

musste“ Witty ist 17 Jahre alt und schwul. Das weiß er etwa<br />

seit der neunten Klasse. Man sieht es ihm auch an, das Hemd<br />

immer etwas aufgeknöp und eine Kette mit Engels ügeln als<br />

Anhänger um den Hals. Er kleidet sich auch nicht nach seinem<br />

Alter, eher „modern“, wie er selbst von sich sagt, beispielsweise<br />

zieht er keine Turnschuhe an, sondern trägt meist etwas<br />

schickere, leicht spitze Schuhe. Außerdem wirkt Witty gleich<br />

sehr aufgeschlossen, bei Neuzugängen geht er direkt auf sie zu<br />

und beschä igt sich mit. Warum genau andere bei ihm sein<br />

Schwulsein bemerken, kann er selbst nicht sagen. „Schon vor<br />

meinem Coming-Out haben Klassenkameraden entsprechende<br />

Sprüche gerissen“. Als er sich outete, wandten sich viele seiner<br />

Freunde ab, später in der Berufsbildenden Schule wollten ihn<br />

seine Klassenkameraden gar nicht mehr anfassen. Trotzdem<br />

lief sein Outing besser als das vieler anderer, die zur „Route<br />

66“ kommen. Das ist die Jugendgruppe vom „Schmit-z“, dem<br />

schwul-lesbischen Zentrum von <strong>Trier</strong>, und die tri sich meist<br />

im „Café Schmit-z“. Die Wände sind grün und pink angestrichen<br />

und Fotos von Mitgliedern wurden aufgehangen,<br />

schwule Pärchen, die sich küssen, lesbische Pärchen, die sich<br />

umarmen. Ohne die Bilder würde man das „Schmit-z“ für ein<br />

völlig normales gemütliches Café halten, eine Bar mit Hockern,<br />

eine gepolsterte Sitzreihe an der Wand, mit schwarzem Leder<br />

verkle verkleidet, ein paar Tische, darauf jeweils eine Serviet-<br />

te, eein<br />

Teelicht und eine Getränkekarte. Ganz normales<br />

„Café-Flair“. „Ca Doch Normalität gibt es für heranwachsende<br />

Ho Homosexuelle nicht.<br />

Wittys W Bericht mag verwundern, weil die Gesellscha<br />

hheute<br />

doch als so aufgeklärt und tolerant gilt. Tatsächlich<br />

ndet sich gerade heute Homohass nicht nur in Raptexten:<br />

„Schwul“ ist und bleibt auch das beliebteste Schimpf-


Distelblatt<br />

wort auf dem Schulhof. Warum ist das so, wo doch gleichzeitig<br />

keine Soap ohne einen sympathischen Schwulen auskommt<br />

und Homosexuelle im Showgeschä und in der Politik längst<br />

anerkannt sind? Tatsächlich ist Homosexualität heute noch<br />

keine Selbstverständlichkeit. Und das bekommen homosexuelle<br />

Menschen beinah täglich zu spüren. Mehr als acht Prozent<br />

von 2230 Befragten wurden sogar körperlich angegri en und<br />

drei Viertel sind erst gar nicht am Arbeitsplatz geoutet. Wie<br />

viele Schüler unter diesen Voraussetzungen ein „Doppelleben“<br />

führen, ist unbekannt.<br />

Zur „Route“ kommt auch Hanna, ein 16jähriges Mädchen mit<br />

rotgefärbten Dreads, um den Hals trägt sie unter anderem<br />

das Venus-Zeichen, einen Kreis mit daran hängendem Kreuz.<br />

Sie sitzt neben Witty, angelehnt, die beiden kennen sich gut:<br />

„Bei mir war es noch viel schlimmer. Als ich mich mit meiner<br />

Freundin gemeinsam geoutet habe, wurden wir als „Lesbenschlampen“<br />

bezeichnet, sogar mein Bruder wurde da mit<br />

reingezogen.“<br />

Und die Lehrer? Wittys Lehrerin hat jedenfalls jedem, der sich<br />

als schwulenfeindlich verhielt, mit Unterrichtsausschluss gedroht.<br />

Bei Hanna lief das nicht so gut: „Als sich ein Mädchen<br />

nicht neben mich setzen wollte, weil ich in ihren Augen doch<br />

eine „Lesbenschlampe“ war, lachte die Klasse und mein Lehrer<br />

lachte lauthals mit.“ Hanna beugt sich vor, um einen Schluck<br />

Cola zu trinken. „Ich traute mich nicht mit meinen Problemen<br />

zu den Lehrern zu gehen, denn inzwischen hörten meine<br />

Freundin und ich immer mehr Homowitze.“<br />

Normalität im Umgang mit dem ema Homosexualität<br />

wird in der Schule kaum vermittelt: Im Unterricht wird<br />

bisher fast ausschließlich über die biologische Seite der<br />

Sexualität gesprochen, während die vielen unterschiedlichen<br />

Facetten auf der Strecke bleiben, in den Biologie-<br />

7


8<br />

Distelblatt<br />

Büchern<br />

wird der Aspekt gänzlich ignoriert.<br />

Und gerade diese Unwissenheit kann zur Ablehnung von<br />

Schwulen und Lesben führen. Dagegen wehren diese sich jetzt: In<br />

Rheinland-Pfalz wurde darauf bereits mit einer Unterschri enaktion<br />

reagiert. Das „Schmit-z“ hat dabei den Urheber der Aktion, das Queer-<br />

Net Rheinlandpfalz, unterstützt. Ob den Forderungen des Netzwerks der<br />

schwul-lesbischen Gruppen und Initiativen in unserem Bundesland gefolgt<br />

wird, ist allerdings noch o en.<br />

Martina*, ein blondes Mädchen, das erst zum zweiten Mal zur Jugendgruppe<br />

gekommen ist, hat Hannas Erzählung verfolgt und nickt: „Das ist einer der<br />

Gründe, warum ich nicht vorhabe mich in der Schule zu outen, ich will keine<br />

dummen Sprüche hören.“ Auch ihre vier Freundinnen stimmen ihr zu, sie kennen<br />

sich alle und sind auch untereinander geoutet, nur nicht in der Schule. „Wir<br />

sind zwar alle nur bisexuell, aber man hört ja, wie schlecht das bei manchen läu .<br />

Und jetzt, nach so vielen Jahren, will man es sich nicht mit der Klasse verscherzen.“<br />

Es kommt die Idee auf, eine Runde durch den Palastgarten zu drehen. Das Wetter<br />

ist zwar regnerisch, aber die Gruppe will doch nicht den ganzen Samstagabend im<br />

„Schmit-z“ verbringen. Die Jugendlichen ziehen Jacke und Schal an, unterdessen<br />

ist unter den Jungs eine rege Diskussion ausgebrochen. „Dir hat doch nie im Leben<br />

einer 2000 Euro geboten!“ „Aber wenn ich’s dir doch sage. Das ist eben der neue<br />

Highscore!“ Lucas gestikuliert wild rum. Er wirkt ein bisschen schmal, ist groß<br />

gewachsen, dunkle Haare. Er zieht den Reißverschluss seiner Jacke zu und tritt<br />

ins kalte Nass, hinter ihm Kevin in rotem Anorak. Er ist recht klein und trägt eine<br />

Brille mit dicken Gläsern. „Ich nde, ich sehe ohne Brille auch besser aus“, meint<br />

er mit seiner hohen Stimme und nimmt grinsend die Brille ab. „Aber dann bin ich<br />

fast blind.“ Er setzt sie wieder auf und wendet sich Lucas zu: „Also das Höchste,<br />

was mir geboten wurde, waren so 500, glaube ich“ Die Jungs erzählen von den<br />

Summen, die ihnen auf „gayromeo.de“, einer Internetplattform für Schwule,<br />

für Sex geboten wird. Dominik, ein Betreuer der „Route“ erklärt auf dem Weg<br />

in den Park: „Schwulen Männern geht es o um schnellen Sex. Daran kommt<br />

man eben am besten im Internet.“ Alle Schwule sind aber nicht so, vor allem<br />

mit dem Alter kommt der Wunsch nach einer festen Beziehung. Und doch<br />

sind homosexuelle Beziehungen o kurzlebig, auch bei lesbischen Pärchen.<br />

Ein junger Mann kommt der Gruppe


10<br />

Distel<br />

entgegen, als er vorbei ist, wir Dominik einen Blick in die Runde:<br />

„Der war echt mal nicht schlecht, meint ihr, der war schwul?“ Hier wird<br />

geguckt und gelästert, und wenn was Attraktives den Weg kreuzt, auch<br />

mal gezwinkert. Genau wie Mädchen den hübschen Kerlen hinterherstarren<br />

und der Blick von Jungs gerne mal auf den Hintern der schönen<br />

Blonden fällt, die gerade um die Ecke biegt. Ist das alles also doch<br />

normal? „Man müsste eigentlich denken: Ja!“, sagt Dominik, der hier in<br />

Jeans und Lederjacke unterwegs ist. „Aber irgendwie auch doch nicht.<br />

Obwohl heutzutage wirklich keine Soap ohne ein lesbisches oder schwules<br />

Pärchen auskommt.“ Auch bei Veranstaltungen vom „Schmit-z“<br />

werden immer mehr Heterosexuelle gesehen. Gern besuchte Events sind<br />

die „Rosa Sitzung“ zu Karneval oder die Vorführungen der eatergruppe<br />

des „Schmit-z“. „Außerdem, überleg mal, für wen die Lesbenpornos<br />

gedreht werden.“ Die Zielgruppe solcher Filmchen liegt nämlich nicht<br />

hauptsächlich bei den Lesben, sondern bei heterosexuellen Männern.<br />

Auch für viele männliche Jugendliche gibt es kaum eine interessantere<br />

Vorstellung, als zwei Frauen beim Sex zuzusehen.<br />

Der Computer war dann auch an Wittys Outing bei seiner Familie<br />

„schuld“: „Ich hatte so – ähm – gewisse Filmchen auf meinem PC, und<br />

die hat mein Bruder eben durch Zufall gefunden. Und, tja, das hat sich<br />

natürlich rumgesprochen.“ Mit seinen Eltern kommt er aber weiterhin<br />

gut klar. Die meisten Outings zu Hause stoßen auf mehr Akzeptanz als<br />

in Sport-Mannscha en oder Klassenverbänden. Dort nden sich noch<br />

Urangst, Unwissenheit, Ekel, für manche gut nachvollziehbar, für andere<br />

unverständlich. Neben Witty läu Daniel, der Jüngste in der Runde. Er<br />

hat ein sehr weiches Gesicht und seine Gesten wirken sehr geschmeidig.<br />

Zudem spricht er ein bisschen nasal, was vielleicht auch an seinem luxemburgischen<br />

Akzent liegt. Sein Coming-Out war die Google-Toolbar<br />

Schuld: Schuld: „Ich „I hatte über Google „gay“ gesucht, und die Toolbar<br />

bar speichert spe das ja ab, das hat meine Mutter gesehen. Sie<br />

hat hat mich m dann immer wieder etwas komisch angeguckt<br />

und und Fragen gestellt, aber so richtig erzählt hab ich’s<br />

dann dan erst ein paar Abende später.“ Daniel trägt auch<br />

gerne ger Frauenklamotten, aber er steht dazu. „Mit<br />

acht ac<br />

Jahren hab ich die Pumps meiner Großmut-


latt<br />

ter getragen und dann mit 13 hab ich angefangen, Kleiderschrank und<br />

Schminkkiste meiner Mutter zu plündern. Ich hab das einfach schon<br />

sehr früh gespürt.“ Der 15-Jährige erzählt das mit einem Grinsen und<br />

einer Selbstverständlichkeit, dass es richtig cool, schon fast ein wenig<br />

stolz wirkt.<br />

Die Schuhe sind jetzt matschig genug und die Hände durchgefroren, die<br />

Gruppe macht sich auf den Weg zum „Schmit-z“ zurück. Die Stimmung<br />

ist ausgelassen. Witty nimmt „seine Mädels“ in die Arme und hält sie ein<br />

bisschen warm.<br />

„Anders“ gefühlt hab ich mich nie<br />

Max* ist am <strong>MPG</strong>. Er war bereit mir ein paar Fragen zu beantworten,<br />

will aber lieber anonym bleiben.<br />

Wann hast du für dich gemerkt, dass du anders bist?<br />

Ich war etwa 15 Jahre alt, so richtig drüber nachgedacht hab ich aber erst<br />

mit der Zeit. „Anders“ gefühlt hab ich mich auch nie. Ich hab halt mehr<br />

den Jungs als den Mädels hinterhergesehen.<br />

Wie hast du dich geoutet?<br />

Ich hatte damals noch recht viele Freunde an anderen Schulen, im Dorf.<br />

Irgendwann hatte ich keine Lust mehr, das alles geheim zu halten, ich<br />

wollte mich aber auch nicht hinstellen und laut rausposaunen: „Ich bin<br />

schwul“. Ich hab lange nachgedacht, bis ich es dann meinen engeren<br />

Freunden erzählt.<br />

Und wie haben sie reagiert?<br />

Naja, es hat sich erst mal rumgesprochen. Irgendwann nn hat hhat<br />

man dann gemerkt, wer hier die wahren Freunde sind. nd.<br />

Es gab eben die, die damit kein Problem hatten und<br />

die, die mich fortan nicht mehr mit dem Arsch beguckt ckt<br />

haben. Einige Leute waren geschockt und haben sich<br />

11


12<br />

Distel<br />

darau in abgewendet. Andere waren „nur“ überrascht und haben es dann<br />

akzeptiert.<br />

Gab es irgendetwas, dass dich besonders gestört hat?<br />

Viele denken bei Schwulen ja erst mal: Aha, ne Tucke. Gebrochene Handgelenke,<br />

