01.05.2013 Aufrufe

Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Asymmetrische Aktivierung<br />

Asymmetrische Rhodium-katalysierte Hydrierungen<br />

Im ersten Fall wird e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> beiden Enantiomere des Katalysators durch Zugabe e<strong>in</strong>es chiralen<br />

Aktivators selektiv aktiviert (Schema 35). Der Vorteil dieser Methode liegt dar<strong>in</strong>, dass mit dem<br />

aktivierten Katalysator höhere Enantiomerenüberschüsse <strong>in</strong> den Produkten erreicht werden können,<br />

als mit dem nichtaktivierten, enantiomerenre<strong>in</strong>en Katalysator.<br />

S-Kat*<br />

R-Kat*<br />

racemisch<br />

+<br />

S-Akt.* S-Kat*<br />

chiraler Aktivator<br />

R-Kat*<br />

80<br />

S-Akt.*<br />

Substrat<br />

k<br />

Substrat<br />

k akt<br />

Produkt<br />

(x akt % ee)<br />

Produkt<br />

(x % ee)<br />

Schema 35: Asymmetrische Aktivierung: bevorzugte Bildung e<strong>in</strong>es aktivierten Katalysators. [244]<br />

k akt >> k<br />

x akt >> x<br />

Die erste Anwendung <strong>der</strong> asymmetrischen Aktivierung <strong>in</strong> Hydrierungen wurde 1998 von Ohkuma et al.<br />

vorgestellt. [245] Zur Aktivierung des Katalysators wurde 1 eq [RuCl2(rac-TolBINAP)(DMF)n] mit 1 eq<br />

(S,S)-DPEN umgesetzt (Schema 36) Diese Mischung wurde sehr erfolgreich <strong>in</strong> <strong>der</strong> enantioselektiven<br />

Hydrierung von 2,4,4-Trimethyl-2-Cyclohexenon e<strong>in</strong>gesetzt (95% ee). Der Vergleich verschiedener<br />

Diastereomere des Aktivierungsreagenz DPEN zeigte: Ru/(R)-TolBINAP/(S,S)-DPEN liefert mit<br />

94% ee e<strong>in</strong>e weitaus höhere Enantioselektivität als Ru/(R)-TolBINAP/(R,R)-DPEN, das langsamer<br />

reagiert und nur e<strong>in</strong> Produkt mit 26% ee herstellt. Die Enantioselektivität <strong>der</strong> Komplexe ist abhängig<br />

von <strong>der</strong> relativen Konzentration und Reaktivität <strong>der</strong> diastereomeren Rutheniumzentren. [246, 247] Die<br />

Solvatkomplexe [RuCl2(P-P)(DMF)n] liegen als Aggregate vor und s<strong>in</strong>d schlechte<br />

Hydrierungskatalysatoren für e<strong>in</strong>fache Ketone. [245] Mit Diam<strong>in</strong>en reagieren sie jedoch vollständig zu<br />

den stabilen, monomeren [RuCl2(P-P)(N-N)] Komplexen, <strong>der</strong>en Rückreaktion zum Solvatkomplex<br />

vernachlässigbar ist und die dann erfolgreich <strong>in</strong> <strong>der</strong> asymmetrischen Hydrierung e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />

können.<br />

O<br />

+ H 2<br />

Ar2 P<br />

P<br />

Ar2<br />

TolBINAP (S,S)-DPEN<br />

NH 2<br />

NH 2<br />

RuCl 2[rac-TolBINAP](DMF) n<br />

(S,S)-DPEN<br />

Schema 36: Beispiel für die asymmetrische Aktivierung mit (S,S)-DPEN.<br />

OH<br />

99%, 95% ee

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!