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Die Therapie der Hyponatriämie im Alter

Die Therapie der Hyponatriämie im Alter

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Das Salz in <strong>der</strong> Suppe,<br />

die <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />

Bergisch Gladbach, 26. September 2012 Dr. R. Schaefer


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

<strong>Hyponatriämie</strong> - Definition:<br />

Hypernatriämie: > 145 mmol/l<br />

Normalwerte: 135 – 145 mmol/l<br />

<strong>Hyponatriämie</strong>: Na < 135 mg/dl<br />

Weitere Unterteilung* in:<br />

- leichtgradige <strong>Hyponatriämie</strong> 134 – 125 mmol/l<br />

- mittelgradige <strong>Hyponatriämie</strong> 124 – 115 mmol/l<br />

- hochgradige <strong>Hyponatriämie</strong> < 114 mmol/l<br />

(*: <strong>Hyponatriämie</strong>; Intensivmedizin up2date; 2011; 101-120)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

<strong>Hyponatriämie</strong> - Häufigkeit:<br />

• Inzidenz (allgem.) 1 - 4 %, bei über 60-jährigen 23%, bei<br />

über 70-jährigen 27%, bei bettlägrigen geriatr. Pat. 36%<br />

• tritt bei 15 – 35% aller Patienten während des stat.<br />

Aufenthaltes auf (Intensivstation nicht mit eingerechnet)<br />

• lebensbedrohliche <strong>Hyponatriämie</strong>n treten bei etwa 3%<br />

aller Krankenhauspatienten auf<br />

• auch hieran muß gedacht werden:<br />

– 14% <strong>der</strong> Läufer des Boston-Marathon hatten nach dem Lauf<br />

eine <strong>Hyponatriämie</strong><br />

– <strong>Hyponatriämie</strong> mit Encephalopathie und Rhabdomyolyse als<br />

Komplikation <strong>der</strong> Koloskopie-Vorbereitung (z.B. mit Mannit)<br />

(Internist 2007;48:625-629)<br />

(Quelle (u.a.): Schütz; Elektrolytstörungen <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>; Ernährung und Medizin 2012;27:45-48)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

<strong>Hyponatriämie</strong> - Klinik:<br />

• bei rascher Entwicklung steht <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund<br />

das Hirnödem mit Kopfschmerzen, Übelkeit,<br />

Tremor und epileptischen Anfällen<br />

• bei langsamer Entwicklung (über mehr als zwei<br />

Tage) stehen Müdigkeit, Verwirrtheit, Inappetenz<br />

und Wesensän<strong>der</strong>ung <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund,<br />

ferner Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Adynamie,<br />

Somnolenz


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

<strong>Hyponatriämie</strong> - Klinik:<br />

• weitere Verän<strong>der</strong>ungen, vor allem be<strong>im</strong> älteren<br />

Menschen: Beeinträchtigung <strong>der</strong> neurokognitiven<br />

Funktionen (verstärkte Gangunsicherheit,<br />

Reaktionsschnelligkeit , Erinnerungsvermögen<br />

)<br />

• eine chronische <strong>Hyponatriämie</strong> ist mit einer<br />

erhöhten Osteoporoserate verknüpft =><br />

erhöhte Frakturrate


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Milde <strong>Hyponatriämie</strong> o<strong>der</strong> 5x Kölsch ?<br />

Mann, 70 J., 70kg, 170cm, trinkt<br />

zwischen 19:00 und 20:00 Uhr<br />

(www.kenn-dein-l<strong>im</strong>it.de)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Natrium - Wasser - Haushalt<br />

Zufuhr von<br />

Natrium und<br />

Wasser<br />

Verlust von<br />

Natrium und<br />

Wasser


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Kochsalz und seine Bedeutung<br />

• <strong>der</strong> Mensch mußte über eine Zeitspanne von mehr als<br />

100.000 Jahren mit einer salzarmen Ernährung<br />

auskommen (Natriumzufuhr von weniger als<br />

1000mg/Tag (Eaton et al, 1996))<br />

• bei gesun<strong>der</strong> Niere kommt <strong>der</strong> junge Mensch auch<br />

heute noch mit einer sehr geringen Natriummenge pro<br />

Tag aus (Kl<strong>im</strong>a-adaptiert, ohne Schwitzen) (die sichere Mindestzufuhr<br />

(incl. Schwitzen bei körperl. Arbeit und Kl<strong>im</strong>a-bedingt) wird auf<br />

500mg/Tag geschätzt)<br />

• <strong>der</strong>zeitige Empfehlung <strong>der</strong> DGE: Begrenzung <strong>der</strong><br />

täglichen Zufuhr auf 2,4gr Natrium bzw. 6gr Kochsalz<br />

(Quelle: Masterarbeit, Fachbereich Oecotrophologie: Salzrestriktion in verarbeiteten Lebensmitteln als<br />

bevölkerungsbezogene Maßnahme zur Prävention von Hypertonie; B.Sc. oec. troph. Leonie Knorpp)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Kochsalz und seine Bedeutung<br />