„Tatütata, mein Täschchen brennt“ und solche Sprüche. So bin ich<br />

aber nicht. Nur die Leute fragen ja nicht, den Meisten ist das ema zu<br />

heikel.<br />

Hat jemand ese Sprüche gerissen?<br />

Es gab schon Leute, die meinten, sie müssen sich ganz toll nden und<br />

dumme Sprüche bringen. Aber das gibt sich. Außerdem überhört man das<br />

irgendwann. Man hört ja ö ers von geouteten Schwulen oder Lesben, die<br />

viel gemobbt werden.<br />

Welchen Grund, meinst du, gibt es, warum du eben nicht so arg gemobbt<br />

wurdest und wirst?<br />

Ich glaube auf dem Gymnasium sind die Leute einfach anders erzogen.<br />

Größtenteils aufgeklärter und wahrscheinlich freier. Ich könnte mir vorstellen,<br />

dass so ein Outing auf Hauptschulen anders verläu .<br />

Wie lief das bei dir zu Hause ab?<br />

Ich hab eines Abends mit meiner Mutter geredet und ihr das erzählt. Sie<br />

war etwas geschockt, aber konnte es dann doch akzeptieren.<br />

Als kleiner Abschluss: Warst du mal richtig arg verknallt?<br />

Während meines Coming-Outs hatte ich mich in einen Kerl aus meiner<br />

Klasse verguckt, mit dem ich auch gut befreundet war. Ich hab ihn dann<br />

über ein paar Connections ausfragen lassen, ob er vielleicht schwul war.<br />

Als er das Ganze dann rausgefunden hat, war er nicht sehr begeistert. Die<br />

Freundscha ist dann auch auseinandergebrochen. Keine schöne Erfahrung,<br />

ich denke heute auch nicht mehr gern daran.<br />

Danke!


latt<br />

Wer neugierig geworden ist, sich vielleicht selbst mal Gedanken darüber<br />

gemacht hat, der kann gerne mal zur Jugendgruppe vom Schmit-z kommen.<br />

Die Leute von der Route 66 freuen sich immer über neue Gesichter und<br />

stehen dir auch bei allen Fragen zur Seite. Melde dich einfach unter route66@<br />

schmit-z.de oder komm vorbei. Das Treff en ist jeden 1. und 3. Samstag des<br />

Monats im Schmit-z (Mustorstraße 4)<br />

Yasmin Mergen 10a<br />

Frau Leonardy: Dennis, wo ist dein Namensschild?!?<br />

Frau Seeman: Wenn es so weiter geht, dann geht<br />

es so weiter!<br />

Frau Duco re:<br />

Diese Geräuschkulisse! Ist das da der<br />

„Gefangenenchor“ im Hintergrund?<br />

Frau Seemann: Die Zeit fängt an, wenn ihr<br />

angefangen habt anzufangen!<br />

13<br />

Lehrerzitate


14<br />

„Sportler sind ohnmächtig, wenn es um<br />

Politik geht!“<br />

15. Mai 1980: Der Konzer Hammerwurf-Weltrekordler Karl-Hans Riehm ist<br />

auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Vier Jahre hat er sich auf die Olympischen<br />

Spiele in Moskau vorbereitet und Beruf, Freunde und Familie untergeordnet.<br />

Dann muss er an diesem Tag mit ansehen, wie das NOK auf Empfehlung der<br />

Bundesregierung als Reaktion auf den russischen Einmarsch in Afghanistan<br />

den Boykott der Spiele in Moskau verlangt! Karl-Hans Riehm über seine Karriere,<br />

die nicht nur einmal durch einen olympischen Boykott geprägt war, und<br />

den Gebrauch von Dopingmitteln.


