01.05.2013 Aufrufe

Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Organokatalysierte C-C-Knüpfungsreaktionen<br />

<strong>der</strong> BH-Reaktion an und stellt e<strong>in</strong>e chirale, bifunktionelle Variante des Triphenylphosphans dar. Mit<br />

ihm werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> ABH-Reaktion aromatischer Im<strong>in</strong>e mit V<strong>in</strong>ylketonen mo<strong>der</strong>ate bis gute Ausbeuten<br />

(26-97%) und sehr gute Enantioselektivitäten (52-94%) erzielt. Das Phosphan übernimmt hierbei die<br />

Funktion e<strong>in</strong>er Lewis-Base als Initiator <strong>der</strong> Reaktion, die für den <strong>Katalyse</strong>zyklus wichtige Lewis-Säure-<br />

Funktion zur Stabilisierung des Übergangszustands wird von <strong>der</strong> Hydroxygruppe e<strong>in</strong>genommen.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Gruppe von <strong>in</strong>teressanten Organokatalysatoren stellen die Harnstoff- und<br />

Thioharnstoff<strong>der</strong>ivate dar, die sich durch leichte Zugänglichkeit, hohe chemische Stabilität und hohe<br />

konformative Stabilität durch die Möglichkeit zur Ausbildung von Wasserstoffbrücken auszeichnen.<br />

Jacobsen nutzte daher das chirale Thioharnstoff<strong>der</strong>ivat 45 als effektiven Brønsted-Säure-Katalysator<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> ABH-Reaktion von Nosylgeschützten Im<strong>in</strong>en mit Methylv<strong>in</strong>ylketon und erlangte ausgezeichnete<br />

Enantioselektivitäten (87-99% ee) bei jedoch nur mäßigen Ausbeuten.<br />

E<strong>in</strong>e aktuelle Studie von Shi zur Immobilisierung von Organokatalysatoren <strong>in</strong> <strong>der</strong> ABH-Reaktion setzt<br />

dendritische, chirale Phosphan-Lewisbasen e<strong>in</strong> (Abbildung 17). [153] E<strong>in</strong>e Reihe dieser chiralen<br />

Polyether wurde sehr erfolgreich <strong>in</strong> <strong>der</strong> ABH-Reaktion aromatischer Tosylim<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gesetzt. Die ABH-<br />

Produkte wurden bei milden Reaktionsbed<strong>in</strong>gungen (THF, 25 °C) <strong>in</strong> guter bis sehr guter Ausbeute und<br />

hohem Enantiomerenüberschuss (bis 97% ee) gebildet. Darüber h<strong>in</strong>aus konnte <strong>der</strong> dendritische<br />

Organokatalysator durch e<strong>in</strong>faches Filtrieren wie<strong>der</strong> gewonnen und erneut <strong>in</strong> die Reaktion e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden.<br />

OH<br />

PPh 2<br />

46<br />

O<br />

R<br />

R<br />

O<br />

n = 2, R = Bn<br />

Abbildung 17: Dendritische, chirale Phosphan-Lewisbasen <strong>in</strong> <strong>der</strong> ABH-Reaktion. [153]<br />

Mechanismus <strong>der</strong> ABH-Reaktion<br />

E<strong>in</strong> Blick auf den Mechanismus <strong>der</strong> ABH-Reaktion und die ablaufenden Teilschritte gibt Aufschluss<br />

über die Funktionsweise <strong>der</strong> beschriebenen bifunktionellen Katalysatoren. Da bisher nur wenige<br />

Untersuchungen zur ABH-Reaktion gemacht wurden, zeigt Schema 15 den <strong>der</strong>zeit akzeptierten ABH-<br />

Mechanismus (am Beispiel von Triphenylphosphan und Methylv<strong>in</strong>ylketon) <strong>in</strong> Anlehnung an den<br />

<strong>in</strong>tensiver erforschten BH-Mechanismus. [130, 154] Im ersten Schritt <strong>der</strong> ABH-Reaktion wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

reversiblen, konjugierten Addition des nukleophilen Triphenylphosphan-Katalysators (46) an den<br />

Michael-Akzeptor 31 das entsprechende Enolat 47 gebildet. Durch die Mannich-artige Addition von 47<br />

an das Im<strong>in</strong> 48 entsteht das Zwitterion 49, das e<strong>in</strong>e Protonenwan<strong>der</strong>ung vom -Kohlenstoffatom zum<br />

-Amid 50 erfährt. In <strong>der</strong> abschließenden -Elim<strong>in</strong>ierung entsteht zum e<strong>in</strong>en das Produkt 51 und wird<br />

zum an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> Katalysator regeneriert.<br />

n

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!