METAL MIRROR #72 - Steel Panther, Destruction, Tarja Turunen ...
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FEIERN IN DER ZEITMASCHINE<br />
Alle zwei Monate ist es soweit: der Bo-<br />
gen 2 am Kölner Hauptbahnhof verwan-<br />
delt sich beim PARTYMONIUM in ein Tor in<br />
eine andere Zeit. Auftoupierte Haare, Perü-<br />
cken, geschminkte Gesichter, Leggins und<br />
Strumpfhosen, die die Muster der ganzen<br />
afrikanischen Tierwelt tragen –eine ausge-<br />
lassene Stimmung, wie sie eine Metal-Party<br />
selten zu generieren vermag. Wir sprachen<br />
mit Veranstalter Bernd.<br />
Text: Elvis Dolff | Foto: Partymonium<br />
Mit einem Mix aus allem, was der Poser, Glam<br />
und Hair Metal zu bieten hat, begeistert das Kon-<br />
zept der Partymonium Besucher seit knapp drei<br />
Jahren. Da finden alle Klassiker von Mötley Crüe<br />
bis Guns N’ Roses, von AC/DC bis Twisted Sis-<br />
ter, von Judas Priest bis Bon Jovi den Weg in die<br />
Gehörgänge der Gäste. Hauptsache: Mitsingpo-<br />
tenzial. An die Anfänge kann sich Bernd, Strip-<br />
penzieher hinter der Party, noch gut erinnern:<br />
„Thorsten, auch bekannt als DJ Rod Usher und<br />
der Band The Other, kam damals mit der Idee an,<br />
als er aus L.A. zurück kam.“<br />
Damals startete die Party mit noch geringeren<br />
Zuschauerzahlen. Dass der Boom um <strong>Steel</strong> Pan-<br />
ther in den letzten Jahren und die vielen Gigs in<br />
der Domstadt dazu beitrugen, dass auch die Par-<br />
ty mehr Zulauf bekam, kann Bernd bestätigen:<br />
„Am Anfang hatten wir so um die 160 Besucher.<br />
Jetzt sind das immer so um die 450. Ab 24 Uhr<br />
sind wir meist ausverkauft und lassen nur noch<br />
so viele rein, wie es gerade so passt.“<br />
Anstrengend überfüllt ist die Party dennoch<br />
nicht, was zum allgemeinen Party- und Tanzfee-<br />
ling beiträgt. Die musikalischen Grenzen sind bei<br />
der Musikauswahl klar gesteckt. Spielt ein DJ mal<br />
neuere Sachen, trifft das auf Ablehnung, genau-<br />
so wenn sich ein Song wie „YMCA“ in die Playlist<br />
verirrt. Das ist jüngst bei der dreijährigen Jubi-<br />
läumsparty geschehen, als Gast-DJ Andy Brings<br />
(Sodom, The Traceelords) damit punkten wollte.<br />
„Ja, da kann sich irgendwie jeder dran erinnern.<br />
Das fanden wir dann auch zu hart und kam gar<br />
nicht gut an“, so Bernd.<br />
Die Verbindung zu <strong>Steel</strong> <strong>Panther</strong> ist aber mehr<br />
als nur ein fruchtbar-symbiotisches Nebeneinan-<br />
der. Beim letzten Gig in Köln traf man die Jungs<br />
und verschenkte Partymonium-Shirts. Ob die<br />
Band nun auch mitfeiert, ist da einfach eine Frage<br />
des Geldes, erklärt Bernd: „Wir hatten die Band<br />
mal angefragt, aber das kannst du einfach nicht<br />
bezahlen. Vielleicht irgendwann einmal.“<br />
Anders die Band The 69 Eyes, die laut Bernd<br />
wohl zu der nächsten Party am 26. Januar ein-<br />
geladen wurden, nach ihrem Essigfabrik-Gig ihre<br />
Aftershowparty im Bogen 2 zu feiern. Ein weite-<br />
res Special gab es auch schon zum Zweijährigen,<br />
als eine Stripperin gebucht wurde. Die Dame ging<br />
aber wohl etwas unter.<br />
WACKEN LIEF NICHT GUT<br />
Dass so ein Partykonzept auch anderswo funk-<br />
tionieren kann, haben die Veranstalter in jüngerer<br />
Vergangenheit schon ausgetestet. Durchwachsen<br />
gut ist dennoch das Resümee: „Die Aftershow-<br />
Party bei den Metal Hammer Awards sowie die<br />
Party auf dem Wacken liefen gar nicht gut. Beim<br />
Wacken sollten wir Freitag und Samstag aufle-<br />
gen. Da waren aber wohl alle schon so platt, dass<br />
kaum einer da war. In Hamburg, wo ich mich ganz<br />
gut auskenne, läuft noch was im Kir am Altonaer<br />
Bahnhof. Das hatte letztens 170 Besucher. Aber<br />
als Veranstalter musst du solch eine Veranstal-<br />
tung auch einfach öfters machen, damit das bei<br />
den Leuten ankommt.“<br />
Dass so etwas natürlich auch viele Nachahmer<br />
findet, weiß Bernd nur zu gut: „Die machen das<br />
aber nicht so wie wir. Bei uns wissen die Leute,<br />
was sie bekommen – ohne dass wir groß Werbung<br />
machen.“ Auch sehr wichtig ist der Dresscode der<br />
Party. Nach dem Motto „Dress like a rockstar“<br />
verkleiden sich außergewöhnlich viele, und auch<br />
außergewöhnlich gut. „Ein Freund von mir ist 55<br />
Jahre alt und hat sich vor kurzem eine rote Hose<br />
mit schwarzen Sternen geholt, extra für die Par-<br />
ty“, schwärmt Bernd.<br />
www.facebook.com/partymonium<br />
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