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Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

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Asymmetrische Rhodium-katalysierte Hydrierungen<br />

4 ASYMMETRISCHE RHODIUM-KATALYSIERTE<br />

HYDRIERUNGEN<br />

4.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Asymmetrische Hydrierungen stellen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>homogenen</strong> <strong>Katalyse</strong> e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wichtigsten Reaktionen zur<br />

Synthese enantiomerenre<strong>in</strong>er Produkte dar. Die Arbeiten von Knowles und Noyori auf diesem<br />

Forschungsgebiet wurden daher 2001 durch den Nobelpreis gewürdigt. [190-193] Durch e<strong>in</strong>drucksvolle<br />

Entwicklungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Organometallchemie und <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ationschemie konnten e<strong>in</strong>e Vielfalt an<br />

enantioselektiven Metallkatalysatoren hergestellt werden. E<strong>in</strong> Großteil dieser Komplexe wird von<br />

Übergangsmetallen und tertiären Phosphanliganden gebildet und zeichnet sich durch die Eigenschaft<br />

aus, viele Substrate koord<strong>in</strong>ieren und selektiv hydrieren zu können. Für den Ablauf <strong>der</strong> Hydrierung gibt<br />

es dabei zwei Möglichkeiten: bei <strong>der</strong> Hydrid-Route (Abbildung 24 a) addiert sich im ersten Schritt <strong>der</strong><br />

Reaktion <strong>der</strong> Wasserstoff an den Metallkomplex, bei <strong>der</strong> Alken-Route (b) wird zunächst das Alken an<br />

das Rhodium gebunden.<br />

[Rh]<br />

R<br />

a<br />

H 2<br />

b<br />

Rh-H 2<br />

Rh<br />

R<br />

71<br />

Rh<br />

H 2<br />

R<br />

-[Rh]<br />

Abbildung 24: Zwei mögliche Reaktionsrouten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rhodium-katalysierten Hydrierung.<br />

R<br />

H 2<br />

Neben <strong>der</strong> Hydrierung ungesättigter Substrate mit molekularem Wasserstoff kann alternativ die<br />

Transferhydrierung e<strong>in</strong>gesetzt werden, bei <strong>der</strong> bestimmte Moleküle (z.B. Alkohole) als<br />

Wasserstofflieferant dienen. [194-197] Aus dem breiten Feld <strong>der</strong> asymmetrischen Hydrierung wird im<br />

Verlauf dieses Kapitels zunächst auf Rhodium-katalysierte Hydrierungen mit chelatisierenden<br />

Phosphanliganden e<strong>in</strong>gegangen, und anschießend werden als weitere Möglichkeiten zum<br />

Chiralitätstransfer chirale Gegenionen und das Konzept <strong>der</strong> chiralen (De-)Aktivierung vorgestellt.<br />

4.1.1 Rhodium-katalysierte Hydrierungen mit Phosphanliganden<br />

Die ersten <strong>homogenen</strong> Rhodiumkatalysatoren zur Hydrierung wurden 1939 von Iguchi e<strong>in</strong>gesetzt und<br />

bestanden z.B. aus wässrigen Lösungen von [Rh(NH3)5(H2O)]Cl3, mit denen e<strong>in</strong>e Reihe organischer<br />

Substrate hydriert werden konnten. [198] Jedoch trat bei diesen Katalysatoren nach e<strong>in</strong>iger Zeit e<strong>in</strong>e<br />

teilweise Reduktion zu elementarem Rhodium auf. Die größten Fortschritte im Bereich <strong>der</strong> <strong>homogenen</strong><br />

Hydrierung wurden darauf durch die Entdeckung von Rhodiumphosphankomplexen gemacht. So<br />

wurden z.B. [RhH(CO)(PPh3)3] und [RhCl(PPh3)3] <strong>in</strong> den sechziger Jahren entwickelt und später<br />

<strong>in</strong>tensiv u.a. von Wilk<strong>in</strong>son und Mitarbeitern untersucht, wodurch letzterer Katalysator auch se<strong>in</strong>en<br />

R

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