Herr Riehm, die Olympischen Spiele<br />

2008 in China gehören wieder der<br />

Vergangenheit an. Bestand bei Ihnen<br />

überhaupt noch das Interesse die<br />

Spiele zu verfolgen?<br />

„Das Interesse besteht schon. Wenn<br />

ich jetzt vor dem Fernsehen sitze und<br />

mir die Olympischen Spiele anschaue,<br />

dann kommen noch mal emotionale<br />

Erinnerungen hoch. Man kann das,<br />

was dort geschieht, körperlich fast<br />

nachvollziehen.<br />

Man ebert<br />

natürlich auch<br />

mit den Athleten<br />

mit und<br />

ist plötzlich<br />

genauso aufgeregt wie früher.“<br />

Besonders bei den Deutschen?<br />

„Besonders bei den Deutschen, aber<br />

auch bei den Spezialdisziplinen, die<br />

man als Aktiver selbst betrieben hat,<br />

und bei den Athleten, zu denen man<br />

persönlich Kontakt hatte. Man eifert<br />

blatt<br />

dann innerlich wieder mit.“<br />

„Ich sehe keinen Sinn darin,<br />

dass der Sport für politische Dinge<br />

herhalten soll.“<br />

Im Vorfeld der Olympischen Spiele<br />

stand eine wochenlange Diskussion<br />

über einen möglichen Boykott der<br />

Spiele, u. a. auf Grund des Tibet-Kon-<br />

ikts. Sie waren nicht nur ein Weltklasse-Hammerwerfer,<br />

sondern sind<br />

ein politischer Mensch. Wie stehen<br />

Sie zu dieser Boykott-Diskussion?<br />

„Ein Staat könnte wirtscha lich boykottieren,<br />

er könnte<br />

Wa enlieferungen<br />

einstellen. Das sind<br />

alles Dinge, die er<br />

nicht macht. Stattdessen<br />

stellt er den<br />

Sport dar, als könnten die Sportler die<br />

Welt verbessern.<br />

Im Gegenteil: Sportliche Begegnungen<br />

emp nde ich als Chance auch<br />

in totalitären Staaten Meinungen zu<br />

unterwandern bzw. Kontakte zu p egen<br />

und dadurch auch einen Dialog<br />

herzustellen. Es ist eine Chance für<br />

den Sport und<br />

die Demokratie,<br />

wenn Zehntausende<br />

von<br />

Sportlern und<br />

Journalisten ins<br />

Land kommen.<br />

Auch die Chinesen<br />

können sich<br />

unbequemen<br />

Fragen nicht<br />

entziehen, es<br />

entsteht dadurch<br />

zwangsläu g<br />

ein Dialog. Ich<br />

15


16<br />

16<br />

hab es mal ein Trojanisches Pferd<br />

genannt. Man bringt also „Meinungsfreiheit“<br />

ins Land, selbst wenn man<br />

nicht alles sagen darf. Der Sport<br />

kann die politischen Dinge nicht so<br />

verändern, wie wir es uns manchmal<br />

wünschen, insofern nde ich es ganz<br />

gut, dass es diesmal keinen Boykott<br />

gegeben hat.“<br />

Apropos Boykott!<br />

Sie sind wohl<br />

einer der wenigen<br />

Sportler, deren<br />

Karriere von drei<br />

olympischen<br />

Boykotts geprägt<br />

war. 1976 boykottierten<br />

insgesamt<br />

24 afrikanische<br />

Länder die Olympischen Spiele, 1980<br />

in Moskau waren es einige westliche<br />

Länder, vier Jahre später dann die<br />

Ostblockstaaten, die nicht an den<br />

Spielen in Los Angeles teilnahmen.<br />

Der Boykott, der Sie wohl am weitesten<br />

in Mitleidenscha gezogen hatte,<br />

war der 1980: Bereits 1975 knackten<br />

Sie den alten Weltrekord Alexei Spiridonows,<br />

drei Jahre später dann die<br />

80-Meter-Marke und stellten wieder<br />

einen neuen Weltrekord auf. Da<br />

kam der Boykott. Wie haben Sie die<br />

Entscheidung des NOK aufgenommen,<br />

immerhin hatten Sie berechtigte<br />

Ho nungen auf eine Medaille?<br />

„Ich war natürlich selbst sehr stark<br />

betro en durch den Boykott 1980.<br />

Das war mein bestes Jahr, denn ich<br />

bin die ganze Saison ungeschlagen<br />

geblieben, auch gegen meine unmittelbaren<br />

Konkurrenten aus der<br />

Sowjetunion, die Medaillen gewonnen<br />

haben. Ich saß natürlich hier zu<br />

Hause und habe Trübsal geblasen.<br />

Das war damals für uns ein riesiger<br />

Schock! Man muss sich das vorstellen,<br />

man bereitet sich sehr hart und<br />

professionell<br />

vor. Man<br />

ordnet<br />

alles unter,<br />

steigt<br />

teilweise<br />

aus dem<br />

Beruf<br />

aus!<br />

Ich war<br />

damals<br />

verheiratet und hatte schon zwei<br />

kleine Kinder. Immer dieses schlechte<br />

Gewissen zu haben, dass man nicht<br />

genug zu Hause ist. Das ist ein riesiger<br />

Aufwand!<br />

Ich musste einfach erfahren, dass die<br />

Sportler, wenn es um die große Politik<br />

geht, ziemlich ohnmächtig sind. Der<br />

Sport ist immer noch bei den großen<br />

Problemen in der Welt ein begehrtes<br />

Opfer – es kostet ja auch nicht viel,<br />

wenn ein Staat boykottiert und seine<br />

Sportler nicht hinschickt. Ich sehe<br />

keinen Sinn darin, dass der Sport für<br />

solche Dinge herhalten soll.“<br />

Wie muss man sich das vorstellen –<br />

elen Sie in ein Loch oder waren Sie<br />

noch motivierter für die Spiele vier


Leerseite zum einrü-<br />

cken wegen bildern<br />

„Nach vier Jahren harter<br />

Arbeit war das<br />

ein riesiger Schock.“<br />

17


18<br />

18<br />

Jahre später?<br />

„Moskau sollten meine dritten Olympischen<br />

Spiele werden und ich habe ja<br />

schon 1972 als jüngster Hammerwerfer<br />

in München teilgenommen. Dann<br />

habe ich die Medaille in Montreal um<br />

2 cm auf Grund von Verletzungspech<br />

im Vorfeld verloren und deswegen<br />

sollte 1980 das Krönungsjahr werden.<br />

Ich hatte alles in die Gänge gesetzt,<br />

um dahin zu kommen, und habe<br />

mich auch ein Jahr vorher geschont,<br />

um gesundheitlich auf der Höhe zu<br />

sein. Ich war 29 und dachte damals<br />

schon so langsam an mein Karriereende,<br />

weil ich auch schon zum<br />

damaligen Zeitpunkt sehr verletzungsanfällig<br />

war. Ich hatte zudem<br />

immer die zweite Karriere im Beruf<br />

im Hinterkopf. Insofern hätte ich<br />

wahrscheinlich 1981/82 aufgehört.<br />

Dann habe ich nochmals mit meinem<br />

betreuenden Arzt gesprochen,<br />

der mich ständig bei Verletzungen<br />

behandelt hatte. Für mich war es sein<br />

Wort, das mich dazu brachte, dass<br />

ich noch vier Jahre weiter machte. In<br />

diesen vier Jahren habe ich allerdings<br />

viele Rückschläge gesundheitlicher<br />

Art wegstecken müssen. Das war also<br />

nicht mehr diese Leichtigkeit, die<br />

man noch als 25jähriger hatte.<br />

1984 waren die Spiele im Vorfeld<br />

durch den Boykott der Ostblockstaaten<br />

geprägt. Wie beurteilen Sie<br />

im Nachhinein ihren Erfolg bei den<br />

Olympischen Spielen in Los Angeles,<br />

der durch die Nicht-Teilnahme ihrer<br />

größten Konkurrenten aus der Sowje-<br />

tunion begünstigt war.<br />

„Ich habe das als gerechten Abschluss<br />

für mich empfunden. Für mich war<br />

aber dann auch klar, dass ich Ende<br />

der Saison au ören werde. Leistungssport<br />

ist ja auch ein gewisses Geschenk,<br />

ein Talent, was man von der<br />

Natur bekommen hat. Der Sportler<br />

sollte sich gegenüber der Ehrlichste<br />

sein, wenn man den Zenit überschritten<br />

hat.“<br />

In einem Interview gaben Sie zu,<br />

zwecks verbesserter Regenerationsfähigkeit<br />

Anabolika-Tabletten eingenommen<br />

zu haben. Erklärt dies ihre<br />

Leistungssteigerung Mitte der 70er<br />

Jahre?<br />

„Das, was ich damals im TV gesagt<br />

habe, betraf eine frühere Zeit. Man<br />

wusste zum Ende meiner Karriere gar<br />

nicht, wohin das führt: Die ganzen<br />

Mittel standen vor 1971 nicht auf der<br />

Dopingliste. Erst 1972 wurden die<br />

ersten Kontrollen nach Anabolika auf<br />

Olympischen Spielen durchgeführt.<br />

Ich weiß nur von unserem Verband,<br />

dass da einige Sportler zum ersten<br />

Mal „blaue Briefe“ bekamen. Das<br />

hieß, dass bei den nächsten Meisterscha<br />

en auch kontrolliert wird. Damit<br />

waren diese Mittel auf der Liste.<br />

Man verteufelt heute die ganze Geschichte<br />

so sehr, aber man muss eines<br />

bedenken: Diese Medikamente sind<br />

ja eigentlich nicht für gesunde Leute,<br />

sondern für kranke erfunden worden.<br />

Ich nde es immer noch gerechtfer-


tigt, in einer gewissen Phase, wo man<br />

regenerieren möchte, diese Mittel<br />

zu nehmen. Denn die Medikamente<br />

sind dafür da, nach einer Verletzung<br />

wieder auf Touren zu kommen. Unter<br />

diesem Aspekt nde ich es gerechtfertigt!<br />

Aber nicht, um Hochleistungsziele<br />

zu erreichen!“<br />

Auch auf die letzten Olympischen<br />

Spiele<br />

wird auf<br />

Grund der<br />

unglaublich<br />

vielen<br />

aufgestellten Weltrekorde skeptisch<br />

zurückgeblickt. Gibt es eine echte<br />

Chance den Sport irgendwann sauber<br />

zu halten?<br />

„Die klassischen Aufputschmittel<br />

sind ganz einfach zu kontrollieren.<br />

Wenn einer auf den Olympischen<br />

Spielen versucht, mit diesen Mitteln<br />

zu manipulieren, ist das wie Selbstmord.<br />

Man weiß im Vorfeld, dass<br />

alle Medaillengewinner kontrolliert<br />

werden. Was heute im Spiel ist, weiß<br />

kein Mensch. Es gibt ja einen ganzen<br />

Industriezweig, der mittlerweile auf<br />

diesem Gebiet forscht, Sportler auf<br />

medikamentöse Weise zu verbessern.<br />

Das kann man natürlich nur verurteilen!<br />

Und es wäre auch schade für den<br />

Sport, wenn das Überhand nehmen<br />

würde! Aber diese kriminelle Energie,<br />

per Medikament Hochleistungssport<br />

zu betreiben, wird es natürlich immer<br />

geben.<br />

Ich kann nur für den deutschen Sport<br />

sprechen: Ich glaube, es gibt weltweit<br />

kein so strenges und engmaschiges<br />

Netz. Die Jungs müssen sich alle<br />

abmelden, wenn sie in Urlaub fahren.<br />

Soweit ich weiß, hat es in Deutschland<br />

zuletzt auch keinen Dopingfall<br />

mehr gegeben. Die Sportler, die es<br />

dennoch versuchen, sind es ja dann<br />

selbst schuld, dass das Netz immer<br />

engmaschiger wird.“<br />

Solange aber<br />

„Das Netz wird immer engmaschiger,<br />

Funktionäre,<br />

aber was heute im Spiel ist, weiß keiner.“<br />

Ärzte und<br />

Verband<br />

gemeinsam den unerlaubten Weg des<br />

Dopings einschlagen, wird es schwer<br />

dort Einhalt zu gebieten.<br />

„So scheint es ja im Radsport gewesen<br />

zu sein, wo viel Geld eine Rolle spielt<br />

und die Versuchung dadurch sehr<br />

groß ist. Diese Ärzte mussten aber<br />

auch die Konsequenzen ziehen und<br />

sind entlassen worden. Ich glaube<br />

nicht, dass heute ein Olympia-Arzt,<br />

der professionell arbeiten will, sich<br />

auf so etwas einlassen kann. Es ist<br />

aber auch frustrierend und ungerecht,<br />

dass es in manchen Ländern keine<br />

Anti-Doping-Kommission gibt oder<br />

Sportler dort trainieren, wo sie nicht<br />

unangemeldet international kontrolliert<br />

werden können.“<br />

Jörn Pelzer<br />

19


Am Ende<br />

des Lebens


Hospizarbeit in <strong>Trier</strong><br />

Ein großes Buch – darin bunt gemalte Herzen, Blumen, Sonnen, Menschen<br />

Hand in Hand, auch Sprüche und persönlich Grüße: „Danke für<br />

die schöne Zeit mit dir…“, auf vielen Seiten Fotos, Erinnerungen an<br />

jemanden, der nicht mehr da ist. „Jede Seite ist einem Menschen gewidmet,<br />

der bei uns verstorben ist“, sagt die diensthabende Krankenschwester<br />

Melanie L., eine dunkelhaarige, ruhige Frau.<br />

Ein außergewöhnliches Gästehaus<br />

Ich be nde mich in der Eingangshalle des <strong>Trier</strong>er Hospizhauses, einem<br />

hellen, freundlich und heimelig wirkenden Raum. Die im Hospiz<br />

wohnenden Gäste - nicht Patienten - sind alle schwerstkrank und sich<br />

bewusst, dass sie nicht mehr lange zu leben haben. Trotzdem ist die<br />

Atmosphäre nicht gedrückt, denn ins Hospiz kommt man nicht, um<br />

zu sterben, sondern um den Rest seines Lebens zu genießen. „Ein Teil<br />

unserer Gäste hat sich mit seinem Leben auseinandergesetzt und Frieden<br />

mit der Situation geschlossen. Diesen Menschen gelingt es häu g<br />

gut, ihre Krankheit mit Würde zu tragen“, berichtet Schwester Melanie.<br />

Doch auch den anderen, die entweder mit Furcht oder mit Resignation<br />

reagieren, kann man helfen friedlich zu sterben und ihnen in den letzten<br />

Tagen eine hohe Lebensqualität ermöglichen. Hier wird alles getan,<br />

damit die Gäste sich wohl fühlen.<br />

Ein gemütliches Wohnzimmer mit großem Fernseher, Sofas und einer<br />

kleinen Küchen¬zeile sorgt für ausreichend Platz, auch für Verwandtenbesuche.<br />

Jeder Gast hat außerdem ein eigenes Zimmer mit<br />

Bad. Auch ein Garten und eine große Terrasse stehen zur Verfügung.<br />

Eine gute medizinische Versorgung der hier lebenden Menschen ist<br />

selbst¬verständlich gewährleistet. Ein Team aus Fachleuten der verschiedensten<br />

Bereiche, zum Beispiel Psychologen, Krankenp eger,<br />

Seelsorger, Palliativmediziner und Hausärzte, arbeitet daran, die restliche<br />

Lebenszeit der Gäste so schön wie möglich zu gestalten. Auch dann,<br />

wenn keine Ho nung auf Heilung mehr besteht, kann man die körperliche<br />

und seelische Lage der Gäste verbessern.<br />

21


22<br />

Der Hospizverein Hospizverein <strong>Trier</strong> bietet neben der Betreuung im eigentlichen Hospizhaus<br />

den ambulanten ambulanten Hospizdienst an, der der unterstützt unterstützt bei der der Versorgung<br />

der<br />

Kranken „Hat mein Leben sich gelohnt?“ zuhause.<br />

Die hauptamtli-<br />

chen<br />

Mitarbeiter sind hierbei auf das Engagement der circa sechzig ehrenamtlich<br />

tätigen Personen angewiesen. Diese kommen zu den Gästen des<br />

Hauses oder<br />

besuchen die die Kranken und Angehörigen daheim, falls eine Betreuung<br />

der Kranken zu Hause möglich und gewünscht ist. Sie unterstützen die<br />

Betro Betro enen bei der der praktischen Organisation des Alltags und stehen<br />

ihnen als Gesprächspartner in allen Fragen zur Seite, denn denn die Hospizarbeit<br />

geht weit über die reine P P ege hinaus. hinaus.<br />

Neben dem medizinischen Aspekt wird mit den Menschen Menschen gesprogesprochen und und ihnen geholfen ihre letzten Wünsche zu erfüllen<br />

und ausstehende Kon Kon ikte zu bewältigen. „O „O wollen die<br />

Menschen, die wissen, dass sie bald sterben müssen, noch<br />

Frieden mit ihren Angehö- rigen schließen und in aller aller<br />

Ruhe Abschied nehmen“, erzählt die<br />

Palliativmedi- zinerin Dr. Andrea<br />

S.: „Sie suchen Antworten auf<br />

Fragen wie zum Beispiel: Beispiel: Hat Hat sich mein Leben gelohnt? Was<br />

bleibt von mir zurück? Was kommt nach dem Tod?“ Tod?“ Das ist<br />

auch für das das Personal o o nicht leicht, zumal zumal es auf die meisten<br />

dieser dieser Fragen keine einfachen Antworten gibt. Trotzdem belastet<br />

die Arbeit mit mit Todkranken das Leben Leben der der Helfer Helfer nicht, nicht, ganz<br />

im Gegenteil. „Es „Es ist eine tiefe Begegnung mit einem Menschen,<br />

dem man unter Umständen sehr schnell sehr nahe kommt. kommt.<br />

Das Das ist ist ein ein Geschenk!“, Geschenk!“, er- klärt klärt die ehrenamtliche Helferin Helferin<br />

Barbara Barbara G., eine ältere und le- benserfahrene benserfahrene Dame: „Trotzdem „Trotzdem<br />

ist es wichtig, dass man nicht nur mit Leid, Trauer und Tod<br />

zu tun hat, hat, sondern sich einen einen Gegenpol dazu au au aut.“ Lebha Lebha e


Gesten unterstreichen ihre Bestimmtheit.<br />

Im Team werden Erfahrungen ausgetauscht und über belastende Erlebnisse<br />

und Trauer gesprochen. Außerdem helfen regelmäßige Sitzungen<br />

unter Leitung eines Psychologen (Supervision) bei der Verarbeitung der<br />

alltäg- lichen<br />

Schwie- rigkeiten.<br />

Der Kranke bestimmt den Weg<br />

Der Tod ist im<br />

Hos- pizhaus<br />

nichts Außergewöhnliches. Länger als ein paar Monate bleibt selten<br />

jemand. „Es ist Alltag geworden, der nicht alltäglich ist“, so Barbara G.<br />

zum endgültigen Abschiednehmen der Gäste.<br />

In vielen Fällen reicht die verbleibende Zeit nicht einmal mehr, um die<br />

wichtigsten Dinge zu regeln. „Man muss loslassen können und seine<br />

Grenzen akzeptieren. Sobald ich das mir Mögliche getan habe, liegt der<br />

Ausgang nicht mehr in meiner Hand“, meint die leitende ambulante<br />

Hospizschwester Marientraud B., die seit mehr als zehn Jahren in palliativmedizinischen<br />

Bereich tätig ist: „Selbst wenn man noch mehr tun<br />

könnte, um zu helfen und beispielsweise Schmerzen zu lindern, muss<br />

man erkennen, dass man die Entscheidung, inwieweit die Betro enen<br />

diese Hilfe annehmen möchten, jedem selbst überlassen muss.“ Das<br />

bedeutet, dass die in der Sterbebegleitung Tätigen ihre Unterstützung<br />

niemandem aufdrängen dürfen. Der Wunsch nach Begleitung muss vom<br />

Kranken ausgehen, man muss abwarten, wieweit er sich ö net. „Jeder<br />

ist für sich selbst verantwortlich. Ich kann hinter dem Kranken gehen,<br />

ich kann manchmal auch neben ihm gehen, aber nie vorneweg“, fasst<br />

Marientraud B. ihre Haltung in Worte.<br />

Diese Akzeptanz der Wünsche der anderen und die Gelassenheit im<br />

Umgang mit dem Tod prägt die Atmosphäre des Hauses. Obwohl man<br />

im Hospizhaus <strong>Trier</strong> von unheilbar Kranken umgeben ist, emp ndet<br />

man die Stimmung nicht als ho nungslos. Denn hier gilt: „Wenn nichts<br />

mehr zu tun ist, gibt es noch sehr viel zu tun!“<br />

Luise Schmitz, 11<br />

23


24<br />

Fair Trade am<br />

<strong>MPG</strong><br />

Gerecht. Sozial. Fair. Dies<br />

sind die Leitprinzipien des<br />

Eine-Welt-Ladens am <strong>MPG</strong>,<br />

der ausschließlich fair-trade-<br />

Produkte anbietet. Aber was<br />

ist eigentlich „fair trade“?<br />

Die Organisationen des fairen<br />

Handels (hauptsächlich<br />

vertreten durch die GEPA)<br />

unterstützen ärmere Bevölkerungsschichten<br />

der Entwicklungsländer,<br />

indem sie faire<br />

und langfristige Handelsverträge<br />

mit ihnen schließen und<br />

ihnen bei der Umstellung der<br />

Produktion, z.B. auf Bio-<br />

Produkte, helfen. Das heißt:<br />

die Mitarbeiter der beteiligten<br />

Unternehmen werden angemessen<br />

bezahlt. Was in den<br />

meisten Ländern in Afrikas,<br />

Asiens oder Lateinamerikas nicht selbstverständlich ist.<br />

Ebenso wird garantiert, dass keine Diskriminierung von Frauen oder<br />

anderen Gruppen erfolgt. Außerdem geschieht die Produktion unter<br />

menschenwürdigen Bedingungen. Letztendlich soll eine gerechtere<br />

Weltwirtscha gefördert werden.<br />

Um dies zu unterstützen, bieten wir eine Auswahl der Produkte des<br />

Weltladens an:<br />

Dazu gehören die beliebten fairetta-Schokoriegel, Erdnüsse und getrocknete<br />

Bananen genauso wie Tee oder Ka ee und Sä e. Außerdem Sti e<br />

und Blöcke, die jeder Schüler gebrauchen kann.


