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METAL MIRROR #72 - Steel Panther, Destruction, Tarja Turunen ...

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FRAUENSHIRTS GIBT‘S WOANDERS<br />

Unsere Artikelserie SHIRT HAPPENS! geht in<br />

die nächste Runde. Diesmal dreht sich erst-<br />

mals alles um das Thema Frau. Wir sprachen<br />

mit DEATHFIST, einer Underground-Thrash-<br />

Truppe, die keine Girlie-Shirts anbietet – aus<br />

Überzeugung!<br />

Text: Ulrike Schmitz<br />

Fotos: Raptured Mind, Daniel Schneider / Death-<br />

fist, C. Becker<br />

Zum Thema Metalshirt gehört natürlich auch<br />

das Thema Girly-Shirt. Letzteres ist, je nach<br />

Blickwinkel, auch in Zeiten verstärkter weiblicher<br />

Präsenz im Metal immer noch ein Reizthema. Ei-<br />

nes, über das man gerne mit denjenigen spricht,<br />

die es betrifft: Frauen, die in der Metalszene un-<br />

terwegs sind und mit dem „Metalshirt“ an sich auf<br />

die eine oder andere Weise in Berührung kom-<br />

men. Als erstes erteilen wir einer Frau das Wort,<br />

die als Sängerin einer Underground-Band an der<br />

vordersten metallischen Frontlinie steht:<br />

Als ich Corinna von den westdeutschen Thra-<br />

shern Deathfist um ein Interview zum Thema<br />

Girly-Shirts bitte, teilt sie mir gerade heraus mit,<br />

dass sie gerne dazu bereit wäre – „es sei denn,<br />

du suchst ’ne Liebhaberin von Selbigen, dann wär’<br />

ich nicht die richtige Gesprächspartnerin.“ Umso<br />

besser, denke ich mir, Kontroversen nehmen wir<br />

immer gerne. Gerade, wenn es um alles geht, was<br />

mit Geschlechtern, Gender und SEX zu tun hat.<br />

An einem Sonntagabend erwische ich Corinna<br />

auf der heimischen Couch und gehe gleich in die<br />

Vollen. Was genau sie denn gegen Girlies hätte?<br />

„Die Drucke sind ipschig, sie sind immer so klein<br />

– ich weiß, dass ich mir früher mal eins bestellt<br />

habe, aber damals gab es nur One-Size-Shirts<br />

und das war dann original in Größe 34. Das fand<br />

ich total doof und habe mich wieder für normale<br />

Bandshirts entschieden.“<br />

Für Corinna sind Girlies also überhaupt nichts,<br />

„und wenn ich meine, dass sie etwas enger sein<br />

sollten, nähe ich sie mir lieber um.“ Als Corinna<br />

mit dem Metal in Berührung kam, gab es ohnehin<br />

noch keine „Ladies-fitted“-Shirts. Daher blieb ihr<br />

gar nichts anderes übrig, als sich die Shirts in der<br />

kleinsten Männergröße zu kaufen und sie zu kür-<br />

zen und enger zu machen, „damit es nicht ganz<br />

so sackig aussieht.“ Das macht sie teilweise bis<br />

heute noch, auch wenn sie keine eigene Nähma-<br />

schine mehr hat. Dafür gibt sie ihre Shirts heute<br />

beim Schneider ab, der sie auf ihre Maße zurecht-<br />

34 35<br />

schneidert.<br />

Auch wenn sie selbst ohne Girlies gut leben<br />

kann, die Haltung jener Leute, die generell die<br />

Existenz von Girlies in Zweifel ziehen, findet Co-<br />

rinna krass, da es doch jedem selbst überlassen<br />

bleiben sollte, wie er oder – in diesem Fall von<br />

besonderem Interesse – sie sich kleiden möchte.<br />

Für Corinna selbst bedeutet das Tragen eines<br />

Bandshirts die nach außen hin sichtbare Identifi-<br />

zierung mit der Band und der Musik. Das ganze

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