METAL MIRROR #72 - Steel Panther, Destruction, Tarja Turunen ...

THOMAS SABBATHI
(YEAR OF THE GOAT)
STILL A FAN
Fotos: Year Of The Goat
Thomas, vor welcher Band möchtest du dich
verneigen?
Vor den Scorpions. Ich bin mit ihnen erstmals
in den frühen Achtzigern in Kontakt gekommen.
Die Scorpions waren bis Mitte der Achtziger phä-
nomenal. Es ist kein Wunder, dass sie solche Su-
perstars wurden, selbst wenn heute manche Kids
lachen, wenn man sie erwähnt – das liegt nur
daran, dass sie der Band nie wirklich zuhörten.
Wie bist du das erste Mal mit den Scorpions
in Kontakt gekommen?
Durch ältere Kumpels. Ich borgte mir ein Video
aus, auf dem „Rock You Like A Hurricane“ drauf
war und schaute es mir stundenlang an.
Was war das erste Album, das du von den
Scorpions besaßt?
„Taken By Force“. Oder „Lovedrive“. Genau kann
ich das nicht mehr sagen. Ich bekam die Schall-
platte als Geschenk zu Weihnachten. Oder zum
Geburtstag. Oder einfach nur, weil ich meine El-
tern solange nervte, dass ich mehr Schallplatten
brauche.
Welches ist dein Lieblingsalbum?
Es sind vielleicht auch sentimentale Gründe:
„Taken By Force“. Es hat so viele geile Songs.
Hast du auch einen Lieblingssong?
Das ist unmöglich zu beantworten. Dafür gibt es
viel zu viele. Wer sich noch nie mit alten Scorpions
befasst hat, dem nehme ich gerne ein Mixtape mit
„Sails Of Charon“, „In Trance“, „Dark Lady“, „Fly
To The Rainbow“, „Coast To Coast“, „The Zoo“,
I‘m Going Mad“ und „Animal Magnetism“ auf.
Inwiefern hat dich der Kontakt mit den Scor-
pions musikalisch beeinflusst?
Die Stunden, die ich damit verbracht habe, par-
allel zu dem Album Gitarre zu spielen, lassen sich
nicht mehr zählen. Ich bin mir sicher, dass es sei-
ne Spuren an meiner Spielweise hinterlassen hat.
Vor allem, wenn es darum geht, Solos zu spielen.
Hattest du einmal die Chance, die Scorpions
live zu sehen?
Ich sah sie vor einigen Jahren auf dem Sweden
Rock Festival. Es war... ich weiß nicht. Sie spielten
einige alte Perlen, was schön war. Andererseits:
Warum ließen sie junge Frauen auf der Bühne he-
rumtanzen, die Klaus Meine anstarrte? Und sie
bauten ein Schlagzeug- und ein Bass-Solo ein,
was immer langweilig ist. In einem kleinen Club
würde ich sie bestimmt wieder anschauen, aber
so war ich wohl wegen meiner hohen Erwartun-
gen enttäuscht.
Hast du ein Mitglied der Scorpions einmal
persönlich kennen gelernt?
Nein und ich wüsste auch nicht, worüber ich mit
ihnen reden sollte. „Hey Jungs, ich liebe eure al-
ten Alben“? Das hören die seit zwanzig Jahren.
Außerdem kenne ich keine Scorpions-Platte nach
„Savage Amusement“. Letztlich sind Musiker auch
nur normale Leute wie jeder andere. Mit der Aus-
nahme, dass sie den besten Job auf der ganzen
Welt haben.
Welchen Musiker der Scorpions bewunderst
du am meisten?
Uli Jon Roth. Er ist technisch unfassbar gut und
besitzt ein tolles Gespür für Melodie und Rhyth-
mus. Er hat damit sogar Yngwie Malmsteen be-
einflusst. Das muss doch was heißen.
www.yearofthegoat.se
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