Wir haben dieses Projekt<br />

an unserer Schule<br />

ins Leben gerufen, weil<br />

wir einerseits natürlich<br />

den fairen Handel unterstützen<br />

wollen, aber<br />

andererseits wollen wir<br />

auch unsere Mitschüler<br />

über die Probleme der<br />

sogenannten Dritten<br />

Welt informieren und<br />

ihnen eine Möglichkeit<br />

zeigen diesen Menschen<br />

zu helfen.<br />

Wir freuen uns immer<br />

wieder r über Interessierte<br />

und Helfer, elfer, schaut doch einfach mal bei uns vorbei und sprecht un uns an.<br />

Marius Ludwig<br />

25


26<br />

Überlebenstipps für die Mittagspause<br />

Fast Food Riesen vs. Dönerbuden und der<br />

ganze andere Rest<br />

12:50 Uhr. Das ist so die Uhrzeit, wenn die meisten denken: „Hilfe ich<br />

bin ein Schüler, ich will hier raus!“ Für viele ist der Schultag damit aber<br />

noch nicht gelaufen: Nachmittagsunterricht. Doch wie überlebt man die<br />

Mittagspause im Innenstadtjungle?<br />

Wir haben einige unserer Redakteure auf den Weg geschickt: Testet<br />

die Essensmöglichkeiten in der Stadt! Dabei sollten sie die Zeit messen<br />

und die Läden auf verschiedene Punkte hin überprüfen, wofür es dann<br />

Schulnoten gab.<br />

1. Standpunkt: Hauptmarkt<br />

Hier ergeben sich schon viele Möglichkeiten, wir haben getestet:<br />

McDonalds<br />

Der Platzriese ist ebenso bekannt wie beliebt bei den Schülern. Und<br />

dementsprechend voll, denn hierher kommen nicht nur <strong>MPG</strong> und AVG.<br />

Bei soviel Andrang bleibt die Sauberkeit meist auf der Strecke und die<br />

Freundlichkeit der Kassierer auch. Fast Food ist auch nicht gerade berühmt<br />

für ihr gesundes Essen, aber uns ist ja nun erst mal wichtig, dass<br />

es günstig ist, schmeckt und den Magen füllt! Außerdem ist man binnen<br />

5 Minuten da.<br />

Die Noten:<br />

-- Sauberkeit: 4<br />

-- Service: 3<br />

-- Ambiente: 2<br />

-- Essen: 2<br />

-- Preise: 2


Distelblatt<br />

Kebap Haus am Hauptmarkt<br />

Einer der 3 Döner die wir getestet<br />

haben. Allerdings war er auch der<br />

schlechteste. Die Preise sind gesalzen<br />

und für Schüler inakzeptabel, der Döner<br />

für das Geld zu gering belegt, die<br />

Pizza fast ungenießbar und selbst für<br />

eine Dönerbude ist es etwas zu dreckig.<br />

Trotzdem erreicht man auch dieses<br />

Ziel in 5 Minuten.<br />

Die Noten:<br />

-- Sauberkeit: 3-<br />

-- Service: 3+<br />

-- Ambiente: 3+<br />

-- Essen: 4-<br />

-- Preise: 4<br />

Subway<br />

Der Sandwichladen am Hauptmarkt. Auch bekannt für seine de igen<br />

Preise, aber das Essen schmeckt trotzdem und man hat eine große Auswahl.<br />

Das Ambiente überzeugt und meistens sind noch Sitzplätze frei.<br />

Auch hier etwa 5 Minuten Fußweg.<br />

Die Noten:<br />

-- Sauberkeit: 3-<br />

-- Service: 2-3<br />

-- Ambiente: 2+<br />

-- Essen: 2<br />

-- Preise: 4<br />

Fotos waren nicht erlaubt!<br />

27


28<br />

Backwerk<br />

Eine Bäckerei zum selbstbedienen. Backwerk schmeichelt dem Schülerportemonnee,<br />

die Preise sind super, das Essen lecker und die Auswahl,<br />

wenn man nicht gerade zu spät kommt, ist groß. Man hat ein bisschen<br />

mehr als 5 Minuten zu gehen.<br />

Die Noten:<br />

-- Sauberkeit: 2<br />

-- Service: 2<br />

-- Ambiente: 2<br />

-- Essen: 2<br />

-- Preise: 1<br />

Ditsch<br />

Eine weitere Bäckerei, diese aber mit de igerem und kleinerem Angebot.<br />

Die Preise sind okay und es ist nur ein kurzer Weg, wieder etwa 5<br />

Minuten.<br />

Allerdings gehört Ditsch zu den Favoriten der Schüler und von daher<br />

steht man hier ö ers mal ein bisschen länger in der Schlange.<br />

Die Noten:<br />

-- Sauberkeit: 2<br />

-- Service: 2+<br />

-- Ambiente: /<br />

-- Essen: 2<br />

-- Preise: 3+


Nordsee<br />

Der nächste Laden in der Reihe ist was für Fischliebhaber. Fisch ist<br />

grundsätzlich teurer, aber die Preise rechtfertigt das trotzdem nicht.<br />

Hier ndet man auch eine lange Schlange vor, wenn man kurz nach 1<br />

Uhr etwas Essen möchte. Ca. 5 Minuten.<br />

Die Noten:<br />

-- Sauberkeit: 2<br />

-- Service: 2-<br />

-- Ambiente: 2<br />

-- Essen: 3<br />

-- Preise: 4<br />

Bagel Sisters<br />

Ein Geheimtipp in unserer Testreihe. Bagels sind auf dem Vormarsch.<br />

Den <strong>Trier</strong>er Bagel Sisters am Cinemaxx gibt es schon lange, aber Schüler<br />

kommen hierher nur selten. Vielleicht weil man etwa 10 Minuten bis<br />

dorthin braucht. Die Preise sind anständig, denn von so einem Koloss<br />

von Bagel wird man satt. Hier kommen auch Vegetarier auf ihre Kosten,<br />

überhaupt hat man eine super Auswahl. Wer sich allerdings setzen<br />

möchte, sollte nicht zu zahlreich erscheinen, denn der Laden ist klein.<br />

Die Noten:<br />

-- Sauberkeit: 2<br />

-- Service: 1<br />

-- Ambiente: 2<br />

-- Essen: 1<br />

-- Preise: 2-<br />

Standort Bahnhof in der nächsten Ausgabe.<br />

Yasmin Mergen, Marius Ludwig, Raphael Zingen<br />

29


30<br />

Das Café für Musiker<br />

Es mag doch recht seltsam sein... Man<br />

hört selten von kleinen Cafés, in<br />

denen immer gute Musik läu und<br />

viele Musiker zu tre en sind. Ein<br />

Londoner Café hat es gescha . Hard<br />

Rock Cafés ndet man in über 100 Städten der Welt. Doch nun hat das am<br />

14. Juli 1974 von Isaac Tigrett und Peter Morton Restaurant den Aufstieg<br />

nicht in einer Nacht gescha ... Nun im Grunde schon. Wirklich populär<br />

wurde es erst, als Eric Clapton seine Gitarre, eine Fender an die Wand<br />

hängen ließ, um sich seinen Stammplatz im HRC zu sichern. Die Gitarre<br />

ist noch heute in einem Glastresor in London zu besichtigen.<br />

Heute kann man sich in den<br />

meisten Großstädten auf der<br />

ganzen Welt sich ins eins dieser<br />

kultigen Cafés sitzen und bei<br />

rockigen Musikvideos auf großen<br />

LCD-Bildschirmen sein Bier,<br />

oder auch anderes wie Cocktails<br />

und etliche andere So drinks<br />

genießen. Und falls der kleine<br />

Hunger kommt, kann man<br />

sich noch einen kleinen Snack<br />

gönnen, und seinen Blick über<br />

die vielen Exponate wie kaputte<br />

Gitarren, Schlagzeuge, Gold- und<br />

Platinschallplatten schweifen<br />

lassen.


Leider bleibt es bei einem solchen Kult<br />

nicht aus, dass dieser kommerziell<br />

ausgenutzt wird. So kann man<br />

sich in jedem Hard Rock Café als<br />

Andenken diverse Merchandising<br />

Artikel kaufen.<br />

Neben Plektren und Tassen mit<br />

aufgedrucktem Emblem oder selbst<br />

einer Monopoly-Version im Hard<br />

Rock Style ndet man im HR-Shop<br />

auch noch diverse Kleidungsstücke<br />

wie T-Shirts oder Sweatshirts. Doch nur ein T-Shirt reicht nicht... Es<br />

muss am Besten von jedem Café eins sein. Denn<br />

unter jedem Emblem des Cafés<br />

auf einem T-Shirt<br />

steht nur der Name der<br />

jeweiligen Stadt. Und um eins<br />

mit einer anderen Stadt drauf<br />

zu bekommen, muss man schon<br />

selbst dorthin reisen.<br />

Fazit ist, dass man in jedem Hard Rock Café gut entspannen<br />

kann, jedoch man sich nicht von dem Fanatismus befallen lassen soll, den<br />

das Hard Rock Café ausstrahlt.<br />

Lukas Mich, 10<br />

31


32<br />

Distelblatt


Kampagne für Umarmungen<br />

Distelblatt 33<br />

Ist Hugs noch so ein von China unterdrückter Staat? Irgendwann<br />

kommt dann aber jemand vorbei, der davon schon mal gehört hat und<br />

drückt einen fest. Und dann verbreitet sich das in der Stadt. Das mag<br />

man gar nicht meinen, aber das spricht sich tatsächlich um. Immer<br />

mehr Leute lassen sich knuddeln, die verständnislosen Blicke werden<br />

weniger.<br />

Trotzdem fragen viele noch:<br />

„Warum macht ihr das?“ Die Antwort<br />

darauf ist einfach: Es macht<br />

glücklich, es tut jedem gut. Warum<br />

nicht mal ein bisschen Liebe<br />

in unsere triste und unfreundliche<br />

Gesellscha bringen?<br />

Genau das dachte sich Juan Mann<br />

auch, und wiederholte seine<br />

Aktion. Doch dann wurde er von<br />

der Polizei gestoppt. Er soll für<br />

mögliche Schäden an den Umarmten bürgen, die sonst Sydney bezahlen<br />

müsste. Darauf wurde eine Unterschri enaktion in Gang gebracht, denn<br />

„Free Hugs“ war kein Geheimnis mehr.<br />

Durch YouTube wurde die Kampagne schließlich weltberühmt und heute<br />

ndet man in beinah jeder Stadt jemanden der andere Leute umarmt.<br />

Und wer sich wundert, was das denn alles soll und noch immer nicht<br />

überzeugt ist, der sollte sich demnächst einfach mal umarmen lassen<br />

oder besser noch: selbst so eine Aktion starten, denn dann fühlt man<br />

sich „wie ein halber Weltretter“.<br />

Weitere Infos unter:<br />

http://www.freehugscampaign.org/ - O ziele Free Hugs Seite<br />

http://de.youtube.com/watch?v=vr3x_RRJdd4 - Das berühmte Free<br />

Hugs Video<br />

Yasmin Mergen, 10


34<br />

Distelblatt<br />

„Über’n Tellerrand geschaut...“<br />

Schülerakademie<br />

Diesen Sommer<br />

bot sich mir die Gelegenheit,<br />

an einer<br />

Deutschen Schüler<br />

Akademie in Papenburg,<br />

Nie- dersachsen,<br />

teilzuneh- men. Jeden<br />

Marius Ludwig<br />

Sommer veranstalten der Verein Bildung und<br />

Begabung e.V. zusammen mit dem Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung ungefähr zehn 10 bis 16tägige Sommerakademien in ganz<br />

