METAL MIRROR #72 - Steel Panther, Destruction, Tarja Turunen ...
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ichtig in Gang. Das lag zum Teil auch daran, dass<br />
Kai viel mit Unisonic beschäftigt war. Wir muss-<br />
ten weiterhin einen neuen Schlagzeuger finden,<br />
da Daniel gegangen ist. Das hat alles viel Zeit in<br />
Anspruch genommen.<br />
Neben der Setlist habt ihr zwei weitere Eye-<br />
catcher auf der DVD: Einmal eure typischen<br />
Instrumente, wie die Flying-V von Kai, in<br />
Akustikversion sowie Michael Kiske, der<br />
euch gesanglich unterstützt.<br />
Das mit den Instrumenten war eine witzige<br />
Idee. Wir haben sie auf Tour in einem Laden ent-<br />
deckt. Sie wurden nicht extra für uns angefer-<br />
tigt. So groß sind wir leider noch nicht. Es gibt<br />
tatsächlich eine Akustik-Flying-V zu kaufen. Kai<br />
hat sich darüber wie ein kleines Kind gefreut. Um<br />
ein wenig Abwechslung auf der DVD zu schaf-<br />
fen, haben wir zudem Michael mit eingeplant. Kai<br />
und er verstehen sich sehr gut und er hat auch<br />
schon vorher bei manchen Auftritten mit uns auf<br />
der Bühne gestanden. Er ist natürlich ein kleines<br />
Zugpferd, daher hat das gut gepasst.<br />
Heutzutage ist es so, dass man sich etwas<br />
für eine DVD einfallen lassen muss, sonst<br />
verkauft sie sich nicht besonders gut. War<br />
euch das während der Entstehung bewusst?<br />
Du brauchst einfach ein Bonbon dabei, das die<br />
DVD interessanter macht. Das ist nun einmal so.<br />
Daher ist gerade auch das Bonusmaterial wichtig.<br />
Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn mit unse-<br />
rem nicht hundertprozentig zufrieden war. Des-<br />
halb haben wir dann einiges nachdrehen lassen.<br />
Interviews mit Tontechnikern und auch die Back-<br />
To-Past-Geschichte werten die DVD noch einmal<br />
auf. Es wissen ja nicht viele, was um ein Konzert<br />
drumherum alles passiert.<br />
Ist die Anspannung vor einem Auftritt, der<br />
gefilmt wird, größer als üblich?<br />
Auf jeden Fall. Man muss diesen Gedanken<br />
vorher abstreifen, sonst verkrampft man inner-<br />
lich und steht wie festgenagelt auf der Bühne. Es<br />
ist eine Gratwanderung, die man meistern muss.<br />
Man möchte fehlerfrei spielen, aber auch Stage-<br />
Acting abliefern. Das ist besonders bei frickeli-<br />
gen Riffs nicht leicht. Das akkurate Spielen leidet<br />
bei so viel Posing etwas. Am besten ist es, man<br />
hat vorher eine lange Tour gespielt, damit man<br />
selbstsicher ist. Das Fiese bei der DVD war, dass<br />
wir gerade einmal zwei Shows vorher gespielt ha-<br />
ben und nicht viel Zeit zum Proben hatten. Daher<br />
wirkt der Auftritt etwas statisch. Das richtig Un-<br />
glückliche war, dass ich eigentlich dieses Konzert<br />
nicht hätte spielen dürfen. Ich hätte ins Kranken-<br />
haus gehört.<br />
Das hört sich ja schlimm an. Was hattest du?<br />
Ich hatte eine fette Lungenentzündung sowie<br />
einen schlimmen Speiseröhrenriss. In dem Mo-<br />
ment des Konzertes wusste ich von dem Riss<br />
noch nichts. Wenn da nicht eine ganze DVD-Trup-<br />
pe gemietet wurde, wäre ich erst gar nicht auf<br />
die Bühne gegangen. Ich konnte nur noch einen<br />
Basic-Bass spielen und habe mich kaum bewegen<br />
können. Daher sieht man mich auch nicht so häu-<br />
fig beim Schnitt des Pratteln-Konzertes. Auf dem<br />
Rückweg muss dann die Speiseröhre gerissen<br />
sein. Die Ärzte haben mir hinterher unterstellt,<br />
dass ich mich selbst verletzt hätte, indem ich eine<br />
Rasierklinge geschluckt habe, da ich einen 4 Zen-<br />
timeter langen Riss hatte.<br />
Konntet ihr die Aufnahme nicht verschie-<br />
30 31<br />
ben?<br />
Zu dem Zeitpunkt ging es ja noch einigermaßen.<br />
Erst hinterher war ich völlig daneben. Ich konnte<br />
noch die Basisnoten spielen. Ich habe aber nach<br />
den Aufnahmen einige Sachen neu eingespielt,<br />
da es sich auf sonst überhaupt nicht gut angehört<br />
hätte. Das geht ja auch nicht. Sonst hätten wir<br />
die DVD komplett knicken können.<br />
Wenn die Aufnahmen fertig sind, wie weit ist<br />
man dann noch als Band im weiteren Entste-<br />
hungsprozess involviert? Hat man die Mög-<br />
lichkeit zu sagen, dass der ein oder andere<br />
Schnitt nicht gefällt?<br />
Wenn einem der Schnitt oder Blickwinkel nicht<br />
gefällt, dann kann man das noch ändern. Musiker<br />
sind schließlich auch eitel und wenn man findet,<br />
dass man gerade doof aussieht oder eine blöde<br />
Grimasse zieht, dann hat man Einfluss darauf.<br />
Die meisten Leute, die für den Schnitt verant-<br />
wortlich sind, sind keine Musiker. Da fehlt dann<br />
das Verständnis für das Tempo der Schnitte und<br />
den Wechsel zwischen den Bildern. Das Resultat<br />
unterstreicht dann nicht immer die Musik. Man<br />
muss sich schon daneben setzen. Henjo war für<br />
uns einen Tag im Studio, um zu meckern.<br />
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