%<br />

Median <strong>der</strong> Na-Zufuhr bei Männern und Frauen <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> von 14 bis 80 Jahren<br />

in Prozent <strong>der</strong> D-A-CH Referenzwerte<br />

(Max Rubner-Institut Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel 2008, S. 129)<br />

(Quelle: Masterarbeit, Fachbereich Oecotrophologie: Salzrestriktion in verarbeiteten Lebensmitteln als<br />

bevölkerungsbezogene Maßnahme zur Prävention von Hypertonie; B.Sc. oec. troph. Leonie Knorpp)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Zusätzlich 3x 2 Kochsalz-Tbl.<br />

pro Tag (entspricht 572,1mg)<br />

sollen bei einer<br />

<strong>Hyponatriämie</strong> helfen ???<br />

Kochsalz und seine Bedeutung<br />

%<br />

Median <strong>der</strong> Na-Zufuhr bei Männern und Frauen <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> von 14 bis 80 Jahren<br />

in Prozent <strong>der</strong> D-A-CH Referenzwerte<br />

(Max Rubner-Institut Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel 2008, S. 129)<br />

(Quelle: Masterarbeit, Fachbereich Oecotrophologie: Salzrestriktion in verarbeiteten Lebensmitteln als<br />

bevölkerungsbezogene Maßnahme zur Prävention von Hypertonie; B.Sc. oec. troph. Leonie Knorpp)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Kochsalz und seine Bedeutung<br />

• <strong>der</strong> menschliche Organismus enthält etwa 100gr<br />

Natrium und 100gr Chlorid<br />

• 1/3 des Natriumbestandes sind <strong>im</strong> Knochen fest<br />

gebunden<br />

• Natrium wird zunächst nahezu vollständig glomerulär<br />

filtriert und kann bis zu 99% aktiv über die Natrium-<br />

Kalium-Pumpe aus dem Tubulus rückresorbiert<br />

werden (aus osmotischen Gründen folgen ihm Wasser<br />

das in Wasser gelöste Kochsalz)<br />

• die Fähigkeit <strong>der</strong> Niere zur Natriumregulation n<strong>im</strong>mt<br />

mit zunehmendem <strong>Alter</strong> ab (Epstein, Hollenberg 1976)<br />

(Quelle: Masterarbeit, Fachbereich Oecotrophologie: Salzrestriktion in verarbeiteten Lebensmitteln als<br />

bevölkerungsbezogene Maßnahme zur Prävention von Hypertonie; B.Sc. oec. troph. Leonie Knorpp)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

<strong>Die</strong> Niere <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>:<br />

• Gewicht: junger Mann - ca. 290gr, 90 Jahre - ca. 200gr<br />

• Durchblutung: junger Mann - 600 ml/min, 8. Lebensdekade<br />

- 300 ml/min<br />

• Funktionsverlust:<br />

– beginnt ab dem 40. Lj., Reduktion <strong>der</strong> GFR um ca. 8 – 10<br />

ml/min/1,73m2 KOF pro Lebensdekade (An<strong>der</strong>son 1986)<br />

– die Wasserausscheidung (Verdünnungsfähigkeit) geht zurück<br />

(die gesunde, junge Niere kann über 10 l freies Wasser pro Tag ausscheiden)<br />

– die Konzentrierfähigkeit sinkt<br />

– die Konzentrierungsfähigkeit für Natrium ist rückläufig<br />

– die Fähigkeit zur Wasserstoffionen-Ausscheidung (Säure-<br />

Basen-Homoeostase) sinkt<br />

– die Ausscheidungsschwelle für Glucose steigt


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Natrium-Gedanken-Grundlage:<br />

Mit <strong>der</strong> Steuerung <strong>der</strong> Natriumkonzen-<br />

tration reguliert <strong>der</strong> Körper einer-<br />

seits die Osmolalität des Körpers<br />

und an<strong>der</strong>erseits das Volumen des<br />

Intravasal- u. Intrazellularraums.<br />

<strong>Die</strong> Wassermenge und die Osmolalität<br />

steuern das Natrium und nicht<br />

an<strong>der</strong>srum.


Es gibt keinen isolierten „Natrium-Messer“<br />

<strong>im</strong> Körper. <strong>Die</strong> Regulation erfolgt über<br />

Osmoregulation (Osmolalität, d.h. Wasser-<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Natrium-Gedanken-Grundlage:<br />

haushalt) und die Volumenregulation<br />

(Gewebeperfusion).<br />

Das bedeutet:<br />

• die <strong>Hyponatriämie</strong> repräsentiert einen<br />

Zustand des relativen Wasserexzesses,<br />

• die Hypernatriämie repräsentiert einen<br />

Zustand des relativen Wassermangels.<br />

Wassermangel<br />

Mit <strong>der</strong> Steuerung Das bedeutet: <strong>der</strong> Natriumkonzen-<br />

tration reguliert <strong>der</strong> Körper einer-<br />

seits • die Osmolalität Hypernatriämie repräsentiert des Körpers einen<br />

und an<strong>der</strong>erseits das Volumen des<br />

Intravasal- u. Intrazellularraums.<br />

<strong>Die</strong> Wassermenge und die Osmolalität<br />

steuern das Natrium und nicht<br />

an<strong>der</strong>srum.


