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2. Grundlagen der Konduktometrie<br />

2.1. Allgemeines<br />

Konduktometrie bedeutet Leitfähigkeitsmessung – ein<br />

Kon duktometer misst die elektrische Leitfähigkeit von<br />

Ionen in Lösung. Hierzu wird zwischen zwei Elek tro den<br />

ein elektrisches Feld angelegt. Die Ionen wandern in<br />

diesem Feld. Die Anionen wandern <strong>zur</strong> Anode und die<br />

Kationen <strong>zur</strong> Kathode. Um Stoffumset zun gen und die<br />

Ausbildung von Diffusions grenz schich ten (Polarisation)<br />

an den Elektroden zu vermeiden, wird mit Wechsel spannung<br />

gearbeitet. Es gilt dabei die Faustregel, dass mit<br />

zu nehmender Ionenkonzen tra tion die Frequenz der<br />

Wech selspannung erhöht werden muss.<br />

Die Ionenwanderung im elektrischen Feld hängt von<br />

vielen Faktoren ab. Die Temperatur hat entscheiden den<br />

Einfluss auf die Viskosität der Lösung und damit auf die<br />

Beweglichkeit der Ionen. Mit steigender Tem peratur<br />

nimmt die Viskosität ab und die Leit fä hig keit zu. Dis so -<br />

ziationskonstanten sind eben falls tempe ra tur abhängige<br />

Grössen. Deshalb ist es wichtig, bei kon stanter Temperatur<br />

zu messen oder Temperatur än de run gen mit Hilfe des so<br />

genannten Temperatur koeffi zienten zu kompensieren.<br />

Der Temperatur koef fizient der meisten Salzlösungen liegt<br />

bei ca. 2 %/°C, ist jedoch in stark verdünnten Lösun gen<br />

von der Tem peratur abhängig.<br />

Die eigentliche Messgrösse der Leitfähigkeitsmessung ist<br />

der elektrische Widerstand der Lösung. Die Leit fähigkeit<br />

ist also ein Summenparameter, der alle ge lös ten Ionen<br />

umfasst. Die Leitfähigkeit kann nicht für die Bestimmung<br />

einer einzelnen Ionensorte verwen det werden, es sei<br />

denn, die Probe ist eine Lö sung ei nes einzigen Salzes<br />

oder die Konzentrationen anderer Ionen sind bekannt.<br />

Der reziproke Wert des ge mes se nen Widerstandes der<br />

Lösung, der so ge nannte Leit wert L mit der Einheit<br />

Siemens (S = Ω –1 ) ist für sich alleine nur wenig aussagekräftig,<br />

da die Geo metrie der Messzelle berücksichtigt<br />

werden muss. Die Zell konstante c einer konduktometrischen<br />

Messzelle<br />

c = Abstand der Platinbleche [cm –1 ]<br />

Elektrodenoberfläche<br />

Zellkonstante (11)<br />

muss bekannt sein. Das Messergebnis wird als spezifische<br />

Leitfähigkeit z. B. mit der Einheit Siemens pro cm<br />

(S·cm –1 ) angegeben.<br />

Spezifische Leitfähigkeit (12)<br />

L * c [S cm –1 ]<br />

Die Konduktometer müssen daher vor jeder Messung<br />

durch Ermittlung der Zellkonstante in einer Lösung<br />

bekannter spezifischer Leitfähigkeit kalibriert werden. Die<br />

spezifische Leitfähigkeit ist für viele Salze in un ter schied -<br />

lichen Konzentrationen tabelliert. Die spezifi sche Leit -<br />

fähigkeit ist über die konzentrationsab hängige Äqui valenzleitfähigkeit<br />

i mit der Kon zen tration c i der Einzelionen<br />

i verknüpft. Die Äqui va lenz leitfähigkeit i steht in<br />

Analogie zum Akti vi täts koeffizienten (vgl. Kapitel 1.2.)<br />

und ist eben falls eine konzentrationsabhängige Grösse.<br />

∑ ( i * z i* c i)<br />

Spezifische Leitfähigkeit und Konzentration (13)<br />

Bei grosser Verdünnung, d.h. c i ≤ 0.001 mol/L kann die<br />

Äquivalenzleitfähigkeit i der tabellierten Äqui va lenzleitfähigkeit<br />

bei unendlicher Verdünnung gleich ge setzt<br />

werden.

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