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Für verdünnte Lösungen mit Konzentrationen c M ≤<br />
0.001 mol/L geht der Aktivitätskoeffizient gegen<br />
1 und die Aktivität des Ions entspricht in erster Nähe rung<br />
seiner Konzentration. ist eine Funktion der Ionenstärke<br />
der Messlösung.<br />
Der mathematische Zusammenhang zwischen der Ak tivität<br />
a M eines Messions in Lösung und dem zwi schen<br />
Bezugs- und Messelektrode gemessenen Po tential ist in<br />
der Nernst-Gleichung beschrieben. Diese gilt nur für den<br />
(idealen) Fall, dass eine Elek trode ausschliesslich auf eine<br />
einzige Ionensorte an spricht. Die in der Regel konstanten<br />
Potentiale U 2 bis U 5 bei pH-Elektroden bzw. U 4 und U 5 bei<br />
Redox-Elektroden ge hen als Potential U 0 in die Nernst-<br />
Gleichung ein.<br />
U = U0 + 2.303 * R * T<br />
* log aM z * F<br />
(Nernst-Gleichung) (2)<br />
U = gemessenes Potential<br />
U 0 = temperaturabhängige Standardspannung der<br />
Messkette<br />
R = allgemeine Gaskonstante 8.315 Jmol –1 K –1<br />
T = Temperatur in Kelvin<br />
z = Ionenwertigkeit einschliesslich Vorzeichen<br />
F = Faradaykonstante 96485.3 Cmol –1<br />
Der in der Nernst-Gleichung vor dem Logarithmus<br />
ste hende Ausdruck wird als Nernst-Spannung U N (auch<br />
Nernst-Steilheit) bezeichnet.<br />
UN = 2.303 * R * T<br />
z * F<br />
(Nernst-Spannung) (3)<br />
Ihr Wert beträgt 0.059 V bei T = 298.15 K und z = +1. Sie<br />
gibt als Faktor in der Nernst-Gleichung die theoretische<br />
Elektrodensteilheit an. U N entspricht genau der Po ten tialänderung,<br />
die durch eine Änderung der Aktivität a M um<br />
eine Zeh ner potenz bewirkt wird. Aus der Formel lässt<br />
sich erkennen, dass die Elektrodensteilheit für Elektroden,<br />
die auf zweiwertige Ionen (z = 2) ansprechen, nur halb so<br />
gross ist wie die von Elektroden für einwertige Ionen (z =<br />
1). Ausserdem ist das Vorzeichen für ka tio nen- und anionensensitive<br />
Messelektroden unter schiedlich, da z auch<br />
die Ladung des Ions berücksich tigt. Die Nernst-Spannung<br />
ist direkt temperaturab hängig (vgl. Gleichung 3). Die<br />
Temperatur ist deshalb bei allen direktpotentiometrischen<br />
Messungen unbedingt zu berücksichtigen, da<br />
sonst keine korrekten Er gebnisse erhalten werden.<br />
pH-Wert<br />
In der Praxis – insbesondere bei der Messung des Säu re-<br />
Base-Gleichgewichtes – wird häufig statt der Ak ti vi tät<br />
des Messions a M der von Sörensen bereits 1909 eingeführte<br />
Begriff des pH-Wertes verwendet:<br />
(Definition des pH-Wertes) (4)<br />
Der pH-Wert ist der negative dekadische Logarithmus der<br />
Wasserstoffionenaktivität einer Lösung. Der Be griff p<br />
wird häufig <strong>zur</strong> vereinfachten Darstellung sehr grosser<br />
oder kleiner Werte verwendet. So kann ana log für die<br />
Aktivität eines Natriumions ein pNa + oder für Reak tionskonstanten<br />
pK S als Säurekonstante oder pK B als Basenkonstante<br />
verwendet werden. Ge meint ist damit immer<br />
der negative dekadische Logarithmus des jewei ligen<br />
Wertes. Setzt man diese Definition in die Nernst-Gleichung<br />
ein, so ergibt sich für das ge messene Potential U<br />
(pH-Wert und Potential) (5)<br />
Redoxpotentiale (Metallelektroden)<br />
Analog <strong>zur</strong> Nernst-Gleichung (Gleichung 2) ergibt sich<br />
die Formel für das aktivitätsabhängige Potential wie<br />
folgt<br />
(6)<br />
pH = -log a H +<br />
U = U0 – 2.303 * R * T<br />
* pH<br />
z * F<br />
U = U0 + 2.303 * R * T<br />
* log aox * aH +<br />
z * F ared Gleichung 6 erlaubt es meist, das Potential zu be rech nen,<br />
das von einem Redoxpaar an der Messelektrode erzeugt<br />
wird. Da bei den meisten Redoxreaktionen Protonen in -<br />
volviert sind, ist das gemessene Potential pH-abhängig.<br />
Falls Protonenreaktionen nicht ausge schlossen werden<br />
können, ist der pH-Wert generell mitzubestimmen oder<br />
definiert einzustellen.<br />
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