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Grundsatz:<br />

Das Ziel <strong>der</strong> physiologischen<br />

Steuerung des Wasser- und<br />

Elektrolyt-Haushalts ist die<br />

Isovolämie und Isotonie<br />

<strong>im</strong><br />

Intravasal- und Intrazellularraum!


(Quelle: Schwarz, Lindner; J KLIN ENDOKRINOL STOFFW 2011;4;30-34; PD Dr. M. Bek, UK Münster)<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Regulation des Wasser- und Natriumhaltes:<br />

Wasserhaushalt =<br />

Osmoregulation<br />

Natriumhaushalt =<br />

Volumenregulation<br />

Gemessen? Osmolalität Gewebeperfusion<br />

Angestrebtes<br />

Ziel?<br />

Wo wird<br />

gemessen?<br />

Welcher Effekt<br />

tritt ein?<br />

Vorüber erfolgt<br />

die Wirkung?<br />

konstante<br />

Plasma-Osmolalität<br />

Na-Konzentration<br />

Hypothalamus,<br />

Pforta<strong>der</strong>system<br />

konstantes effektives<br />

zirkulierendes Volumen<br />

Carotissinus, Vorhöfe<br />

ADH, Durst atriales natriuret. Peptid<br />

Harnosmolalität<br />

(50-1200 mosm/kg)<br />

Renin-Angioten.-Aldost.-Syst.,<br />

Noradrenalin, Durst<br />

Natrium <strong>im</strong> Harn<br />

(5-250mmol/l)


(Quelle: Schwarz, Lindner; J KLIN ENDOKRINOL STOFFW 2011;4;30-34; PD Dr. M. Bek, UK Münster)<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Regulation des Wasser- und Natriumhaltes:<br />

Wasserhaushalt =<br />

Osmoregulation<br />

Natriumhaushalt =<br />

Volumenregulation<br />

Gemessen? Osmolalität Gewebeperfusion<br />

Angestrebtes<br />

Ziel?<br />

konstante<br />

Plasma-Osmolalität<br />

Na-Konzentration<br />

konstantes effektives<br />

zirkulierendes Volumen<br />

Osmolalität: Wo wird<br />

Hypothalamus, Carotissinus, Vorhöfe<br />

- ab gemessen? ca. 280 mosmol/kg Pforta<strong>der</strong>system wird Vasopressin ausgeschüttet<br />

Welcher<br />

=> vermehrte<br />

Effekt<br />

Resorption ADH, Durst von elektrolytfreiem atriales natriuret. Peptid Wasser<br />

- ab < 275 mosmol/kg wird kein Vasopressin<br />

tritt ein?<br />

Renin-Angioten.-Aldost.-Syst.,<br />

mehr<br />

ausgeschüttet => Wasserdiurese entsteht Noradrenalin, Durst<br />

- Durstgefühl ab einer<br />

Vorüber erfolgt Harnosmolalität Osmolalität von 288 Natrium – 294 <strong>im</strong> mosmol/kg<br />

Harn<br />

(Hinweis: alle Flüssigkeiten,<br />

die Wirkung?<br />

(50-1200 mosm/kg) die getrunken (5-250mmol/l) werden, sind<br />

<strong>im</strong> Vergleich zum Plasma hypoton => Plasma-Osm. sinkt!)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

• ADH (= Vasopressin):<br />

Hormonelle Steuerung:<br />

– Steuerung erfolgt über Osmorezeptoren <strong>im</strong> Hypothalamus<br />

(sehr empfindlich, reagieren auf wenige % Än<strong>der</strong>ung) und<br />

Druck- und Volumen-Rezeptoren (weniger empfindlich,<br />

benötigen 10-15% Än<strong>der</strong>ung) in den Vorhöfen, Aortenbogen,<br />

Carotiskabel und Lungenvenen<br />

– steuert die Wasserausscheidung <strong>im</strong> Urin<br />

– ab ca. 280 mosmol/kg wird Vasopressin ausgeschüttet<br />

=> unter 280 mosmol/kg ist die ADH-Sekretion vollständig<br />

unterdrückt<br />

=> vermehrte Resorption von elektrolytfreiem Wasser<br />

– ab < 275 mosmol/kg wird kein Vasopressin mehr ausgeschüttet<br />

=> Wasserdiurese entsteht<br />

(Quelle: <strong>Hyponatriämie</strong>; Intensiv up2date; 2011; 104-120)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

• Aldosteron:<br />

Hormonelle Steuerung:<br />

– Steuergröße ist das intravasale Volumen, gesteuert wird über<br />

die Natriumausscheidung <strong>im</strong> Urin<br />

– die absolute intravasale Natriumkonzentration beeinflußt das<br />

RAAS kaum<br />

– Steuerung über den juxtaglomerulären Apparat und sympathische<br />

Reize<br />

• ANP und BNP:<br />

– ANP wird in den Vorhöfe, BNP in den Ventrikeln gebildet (BNP<br />

wurde ursprünglich <strong>im</strong> Schweinehirn isoliert)<br />

– Steuerung durch entsprechende Rezeptoren <strong>im</strong> Herzen<br />

– steuern die Natriumausscheidung <strong>im</strong> Urin (steigern die Na-<br />

