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Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

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Organokatalysierte C-C-Knüpfungsreaktionen<br />

3 ORGANOKATALYSIERTE C-C-<br />

KNÜPFUNGSREAKTIONEN<br />

3.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

3.1.1 Entwicklung <strong>der</strong> Organokatalyse<br />

Zur Darstellung optisch re<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dungen hat sich neben <strong>der</strong> Racematspaltung <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahrzehnten <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von chiralen metallorganischen Verb<strong>in</strong>dungen o<strong>der</strong> Enzymen als<br />

enantioselektive Katalysatoren etabliert. Seit ca. zehn Jahren haben <strong>in</strong>tensive Forschungsarbeiten<br />

jedoch die Gruppe <strong>der</strong> Katalysatoren um e<strong>in</strong>e dritte Klasse erweitert – die Organokatalysatoren (s.<br />

Abbildung 15). Es handelt sich hierbei um kle<strong>in</strong>e, organische Moleküle, mit denen hohe<br />

Enantioselektivitäten erreicht werden können. [88-90]<br />

Enzyme<br />

Enantioselektive Katalysatoren<br />

Organometallkatalysatoren<br />

Abbildung 15: Klassifizierung <strong>der</strong> Katalysatoren zur enantioselektiven Synthese.<br />

39<br />

N<br />

H<br />

Organokatalysatoren<br />

O<br />

O<br />

HO<br />

OH N<br />

Die Vorteile <strong>der</strong> Organokatalyse liegen zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> Möglichkeit, neue Reaktionen durchzuführen<br />

und dadurch neue Synthesewege zu begehen. Zum an<strong>der</strong>en kann e<strong>in</strong>e metallfreie Synthese z. B. <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Herstellung pharmazeutischer Verb<strong>in</strong>dungen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er Produkte, die ke<strong>in</strong>e<br />

Metallverunre<strong>in</strong>igungen tolerieren, <strong>in</strong>teressant se<strong>in</strong>. Darüber h<strong>in</strong>aus zeichnet sich diese Klasse an<br />

Katalysatoren im Vergleich zur Organometall- und Enzymkatalyse häufig durch ihren niedrigen Preis,<br />

die gute Verfügbarkeit, ihre hohe Stabilität gegenüber Sauerstoff, Wasser und erhöhten Temperaturen<br />

und ihre ger<strong>in</strong>ge Toxizität aus. Gerade diese Eigenschaften machen Organokatalysatoren sehr<br />

<strong>in</strong>teressant auch für die <strong>in</strong>dustrielle Anwendung. So wird beispielsweise von Pfizer auf dem<br />

Syntheseweg zum (Zn-Metalla)Protease Inhibitor Sampatrilat das Schlüssel<strong>in</strong>termediat tert-Butyl-2-<br />

(hydroxymethyl)propenoat im 40 kg Maßstab über e<strong>in</strong>e organokatalysierte Baylis-Hillman Reaktion<br />

hergestellt. [91] Nachteilig wirken sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Organokatalyse jedoch die häufig hohen benötigten<br />

H N

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