Details zum Programm... - Michael Nuber
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Klavierabend <strong>Michael</strong> <strong>Nuber</strong><br />
So., 12.2.2012 19 Uhr<br />
Gemeindezentrum Brücke, Schwäbisch Gmünd-West, Eutighoferstr.23<br />
<strong>Programm</strong>:<br />
Beethoven: Sonate c-moll op.13 „Pathetique“<br />
F. Schubert: Sonate A-Dur D 959 („Große A-Dur-Sonate“)<br />
Impromptus aus op.90 und 142<br />
<strong>Michael</strong> <strong>Nuber</strong> konzertiert sowohl als Solist, als auch als Klavierduo zusammen mit<br />
seiner Ehefrau Helga Meffert und in weiteren kammermusikalischen Besetzungen<br />
(u.a. mit dem ungarischen Cellisten Kálmán Dobos und der Heidelberger Sopranistin<br />
Eva Lebherz-Valentin) regelmäßig seit der Zeit seines Studiums. Weitere<br />
Zusammenarbeit mit dem bekannten Moskauer Autor Wjatscheslaw Kuprijanow. Er<br />
gibt jährlich über 30 Konzerte - mit etwa 16 verschiedenen <strong>Programm</strong>en. Sie führten<br />
ihn unter anderem nach Rumänien (Bukarest und Mozartfestival in Klausenburg), in<br />
die Schweiz und Jahr für Jahr nach Großbritannien. Wiederholt wurde er engagiert<br />
von Seiner Königlichen Hoheit, dem Herzog von Württemberg. Teilnahme am<br />
Festival „Europäische Kirchenmusik“ in Schwäbisch Gmünd mit einem Liszt-<br />
<strong>Programm</strong>, Engagements bei den Schloßkonzerten in Tettnang, Altshausen,<br />
Kunstschloß Hermsdorf/Dresden und Lindach.<br />
Schwerpunkte seines umfangreichen Repertoires bilden Bach, Beethoven (alle<br />
32 Klaviersonaten), Schubert, Chopin (Gesamtwerk), Liszt, Skrjabin und<br />
Debussy.<br />
Herausragender Höhepunkt seiner Karriere war die zyklische Gesamtaufführung<br />
aller 32 Klaviersonaten Beethovens innerhalb von 7 Monaten, die auch in Live-<br />
Konzertaufnahmen auf 12 CDs festgehalten sind.<br />
Weitere CDs mit Werken von J.S.Bach, W.F. Bach, Haydn, Mozart, Mendelssohn,<br />
Chopin, Liszt, Debussy und verschiedener romantischer Meister sind ebenfalls bereits<br />
erschienen.<br />
Seit seinem 16. Lebensjahr widmet sich <strong>Michael</strong> <strong>Nuber</strong> auch der Komposition.<br />
Seither entstanden außer zahlreichen Klavierwerken einige Sonaten und Albumblätter<br />
für Flöte und Klavier, eine Fantasie für Cello und Klavier, ein Trio für Klavier, Flöte<br />
und Cello, eine Sonate für 2 Klaviere, ein Duo für Klavier zu 4 Händen (<strong>zum</strong> 25.jährigen<br />
Jubiläum des Klavierduos Meffert/<strong>Nuber</strong>) sowie eine viersätzige Fantasie für<br />
Klavier als Psychogramm einer jungen Frau, die sich in einer ernsten Lebenskrise
efindet.<br />
Der eigenwillige, tiefgehende und analytische Pianist spielt mit Herzblut, kraft- und<br />
phantasievoll, mit faszinierender Technik und feinem Sinn für Klangfarben. Sein<br />
selbstvergessenes, emotional schonungsloses Musizieren kennt keine nüchterne<br />
Zurückhaltung: In jedem Konzert gibt <strong>Michael</strong> <strong>Nuber</strong> für sein Publikum und die<br />
gespielten Werke alles …<br />
40 CDs von <strong>Michael</strong> <strong>Nuber</strong><br />
