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Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

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Asymmetrische Rhodium-katalysierte Hydrierungen<br />

Das Potential <strong>der</strong> Gegenionen-vermittelten Metallkatalyse wird anschaulich <strong>in</strong> Abbildung 30<br />

dargestellt. Traditionell wird die Enantioselektivität <strong>der</strong> Reaktion durch enantiomerenre<strong>in</strong>e Liganden<br />

kontrolliert, die direkt an den Metall-Substrat-Komplex gebunden s<strong>in</strong>d (l<strong>in</strong>ks dargestellt).<br />

Abbildung 30:Vergleich von Liganden- und Gegenionen-gesteuerter enantioselektiver Metallkatalyse. (L =<br />

Ligand, M = Metallzentralatom, S = Substrat, 1 - = Gegenanion) [233]<br />

Diese Ergebnisse deuten jedoch darauf h<strong>in</strong>, dass die chirale Information zur asymmetrischen<br />

Induktion auch <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>en Anions vorliegen kann, das nicht direkt an das Metall gebunden ist,<br />

son<strong>der</strong>n vielmehr aus <strong>der</strong> „Ferne“ wirkt (rechts dargestellt).<br />

4.1.3 Asymmetrische <strong>Katalyse</strong> mit racemischen Katalysatoren<br />

Homogene Katalysatoren für die asymmetrische Synthese bestehen oft aus Edelmetallen und chiralen<br />

Liganden. Der Begriff „Edelmetall“ ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang jedoch irreführend, da häufig die<br />

aufwändig synthetisierten Liganden teurer s<strong>in</strong>d, als die Metalle. Die hohe Aktivität <strong>der</strong> chiralen<br />

Katalysatoren, die dazu führt, dass e<strong>in</strong> Katalysatormolekül e<strong>in</strong>e asymmetrische Induktion auf e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl von Substratmolekülen übertragen kann, macht diese „Edel-Liganden“ wie<strong>der</strong>um rentabel. [13]<br />

Racemische Liganden be<strong>in</strong>halten ebenfalls die zur asymmetrischen <strong>Katalyse</strong> notwendige chirale<br />

Information, s<strong>in</strong>d jedoch meist e<strong>in</strong>facher und günstiger herzustellen als ihre enantiomerenre<strong>in</strong>en<br />

Formen. Als Konsequenz hieraus beschäfftigen sich verschiedene Forschungsgruppen mit <strong>der</strong><br />

chiralen (De-)Aktivierung, <strong>in</strong> <strong>der</strong> racemische Liganden <strong>in</strong> <strong>der</strong> asymmetrischen <strong>Katalyse</strong> e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden. [243, 244] Wird nun e<strong>in</strong> racemischer Katalysator mit e<strong>in</strong>em enantiomerenre<strong>in</strong>en Reagenz<br />

komb<strong>in</strong>iert, können zwei verschiedene Fälle auftreten, die zu e<strong>in</strong>em enantioselektiven Katalysator<br />

führen: die asymmetrische Aktivierung und die asymmetrische Deaktivierung. [244]<br />

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