METAL MIRROR #72 - Steel Panther, Destruction, Tarja Turunen ...

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EIN HURRA FÜR DEN RÜCKENAUFDRUCK
Es gibt sie also tatsächlich – die Frauen, die
keine Girlies tragen. Auch bei uns im Team?
Wir haben uns bei den Metal-Mirror-Damen
umgehört.
ULRIKE SCHMITZ
Ich nähe mir meine Shirts schon lange um - ich
kaufe das Männershirt mit dem schönsten Motiv
und mache dann daraus eins, das mir passt. Das
resultiert meistens in einem Allover-Printshirt mit
klassisch-schmeichelndem U-Boot-Ausschnitt.
Hübsch, nicht? Ich finde es sexistisch, wenn die
Daseinsberechtigung von metallischer Frauen-
kleidung angezweifelt wird. Auch Metallerinnen
haben ein Recht, ihre Kurven zu zeigen. Wenn sie
wollen. An Sorgfalt, Schönheit und Masse mangelt
es aber noch.
Macht schönere
Shirts! Nehmt
bessere Quali-
tät! Stellt Shirts
in allen Größen
her! Es darf ger-
ne noch mehr
Frauen-Artikel
geben. Auch
Herren dürfen
übrigens gerne
Twisted-Sister-
Nagellack tra-
gen.
JENNY BOMBECK
Wenn es keine Girlies geben würde, würde ich
wahrscheinlich keine Bandshirts tragen. Zumin-
dest müsste ich vorher einen Nähkurs belegen. In
Schlabbershirts möchte ich nämlich nicht herum-
laufen. Warum Girlies sexistisch sein sollen, ver-
stehe ich nicht. Warum sollte eine gute Passform
sexistisch sein? Es ist eher eine Schande, dass
Girlies so stiefmütterlich produziert werden. Der
Markt könnte abwechslungsreicher sein. Die Form
der meisten Shirts ist auch nicht zeitgemäß. Oft
laufen sie nach der ersten Wäsche ein oder wer-
den quadratisch. Außerdem könnten sie mit mehr
Liebe zum Detail gestaltet werden. Ansonsten gibt
es natürlich auch schon Dark-Funeral-Tangas und
Dimmu-Borgir-
Bikinis. Von mir
aus könnten sich
die Bands aber
mehr einfallen
lassen. Gegen
Longsleeves und
Hoodies hätte
ich nichts einzu-
wenden. Ich fra-
ge mich nur, wa-
rum die Girlies
oft teurer sind
als die Männer-
Shirts.
MIRIAM GÖRGE
Ich trage tatsächlich auch einige Nicht-Girlie-
Shirts, das sind dann jedoch allesamt solche, wo
meine Oma mit der Nähmaschine dran war und sie
sowohl gekürzt als auch an der Taille enger genäht
hat. Grundsätzlich ist doch schön, dass wir Damen
etwas für uns haben, was den Männern wiederum
so gar nicht steht, während eine Frau durchaus
auch in einem Männershirt kleidsam aussehen
kann. Es ist doch eine feine Sache, dass man mit
den meisten Girlies die weiblichen Vorzüge beto-
nen kann. Wollen doch alle, wenn wir mal ehrlich
sind. An der Aufwendigkeit des Aufdrucks darf je-
doch noch gearbeitet werden. Während bei den
Männershirts wer-weiß-was für ein Artwork drauf
ist, können wir bei einem Rückenaufdruck gleich
welcher Art schon Hurra schreien. Eine offiziel-
le Damen-Variante zu Tour-Shirts machen bisher
noch recht weni-
ge Bands, aber
ich würde mei-
nen, der Trend
ist steigend.
Dass Girlies in
der Regel et-
was teurer sind
als das norma-
le Herren-Shirt
leuchtet mir auf
den ersten Blick
nicht ein, ist ja
schließlich we-
niger Stoff, aber
da darf mich ein Insider gerne eines Besseren
belehren. Die diversen Unterwäschesets finde ich
recht albern und nur wenige Herren der Schöp-
fung möchten ihr Frauchen auspacken und dann
auf den Edguy-Joker schauen. Allerdings dürfen
manche Trends ruhig ausgedehnt werden. So bie-
ten einige Bands inzwischen auch Workershirts
und Zipped-Hoodies für Mädels an.
CAROLIN TEUBERT
Ich kaufe mir mittlerweile nur noch normale Band-
shirts. Die Motive sind meist schöner und man
kann sie besser umschneidern. Bei den Girlies ha-
pert es ganz klar an den Motiven und der Qualität.
Ich hatte oft das Problem, dass die Farbe nach drei
Mal waschen blasser wurde und das Shirt einging.
Was anderen Merchandise für Frauen angeht, er-
innere ich mich an einen Bikini von Varg. Eine
andere Band hatte auch mal ein Abendkleid ent-
worfen und es
gibt Unterwä-
sche-Sets. Ich
persönlich finde
aber CDs, DVDs,
Flaggen und
Aufnäher von ei-
ner Band besser
als irgendwel-
chen Blödsinn.
Grundsätzlich ist
es schön, dass
es Girlies gibt.
Aber ohne kann
ich auch leben.
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