Ausscheidung)<br />

(Quelle: <strong>Hyponatriämie</strong>; Intensiv up2date; 2011; 104-120)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Wichtige Konsequenz:<br />

Trenne<br />

Volumen-Störungen<br />

(Salzprobleme)<br />

streng von<br />

Osmolalitäts-Störungen<br />

(Wasserprobleme)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Ursachen <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong>:<br />

• vermehrte Wasser-Zufuhr<br />

• relativ zu geringe Natrium-Zufuhr<br />

• vermin<strong>der</strong>te Wasser-Ausscheidung<br />

• relativ zu hohe Natrium-Ausscheidung<br />

• Medikamenten-Wirkung / -Nebenwirkung<br />

• Erkrankungen, die das Regulationssystem<br />

beeinflussen


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Vermehrte Wasser-Zufuhr /<br />

relativ zu geringe Natrium-Zufuhr:<br />

• ambulante Patienten / bei stationärer Aufnahme:<br />

– be<strong>im</strong> geriatrischen Patienten selten<br />

– pr<strong>im</strong>äre Polydipsie (die Wasseraufnahme übersteigt<br />

die normale exkretorische Kapazität)<br />

– Sonstiges:<br />

• <strong>der</strong> regelmäßige Genuß von 20 Kölsch pro Tag führt auch<br />

zur <strong>Hyponatriämie</strong><br />

• Z.n. Krampfanfall<br />

Hinweis: <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> ist die Zahl <strong>der</strong> Geschmacksknospen um 30%<br />

reduziert => <strong>der</strong> alte Mensch wird das Essen normalerweise ordentlich<br />

salzen, um einen besseren Geschmack zu haben.


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Mineralwasser<br />

Na<br />

(in mg/l)<br />

Cl<br />

(in mg/l)<br />

Kochsalz<br />

(in mg/l)<br />

Kochsalzzuf.<br />

bei 1500ml<br />

Trinkvol. (gr)<br />

Peterstaler Black Forest still 0,6 0,9 1,5 0,0023<br />

Vittel 7,7 ??? 19,3 0,0289<br />

Carolinen Mineralwasser (Glasfl.) 8,2 14,5 12,3 0,0185<br />

Krumbacher 9,1 ??? 22,8 0,0341<br />

Selters naturell 10,0 10,0 25,0 0,0375<br />

Fürst Bismarck Quelle 10,0 14,3 25,0 0,0375<br />

Wittenseer Quelle 10,2 24,0 25,5 0,0383<br />

Volvic naturell 11,6 18,0 29,0 0,0435<br />

Gerolsteiner naturell 12,0 9,0 20,0 0,0300<br />

Schloß Quelle 12,9 43,0 32,3 0,0484<br />

Altmühltaler Heilquelle 186,4 ??? 466,0 0,6990<br />

Staatl. Fachingen 602,5 ??? 1506,3 2,2594<br />

Appolinaris 747,0 ??? 1867,5 2,8013<br />

(Quelle: u.a. www.vis.bayern.de/ernaehrung/ernaehrung/ernaehrung_krankheit/hypertonie.htm)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Infusion und PE / EE:<br />

vermehrte Wasser-Zufuhr /<br />

relativ zu geringe Natrium-Zufuhr<br />

– Infusionsvolumen?<br />

– Was wird infundiert (Glucose 5%?)?<br />

– Parenterale Ernährung ohne / mit / mit ausreichend<br />

Elektrolyten?<br />

– St<strong>im</strong>mt das enterale Ernährungsprogramm?<br />

– Welche Medikation ist erfor<strong>der</strong>lich (forcierte Diurese<br />

bei cardialer Dekompensation?)?


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Flüssigkeitsbedarf:<br />

- 20 – 40 ml Wasser/kgKG (=> 30 ml/kgKG)<br />

- Mehrbedarf bei z. B. folgen-<br />

den Krankheitsbil<strong>der</strong>n:<br />

- Durchfallerkrankungen<br />

- Niereninsuffizienz (ohne Dialyse)<br />

- Min<strong>der</strong>bedarf bei z. B. folgenden Krankheitsbil<strong>der</strong>n:<br />

- dekompensierte Linksherzinsuffizienz<br />

- dialysepflichtiges Nierenversagen (ohne Rest-<br />

Ausscheidung)<br />

DACH-Empfehlungen (2000):<br />

15 - 19 Lj.: 40ml/kgKG<br />

20 - 51 Lj.: 35 ml/kgKG<br />

52 - ... Lj.: 30 ml/kgKG


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Elektrolyte / Spurenelemnte:<br />

mmol<br />

(DGEM)<br />

mmol / kgKG<br />

(ESPEN)<br />

Natrium 60 – 150 1 – 1,5<br />

Kalium 40 - 100 1 – 1,5<br />

Calcium 2,5 – 7,5 0,1 – 0,15<br />

Magnesium 4 - 12 0,1 – 0,2<br />

Phosphat 10 - 30 0,3 – 0,5<br />

Chlorid 1 – 1,5


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Elektrolyte / Spurenelemnte:<br />