Deutschland, auf denen Jugendliche aus deutschen Schulen in aller Welt<br />

die Gelegenheit haben, sich mit ähnlich interessierten Jugendlichen<br />

auszutauschen und zusammen ein ema wissenscha lich zu erarbeiten.<br />

An einer Akademie nehmen circa 90 Jugendliche teil, welche sich<br />

wiederum auf sechs Kurse verteilen. Auf jeder Akademie gibt es eine<br />

Bandbreite von emengebieten, die sowohl naturwissenscha liche als<br />

auch geisteswissenscha liche emen umfassen. Die Kurse werden von<br />

Studenten oder gerade erst im Berufsleben stehenden, überwiegend<br />

ehemaligen Akademieteilnehmern geleitet und entsprechen vom Niveau<br />

dem ersten Hochschulsemester. Das ema meines Kurses lautete<br />

„Logistik, E zienzsteigerung, ein Beitrag zum Umweltschutz“. Wir<br />

wurden zuerst in die Logistik eingeführt und befassten uns anschließend<br />

mit mathematischen Optimierungsverfahren sowie neuen Antriebstechniken<br />

oder politischen Ein ussmöglichkeiten zur Steigerung des<br />

Umweltschutzes. Innerhalb des Kurses muss jeder Teilnehmer einen<br />

Vortrag halten. Darüber hinaus gibt es aber auch kreative Elemente, z.B.<br />

Planspiele und Fallstudien. Das Arbeiten innerhalb der Kurse war sehr<br />

angenehm, da sich alle lebha an den Diskussionen beteiligten und neue<br />

Argumente sowie Standpunkte einbrachten.<br />

Außerhalb der Kurse hatten wir die Möglichkeit, unsere Freizeit eigen-


Distelblatt<br />

ständig zu gestalten. Für das musikalische Angebot - drei Viertel der<br />

Akademieteilnehmer singen im Chor - war gesorgt. Weitere Aktivitäten<br />

wurden von den Teilnehmern selbstständig organisiert und auch gut<br />

angenommen. Sie reichten von Sportangeboten wie Volleyball, Fußball<br />

oder Basketball und dem morgendlichen gemeinsamen Joggen, über<br />

eater und bis hin zum Hip Hop sowie Gesellscha stanz, was besonders<br />

gut ankam. Die Ergebnisse der kreativen Arbeit wurden auf einem<br />

Akademiekonzert sowie auf einem bunten Abend vorgestellt.<br />

Ein weiterer Höhepunkt der Akademie waren die Aus üge, wobei die in<br />

Papenburg angesiedelte Meyer Wer das beliebteste Aus ugsziel war.<br />

Das, was allen Teilnehmern am meisten in Erinnerung bleibt, war<br />

jedoch die freundliche und o ene Atmosphäre sowie die Motivation,<br />

Begeisterungsfähigkeit und Bereitscha sich einzubringen, zu jeder Tag-<br />

und Nachtzeit, in den Kursen oder in den Freizeitangeboten, sowohl<br />

seitens der Teilnehmer als auch seitens der Kursleiter. Wer einmal die<br />

Möglichkeit hat, an einer Deutschen Schüler Akademie teilzunehmen,<br />

sollte sie unbedigt nutzen; Die Zeit bleibt unvergessen.<br />

Herr Willkomm: Das ist eine Hühnerleiter ...<br />

Schüler: Ne, Sie meinen Eselsbrücke ...<br />

Herr Willkomm: Ja, et ist ne Eselsleiter...<br />

Michaela Parlasca 13<br />

X: Schuldigung, dass ich zu spät komme.<br />

Herr Kurzbach: Wo kommst du denn her?<br />

Lehrerzitate<br />

X: Von ihrer Frau…<br />

35


36<br />

Distelblatt<br />

Hochsicherheitstrakt?<br />

Oft bekommen Schüler von ihren Lehrern und Lehrerinnen den Auftrag in<br />

einer der Pausen, bevorzugt in der großen, etwas abzugeben oder jemanden<br />

im Lehrerzimmer zu sprechen. So ziehen sie also nichtwissend los, um ihren<br />

Auftrag zu erfüllen. Doch am Lehrerzimmer angekommen, wartet schon die<br />

erste Hürde: Wie soll man sich Aufmerksamkeit verschaffen? Einfach die Tür<br />

öffnen ist nicht! „Das hier ist ein Lehrerzimmer! Schüler haben hier nichts zu<br />

suchen!“, bekommt man als Antwort zu hören, wenn man seinen Kopf durch<br />

die Tür steckt. Sogar Eltern wurden schon versehentlich als Schüler identifi ziert<br />

und am Kragen aus dem Lehrerzimmer geführt, bis sich voller Schrecken das<br />

Missverständnis aufklärte.<br />

Da ein Schüler sich also anderweitig Einlass bzw. Gehör verschaffen muss, versucht<br />

man es mit Klopfen. Erst ganz leise. Wenn niemand öffnen will, versucht<br />

man es etwas lauter. Ab einem gewissen Lärmpegel fl iegt dann plötzlich die<br />

Tür auf und man muss sich mittels eines Rettungssprunges vor der massiven<br />

Holztür in Sicherheit bringen „Man schlägt die Tür nicht ein! Man klopft!“, hört<br />

man und steht schon wieder alleine da.<br />

Wird man dann endlich um 10:25 Uhr erhört, ist man sich der Tatsache bewusst,<br />

dass schon der größte Teil der Pause um ist und man immer noch<br />

nichts gegessen hat. Aber welch ein Wunder, man wird nicht mit einem „Hallo“<br />

oder „Guten Morgen“ begrüßt, sondern eben mit genau dieser Erkenntnis, nur<br />

aus der anderen Sichtweise: „Lehrer haben auch eine Pause!“ Bleibt man von<br />

diesem überaus freundlichen Empfang unbeeindruckt, muss man es schaffen,<br />

sein Anliegen mustergerecht in höfl ichster Form vorzutragen, sodass man die<br />

anfänglichen Vorurteile, man sei ein 08/15-Schüler, zumindest für den Moment<br />

der Begegnung außer Kraft setzt.


Oder doch nur Lehrerzimmer ??<br />

Andererseits kann man Glück haben und es tritt der seltene Fall ein,<br />

dass man auf eine freundliche Lehrkraft trifft, die nicht jeden Schüler<br />

von vornherein als feindlich einstuft. Man erkennt sie an der freundlichen<br />

Begrüßung und ihrer Hilfsbereitschaft.<br />

Erholsame Pause!<br />

Marius Ludwig 10<br />

37


38<br />

Klassentoaster, Milchzähne und schöne Haare<br />

Was man über die neuen Lehrer und Referendare wissen sollte<br />

29 Jahre, Herkun : <strong>Trier</strong>,<br />

Fächer: Deutsch, Französisch,<br />

<strong>Hobbys</strong>: Spaziergänge mit dem Hund<br />

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden<br />

Sie sich wünschen?<br />

Gesundheit, Glück, Aufsätze ohne Fehler<br />

Welche Person wären Sie gerne in der Geschichte?<br />

Albert Latz (Das ist übrigens der Er nder des<br />

Hundekuchens)<br />

Was können Sie an Schülern überhaupt nicht<br />

ausstehen?<br />

Lug und Trug<br />

Wie haben Sie früher die Lehrer zur Weißglut<br />

gebracht?<br />

Wir hatten einen Klassentoaster und immer Hunger<br />

39 Jahre,<br />

Herkun : Erde (ach ne!),<br />

Fächer:Deutsch, Biologie<br />

<strong>Hobbys</strong>: Lesen, Schwimmen, Draußensein<br />

Musikgeschmack: Querbeet (Ben Harper, Jack Johnson,<br />

White Stripes, RHCP)<br />

Kinder: Eine Tochter (4 Jahre)<br />

Wie würden Sie sich einem Blinden beschreiben?<br />

Als Menschen, dem „fremd“ zur Neugierde und nicht zur<br />

Angst führt.<br />

Wie haben Sie früher die Lehrer zur Weißglut gebracht?<br />

Mit meinem übertriebenen Ordnungssinn und der unglaublichen<br />

Pünktlichkeit (Ja ne, is klar!)<br />

Wer wohnt in einer Ananas tief unten im Meer?<br />

Ich! – Aber woher wisst ihr das?<br />

Katrin Einhorn<br />

Udo Richter


Carsten Sven Krause<br />

28 Jahre, Herkun : Hachenburg/Westerwald,<br />

Fächer: Deutsch, Geschichte<br />

<strong>Hobbys</strong>: www.wanderwind.de, Schwimmen, Fußball,<br />

Natur genießen<br />

Musikgeschmack: Musik des Mittelalters, 70er, 80er,<br />

deutsche Musik (nichts Volkstümliches)<br />

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie<br />

sich wünschen?<br />

Prinzessin, Burg im Grünen, Leben mit den Freunden<br />

Welche Person wären Sie gerne in der Geschichte?<br />

Spartiatenkönig Leonidas: Leben mit „Gleichen“,<br />

in einem starken Volk mit hohem Ethos. Er und<br />

seine 300 Krieger sind zur Legende geworden.<br />

26 Jahre, Herkun : Neustadt a.d. Weinstraße; Koblenz,<br />

Fächer: Bio, Ek<br />

<strong>Hobbys</strong>: Sport, Gitarre, Afrika, Musikgeschmack: 50s,<br />

60s, 80s ; Rock<br />

Welche Person wären Sie gerne in der Geschichte?<br />

Warum?<br />

Fritz Walter, weil er einer der Helden von Bern ist und<br />

als echter Sportsmann immer nur für seinen Verein gespielt<br />

hat, erster Ehrenspielführer der Nationalmannscha<br />

wurde und sein eigenes Stadion hat.<br />

Was würden Sie mit 1.000.000€ machen?<br />

Mit meiner Freundin nach Namibia reisen, den Rest<br />

(~995.000€) anlegen<br />

Was können Sie an Schülern überhaupt nicht ausstehen?<br />

Klugscheißen und Besserwissen!<br />

Wie haben Sie früher die Lehrer zur Weißglut gebracht?<br />

Klugscheißen und Besserwissen (in ganz seltenen Fällen!)<br />

Wer wohnt in einer Ananas tief unten im Meer?<br />

Ein gelber Organismus aus dem Stamm der Porifera innerhalb der<br />

Abteilung der Parazoa<br />

Christian Kaul


39 Jahre, Herkun : Polen,<br />

Fächer: Mathe, Russisch<br />

<strong>Hobbys</strong>: Fotogra eren, Garten, meine Kinder<br />

Jan (7 Jahre), Julia (3 Jahre)<br />

Was würden Sie mit 1.000.000€ machen?<br />

Eine Weltreise<br />

Wie haben Sie früher die Lehrer zur Weißglut<br />

gebracht?<br />

Ich war wirklich brav! (jaja, sicher....)<br />

Gibt es noch irgendetwas Wichtiges, Originelles,<br />

Lustiges oder Spannendes, das man über Sie<br />

wissen müsste?<br />

Bestimmt (Was sie uns wohl damit sagen möchte?)<br />

25 Jahre, Herkun : Siebenbürgen, Fächer: Deutsch, Philosophie<br />

<strong>Hobbys</strong>: Tanzen,<br />

Musikgeschmack: sehr durchwachsen<br />

Ulrike Hopprich<br />

Magdalena Wlodarczak-Ihrig<br />

Welche Person wären Sie gerne in der Geschichte?<br />

Warum?<br />

Oh, eigentlich würde ich gerne mal eine Zeitreise in die<br />

Vergangenheit machen und jeden meiner Vorfahren<br />

kennenlernen. Das wird eine lange und unglaublich aufschlussreiche<br />

Fahrt.<br />

Was würden Sie mit 1.000.000€ machen?<br />

Die Ausbildung meiner vier Patenkinder und meiner<br />

zukün igen Kinder, Enkel, Urenkel etc. nanzieren<br />

Wie haben Sie früher die Lehrer zur Weißglut gebracht?<br />

Ich war immer eine liebe Schülerin (noch so eine...)<br />

Gibt es noch irgendetwas Wichtiges, Originelles, Lustiges<br />

oder Spannendes, das man über Sie wissen müsste?<br />

Ich nde Trachten toll!


Peter Braeutigam<br />

31 Jahre, Herkun : Hunsrück, Fächer: Informatik, Englisch<br />

<strong>Hobbys</strong>: Fliegen, Lesen<br />

Musikgeschmack: Gemischt, gerne progressiv<br />

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich wünschen?<br />

Mehr sportlichen Ehrgeiz, Gesundheit für alle meine Bekannten, meine<br />

Familie und mich, noch mehr freie Wünsche<br />

Welche Person wären Sie gerne in der Geschichte? Warum?<br />

Einer der Gebrüder Wright (Flugpioniere), ich mag Pionierarbeit<br />

Was können Sie an Schülern überhaupt nicht ausstehen?<br />

Übertreibungen aller Art: ZU political correct, ZU unverschämt, ZU laut,<br />

ZU leise – alles, was ZU ist<br />

Wie haben Sie früher die Lehrer zur Weißglut gebracht?<br />

Ausschließlich auf Arten und Weisen, die auch mich zur Weißglut brächten.<br />

Das werde ich hier also nicht erzählen.<br />

Aber: Ich kenne die Tricks alle ;-)<br />

27 Jahre, Herkunft: Kempenich (Nürburgring),<br />

Fächer: Erdkunde, Sport<br />

<strong>Hobbys</strong>: Fußball, Gitarre, Grafi kdesign,<br />

Musik, Kino, Lesen<br />

Musikgeschmack: Alles(Volksmusik?),<br />

wirklich alles: Rock, Metal, House, R´n‘ B...<br />

Welche Person wären Sie gerne in der Geschichte?<br />

Warum?<br />

Alexander von Humboldt, weil ich tausende von<br />

Dingen und Sachverhalte als erster Mensch erfahren<br />

hätte können<br />

Wie würden Sie sich einem Blinden beschreiben?<br />

Ich denke, dass es einem Blinden nicht so sehr<br />

auf das Aussehen anderer ankommt. Falls es bei<br />

einem anders sein sollte, so würde ich ihm den<br />

„Kleinen Prinzen“ nahe legen:<br />

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche<br />

ist für das Auge unsichtbar.“<br />

Volker Kämpf


26 Jahre, Herkun : Weilberg an der Lahn (Hessen),<br />

Fächer: BK, ev. Religion<br />

<strong>Hobbys</strong>: Ins eater und Museum gehen, Nähen, Reisen und Lesen<br />

