01.05.2013 Aufrufe

Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Asymmetrische Deaktivierung<br />

Asymmetrische Rhodium-katalysierte Hydrierungen<br />

Die zweite Methode besteht aus <strong>der</strong> selektiven Deaktivierung e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> beiden Enantiomere des<br />

racemischen Katalysators mit Hilfe e<strong>in</strong>es chiralen Deaktivators (Schema 37). Das nicht-deaktivierte<br />

Enantiomer führt <strong>in</strong> <strong>der</strong> anschließenden <strong>Katalyse</strong> zum enantiomerenangereicherten Produkt. Hierbei<br />

kann <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Katalyse</strong> maximal die gleiche asymmetrische Induktion erreicht werden, zu <strong>der</strong> auch <strong>der</strong><br />

enantiomerenre<strong>in</strong>e Katalysator fähig ist. Jedoch liefert die <strong>Katalyse</strong> e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Raum-Zeit-<br />

Ausbeute, da weniger Katalysatormoleküle zur Verfügung stehen.<br />

S-Kat*<br />

R-Kat*<br />

racemisch<br />

+<br />

R-Deakt.* S-Kat*<br />

chiraler Deaktivator<br />

81<br />

Substrat<br />

R-Kat* R-Deakt.*<br />

Produkt<br />

(x % ee)<br />

Schema 37: Asymmetrische Deaktivierung: bevorzugte Bildung e<strong>in</strong>es deaktivierten Katalysators. [244]<br />

Als erste auf diesem Gebiet untersuchten Faller et al. 1993 die asymmetrische Hydrierung von<br />

Dimethylitaconat mit racemischem CHIRAPHOS (Schema 38). [248] Als Katalysatorgift setzten sie (S)-<br />

Methophos e<strong>in</strong> und erreichten so Enantioselektivitäten bis 49% ee. In den Arbeiten von Faller wurde<br />

<strong>der</strong> Begriff des „chiral Poison<strong>in</strong>g“ geprägt.<br />

MeO 2C<br />

CO 2Me<br />

PPh 2<br />

PPh 2<br />

rac-CHIRAPHOS<br />

Ph 2P O<br />

N<br />

(S)-Methophos<br />

[(rac-CHIRAPHOS)Rh-(NBD)][BF 4]<br />

(S)-Methophos, H 2<br />

Schema 38: „Chiral Poison<strong>in</strong>g“ nach Faller mit (S)-Methophos. [248]<br />

S<br />

MeO 2C<br />

*<br />

49% ee<br />

CO 2Me<br />

Mikami und Mitarbeiter erreichten mittels chiraler Deaktivierung hohe Selektivitäten, <strong>in</strong>dem sie das<br />

Diam<strong>in</strong> (S)-DM-DABN (Schema 39) als Katalysatorgift <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ruthenium-XylBINAP-katalysierten<br />

Hydrierung von 2-Cyclohexenol e<strong>in</strong>setzten. [249] Sie erzielten damit bis 99.3% ee, was <strong>in</strong> <strong>der</strong> gleichen<br />

Größenordnung wie <strong>der</strong> enantiomerenre<strong>in</strong>e (R)-Katalysator (99.9% ee) liegt.<br />

OH<br />

+<br />

(XylBINAP)<br />

Ar2 P<br />

H2N P<br />

Ar2<br />

H2N (S)-DM-DABN<br />

OH<br />

RuCl2[rac-XylBINAP](DMF) n<br />

OH OH<br />

(S)-DM-DABN<br />

H2 (2 atm), RT, MeOH<br />

(S/C = 250)<br />

+<br />

47%, 99.3% ee 53%<br />

R-Kat., ((S/C) = 500) 47%, 99.9% ee 53%<br />

Schema 39: <strong>Chirale</strong> Deaktivierung nach Mikami mit (S)-DM-DABN (Ar = 3,5-(CH3)2-C6H3). [249]

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!