mmol<br />

(DGEM)<br />

mmol / kgKG<br />

(ESPEN)<br />

Natrium 60 – 150 1 – 1,5<br />

Kalium 40 - 100 1 – 1,5<br />

Calcium 2,5 – 7,5 0,1 – 0,15<br />

Beispiel für 70 kgKG:<br />

70 x 1,0 = 70 mmol Na<br />

= 1,61 gr. Na<br />

Beispiel für 70 kgKG:<br />

70 x 1,5 = 105 mmol Na<br />

= 2,42 gr. Na<br />

= 6,0 gr. Kochsalz<br />

Magnesium 4 - 12 0,1 – 0,2<br />

Phosphat = 4,0 gr. 10 Kochsalz - 30 0,3 – 0,5<br />

Chlorid 1 – 1,5


Natrium<br />

in mmol<br />

Kalium<br />

in mmol<br />

Calcium<br />

in mmol<br />

Chlorid<br />

in mmol<br />

Lactat<br />

in mmol<br />

Glucose<br />

in gr<br />

NaCl-<br />

„Parenterale Ernährung - Flüssigkeitszufuhr“<br />

Lsg.<br />

Ringer-<br />

Lsg.<br />

Ringer-<br />

lactat<br />

Glucose<br />

5%<br />

Normo-<br />

fundin<br />

G5<br />

Stero-<br />

fundin<br />

Plasma<br />

154 147 131 --- 100 140 142<br />

--- 4 5,4 --- 18 4,0 4,5<br />

--- 2,2 1,8 --- 2 2,5 2,5<br />

154 156 112 --- 90 127 103<br />

--- --- 28 --- 38 --- 1,5<br />

--- --- --- 50 50 --- 100<br />

Acetat (mmol) 24<br />

Malat (mmol) 5


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Elektrolyte-Zufuhr <strong>im</strong> Rahmen PE:<br />

(bezügl. Natrium und Kalium)<br />

• Einzelkomponenten:<br />

– Glucose: keine Elektrolyte<br />

– Fette: keine Elektrolyte<br />

– Aminosäure-Lösung:<br />

• 40 – 80 mmol/l o<strong>der</strong><br />

• ohne Elektrolyte<br />

• 2-Kammerbeutel: 20 – 60 mmol/l<br />

• 3-Kammerbeutel:<br />

– 20 – 60 mmol/l o<strong>der</strong><br />

– ohne Elektrolyte


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Elektrolyte-Zufuhr <strong>im</strong> Rahmen PE:<br />

(bezügl. Natrium und Kalium)<br />

• Einzelkomponenten:<br />

– Glucose: keine Elektrolyte<br />

– Fette: keine Elektrolyte<br />

– Aminosäure-Lösung:<br />

• 40 – 80 mmol/l o<strong>der</strong><br />

• ohne Elektrolyte<br />

• 2-Kammerbeutel: 20 – 60 mmol/l<br />

• 3-Kammerbeutel:<br />

– 20 – 60 mmol/l o<strong>der</strong><br />

– ohne Elektrolyte<br />

Umrechnung:<br />

2,3 – 4,6 gr. Kochsalz<br />

Umrechnung:<br />

1,2 – 3,6 gr. Kochsalz


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Elektrolyte-Zufuhr <strong>im</strong> Rahmen<br />

<strong>der</strong> enteralen Ernährung:<br />

<strong>im</strong> Durchschnitt<br />

5 - 7 gr Kochsalz pro Liter<br />

Sondenkost


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Mineralwasser<br />

Na<br />

(in mg/l)<br />

Kochsalz<br />

(in mg/l)<br />

Kochsalzzuf.<br />

bei 1500ml<br />

Trinkvol. (gr)<br />

Peterstaler Black Forest still 0,6 1,5 0,0023<br />

Vittel 7,7 19,3 0,0289<br />

Selters naturell 10,0 25,0 0,0375<br />

Volvic naturell 11,6 29,0 0,0435<br />

Gerolsteiner naturell 12,0 20,0 0,0300<br />

Schloß Quelle 12,9 32,3 0,0484<br />

Staatl. Fachingen 602,5 1506,3 2,2594<br />

Appolinaris 747,0 1867,5 2,8013<br />

Sondenkost 750 -<br />

1500<br />

1875 -<br />

3750<br />

2,81 - 5,63<br />

Hinweis:<br />

- DGE: die tägl. Zufuhr von Kochsalz sollte max. 6 gr betragen<br />

- tatsächl. Zufuhr be<strong>im</strong> Älteren liegt um ein vielfaches höher


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

vermin<strong>der</strong>te Wasser-Ausscheidung /<br />

relativ zu hohe Natrium-Ausscheidung:<br />

• Gastrointestinale / Durchfall-Erkrankungen<br />

– Infektiös (Durchfall / Erbrechen)<br />

– Kurzdarm-Syndrom<br />

– Verlust von Pankreassaft (Drainage, Fistel, etc.)<br />

– etc.<br />

• Nierenerkrankungen<br />

– Salzverlust-Niere<br />

– zentrales Salzverlust-Syndrom<br />

• Exsikkose bei entgleistem Diabetes mellitus<br />

• Flüssigkeitsverschiebung in den dritten Raum


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Beispiel: schwere Diarrhoe<br />