Musikgeschmack: In der Vielfalt liegt der Genuss<br />

Welche Person wären Sie gerne in der Geschichte? Warum?<br />

Otto Lilienthal – er konnte als erster Mensch iegen oder Angestellte in<br />

Andy Warhols Factory – war bestimmt eine spannende Zeit (tooooll!)<br />

Partygast bei Alma Mahler-Werfel – diese Frau war wahrscheinlich eine<br />

unmögliche Person, aber ihre Partys sollen super gewesen sein, da sie<br />

fast alle Künstler ihrer Zeit näher kannte; Abgesehen davon hätte ich<br />

gerne als „normale Bürgerin“ alle Religionssti er persönlich kennengelernt<br />

und bei Gandhis Salzmarsch wäre ich<br />

Clara-Johanna Wicke<br />

gerne ein Stück mitgelaufen<br />

Wie würden Sie sich einem Blinden beschreiben?<br />

Groß, schlank und gut frisiert (und selbstbewusst!)<br />

Was würden Sie mit 1.000.000€ machen?<br />

Wahrscheinlich würde ich einen Psychologen<br />

um Rat bitten und dann das Geld auf den Kopf<br />

hauen<br />

Wie haben Sie früher die Lehrer zur Weißglut<br />

gebracht?<br />

Mit dem Bunsenbrenner? (Na wenn das nicht<br />

doppeldeutig ist!)<br />

Wer wohnt in einer Ananas tief unten im Meer?<br />

Das ‚Es’. Abgesehen davon, dass es gerne anonym<br />

bleiben will, rede ich nicht gerne darüber. Es ist so tief verborgen und<br />

schwer zu nden. Außerdem hatte es in letzter Zeit schon wahnsinnigen<br />

Stress, wegen dieser blöden Sendung, in der es plötzlich au auchte


25 Jahre. Herkun : Neidenbach bei Bitburg, Fächer:<br />

Deutsch, Sozialkunde<br />

<strong>Hobbys</strong>: Lesen, Schwimmen, Musik, Gesellscha sspiele<br />

Musikgeschmack: Foo Fighters, Incubus, 2-R.-wohnung,<br />

Serj Tankian<br />

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich<br />

wünschen?<br />

Da mir fast nur Männer im Zusammenhang mit alter<br />

und mittelalterlicher Geschichte einfallen, wähle ich jemanden<br />

aus der neuesten Geschichte: Astrid Lindgren.<br />

Sie hat tolle Bücher geschrieben und sich sehr für die<br />

Rechte von Kindern stark gemacht.<br />

Johanna Dillenburg<br />

Wie würden Sie sich einem Blinden beschreiben?<br />

Blonde, lange Haare, blau-grüne Augen, 1,73m groß, Schuhgröße 40, manchmal<br />

Brillenträgerin<br />

Was würden Sie mit 1.000.000€ machen?<br />

Zuerst eine Putzfrau (Reinigungskra A. d. Red.) einstellen, in ein Haus mit<br />

Garten und Pool ziehen und mir endlich ein Auto kaufen. Ein neues Fahrrad<br />

auch noch.<br />

Mirjam Fisch<br />

25 Jahre, Herkun : Mannebach, Fächer: Chemie, Geographie<br />

<strong>Hobbys</strong>: Lesen, Nordic Walking<br />

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich wünschen?<br />

Gesundheit, Glück, Erfolg im Beruf<br />

Gibt es noch irgendetwas Wichtiges, Originellen, Lustiges oder Spannendes,<br />

das man über Sie wissen müsste?<br />

Familienname Fisch und Sternzeichen Fisch und ich besitze noch einen<br />

Milchzahn.<br />

Wie haben Sie früher die Lehrer zur Weißglut gebracht?<br />

Ich war immer eine liebe Schülerin (noch so eine...)<br />

Tobias Dietz, 13


44<br />

Hausaufgabe<br />

Entschuldigung eines Punk-Vaters für das Unterrichtsversäumnis seines<br />

Sohnes<br />

...<br />

...<br />

...<br />

Mein Sohn wird verdächtig<br />

(Anmerkung: Dieser Text ist von künstlerischem und logischem<br />

Wert. Logisch gesehen würde der Punk-Vater seinem Sohn keine<br />

Entschuldigung schreiben, da dies gegen seine Prinzipien spricht. Das<br />

künstlerische ist das der Text durch sein Fehlen tre ender ist als eine<br />

sinnfreie Zusammenreihung von Wörtern.)<br />

Sehr geehrte Frau Lehrerin,<br />

Mein Sohn wird verdächtigt seine Hausaufgaben nicht ordnungsgemäß<br />

absolviert zu haben. Die Tat soll vergangen Freitag um 9.30 in ihrem<br />

Klassenraum vorgefallen sein. Die Verteidigung meines Sohnes erwies<br />

sich als nachvollziehbar. Sein Freispruch basiert auf dem Alibi, dass<br />

seine Mitschüler ihm falsche Informationen lieferten, was bei mehreren<br />

Zeugenbefragungen bestätigt wurde. Ich plädiere daher auf Freispruch<br />

des Angeklagten unter der Vorraussetzung, dass er seine Hausaufgaben<br />

der kommenden Woche vorlegen wird.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ps: Revision können sie in den nächsten 2 Wochen einreichen.


Sehr geehrte Frau Schaan,<br />

Ich möchte ihnen mitteilen, dass ich ihren Brief über das Verhalten, dem<br />

fehlenden Umgangston und des fehlenden Respekts meines geliebten Gunnar<br />

zur Kenntnis genommen habe. Dazu möchte ich folgendes anmerken:<br />

Ich verzeihe ihnen. Ich verstehe das. Sie als junge Lehrerin mit knapp 30<br />

Jahren auf dem Buckel, sie können von Erziehung noch gar keine Ahnung<br />

haben. Verstehen sie , ich – um das kurz zu erwähnen – habe mein Leben,<br />

meine Seele, mein Kra , einfach alles, der richtigen Erziehung gewidmet.<br />

Angefangen als Betreuerin im Kindergarten bis hin zu einer erfolgreichen,<br />

aufstrebenden Autorin – unter anderem mit meinem Bestseller „Das Kind<br />

hat das Sagen“ habe ich schon o mit Leuten ihresgleichen zu tun gehabt.<br />

Doch ich bin der Kra nicht müde, mich mit ihrem Missgeschick, Kinder<br />

betre end, zu befassen.<br />

Ausdrücke wie „Fotze“ und „Mösenstüfchen“ sind keineswegs als Beleidigung<br />

zu verstehen, nein, sie helfen dem Kind, sich frei zu entfalten, damit es später<br />

neue Bewusstseinsdimensionen erreichen kann.<br />

Verbote dagegen, wie in diesem Fall Zensur der Redefreiheit führen zu<br />

einer Maschinisierung dieser jugendlichen Unabhängigkeit. Wie sie vielleicht<br />

wissen, Genossin Schaan, ist diese Mundtotmachung des Pöbels schon in der<br />

DDR gescheitert. Der zweite Punkt, den ich ja wirklich total beunruhigend<br />

nde, ist das Verhalten meines Ga-Ga-Gunners.<br />

Er sollte angeblich Schüler übelst verprügeln und hätte sogar einen<br />

Mitschüler die Treppe runtergeschubst und dabei gelacht. Doch frage<br />

ich mich jetzt: Wo ist denn das Problem? Jugendliche in seinem Alter<br />

wissen o mals nicht, wie sie mit ihrer Kra und der Körperveränderung<br />

umgehen sollen. Eine solche Reaktion beweist doch nur - ich ho e sie<br />

können das nachvollziehen - dass Gunnar lediglich versucht mit seiner<br />

Hormonumstellung umzugehen. Ein doch eher positiver Punkt. Das dabei<br />

Schüler, wie sie es nennen, für immer körperlich geschädigt bleiben, nun, das<br />

ist nur ein notwendiger Nebene ekt.<br />

Ich ho e, sie sind sich sicherlich bald sehr genau über ihre irrtümliche<br />

Ansicht meines genialen Gunnars im Klaren. Falls sie nochmal meine Hilfe,<br />

Ratschläge und Tipps benötigen, schreiben sie mir doch noch einmal.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

... , Pädagogin und Autorin<br />

Genossin Schaan<br />

45


46<br />

Es ist kaum zu glauben, dass...<br />

Redensarten<br />

... dass eine Ohrmuscheln nicht im Meer oder am Strand zu<br />

nden ist.<br />

... dass ein Fußpilz nicht laufen kann.<br />

... dass ein Sonnensegel nicht auf dem Wasser segeln kann.<br />

... dass ein Holzwurm nicht aus Holz besteht.<br />

... dass ein Laubfrosch nicht aus Laub besteht.<br />

... dass eine Katze mausetot sein kann.<br />

... dass ein Bruder seine Schwester unverwandt ansieht.<br />

... dass man auf alten Fotos jünger aussieht.<br />

... dass zwei Schwestern sich verbrüdern<br />

... dass Pferdeboxen nicht unbedingt eine Keilerei zwischen<br />

zwei Hengsten ist.<br />

... dass ein Hosenträger keine Hände hat.


Viele Menschen träumen davon, einen Hund als Haustier zu haben.<br />

Manchmal sind sie dann mit einem Hund überfordert und er muss dann<br />

leider ins Tierheim. Kreuze die zutreffende Antwort an!<br />

III.<br />

Wie lange fährst Du in<br />

Urlaub pro Jahr?<br />

1) 0-3 Wochen,<br />

2) 4-7 Wochen,<br />

3) 8-12 Wochen,<br />

4) über 12 Wochen<br />

Traumtierreportage<br />

I. Wie oft (würdest) Du<br />

am Tag raus gehen ?<br />

1) dreimal,<br />

2) zweimal,<br />

3) einmal,<br />

4) null mal<br />

V.<br />

Wie viele Familienmitglieder<br />

sind gegen Hunde<br />

allergisch?<br />

1) keins,<br />

2) eins,<br />

3) zwei,<br />

4) mehr als zwei<br />

II.<br />

Wie lange arbeitest Du/gehst Du<br />

zur Schule pro Tag?<br />

1) 0-3 Stunden,<br />

2) 4-7 Stunden,<br />

3) mehr als 7 Stunden<br />

IV.<br />

Wie viel Euro würdest Du pro Monat<br />

für einen Hund investieren?<br />

1) mehr als 100€,<br />

2) zwischen 50 und 100€,<br />

3) unter 50€<br />

Wenn Du mehr als 15 Punkte (Punkte = Zahlen, die vor einer Klammer stehen)<br />

insgesamt hast, dann ist ein Hund fehl am Platz. Schaffe Dir und dem<br />

Tier zu liebe keinen Hund an! Wenn Du zwischen 10 und 15 Punkten hast,<br />

dann solltest Du Dir auch keinen Hund anschaffen. Es gibt aber bestimmt<br />

andere Tiere, die zu Dir passen! Solltest Du zwischen 5 und 10 Punkten haben,<br />

dann könnte durch die ein oder andere Veränderung sich ein Hund bei Dir<br />

wohl fühlen. Lasse Dich von einem Fachmann beraten! Hast Du nur 5 Punkte,<br />

dann hast Du Dein Traumtier gefunden! Ein Hund fühlt sich bei Dir garantiert<br />

wohl!<br />

47


48<br />

Ich sah in den Mond<br />

Voll und prall er war.<br />

Meine Augen begannen zu<br />

glänzen,<br />

ganz grell,<br />

ich hatte keine Wahl.<br />

Aus meiner Haut sprießte Fell,<br />

hart und kalt, dunkel wie der<br />

Wald<br />

Meine Zähne, sie wuchsen und<br />

spitzten sich zu.<br />

Nun war es aus mit der himmlischen<br />

Ruh.<br />

Der Werwolf zieht durch die<br />

Straße,<br />

er kennt keine Maße.<br />

Er sucht sich ein Opfer wehrlos<br />

und fett<br />

um es zu reißen<br />

sicher nicht nett.<br />

Das Blut ießt und in ‘ner<br />

Pfütze,<br />

Ein Mann.<br />

Er spiegelt sich und kommt<br />

näher heran,<br />

zieht ‘nen Revolver mit einem<br />

Schuss.<br />

Der Werwolf<br />

Silber die Kugel blitzt im Licht,<br />

und der Werwolf beherrscht sich nicht<br />

Er heult einmal Laut und stürzt dann los,<br />

in des Mannes Schoß.<br />

Beide kämpfen verbissen und laut.<br />

Der Wolf beißt den Mann voll grauen ins<br />

Bein.<br />

Zer eischt es und verteilt das Blut,<br />

zu des Jägers Pein tut es ihm gut.<br />

Erst schreit der Mann dann drückt er ab,<br />

der Schuss tri mit lauten Knall.<br />

Der Tot holt die Seele des Monsters nun.<br />

Der Körper bleibt da blutüberströmt.<br />

Der verbissene Kampf jetzt endlich vorbei,<br />

gesiegt der Mann,<br />

das Dorfe vom Fluche nun Frei.<br />

Das Untier erlegt mit lautem Geschrei.<br />

Ein Mensch wehrt ich wieder,<br />

der Spuk ist vertrieben.<br />

Doch leblos lieg ich da,<br />

vom Tot heimgesucht.<br />

Das Leben hat mich verlassen,<br />

nach langem Kampf.<br />

Findet ihr’s fair.<br />

Dacht ich‘s mir doch,<br />

ihr haltet zum Werwolf zu mir.<br />

Trumm werd ich euch danken,<br />

obwohl ich nur bin,<br />

eine Phantasie-Figur ohnehin.