Früchte einer Übereinstimmung<br />
<strong>Michael</strong> <strong>Nuber</strong> lehnte bis 2005 jegliche Tonaufzeichnungen seines Klavierspiels ab.<br />
Seine Einstellung zur Tonkonserve als „unvollständiges Medium“ (siehe<br />
S.Celibidaches Ausführungen) war ein Grund dafür, doch entscheidender war eher<br />
die Hörerfahrung, dass der wiedergegebene Klang von Aufnahmen auch bei<br />
renommierten Schallplattengesellschaften oft die musikalische Aussage zu<br />
undifferenziert und pauschal wiedergibt - und somit Wesentliches der Interpretation<br />
fehlt. Durch ein gemeinsames musikalischen Projekt mit Joachim Wagner<br />
(Beethoven Klavierkonz.Nr.3) wandelte sich <strong>Michael</strong> <strong>Nuber</strong>s Einstellung, da er in<br />
Wagner einen gleichgesinnten Verfechter der musikalischen „Wahrheit“ fand, der<br />
bestrebt ist, dies auch aufnahmetechnisch umzusetzen. Die Früchte (CDs) dieser<br />
engen synergetischen Zusammenarbeit warten nun darauf, von Ihnen gekauft und<br />
gehört zu werden...Es gibt 40 erschiedene CDs mit Werken u.a. von J.S. Bach,<br />
Händel, W.F. Bach Haydn (2 CDs), Mozart, Beethoven (alle 32 Sonaten), Schubert<br />
(2 CDs), Mendelssohn, Schumann, Chopin (7 CDs !), Liszt (3 CDs), Kirchner,<br />
Brahms, Debussy (2 CDs) Albéniz und vielen anderen.<br />
Bestellung: Tel.: 07171 / 61118 oder mail@michael-nuber.de<br />
„<strong>Michael</strong> <strong>Nuber</strong> ist ein Musik-“Entrückter“ am Klavier und man versteht, wenn man ihm<br />
lauscht, wie die vergangenen Fabelgestalten Liszt und Paganini ihr Publikum völlig<br />
verzaubern konnten, daß man ihnen sogar nichtirdische Kräfte zugeschrieben hatte.“ (RZ)<br />
Kontakt: e-mail: mail@michael-nuber.de, Tel.: 07171/61118<br />
www.michael-nuber.de<br />
Beethoven: Sonate op.13, c-moll (1798/99) „Pathétique“ :<br />
„Beethovens populärste Sonate. (...) Ein c-moll-Ausbruch, der nicht als<br />
Ergebnis eines Prozesses sondern von Anfang an mit dem ersten, schwer<br />
fallenden Akkord beeindrucken will. (...) Doch die Welt dieser „Pathétique" ist<br />
ebenso leidenschaftlich wie hell, ebenso gestaltenreich wie überschaubar,<br />
zugleich ekstatisch und wirkungssicher theatralisch. In keinem anderen Werk<br />
Beethovens spielt sich das von Leidenschaft erfüllte „Ich“ so flammend auf,(...<br />
)“ (Joachim Kaiser)<br />
Die von Beethoven selbst als „Pathétique“ betitelte Sonate c-moll will nicht<br />
mehr nur schönes Tonspiel sein, Beethoven wollte mit diesem Zusatz<br />
unterstreichen, daß es sich um eine Schöpfung des Leidens handelt und sie
in ihrem Gefühlsgehalt verstanden und erlebt werden soll. Die drohende<br />
Taubheit des knapp 30-jährigen schwebte über ihm wie ein Dämon. In einem<br />
Brief aus dieser Zeit an seinen Freund Wegeler schrieb er: „Ich will, wenn’s<br />
anders möglich ist, meinem Schicksale trotzen, obschon es Augenblicke<br />
meines Lebens geben wird, wo ich das unglücklichste Geschöpf Gottes sein<br />
werde.“ Großer Dramatik mit gewaltigen Ausbrüchen in den Ecksätzen steht<br />
eines der ruhevollsten und beliebtesten Adagios des Komponisten<br />
gegenüber.<br />