Flüssigkeitsverlust => Blutdruck fällt<br />

über die Barorezeptoren<br />

erfolgt die ADH-St<strong>im</strong>ulat.<br />

die Wasserrückresorption<br />

wird gesteigert<br />

(ev. max<strong>im</strong>al gesteigert)<br />

über die geringere<br />

Vorhof- und Ventrikel-<br />

dehnung sinken ANP,<br />

BNP und Aldosteron<br />

(ev. max<strong>im</strong>al) ab<br />

die Natrium-Rückre-<br />

sorption steigt an


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Medikamenten-Wirkung / -Nebenwirkung:<br />

• Diuretika:<br />

– Schleifendiuretika (Torasemid, Furosemid, etc.)<br />

– Saluretika (Xipamid, Hydrochlorothiazid, etc.)<br />

– Spironolacton<br />

• ACE-Hemmer, AT1-Antagonisten<br />

• Nikotin<br />

• Clofibrat<br />

• Antiepileptika<br />

• nichtsteroidale Antirheumatika<br />

• Antidepressiva (SSRI, SNRI)<br />

• etc.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> entsteht<br />

• entwe<strong>der</strong> durch die direkte /<br />

indirekte Beeinflussung an<br />

<strong>der</strong> Niere<br />

• o<strong>der</strong> durch Beeinflussung<br />

<strong>der</strong> ADH-Sekretion / des<br />

Renin-Angio.-Aldost.-Syst.


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

<strong>Hyponatriämie</strong> bei<br />

endokrinen Erkrankungen:<br />

• Nebennierenrindeninsuffizienz<br />

• Hypothyreose<br />

• Hypophyseninsuffizienz (z.B. durch Hypophysentumor)<br />

• zentrales Salzverlust-Syndrom<br />

• Syndrom <strong>der</strong> inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Erkrankungen, die das<br />

Regulationssystem aktivieren:<br />

• schwere Herzinsuffizienz<br />

• fortgeschrittene Lungenerkrankung<br />

• Leberzirrhose<br />

• fehlerhafte Infusion mit hyperosmolarer<br />

Lösung, Mannit, o<strong>der</strong> Glucose


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Beispiel: schwere Herzinsuffizienz<br />

Rückstau <strong>im</strong> venösen Schenkel, ev. Blutdruck fällt<br />

über die erhöhte<br />

Vorhof- und Ventrikel-<br />

dehnung steigt ANP,<br />

BNP und Aldosteron an<br />

die Natrium-Aus-<br />

scheidung steigt an<br />

Osmolalität sinkt<br />

über die Barorezeptoren<br />

erfolgt die ADH-St<strong>im</strong>ulat.<br />

ADH-Sekretion steigt<br />

ADH-Sekretion sinkt


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Beispiel: Herzinsuffizienz<br />

Rückstau <strong>im</strong> venösen Schenkel, ev. Blutdruck fällt<br />

über die erhöhte<br />

Vorhof- und Ventrikel-<br />

dehnung steigt ANP,<br />

BNP und Aldosteron an<br />

die Natrium-Aus-<br />

scheidung steigt an<br />

Osmolalität sinkt<br />

über die Barorezeptoren<br />

erfolgt die ADH-St<strong>im</strong>ulat.<br />

ADH-Sekretion steigt<br />

ADH-Sekretion sinkt<br />

Konflikt


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Ursachen <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong>:<br />

• vermehrte Wasser-Zufuhr<br />

• relativ zu geringe Natrium-Zufuhr<br />

• vermin<strong>der</strong>te Wasser-Ausscheidung<br />

• relativ zu hohe Natrium-Ausscheidung<br />

• Medikamenten-Wirkung / -Nebenwirkung<br />

• Erkrankungen, die das Regulations-system beeinflussen<br />

z.B.: Salzverlustniere und<br />

weitere Nierenerkrankungen


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Der beson<strong>der</strong>e Fall:<br />

das SIADH<br />

(Syndrom <strong>der</strong> inadäquaten ADH-Sekretion)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Inadäquat hohe ADH-Sekretion:<br />

vermehrte Wasserretention<br />

Verdünnung <strong>der</strong> Natrium-Serum-Konzentration<br />

Intravasale Volumenexpansion<br />

Folgen:<br />

RAAS wird gebremst<br />

ANP wird verstärkt ausgeschüttet<br />

Folgen:<br />

RAAS: Natriumausscheidung steigt<br />

ANP: Natriumausscheidung steigt<br />

Folge: auch etwas vermehrte Wasser-<br />

ausscheidung<br />

Folgen:<br />

be<strong>im</strong> SIADH finden sich nur wenige bis keine Ödeme!<br />

die Urin-Natrium-Konzentration ist erhöht (meist > 100mosmol/kg)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong><br />

