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Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

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Organokatalysierte C-C-Knüpfungsreaktionen<br />

Die besten Ergebnisse konnten hierbei mit [bmim][BF4] erreicht werden. Durch Extrahieren <strong>der</strong><br />

Reaktionslösung mit Diethylether konnte das Produkt 29 isoliert und <strong>der</strong> Katalysator wie<strong>der</strong>verwendet<br />

werden (Tabelle 7). Im Verlauf von vier Rezyklisierungszyklen zeigte sich jedoch e<strong>in</strong>e sukzessive<br />

Abnahme <strong>der</strong> Ausbeute bei schwach s<strong>in</strong>ken<strong>der</strong> Enantioselektivität. Dies deutet auf e<strong>in</strong>en teilweisen<br />

Verlust des Katalysators während <strong>der</strong> Extraktion h<strong>in</strong>.<br />

Tabelle 7: E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Katalysatorrezyklisierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> L-Prol<strong>in</strong>-katalysierten Aldehyd-Addition an<br />

Diethylazodicarboxylat. [127]<br />

Zyklus Ausbeute [%] ee [%]<br />

1 85 84<br />

2 76 84<br />

3 51 79<br />

4 41 72<br />

Dieses Problem lösten Mi et al. durch direktes Verknüpfen des Katalysators mit <strong>der</strong> IL. [128] Das für die<br />

Baylis-Hillman Reaktion e<strong>in</strong>gesetzte Qu<strong>in</strong>uclid<strong>in</strong>e wurde hierzu kovalent an das<br />

Methylimidazoliumgerüst <strong>der</strong> IL gebunden (Schema 12). In <strong>der</strong> Reaktion von p-Chlorbenzaldehyd (30)<br />

mit Methylacrylat (31) erzielte das immobilisierte Qu<strong>in</strong>uclid<strong>in</strong>e 32 unter Lösungsgmittel-freien<br />

Reaktionsbed<strong>in</strong>gungen Ausbeuten bis 90% und konnte sechsmal ohne E<strong>in</strong>bußen <strong>der</strong> katalytischen<br />

Aktivität rezyklisiert werden.<br />

Cl<br />

O<br />

+<br />

O<br />

OCH 3<br />

HO<br />

N +<br />

N<br />

20 mol-%<br />

Cl<br />

30 31 32 33<br />

Schema 12: Hydroxy-IL-immobilisiertes Qu<strong>in</strong>uclid<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Baylis-Hillman-Reaktion. [128]<br />

43<br />

32<br />

H<br />

N<br />

N<br />

Br -<br />

OH O<br />

OCH 3<br />

Auf die Entwicklung <strong>der</strong> Baylis-Hillman-Reaktion und im Beson<strong>der</strong>en ihrer Aza-Variante wird im<br />

folgenden Kapitel detaillierter e<strong>in</strong>gegangen.<br />

3.1.3 Aza-Baylis-Hillman Reaktion<br />

Zu den klassischen Reaktionen <strong>der</strong> Organokatalyse zählen die Baylis-Hillman Reaktion [129] (BH-<br />

Reaktion) und ihre Aza-Variante, die Aza-Baylis-Hillman Reaktion (ABH-Reaktion). [130, 131] In diesen C-<br />

C-Knüpfungsreaktionen s<strong>in</strong>d die Organokatalysatoren den Metallkatalysatoren bereits weit überlegen.<br />

Bei <strong>der</strong> Reaktion e<strong>in</strong>es Aldehyds 34 (BH-Reaktion) o<strong>der</strong> Im<strong>in</strong>s 36 (ABH-Reaktion) mit e<strong>in</strong>em<br />

elektronenarmen Alken entstehen dreifach funktionalisierte -Methylen--hydroxycarbonyl- o<strong>der</strong> -<br />

Methylen--am<strong>in</strong>ocarbonyl<strong>der</strong>ivate 35/37 (Schema 13). Diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>teressant für verschiedenste<br />

weitere Syntheserouten, u.a. für Naturstoffe [132] und mediz<strong>in</strong>ische Wirkstoffe wie Anti-Tumor-<br />

Reagenzien [133] und Antibiotika [134] , die auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Industrie Anwendung f<strong>in</strong>den. [91]

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