01.05.2013 Aufrufe

Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4.2 Problemstellung und Zielsetzung<br />

Asymmetrische Rhodium-katalysierte Hydrierungen<br />

In <strong>der</strong> asymmetrischen Hydrierung mittels chiraler Bisphosphanliganden werden seit langem<br />

Untersuchungen durchgeführt, die heute zu e<strong>in</strong>em umfassenden Verständnis des Chiralitätstransfers<br />

beitragen. Aus <strong>der</strong> E<strong>in</strong>leitung wird jedoch deutlich, dass e<strong>in</strong>e asymmetrische Induktion nicht nur durch<br />

chirale Liganden, son<strong>der</strong>n auch sehr erfolgreich durch chirale Gegenionen o<strong>der</strong> die Methode <strong>der</strong><br />

asymmetrischen (De-)Aktivierung racemischer Liganden erfolgen kann.<br />

Arbeiten von Leitner und Mitarbeitern mit racemischen Liganden (tropoisomere und atropisomere) <strong>in</strong><br />

chiraler IL lieferten Enantioselektivitäten bis 69% ee. [53, 254] Erste k<strong>in</strong>etische und spektroskopische<br />

Versuche deuten darauf h<strong>in</strong>, dass durch Zugabe <strong>der</strong> chiralen IL e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Katalysatorenantiomere<br />

deaktiviert wird, wodurch das an<strong>der</strong>e Enantiomer zur asymmetrischen Induktion <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>homogenen</strong><br />

Hydrierung von funktionalisierten Alkenen e<strong>in</strong>gesetzt werden kann.<br />

Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit ist es daher, weitere Informationen über die Funktionsweise des<br />

<strong>Katalyse</strong>systems racemischer, atropisomerer Ligand / chirale IL zu erhalten. Hierzu wird das<br />

Reaktionssystem aufbauend auf den bisherigen Resultaten weiter untersucht. Zum e<strong>in</strong>en wird <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> IL-Struktur geprüft, da aus <strong>der</strong> metallorganischen Chemie <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss sterischer<br />

Wechselwirkungen auf Aktivität und Selektivität des Katalysators weith<strong>in</strong> bekannt ist. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

wird geprüft, welchen E<strong>in</strong>fluss Additive, Substrate und die Art <strong>der</strong> Präformierung des Katalysators auf<br />

die Reaktion haben. Abschließend gilt es zu untersuchen, ob <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> chiralen IL immobilisierte<br />

Katalysator rezyklisiert werden kann.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus sollen für die Deaktivierung des e<strong>in</strong>en Katalysatorenantiomers qualitative und<br />

quantitative Belege gesammelt werden. Hierzu lässt sich die Komplexierung und ihre E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />

spektroskopisch verfolgen und können aus Messungen <strong>der</strong> Wasserstoffaufnahme des<br />

Reaktionssystems möglicherweise Informationen über den Ablauf <strong>der</strong> asymmetrischen Hydrierung im<br />

System rac-BINAP/IL* gewonnen werden. In diesem Abschnitt soll auch das unterschiedliche<br />

Verhalten von (R)-, (S)- und rac-BINAP gegenüber <strong>der</strong> IL und <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Katalyse</strong> geprüft werden.<br />

4.3 Untersuchungen zum Chiralitätstransfer mit Hilfe von chiralen ILs<br />

4.3.1 Reaktionssystem<br />

Aufbauend auf den bisherigen Arbeiten im Arbeitskreis Leitner [53] wurde die Hydrierung von<br />

Dimethylitaconat mit e<strong>in</strong>em racemischen BINAP-Rhodiumkatalysator nach <strong>der</strong> folgenden<br />

Arbeitsvorschrift durchgeführt. Zunächst wurde aus dem Rhodiumprecursor und dem Liganden 83 <strong>der</strong><br />

Katalysator präformiert. Hierzu wurden 1.0 eq [Rh(acac)(cod)] und 1.0 eq rac-BINAP unter Argon <strong>in</strong><br />

DCM gelöst, zunächst für 1 h bei Raumtemperatur gerührt und anschließend für 1 h unter Rückfluss<br />

erhitzt. Am Hochvakuum wurde das Lösungsmittel destillativ entfernt.<br />

Dieser Katalysatorvorläufer wurde erneut <strong>in</strong> x ml DCM gelöst und nach 5 m<strong>in</strong>. Rühren 1-x ml <strong>der</strong><br />

chiralen IL 12a zugegeben. Die Konzentration wurde hierbei so gewählt, dass <strong>in</strong> 1 ml <strong>der</strong> Lösung<br />

10 mol des Katalysators vorlagen. Diese Lösung wurde erneut 5 m<strong>in</strong>. gerührt und anschließend <strong>in</strong><br />

85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!