Was passiert,<br />

<strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

wenn<br />

mehr Kochsalz gegeben wird?<br />

Inadäquat hohe ADH-Sekretion: die Na-Ausscheidung steigt<br />

vermehrte Wasserretention kein Anstieg des Serum-Na<br />

Verdünnung <strong>der</strong> Natrium-Serum-Konzentration<br />

Intravasale Volumenexpansion<br />

Folgen:<br />

RAAS wird gebremst<br />

ANP wird verstärkt ausgeschüttet<br />

Folgen:<br />

RAAS: Natriumausscheidung steigt<br />

ANP: Natriumausscheidung steigt<br />

Folge: auch etwas vermehrte Wasser-<br />

ausscheidung<br />

<strong>Therapie</strong>gedanke: Wasserauschei-<br />

dung durch Na-Gabe soll erhöht<br />

werden, <strong>der</strong> Na-Spiegel wird nicht<br />

Ansteigen.<br />

P.S.: hilft nur, wenn <strong>der</strong> Pat. ins-<br />

gesamt zu wenig Na aufn<strong>im</strong>mt.<br />

Folgen:<br />

be<strong>im</strong> SIADH finden sich nur wenige bis keine Ödeme!<br />

die Urin-Natrium-Konzentration ist erhöht (meist > 100mosmol/kg)


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong><br />

Was passiert,<br />

<strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

wenn<br />

Schleifen-Diuretika gegeben<br />

Inadäquat hohe ADH-Sekretion: werden? => die Wasser-Aus-<br />

vermehrte Wasserretention scheidung steigt => Natrium<br />

Verdünnung <strong>der</strong> Natrium-Serum-Konzentration<br />

steigt <strong>im</strong> Serum<br />

Intravasale Volumenexpansion<br />

Folgen:<br />

RAAS wird gebremst<br />

ANP wird verstärkt ausgeschüttet<br />

Folgen:<br />

RAAS: Natriumausscheidung steigt<br />

ANP: Natriumausscheidung steigt<br />

Folge: auch etwas vermehrte Wasser-<br />

ausscheidung<br />

Folgen:<br />

be<strong>im</strong> SIADH finden sich nur wenige bis keine Ödeme!<br />

die Urin-Natrium-Konzentration ist erhöht (meist > 100mosmol/kg)


Was passiert,<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong><br />

wenn<br />

<strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong><br />

Was passiert,<br />

<strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

wenn<br />

die orale Flüssigkeitsaufnahme<br />

Schleifen-Diuretika gegeben<br />

(500-800ml) Inadäquat begrenzt hohe wird? ADH-Sekretion: werden? => die Wasser-Aus-<br />

=> das intravasale vermehrte Volumen Wasserretention<br />

sinkt<br />

scheidung steigt => Natrium<br />

Verdünnung <strong>der</strong> Natrium-Serum-Konzentration<br />

steigt <strong>im</strong> Serum<br />

Intravasale Volumenexpansion<br />

Folgen:<br />

RAAS wird gebremst<br />

ANP wird verstärkt ausgeschüttet<br />

Folgen:<br />

RAAS: Natriumausscheidung steigt<br />

ANP: Natriumausscheidung steigt<br />

Folge: auch etwas vermehrte Wasser-<br />

ausscheidung<br />

Folgen:<br />

be<strong>im</strong> SIADH finden sich nur wenige bis keine Ödeme!<br />

die Urin-Natrium-Konzentration ist erhöht (meist > 100mosmol/kg)


Was passiert,<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong><br />

wenn<br />

<strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong><br />

Was passiert,<br />

<strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

wenn<br />

die orale Flüssigkeitsaufnahme<br />

Schleifen-Diuretika gegeben<br />

(500-800ml) Inadäquat begrenzt hohe wird? ADH-Sekretion: werden? => die Wasser-Aus-<br />

=> das intravasale vermehrte Volumen Wasserretention<br />

sinkt<br />

scheidung steigt => Natrium<br />

Verdünnung <strong>der</strong> Natrium-Serum-Konzentration<br />

steigt <strong>im</strong> Serum<br />

Intravasale Volumenexpansion<br />

Folgen:<br />

RAAS wird gebremst<br />

ANP wird verstärkt ausgeschüttet<br />

Folgen:<br />

RAAS: Natriumausscheidung steigt<br />

ANP: Natriumausscheidung steigt Was passiert, wenn<br />

Folge: auch etwas vermehrte Wasser- Kalium-Chlorid zusätzlich<br />

ausscheidung<br />

substituiert wird<br />

Chlorid steigt => GFR sinkt,<br />

Folgen: Ausscheidung u.a. als HCl<br />

be<strong>im</strong> SIADH finden sich nur wenige Kalium bis keine steigt Ödeme! => intrazell.<br />

die Urin-Natrium-Konzentration ist erhöht Natrium (meist > wird 100mosmol/kg)<br />

mobilisiert


Was passiert,<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong><br />

wenn<br />

<strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong><br />

Was passiert,<br />

<strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

wenn<br />

die orale Flüssigkeitsaufnahme<br />

Schleifen-Diuretika gegeben<br />

(500-800ml) Inadäquat begrenzt hohe wird? ADH-Sekretion: werden? => die Wasser-Aus-<br />

