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Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

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Organokatalysierte C-C-Knüpfungsreaktionen<br />

Katalysatormengen und ihre schwierige Abtrennung aus. Dies zeigt, dass geeignete<br />

Rezyklisierungstechniken die effizienten Organokatalysatoren für viele weitere technische Verfahren<br />

<strong>in</strong>teressant machen könnten.<br />

Die Ursprünge <strong>der</strong> Organokatalyse gehen weit zurück und lassen sich vere<strong>in</strong>facht dargestellt <strong>in</strong> zwei<br />

Katalysatorfamilien aufteilen: Alkaloide und Am<strong>in</strong>osäuren. Bereits 1912 haben Bredig und Fiske das<br />

Alkaloid Qu<strong>in</strong><strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Cyanhydr<strong>in</strong>synthese e<strong>in</strong>gesetzt, konnten damit jedoch nur ger<strong>in</strong>ge<br />

Enantioselektivitäten von unter 10% erzielen. [92] Dies än<strong>der</strong>te sich, als Pracejus <strong>in</strong> den sechziger<br />

Jahren O-Acetyl-Qu<strong>in</strong><strong>in</strong>e, wie z.B. 26, als chirale, nicht-racemische Katalysatoren e<strong>in</strong>setzte und bei<br />

[93, 94]<br />

<strong>der</strong> Addition von Methanol an Phenylmethylketen bis 74% ee erreichte (Schema 7).<br />

O<br />

O<br />

40<br />

N<br />

H<br />

O<br />

N<br />

26<br />

Ph 1.1 eq Methanol<br />

Toluol<br />

[93, 94]<br />

Schema 7: Methanol-Addition katalysiert durch O-Acetyl-Qu<strong>in</strong><strong>in</strong>e von Pracejus.<br />

O<br />

H<br />

Ph<br />

H<br />

O<br />

O<br />

93%, 74% ee<br />

Langenbeck beschäftigte sich bereits seit den Dreißigern mit organischen Katalysatoren, <strong>in</strong> diesem<br />

Fall Verb<strong>in</strong>dungen mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Molekulargewicht, mit <strong>der</strong>en Hilfe er die Wirkungsweise von<br />

Enzymen aufklären wollte. [95, 96] Bereits <strong>in</strong> diesen Arbeiten wurden Am<strong>in</strong>osäuren als Katalysatoren <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Aldolreaktion e<strong>in</strong>gesetzt. [97, 98] E<strong>in</strong> Durchbruch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Am<strong>in</strong>osäuren-<strong>Katalyse</strong> wurde jedoch erst <strong>in</strong><br />

den Siebzigern durch zwei Gruppen aus <strong>der</strong> Industrie von Hajos [99] (Hoffmann-La Roche) und<br />

Wiechert [100] (Scher<strong>in</strong>g) erlangt. Beide Gruppen setzten unabhängig vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> L-Prol<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>tramolekularen Aldol-Reaktion e<strong>in</strong> und erzielten damit Enantioselektivitäten von bis zu 93% ee<br />

(Schema 8).<br />

O<br />

O<br />

O<br />

N<br />

H<br />

O<br />

OH<br />

O<br />

O<br />

83 – 99%, 71 – 93% ee<br />

[99, 100]<br />

Schema 8: L-Prol<strong>in</strong>-katalysierte <strong>in</strong>tramolekulare Aldol-Reaktion nach Hajos und Wiechert.<br />

Der Begriff <strong>der</strong> „Organokatalyse“ wurde schließlich 2000 von MacMillan e<strong>in</strong>geführt, [101, 102] und setzte<br />

damit den Startpunkt für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive und systematische Bearbeitung dieses Forschungsgebiets.<br />

MacMillan setzte das sekundäre Am<strong>in</strong> 27 auf <strong>der</strong> Basis von Phenylalan<strong>in</strong> e<strong>in</strong> (Schema 9) und<br />

erreichte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diels-Al<strong>der</strong> Reaktion -ungesättigter Aldehyde Enantioselektivitäten bis 94%. [101]

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