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Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

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Organokatalysierte C-C-Knüpfungsreaktionen<br />

Substratphase wird <strong>in</strong> diesem Fall um e<strong>in</strong>e zweite, feste Phase o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e nicht mischbare flüssige<br />

Phase ergänzt, die den Katalysator enthält. [104] E<strong>in</strong>e weitere Rezyklisierungsmethode <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>homogenen</strong> <strong>Katalyse</strong> beschäftigt sich mit <strong>der</strong> Immobilisierung von Katalysatoren. [105] Durch das<br />

Verknüpfen des Katalysators mit e<strong>in</strong>em organischen o<strong>der</strong> anorganischen „Träger“ kann e<strong>in</strong> leichtes<br />

Abtrennen des Katalysators von den Produkten erreicht werden. Die Reaktion erfolgt dann unter<br />

heterogenen Bed<strong>in</strong>gungen.<br />

Um die Vorteile e<strong>in</strong>er <strong>homogenen</strong> Reaktionsführung des ersten Falls des Mehrphasensystems mit<br />

e<strong>in</strong>er effektiven Katalysatorrückführung zu komb<strong>in</strong>ieren, werden verschiedene Ansätze untersucht: [106]<br />

Immobilisieren des Katalysators <strong>in</strong> löslichen Polymeren, Phasentransfer-<strong>Katalyse</strong> und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz<br />

unkonventioneller Reaktionsmedien wie Wasser, [107, 108] fluorierte Lösungsmittel, [109-111] überkritische<br />

Fluide (SCF = supercritical fluids) [112-116] o<strong>der</strong> <strong>Ionische</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong> (IL = Ionic Liquid). [117-119] Der<br />

große Vorteil dieser Systeme <strong>in</strong> unkonventionellen Reaktionsmedien liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>homogenen</strong><br />

Reaktionsführung und <strong>der</strong> damit verbundenen hohen Aktivität und häufig gesteigerten Selektivität und<br />

Raum-Zeit-Ausbeute des Katalysators. Nachteilig wirkt sich jedoch die zum Teil schwierige<br />

Anpassung des Katalysators an das neue Reaktionsmedium aus. Hohe Kosten fallen zudem vor allem<br />

für die Bereitstellung <strong>der</strong> Lösungsmittel und, im Falle <strong>der</strong> SCF, die Anschaffung unter Unterhaltung <strong>der</strong><br />

Hochdruckapparaturen an. Da jedoch die Verwendung organischer Lösungsmittel u.a. bezüglich ihrer<br />

Gesundheits- und Umweltverträglichkeit <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf ihre Nachhaltigkeit viele Defizite aufweist,<br />

gelangen die Arbeiten mit neuen Lösungsmitteln immer mehr <strong>in</strong> den Fokus von akademischer und<br />

[116, 120-122]<br />

<strong>in</strong>dustrieller Forschung.<br />

In <strong>der</strong> Organokatalyse erfor<strong>der</strong>n die häufig hohen Katalysatormengen von bis zu 30 mol-% beson<strong>der</strong>s<br />

effiziente Rezyklisierungstechniken. Die Abtrennung des Produkts kann zum e<strong>in</strong>en durch klassische<br />

Verfahren wie Destillation o<strong>der</strong> Chromatographie erfolgen. Zum an<strong>der</strong>en kann <strong>der</strong> Katalysator an<br />

e<strong>in</strong>en „Träger“ gebundenen werden, was e<strong>in</strong>e sehr reizvolle Immobilisierungstechnik darstellt. In IL<br />

wurde bereits die Mehrphasenkatalyse für die Michaeladdition katalysiert durch Qu<strong>in</strong>id<strong>in</strong>iumbromid [123]<br />

und die Immobilisierung von Prol<strong>in</strong> für die Aldol-Reaktion [124, 125] durchgeführt.<br />

Zwei bedeutende Beispiele zur Immobilisierung und Rezyklisierung von Organokatalysatoren <strong>in</strong> ILs<br />

sollen im folgenden Abschnitt vorgestellt werden. [126] In <strong>der</strong> enantioselektiven Addition von Aldehyden<br />

an Diethylazodicarboxylat (28) konnten Toma et al. den Katalysator L-Prol<strong>in</strong> <strong>in</strong> verschiedenen ILs mit<br />

Imidazoliumgerüst immobilisieren (Schema 11). [127]<br />

H<br />

O<br />

+<br />

EtO 2C<br />

N<br />

N<br />

CO 2Et<br />

42<br />

N<br />

H<br />

CO 2H<br />

H<br />

5 mol-%<br />

[bmim]BF 4<br />

NaBH 4, MeOH<br />

NaOH<br />

28 29<br />

Schema 11: L-Prol<strong>in</strong>-katalysierte Aldehyd-Addition an Diethylazodicarboxylat. [127]<br />

O<br />

O<br />

N<br />

N CO2Et

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