=> das intravasale vermehrte Volumen Wasserretention<br />

sinkt<br />

scheidung steigt => Natrium<br />

Verdünnung <strong>der</strong> Natrium-Serum-Konzentration<br />

steigt <strong>im</strong> Serum<br />

Intravasale Volumenexpansion<br />

Folgen:<br />

RAAS wird gebremst<br />

ANP wird verstärkt ausgeschüttet<br />

Was passiert, wenn<br />

ein Aquaretikum gegeben<br />

werden? => die Wasser-<br />

Ausscheidung steigt =><br />

Natrium steigt <strong>im</strong> Serum<br />

Folgen:<br />

RAAS: Natriumausscheidung steigt<br />

ANP: Natriumausscheidung steigt Was passiert, wenn<br />

Folge: auch etwas vermehrte Wasser- Kalium-Chlorid zusätzlich<br />

ausscheidung<br />

substituiert wird<br />

Chlorid steigt => GFR sinkt,<br />

Folgen: Ausscheidung u.a. als HCl<br />

be<strong>im</strong> SIADH finden sich nur wenige Kalium bis keine steigt Ödeme! => intrazell.<br />

die Urin-Natrium-Konzentration ist erhöht Natrium (meist > wird 100mosmol/kg)<br />

mobilisiert


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Abklärung<br />

<strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong>,<br />

aber wie?


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Diagnostische Grundlage:<br />

1. zunächst alle ursächlichen Medikamente<br />

absetzen und die Frage nach ursächlichen<br />

Begleiterkrankungen stellen (z.B. Trinkgewohnheiten,<br />

Durchfall, Infusionen, etc.)<br />

2. falls keine Besserung, weitere Diagnostik einleiten: …


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Diagnostische Grundlage:<br />

1. zunächst alle ursächlichen Medikamente absetzen und die Frage nach<br />

ursächlichen Begleiterkrankungen stellen<br />

2. falls keine Besserung, weitere Diagnostik<br />

einleiten: …<br />

– Abschätzen des Volumenstatus (klinisch)<br />

– Serum-Kreatinin, -Natrium, -Kalium, -Clorid<br />

– Serum-Osmolalität, Urin-Osmolalität<br />

– Urin-Natrium, -Kalium, Urin-Volumen / Zeit<br />

– keine ADH-Best<strong>im</strong>mung !!!


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Diagnostische Grundlage:<br />

1. zunächst alle ursächlichen Medikamente absetzen und die Frage nach<br />

ursächlichen Begleiterkrankungen stellen<br />

2. falls keine Besserung, weitere Diagnostik<br />

Nur wenn die Abweichung des Serum-Natriums<br />

einleiten: …<br />

von einer gleichsinnigen Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Serum-<br />

– Osmolalität Abschätzen begleitet des wird, Volumenstatus besteht eine echte (klinisch)<br />

Störung des Wasserhaushaltes.<br />

Eine Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Harn-Osmolalität und <strong>der</strong><br />

Harn-Natrium-Konzentration aus dem Spontanurin<br />

ist für eine Abklärung notwendig.<br />

– Serum-Kreatinin, -Natrium, -Kalium, -Clorid<br />

– Serum-Osmolalität, Urin-Osmolalität<br />

– Urin-Natrium, -Kalium, Urin-Volumen / Zeit<br />

– keine ADH-Best<strong>im</strong>mung !!!


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Interpretation <strong>der</strong> Befunde:<br />

<strong>Hyponatriämie</strong> (Na+ < 135 mmol/l)<br />

Volumenstatus ?<br />

Hypovolämie Normovolämie Hypervolämie<br />

(Körperwasser ) (Körperwasser ) (Körperwasser )<br />

(Körpernatrium ) (Körpernatrium +0 ) (Körpernatrium )


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Urin-Natrium+ > 20mmol/l<br />

renale Verluste:<br />

- Diuretika<br />

- Mineralocorticoide vermin<strong>der</strong>t<br />

- Bicarbonatriurie bei RTA*<br />

- Ketonurie<br />

- osmotische Diurese<br />

- zentraler Salzverlust<br />

(* = renale tubuläre Acidose)<br />

Urin-Natrium+ < 20 mmol/l<br />

extrarenale Verluste:<br />

- Erbrechen<br />

- Diarrhoe<br />

- Verbrennungen<br />

- Verlust in den 3. Raum<br />

- Pankreatitis<br />

- Trauma<br />

- vorausgegangene Diuretikagabe


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

- Kortikoidmangel<br />

- Hypothyreose<br />

- Stress<br />

- Medikamente<br />

- SIADH


„<strong>Die</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“<br />

Urin-Natrium+ > 20 mmol/l<br />

renale Verluste<br />

- akutes Nierenversagen<br />

- chronisches Nierenversagen<br />

Dilutions-<strong>Hyponatriämie</strong><br />

Urin-Natrium+ < 20 mmol/l<br />

- nephrotisches Syndrom<br />

- Leberzirrhose<br />

- Herzinsuffizienz


Salz in die Suppe zur <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hyponatriämie</strong><br />

- so einfach lei<strong>der</strong> nicht -


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