Schubert: Klaviersonate A-Dur D 959<br />
Die drei Sonaten aus dem letzten Lebensjahr (c-moll, A-Dur und B-Dur) des<br />
Komponisten stellen zusammen mit dem Streichquintett, den Liedern des<br />
„Schwanengesangs“ und der großen Sinfonie in C-Dur als letzte Werke das<br />
Vermächtnis dieses Komponisten dar. Während in der A-Dur-Sonate neben<br />
der blühenden melodischen Schönheit eher die dramatischen Höhepunkte ins<br />
Auge fallen, ist die Sonate in B-Dur ein ruhiger, verklärender Ausklang und<br />
die Zusammenfassung aller Kräfte der Innerlichkeit. Die innere Zerrissenheit<br />
des Mittelteils des Andantino (2.Satz) gehört zu den ergreifendsten und<br />
persönlichsten Aussagen Schuberts.<br />
Schuberts Impromptus<br />
Vollkommen andere Gefühlsebenen werden durch Schuberts Impromptus<br />
angesprochen. In sich zurückgezogene Melancholie, extrem ausbrechende<br />
Spannungen, Weltschmerz, aber auch wunderschöne Melodien,<br />
atemberaubende Harmonien, all dies findet man in diesen relativ kurzen<br />
Formen, Schuberts Antwort auf seine Suche nach dem innersten Ausdruck<br />
auf dem Klavier. 1827 komponiert waren die Impromptu op.90 sofort ein<br />
Erfolg und der Komponist sah sich gezwungen weitere dieser Klavierstücke<br />
zu schreiben.- Eine der seltenen Kompositionserfolge dieses in seiner Zeit<br />
weitgehend unbeachteten Meisters.<br />
Ludwig van Beethoven (1770-1827), geb. in Bonn als Sohn eines<br />
kurfürstlichen Hofmusikers, tritt schon als 8-jähriger als Pianist auf.<br />
Musikunterricht beim Vater, später bei Chr. G.Neefe (sächsischer<br />
Kapellmeister). 1784 2. Hoforganist und Bratschist im Hoforchester. 1792<br />
nach Wien, dort Unterricht bei Haydn, Albrechtsberger und Salieri.<br />
Bald große Erfolge als Pianist und Komponist. Wird von zahlreichen sehr<br />
einflußreichen Gönnern gefördert.<br />
Um 1800 einsetzende Schwerhörigkeit, ab 1819 vollkommen taub, jedoch<br />
Kompositionen bis <strong>zum</strong> Lebensende.<br />
32 Klaviersonaten, 16 Streichquartette, 9 Sinfonien, Klaviertrios und weitere<br />
Kammer- und Klaviermusik.<br />
Beethovens Klavierwerk, das an C.Ph.E.Bach, Haydn, Mozart und Clementi<br />
anknüpft, nimmt in seinem Gesamtschaffen einen zentralen Raum ein. Es
vollendet die Entwicklungsverläufe des 18. Jh. und schafft im formalen und<br />
kompositionstechnischen Bereich richtungsweisende Maßstäbe für das 19.<br />
Jh.<br />
Die Klaviersonaten Beethovens:<br />
Der berühmte Komponist und Pianist Ferruccio Busoni nannte die 32<br />
Sonaten Beethovens das „Neue Testament der Klavierliteratur“, und es<br />
ist seit Beethoven eines der höchsten Ziele eines Pianisten, diese 32<br />
Sonaten zyklisch aufzuführen.<br />
Unter diesen Sonaten befinden sich berühmte wie die „Mondschein-Sonate“,<br />
die „Pathetique“, die „Appassionata“, „Der Sturm“, „Pastorale“, „Les Adieux“,<br />
„Hammerklavier-Sonate“, „Waldstein-Sonate“ u.a., aber auch viele ohne<br />
Namen, die auf keinen Fall weniger interessant sind, die aber kaum<br />
aufgeführt werden.<br />
Die Klaviersonaten nehmen in Beethovens Schaffen eine ähnlich gewichtige<br />