Die Killerspiele-Hetzkampagne<br />

26. April 2002 2002. Am Vormittag betritt der 19-jährige Robert S. das Gutenberg-Gymnasium<br />

tenberg Gym in Erfurt. Er erschießt zwölf Lehrer, eine Sekretä-<br />

rin, zwei Sch Schüler und einen Polizisten. Anschließend tötet er sich selbst.<br />

20. November Novembe 2006. Gegen 9:30 Uhr betritt der 18-jährige Sebastian B.<br />

maskiert das<br />

Gelände der Geschwister-Scholl-Realschule in Emsdetten.<br />

Er schießt wa wahllos um sich<br />

und zündet RRauchbomben.<br />

Anschließend tötet er sich<br />

selbst. Dabei<br />

werden fünf<br />

Menschen Menschen du durch Schüsse<br />

verletzt, zwei zweiunddreißig wei-<br />

tere Personen<br />

müssen wegen<br />

Schocks oder<br />

Rauchvergif-<br />

tungen behan behandelt werden.<br />

Diese beiden<br />

Amokläufe<br />

sind die woh wohl prominentes-<br />

ten und ersch erschreckendsten Beispiele einer Reihe von Vorfällen, bei denen<br />

Schüler bewa bewa net ihre Schule betraten, mit der Absicht zu töten. Die<br />

Frage, die sich sic stellt, lautet: Was bewegt junge Leute dazu eine solche<br />

Bluttat zu beg begehen?<br />

Die Boulevardpresse Boulevar zumindest ist sich einig. In Anbetracht der auf den<br />

Rechnern der de Täter gefundenen Computerspiele prägt sie das Schlag-<br />

wort „Killers „Killerspiel“. Nicht berücksichtigt wird die von Sebastian verfassten<br />

Tagebücher, in i denen er die erlittenen Erniedrigungen durch Mitschüler<br />

und Lehrer, ddie<br />

Abgrenzung als Außenseiter und seine Perspektivlosig-<br />

keit dokumen dokumentiert hat. Computerspiele mussten schon des Ö eren als<br />

Sündenbock für ähnliche Vorfälle herhalten.<br />

Amokläufe in<br />

Lehranstalten können bis ins Jahr 1964 zurückverfolgt<br />

werden, als eein<br />

Wehrmachtsveteran in einer Volkshochschule nahe Köln<br />

49


50<br />

acht Kinder und zwei Lehrerinnen mit einem Flammenwerfer tötete.<br />

Spiele als Vorbild können hier mit Sicherheit ausgeschlossen werden.<br />

Dennoch werden die sozialen Hintergründe heute weitgehend ignoriert<br />

und der Begri „Killerspiel“ systematisch ausgeschlachtet.<br />

Dieser Dreck, so ist der Te-<br />

Kuriose Berichterstattung<br />

nor vieler Politiker, gehört<br />

verboten. „Killerspiele sind<br />

völlig unverantwortliche und indiskutable Machwerke, die in unserer<br />

Gesellscha keinen Platz haben dürfen. Sie animieren Jugendliche,<br />

andere Menschen zu töten“, sagt Edmund Stoiber, ehemaliger Ministerpräsident<br />

von Bayern. Günther Beckstein, sein Nachfolger, geht sogar<br />

soweit, dass er Killerspiele in der Kategorie der Kinderpornographie<br />

einordnen will. Den Höhepunkt der Debatte stellte die kuriose Berichterstattung<br />

um den Doppelmord in Tessin, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

dar. Nachdem zwei Jugendliche ein Ehepaar erstochen hatten, stellte<br />

sich heraus, dass sie kurz Animations lm gesehen haben - beide haben<br />

eine Jugendfreigabe für Jugendliche ab 12 Jahren. Das hielt viele Medien<br />

aber nicht davon ab, das Spiel als „Killerspiel“ und den Film als „Gewaltvideo“<br />

abzustempeln.<br />

Dieses Beispiel verdeutlicht die mangelnde Recherche seitens der Medien.<br />

In dem Actionspiel „GTA“ soll der Spieler angeblich mit Punkten<br />

für besondere Brutalität, beispielsweise durch das Abtrennen von<br />

Gliedmaßen, belohnt werden, und in „Counter-Strike“ sollen Gedärme<br />

zerplatzen und Menschen auf grausamste Art und Weise gefoltert und<br />

getötet werden. Nur wir Spieler wissen, dass das nicht stimmt. Gerade<br />

in Deutschland, das im Vergleich zu vielen Nachbarländern erheblich<br />

strengere Kontrollen für Computerspiele hat, ist kein Spiel auf dem<br />

Markt, in dem solche Szenen ablaufen. Auf die Frage nach ihren Informationsquellen<br />

antworten führende Politiker der Killerspiele-Hetzkampagne<br />

mit dem Satz: „Ich hab‘s erzählt bekommen.“ Uwe Schünemann,<br />

Innenminister von Niedersachsen, der von der übertriebenen Gewaltdarstellung<br />

in Spielen überzeugt ist, antwortet auf die Frage, ob er denn<br />

mal selber gespielt hätte: „Ich habe nicht gespielt, sondern ich habe mir<br />

diese Szenen aus mehreren Spielen zeigen lassen“.


Mehr Computerspiele, weniger Stra aten<br />

Und genau das ist das Paradoxe an der ganzen Diskussion. Spiele<br />

werden von Menschen verurteilt, die bisher noch nie mit ihnen in<br />

Berührung gekommen sind. Die Idee, per Knopfdruck – sei es auch<br />

nur virtuell – zu morden, mag diesen Leuten durchaus moralisch verwer<br />

ich vorkommen. Aber die meisten Spieler sind mit diesen Spielen<br />

großgeworden und können sehr wohl zwischen Spiel und Realität<br />

unterscheiden. Und sie sind großgeworden. Es ist falsch anzunehmen,<br />

dass die Politik durch ein Verbot von Killerspielen die Jugend schützen<br />

könne. Das Durchschnittsalter der Computerspieler liegt bei 24 Jahren.<br />

Und in dem Alter fühlt man sich durch so ein Verbot nicht geschützt,<br />

sondern durch diesen schwerwiegenden Eingri in das Selbstbestimmungsrecht<br />

bevormundet. Zudem wäre ein Verbot von gewalthaltigen<br />

Spielen schwer durchzusetzen.<br />

Verfechter der Idee reden gerne über eine „generalpräventative Wirkung“<br />

– ein Verbot soll das Rechtsemp nden der Bevölkerung, insbesondere<br />

der Eltern, beein ussen und auf dieses Problem aufmerksam<br />

machen. Aber würden jugendgefährdende Spiele damit nicht zum Apfelbaum<br />

im Garten Eden werden? Verbotene Dinge sind bekanntermaßen<br />

besonders „geil“ für Minderjährige.<br />

Würde Gewalt die Menschen weniger anziehen, würden<br />

Gewaltspiele verschwinden<br />

Was treibt junge Menschen zum Töten? Sind die Spiele wirklich daran<br />

schuld? Wenn auch nur zum Teil? Nein. Umfangreiche Statistiken<br />

des Bundesministeriums des Innern zeigen, dass es keine zunehmende<br />

Brutalisierung von Jugendlichen gibt. Im Gegenteil: Die Anzahl jugendlicher<br />

Stra aten fällt weiter, wohingegen die Verbreitung von Computerspielen<br />

stetig zunimmt.<br />

Zudem gibt es keinen wissenscha lich bewiesenen, direkten Bezug<br />

zwischen Spielen und real ausgeübter Gewalt. Auch das Bild von Spielen<br />

als „e ektives, systematisches Werkzeug zur Desensibilisierung“ ist<br />

51


52<br />

eine unbestätigte eorie, ein Vorwand für die negative Propaganda<br />

gegen Killerspiele. Höchstens führt Dauerspielen zur Sensibilisierung<br />

gegenüber dem schönen Geschlecht, frischer Lu und direkter Sonneneinstrahlung.<br />

Leider ndet eine Gruppe in der Killerspieldebatte kaum<br />

Gehör: die Spieler. Ihnen geht es nicht um das virtuelle Trainieren von<br />

Amokläufen und Morden. Ihnen geht es um das meisterliche Beherrschen<br />

eines Spieles, Disziplin und Konzentration, das Vollbringen von<br />

Höchstleistungen im Wettbewerb mit Gleichgesinnten. Die Gewalt spielt<br />

eine untergeordnete Rolle – Wa en sind keine Tötungsmaschinen, sondern<br />

Wege, seinem Gegner mitzuteilen, dass man besser mit der Maus<br />

umgehen kann. Getötete Gegner sind keine Ventile für angestaute Wut<br />

oder Frustration, sondern von vornherein leblose, seelenlose Objekte in<br />

der Spielwelt. Man weiß, dass niemand zu Schaden kommt. Höchstens<br />

der virtuell getötete Spieler am andern Bildschirm, weil der jetzt Bier<br />

holen muss.<br />

Es gibt natürlich Personen, die Spiele mit Absicht als Tötungssimulation<br />

missbrauchen, doch diese sind die Ausnahme. Die Gewalt ist kein<br />

Grund Spiele zu spielen. Doch die Gewalt hat eine ungeheure Faszination<br />

auf uns Menschen. Nicht nur in Spielen – auch in Büchern, eaterau<br />

ührungen, Opern, Filmen, in den Nachrichten. Wir fühlen uns<br />

von Gewalt angezogen. Spiele sind nur der letzte Eintrag in einer langen<br />

Liste von Medien, die Gewalt zum Inhalt haben. Würden Menschen die<br />

Gewalt weniger anziehend nden, würden gewalthaltige Spiele verschwinden.<br />

Der Umkehrschluss jedoch funktioniert nicht. Wenn gewalthaltige<br />

Spiele verschwinden, bleibt die Attraktivität von Gewalt dennoch<br />

erhalten.<br />

Christian Jäger, 13


Niesen: „Ja wann kamen denn jetzt Schwinnland und<br />

Feden in die EU?“<br />

Herr Paulus: „Ach, lass das Wesentliche doch mal weg!!“<br />

Frau Winter: (Schülerin lobend, während der Belehrung zur<br />

Vogelgrippe) Anna, du bist ein Spatz!!<br />

Frau Umbrich: „Seid mal nicht so laut, sonst<br />

werdet ihr noch wach.“<br />

Herr Nieß: „Muss ich noch erklären, was ein Tanga ist?<br />

Alle: Ja!<br />

Herr Nieß: „Ich hab den unbes mmten Eindruck, einige brauchen etwas<br />

Lebenserfahrung.“<br />

53<br />

Lehrerzitate


54<br />

Leben und Lehren Kairo<br />

Das Klingeln des Weckers zerreißt die morgendliche Stille. Stille? Nun<br />

ja, ein Begri , der in<br />

der circa 16 Millionen<br />

Einwohner starken<br />

Stadt Kairo anders<br />

belegt ist als anderswo,<br />

denn Lärm gibt es hier<br />

immer. So hört man<br />

auch jetzt, wie sich<br />

zwei Nachbarn aus<br />

vollem Halse über die<br />

ganze Straße hinweg<br />

unterhalten, ständig<br />

bemüht, die lärmenden<br />

Blechmassen zu<br />

übertönen. Der Wecker<br />

klingelt unbarmherzig<br />

weiter. Die Leuchtzi ern zeigen 5:00 Uhr an. „Verdammt“, denkt<br />

sich Frau Pfüller, „in einer Stunde bin ich schon zum Rudern verabredet!“<br />

Die Englisch- und Russischlehrerin lehrte insgesamt sechs Jahre<br />

an der Deutschen Evangelischen Oberschule Kairo. Vor der Schule gilt<br />

es jetzt erst einmal, die morgendliche Frische auszunutzen. Eine halbe<br />

Ewigkeit später genießt sie auf dem Wasser den Sonnenaufgang.<br />

Im sich allmählich verdichtenden morgendlichen Verkehrschaos denkt<br />

sie noch einmal wehmütig an ihren Wochenendaus ug in die Wüste<br />

zurück. Dort hört man einfach gar nichts und man entkommt zudem<br />

dieser andauernden Lu verschmutzung. Doch da ist auch schon die<br />

Einfahrt auf den Schulparkplatz. „Es ist schon ein wenig seltsam, denkt<br />

sie bei sich, als sie das Schultor durchschreitet, „fast als betrete man<br />

ein kleines Stück Deutschland mitten in einer ganz anderen Welt. Zum<br />

Glück hatte sie keine großen Schwierigkeiten mit dem Leben in einem<br />

anderen Kulturkreis, trotz mangelnder vorheriger Erfahrung mit der


arabischen Welt. Als sie das Lehrerzimmer betritt, tauschen sich die<br />

ägyptischen und deutschen Lehrer gerade angeregt über das Wochenende<br />

aus, am Kopierer plaudert sie ein wenig mit dem Kalligraphielehrer.<br />

Noch ein kurzer Blick auf den Stundenplan und schon begeben sich um<br />

7:10 alle Lehrer in Richtung Klassenzimmer. Pünktlich um 7:15 beginnt<br />

Frau Pfüller in ihrer 5. Klasse mit Konversationsübungen: “What have<br />

you done during the weekend?“ “I watched a movie“, bekommt sie da<br />

erfreulicherweise häu g zu hören, denn durch die Untertitelung von<br />

Original lmen haben ihre Schüler im Allgemeinen ein gutes Hörverständnis<br />

fürs Englische.<br />

Ein Stück Deutschland in einer fremden Welt<br />

45 Minuten später: Einige Schüler fangen bereits an, ihre Bücher einzupacken.<br />

„Nicht der Gong, sondern der Lehrer beendet den Unterricht!“.<br />

Diesen Satz muss man als Lehrer auch hier so wie wohl überall verwenden.<br />

Auf dem Gang tummeln sich sowohl ägyptische als auch ausländische<br />

Schüler. Daher werden zusätzlich zum normalen Fächerspektrum<br />

für die ägyptischen Schüler auch Fächer wie Arabisch, ägyptische Sozialkunde,<br />

