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Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

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Asymmetrische Rhodium-katalysierte Hydrierungen<br />

Bisher wurde die Konkurrenzreaktion von COD und <strong>der</strong> chiralen IL 12a gegenüber Rhodium für (R)-<br />

BINAP und (S)-BINAP beschrieben und es wurde deutlich, dass im Fall von (S)-BINAP ausschließlich<br />

COD an das Rhodium koord<strong>in</strong>iert. Im Fall von (R)-BINAP ist zusätzlich e<strong>in</strong>e Komplexierung durch die<br />

IL 12a zu beobachten. Im folgenden Schritt <strong>der</strong> Reaktion wird das Substrat (Dimethylitaconat) an den<br />

Metallkomplex gebunden und stellt damit e<strong>in</strong>e Konkurrenzreaktion von Liganden und Substrat um das<br />

Rhodium dar. Im Fall von (S)-BINAP wird <strong>der</strong> COD-Ligand vom Substrat verdrängt, welches<br />

anschließend enantioselektiv hydriert wird. Bei (R)-BINAP wird die an das Rhodium koord<strong>in</strong>ierte IL<br />

nicht gegen das Substrat ausgetauscht. Die asymmetrische Deaktivierung des (R)-BINAP wird also<br />

durch das Substrat nicht aufgehoben.<br />

Für die unterschiedlich substituierten, chiralen ILs 12a-c bedeutet dies, dass die unsubstituierte IL 12a<br />

am besten zur Komplexierung des (R)-Enantiomers des Precursors [Rh(rac-BINAP)(acac)] (93) und<br />

damit zur asymmetrischen Deaktivierung fähig ist, da sie die höchste Enantioselektivität von 69%<br />

erzielen konnte. Mit Hilfe <strong>der</strong> N-methylierten IL 12b trat ebenfalls e<strong>in</strong>e ausreichende asymmetrische<br />

Deaktivierung auf, die zu e<strong>in</strong>em ee von 65% führte. Die sterisch anspruchsvolle N-benzylierte IL 12c<br />

konnte [Rh((R)-BINAP)(acac)] (93) jedoch nicht komplexieren, sodass <strong>der</strong> Katalysator weiterh<strong>in</strong> als<br />

Racemat vorlag und <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Katalyse</strong> zwar vollständiger Umsatz, jedoch ke<strong>in</strong>e asymmetrische Induktion<br />

erzielte.<br />

Additive<br />

Häufig lassen sich Katalysatoren durch die Zugabe von Additiven weiter optimieren. Die Arbeit von<br />

Schmitkamp et al. am System Rh/BIPHEP (83) mit Methylacetamidoacrylat (90) als Substrat zeigte<br />

deutlich, dass die Wahl des richtigen Additivs von großer Bedeutung für die Enantioselektivität <strong>der</strong><br />

Reaktion se<strong>in</strong> kann. [53] Während ohne Additiv lediglich e<strong>in</strong> ee von 49% erreicht wurde, konnte dieser<br />

durch Zugabe von 20 eq <strong>der</strong> Base Triethylam<strong>in</strong> auf 69% gesteigert werden. Wasser h<strong>in</strong>gegen zeigte<br />

ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss (47% ee) und Essigsäure e<strong>in</strong>en negativen E<strong>in</strong>fluss (7% ee) auf die Enantioselektivität<br />

<strong>der</strong> Hydrierung <strong>in</strong> IL 12a / Dichlormethan.<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurden die Additive Triethylam<strong>in</strong> und Wasser für das System Rh/rac-BINAP<br />

(83) mit Dimethylitaconat (91) als Substrat untersucht (Schema 45). Das Referenzexperiment ohne<br />

Additiv lieferte hierbei e<strong>in</strong>en ee von 68%. Sowohl Triethylam<strong>in</strong> (25 eq) als auch Wasser (35 eq)<br />

zeigten e<strong>in</strong>en negativen Effekt auf die Enantioselektivität und es wurden lediglich 19% ee bzw.<br />

25% ee beobachtet.<br />

Als Maß für die Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit <strong>der</strong> Hydrierung wurde <strong>der</strong> Wasserstoffdruck im Autoklaven<br />

während <strong>der</strong> Reaktion mit Hilfe e<strong>in</strong>es digitalen Manometers aufgezeichnet, das an e<strong>in</strong>en Computer mit<br />

Labview-Software angeschlossen war und die gemessenen Daten aufzeichnete. E<strong>in</strong> Blick auf den<br />

Druckabfall während <strong>der</strong> Reaktion zeigte den E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Additive auf die Aktivität des Katalysators<br />

(Diagramm 5). Beim Referenzexperiment (ohne Additiv) nahm <strong>der</strong> Druck l<strong>in</strong>ear ab und die Reaktion<br />

war nach ca. 45 m<strong>in</strong> beendet. Sowohl für Triethylam<strong>in</strong> als auch für Wasser nahm <strong>der</strong> Druckabfall<br />

jedoch e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Verlauf an. In den ersten M<strong>in</strong>uten <strong>der</strong> Reaktion sank <strong>der</strong> Druck nur wenig, was<br />

<strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Wasserstoffdiffusion <strong>in</strong> die Lösung entspricht. Nachdem <strong>der</strong> Druck für e<strong>in</strong>e gewisse Zeit<br />

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