Stellung ein wie die Sinfonien und die Streichquartette, sie begleiten als<br />
„heimlicher“ Zyklus sein Leben vom Beginn bis <strong>zum</strong> Ende. Darüber hinaus<br />
beanspruchen sie ihren besonderen Rang aufgrund der Tatsache, daß das<br />
Klavier Beethovens „eigenes“ Instrument war, auf dem er solistisch hervortrat<br />
und mit dem er einen beträchtlichen Anteil seines Ruhms als Virtuose und<br />
Improvisator errang.<br />
Der berühmte Musikschriftsteller Joachim Kaiser schreibt: „Die Sonaten sind<br />
ein Werkkosmos im Beethovenschen Gesamtkosmos, ein intimes<br />
Laboratorium reiner Produktivität. (...), daß Beethoven seine Bekenntnisse<br />
allmählich zu ungeheuren, über die subjektive Empfindsamkeit<br />
hinausgreifenden Appellen, zu Tragödien und riesigen Bereicherungen einer<br />
Form, zu expressionistischen, klassizistischen, historisierenden, weit<br />
vorausgreifenden und bewußt rückwärts gewandten Unternehmungen<br />
steigerte. Beethovens geniale Unfähigkeit, sich zu wiederholen, seine nur mit<br />
Bewunderung zu konstatierende Fähigkeit, Zartes, Zärtliches, Einsilbiges,<br />
Wildes immer ganz neu zu sagen: das alles muß für ihn ein elementares<br />
Nicht-anders-Können gewesen sein.“<br />
Der Exzeß, das Unerhörte und Ungeheure sind wesentliche Bestandteile<br />
seiner geistigen Welt. Seine Musik bedeutet – damit ist er ganz Kind des<br />
Zeitalters der Französischen Revolution – Aufstand gegen die Konvention,<br />
gegen das Maß und die Regel.<br />
Die Klaviersonaten<br />
Beethoven erreicht in ihnen die optimale Ausformung des<br />
Sonatenhauptsatzes und des Sonatenzyklus.<br />
Im Sonatenhauptsatz wird der Charaktergegensatz zwischen Haupt- und<br />
Seitenthema <strong>zum</strong> antithetischen, dualistischen Prinzip gesteigert. Das mit<br />
den beiden Themen programmierte Spannungsfeld liefert den Konfliktstoff für
den Durchführungsteil. Das erste Thema verkörpert meist das männliche,<br />
rhythmische Element, das zweite Thema das weibliche, gesangliche. Beide<br />
Themen sind oft durch gleiche oder verwandte motivische Wurzeln kunstvoll<br />
voneinander abgeleitet. Die thematische Verwandtschaft bedingt, daß das<br />
zweite Thema meist nur von geringerer Bedeutung für die Durchführung ist.<br />
4 Sonaten haben langsame Einleitungen (op.13, 78, 81a, 111), die durch<br />
Vorwegnahme motivischen Materials eng mit der folgenden Exposition<br />
verzahnt wird.<br />
Die Reprise erscheint voll ausgeformt, die Coda entwickelt sich im Laufe<br />
seines Lebens rasch zu einem satzteilartigen Anhang (oft zu einer Art zweiter<br />
Durchführung).<br />
Der Sonatenzyklus ist zur Viersätzigkeit erweitert. Es gibt 12 viersätzige, 13<br />
dreisätzige und 7 zweisätzige Sonaten. Neben Sonatenhauptsatz,<br />
langsamem Satz und Rondo finden wir an Satztypen: Menuett, Scherzo,<br />
Variation, Fantasie, Trauermarsch und Fuge (bei den letzten Sonaten). Die<br />
zyklische Geschlossenheit der Sonate wird durch motivische<br />
Entsprechungen innerhalb des Themenmaterials, inhaltliche<br />
Zusammengehörigkeit der Sätze und enge Satzverbindungen erzielt (attacca-<br />