ägyptische Geschichte, Kaligraphie sowie islamischer Religionsunterricht<br />

erteilt. Noch eine Stunde, dann steht auch schon die erste<br />

Pause an. Danach nochmals zwei Stunden, und der 11:00 Uhr Gong<br />

läutet die große Pause ein.<br />

„Mir tut der Rücken weh;<br />

ich glaub, ich sollte besser<br />

mal zum Arzt gehen“, klagt<br />

eine Kollegin im Lehrerzimmer.<br />

„Kein Problem, ich<br />

kann dir einen empfehlen“,<br />

beruhigt Frau Pfüller sie,<br />

denn die Ärzte in Kairo<br />

sind medizinisch auf<br />

dem allerneuesten Stand.<br />

55


56<br />

Nach der Pause steht zuerst Deutsch auf dem Stundenplan. Wie in ihrer<br />

Englischklasse ist auch hier das Sprachniveau relativ hoch; kein Wunder,<br />

da viele die Sommerferien nutzen, um in deutschen Gastfamilien ihre<br />

Deutschkenntnisse aufzupolieren. Es folgen noch zwei weitere Stunden<br />

vor der nächsten Pause. „Schon ziemlich gedrängt“, denkt Frau Pfüller,<br />

„aber bei dieser A enhitze muss man die langen Sommerferien halt<br />

irgendwie während des Rests des Jahres ausgleichen.“<br />

Ein Handy zerreißt die<br />

ohnehin schon angespannte<br />

Stimmung kurz<br />

vor Pausenbeginn um<br />

13:15 Uhr. Frau Pfüller<br />

seufzt innerlich. Handys<br />

Ungeheuerliches Gedränge und<br />

Gehupe<br />

sind in Ägypten viel weiter verbreitet als in Deutschland; schon in den<br />

unteren Klassen besitzt fast jeder eines. Auf die zehn Minuten lange<br />

Pause um 13:15 Uhr folgt noch eine Doppelstunde, dann ist der Tag<br />

überstanden. Um 14:45 Uhr leert sich das Schulhaus wie immer rasend<br />

schnell. Einige Schüler begeben sich auch Richtung Sporthalle oder<br />

Musiksaal, um an einer der vielen künstlerischen, musikalischen, sportlichen<br />

oder naturwissenscha lichen AGs teilzunehmen.<br />

Auf dem Nachhauseweg herrscht ein ungeheuerliches Gedränge und<br />

Gehupe. Kurz hinter der Schule fährt sie an einem Sportclub vorbei;<br />

auch hierhin zieht es viele ihrer Schüler. Allerdings verlangen die in<br />

Ägypten sehr<br />

populären Sportclubs<br />

wesentlich<br />

höhere Mitgliedsbeiträge<br />

als<br />

die hierzulande<br />

weit verbreiteten<br />

ehrenamtlich<br />

arbeitenden<br />

Sportvereine.<br />

An der Ampel


kommen Kinder mit Eimern und Putzlappen herbeigerannt und bieten<br />

ihre Dienste als Autowäscher an. Der Kontrast zwischen denen, die ihre<br />

Kinder auf schulgeldp ichtige Schulen wie die Deutsche Evangelische<br />

Oberschule und in teure Sportclubs schicken können, und jenen, die ihr<br />

Geld durch Bügeln, Waschen und Putzen verdienen und deren Kinder<br />

mit dem relativ une ektiven ägyptischen Schulsystem vorliebnehmen<br />

müssen, schockt Frau Pfüller noch immer. Zu Hause angekommen, legt<br />

sie sich erst einmal ein wenig hin, denn abends kommt man hier kaum<br />

zur Ruhe. Anschließend gilt es noch einige Besorgungen zu erledigen.<br />

„Hätten sie gerne Tee?“, fragt die Verkäuferin und bringt Frau Pfüller<br />

damit immer noch unwillkürlich zum Schmunzeln, obwohl ihr auf dem<br />

„Fühlst du dich sicher?“<br />

Basar und in den kleineren Geschä en bei fast jedem Einkauf Tee angeboten<br />

wird. Vom Zeitungskiosk blitzt ihr bereits das Cover des neuen<br />

„Spiegel“ entgegen. Auch die „Süddeutsche“ be ndet sich in der breiten<br />

Palette der angebotenen ausländischen Zeitungen. Durch das geö nete<br />

Fenster weht ihr die Stimme eines jungen Studenten entgegen, der mehr<br />

schlecht als recht mit dem ägyptischen Verkäufer zu kommunizieren<br />

versucht. Dieser hört geduldig zu und lässt sich durch nichts aus der<br />

Ruhe bringen. „Ägyptisch, eine regionale Form des Arabisch, unterscheidet<br />

sich eben stark von dem Hocharabisch, was ich an der Uni gelernt<br />

habe“, denkt Frau Pfüller bei sich. Dafür beweisen die Ägypter aber<br />

auch eine Engelsgeduld. Langsam tuckert sie im Stadtgewimmel weiter;<br />

aus dem Auto vor ihr dringt traditionelle Musik, vermischt mit Popelementen,<br />

wie man sie an fast jeder Straßenecke hören kann. Sie versucht<br />

sich durch eine Seitenstraße durchzuschlagen und stößt schon wieder<br />

auf ein rappelvolles Internetcafé: „Das Dritte binnen zehn Minuten, so<br />

etwas ndet man in Deutschland kaum.“ Aus einem geö neten Fenster<br />

im Erdgeschoss wehen sogar einige englische Wortfetzen zu ihr herber.<br />

Sie scheinen von dem kürzlich speziell für Jugendliche eingerichteten<br />

englischen Radiosender zu stammen.<br />

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58<br />

Zu Hause wird<br />

sie von ihrem<br />

Telefon begrüßt.<br />

Es ist<br />

Katrin, eine<br />

alte Studienkollegin,<br />

die<br />

sich lange nicht<br />

mehr gemeldet<br />

hat. „Und wie<br />

gefällt es dir in<br />

Kairo?“, fragt<br />

diese als Erstes<br />

und hakt direkt<br />

nach: „Fühlst du dich auch sicher?“. Diese Frage haben ihr viele gestellt.<br />

Doch da Tourismus sehr wichtig für das Land ist, legt die Regierung<br />

höchsten Wert darauf, Ausländern ihren Aufenthalt so angenehm wie<br />

möglich zu gestalten. „Ich möchte dich auch mal besuchen kommen. Ist<br />

die Einreise denn kompliziert?“, erkundigt sich Katrin. Ihre Sorgen sind<br />

jedoch unbegründet. „Das Visum kann man ganz unkompliziert direkt<br />

am Flughafen erwerben. Ach ja, und übrigens, die Leute hier haben zwar<br />

ein anders Zeitverständnis als wir Mitteleuropäer, aber das heißt noch<br />

lange nicht, dass ö entliche Verkehrsmittel unpünktlich sind. Je nachdem,<br />

wann du ankommst, kannst du aber auch ruhig ein Taxi nehmen.<br />

Die sind hier genauso teuer wie die Busse bei uns zu Hause“, klärt Frau<br />

Pfüller sie über die lokalen Verkehrsgegebenheiten auf.<br />

Allmählich lässt sich vermehrtes Stühlescharren und Tellergeklapper<br />

aus dem Restaurant nebenan vernehmen: Die größte Mahlzeit des Tages<br />

ndet abends statt. „Zehn Uhr, für heute hab ich genug gearbeitet!“<br />

Die armen Angestellten vom Kiosk nebenan. Für die beginnt jetzt erst<br />

die Nachtschicht.“ In Kairo haben generell alle Geschä e jeden Tag 24<br />

Sunden geö net.<br />

KLINGELINGELING „So ein Mist, wie konnte ich nur mein Telefon


auf dem Nachttisch liegen lassen?“, ärgert sich Frau Pfüller. Vom Wecker<br />

leuchten ihr die Zi ern 23:42 entgegen. Ein Anruf zu so später Stunde<br />

kommt leider ö er vor. „Trotz aller Unterschiede und Schwierigkeiten“,<br />

sinniert sie beim Einschlafen, „Kairo ist eine faszinierende Stadt. Man<br />

muss einfach jeden Augenblick genießen.“<br />

Michaela Parlasca, 13<br />

Herr Paulus: „Mach doch mal zu...ähm, nein! Du sollst die<br />

Tafel nicht zumachen, du sollst sie wegwischen!!“<br />

Herr Börner: Fe schwimmt, wie man ja im Südbad<br />

auch manchmal sieht.<br />

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60<br />

Geständnis eines Fußgängers<br />

Der Mensch ist als wehrloser Fußgänger geboren und zum mörderischenhen<br />

Autofahrerdasein verdammt. Bei den meisten Tierrassen ist<br />

Arterhaltung rhaltung das oberste Gebot, doch beim Menschen ist dies ander anders.<br />

Sobald ald ein Mensch im Auto sitzt, scheint er die Welt um sich vergess vergessen<br />

zu haben aben und gehört nun der Gattung des Homo egoistisch an. Er ddenkt<br />

nicht t mehr an seine Mitmenschen und wird somit zum schlimmsten<br />

und tödlichsten Feind des Fußgängers.<br />

Ich gehöre noch zur Gattung der Fußgänger, da es mir mein Alter no noch<br />

nicht t erlaubt in den Kreis der Rücksichtslosen aufzusteigen. Ich lauf laufe<br />

daher r jeden Morgen zur Schule, immer den gleichen Weg: Doch jed jeden<br />

Tag gibt es das gleiche Problem. Die riesige zweispurige Straße ersch erscheint<br />

mir wie ein Wasserfall unüberwindbar; sogar eine Insel in der Mitte<br />

ist<br />

nicht t zu erreichen. Meine einzige Ho Ho nung ist, dass irgendein Vollid Vollidiot<br />

stromaufwärts maufwärts beim Ausparken den gesamten Verkehr lahm legt un und<br />

mir so die Überquerung ermöglicht. Wenn aber dieser Vollidiot mal<br />

verschlafen<br />

afen hat, überlege ich mir, warum die Stadt den Krötentunnel ni nicht<br />

für Fußgänger ausbauen kann.<br />

Doch h Autos sind nicht die einzigen Feinde, gegen die ich als Fußgän Fußgänger<br />

zu kämpfen ämpfen habe. Auch die evolutionäre Mittelschicht, der Fahrradfahrer,er,<br />

hat mir am unteren Ende der Verkehrskette schon so manche manches<br />

Problem lem bereitet. In Unterführungen für die monströsesten und An Angst<br />

ein ößendsten Straßen der Stadt begegnet er mir immer wieder aufs<br />

Neue. e. Er kommt einfach ohne jede Vorwarnung hinter Ecken hervo hervor<br />

und versucht mich ritterartig mit seinem Lenker als Lanze von der SSeite<br />

aufzuspießen. uspießen. Ich kann gerade noch reagieren und rette mich mit ein einer<br />

beherzten rzten Rolle in die vom Regen kreierte Pfütze.<br />

Doch h der aussichtsloseste Kampf scheint der gegen die militanten<br />

Kinderwagenfahrer derwagenfahrer zu sein. Als ich neulich erst wieder in der Stadt<br />

war, habe ich für einen dieser fotosüchtigen Japaner angehalten. Er wwar<br />

gerade de dabei, ein Bild eines traditionellen deutschen Blumentopfes zzu<br />

machen, hen, da traf mich frontal von links ein Kinderwagen; direkt auf


den Knöchel. Ich sackte fast zusammen, doch ich wollte diesem Kinderwagen<br />

keinen technischen K.O. gönnen. Wenn ich schon verlieren<br />

musste, dann wenigstens mit Ehre. Also frage ich die Mutter, die diesen<br />

Gehsteigpanzer steuerte, warum sie mich angefahren habe. Darau in<br />

erwiderte diese nur: „Ich hatte Vorfahrt, ich kam von<br />

links.“ Typisch Autofah- rer: Sie wissen einfach<br />

nicht, dass ihre Regeln nur auf der Strasse<br />

und nicht bei Fuß- gängern gelten.<br />

Und was können wir Fußgänger<br />

nun gegen diese schier übermächtigen<br />

Feinde tun? Ist dies<br />

ein Kampf gegen Windmühlen<br />

oder können wir wirklich etwas<br />

ändern?<br />

Ich denke schon, da es immer wieder Etappensiege gibt. In der<br />

Nähe meiner Wohnung gibt es eine Strasse, die früher auch nur schwer<br />

zu überqueren war. Doch dann kam die STUNDE DER RACHE. Es<br />

wurde eine Ampel installiert, die Grün für Fußgänger zeigte, bevor man<br />

überhaupt mit der Wimper zucken konnte. Noch besser war aber, dass<br />

diese Ampel sehr lange auf Grün blieb, was für Staus bei den Autos sorgte.<br />

Den Autos dabei zuzuschauen, wie sie vor eine roten Ampel strandeten,<br />

die nicht auf Rot stehen müsste, hätten sie mich über die Strasse<br />

gelassen, bereitet mir so viel Freude, dass es die früher entstandenen<br />

Schäden aufwiegt. Aber dennoch, wenn wir uns nicht ändern, wird es<br />

bald keine Fußgängerwege geben, weil sogar der Kinderwagen motorisiert<br />

ist. Dann werden die Fußgänger<br />

wahrscheinlich gebeten die Krötentunnel<br />

mitzubenutzen.<br />

Markus Parlasca, 11<br />

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Frau Niesen: Redet ein bissl langsamer, ihr seid zu<br />

leise!!!<br />

Lehrerzitate<br />

Frau Strauß-Jürchott: Hey, halte den Mund<br />

und lies weiter!<br />

Herr Nieß: Weihnachtsmarkt hin oder her... Manche sollten sich<br />

vielleicht mal überlegen in den Freistunden weniger C2H5OH zu sich<br />

zu nehmen und stattdessen nur noch H2O!<br />

Frau Duco re: Die Amerikaner bewegen sich gerne auf der<br />

Welt… Hauptsache nicht zu Fuß!

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