Übergänge, Teilzitate früherer Abschnitte, Verzicht auf Satzschlüsse).<br />
Man unterscheidet 3 Perioden: op.1-22 (1795-1800), op.26-90 (1800-1814)<br />
und op.101-111 (1816-1822).<br />
Franz Schubert (1797-1828), geb. bei Wien, mährischer<br />
Abstammung unterrichtete 1814-17 als Hilfslehrer. Vergebliche<br />
Bewerbungen als Musiklehrer und Kapellmeister. Bis auf zwei durch<br />
wirtschaftliche Notlagen bedingte Aufenthalte als Klavierlehrer bei<br />
Graf Johann Karl Esterházy von Galantha auf Gut Zelesz in Ungarn<br />
(1818 und 1824) lebt Schubert von 1817 bis zu seinem frühen Tod<br />
als freischaffender Komponist. Die Verleger bekunden wenig<br />
Interesse an seinen Kompositionen. Nur etwa 10 % seiner Werke<br />
erscheinen zu seinen Lebzeiten, beschränkt auf Österreich, im<br />
Druck. Stütze und Rückhalt seines Lebens bildet ein großer,<br />
hilfreicher Freundeskreis, der sich ab 1820 in der „Schubert-Runde“<br />
um ihn schart (darunter Dichter, Maler, Komponisten u.a. Musiker).<br />
Kompositionen:<br />
Über 600 Lieder, darunter die Liederzyklen „Die schöne Müllerin“,<br />
„Winterreise“ und „Schwanengesang“, 8 Sinfonien, Opern, Messen,<br />
geistliche und weltliche Chormusik, Kammermusik und 21<br />
Klaviersonaten (davon nur 12 vollendet) und zahlreiche andere<br />
Klavierwerke sowie außergewöhnlich viele Werke für Klavier zu 4<br />
Händen.
Franz Schubert vollendete von 21 Klaviersonaten nur 12. Sie lassen<br />
sich in 3 Perioden einteilen:<br />
1815-19 (13 Sonaten), 1823-26 (5 Sonaten) und 1828 (3 Sonaten).<br />
Im Gegensatz zu Beethovens Klaviersonaten, bei denen ein primäres<br />
kompositorisches Konzept das Spannungsfeld der Themen formt, bestimmt bei<br />
Schubert das Fortspinnungsprinzip der Melodien Inhalt und Verlauf der Komposition.<br />
Auch in den Durchführungsteilen ersetzt die Arbeitsweise des Lyrikers den<br />
dialektischen Konflikt durch eine farbenreiche Palette tonartlicher, harmonischer oder<br />
dynamischer Varianten und Umdeutungen. Die gestalterischen Absichten wenden<br />
sich weniger der Sonatenarchitektur als dem kompositorischen Detail zu, hier<br />
gewinnen vor allem romantische Harmonien ein gewichtiges Spannungselement.<br />
Schuberts Harmonik geht weit über die der Klassik hinaus. Herrscht bei Haydn, Mozart und<br />
Beethoven das strenge Zieldenken der Funktionsharmonik vor, das sich in der bestimmenden Rolle<br />
des Verhältnisses von Dominante und Tonika, des primitiven Quintfalles repräsentiert, gewinnen bei<br />
Schubert die Medianten und Parallelen eine Bedeutung, die der der Dominanten gleichkommt, der<br />
Terzschritt der Harmonie hat dieselbe konstruktive Kraft wie der Quintfall. Die Ausnutzung der<br />
Terzverwandtschaften dient keineswegs nur der harmonischen Farbe, sie ist ein neues konstruktives<br />
Prinzip, das dem Satz etwas Schwebendes und Schweifendes, dem Klang etwas Vegetativ-Ruhiges<br />
verleiht; das Träumerisch-Phantastische, Mediale der romantischen Musik, das der willensbetonten,<br />
von Dominantspannungen beherrschten Klassik entgegengesetzt ist, liegt in ihrer harmonischen<br />
Eigenart.