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Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

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<strong>Chirale</strong> <strong>Ionische</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong><br />

E<strong>in</strong>e weitere Verunre<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> IL liegt <strong>in</strong> ihrem Wassergehalt. Sowohl das Natriumborat <strong>der</strong><br />

Äpfelsäure, das <strong>in</strong> Wasser hergestellt wird, als auch das Aliquat 336® enthalten e<strong>in</strong>en gewissen Anteil<br />

Wasser. Die Schwierigkeit bei dem Trocknen von ILs liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> hohen Viskosität <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dungen,<br />

so dass bisher <strong>der</strong> Wassergehalt im besten Fall auf 260 ppm gesenkt werden konnte. [82]<br />

Ziel des Trocknens ist, das Wasser selektiv zu entfernen ohne neue Substanzen <strong>in</strong> die IL zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Daher s<strong>in</strong>d Trocknungsmittel, wie sie z.B. für das Vortrocknen von organischen Lösungsmitteln<br />

verwendet werden, im Fall <strong>der</strong> ILs ungeeignet. Auch das Verwenden von Molsieb gestaltet sich<br />

schwierig, da die Poren mit hochviskoser IL zugesetzt werden, und damit nicht mehr für die Aufnahme<br />

von Wasser zur Verfügung stehen. Alternativ könnte hier e<strong>in</strong>e Lösung des Salzes im organischen<br />

Lösungsmittel mit Molsieb getrocknet werden, was zur Reduktion des Wassergehalts um 88-95%<br />

[82, 84]<br />

führen kann.<br />

Als erfolgreich haben sich für das Trocknen von ILs die Azeotropdestillation und das Hochvakuum<br />

gezeigt und wurden daher <strong>in</strong> dieser Arbeit mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> komb<strong>in</strong>iert. Der Effekt <strong>der</strong> jeweiligen Methode<br />

ist <strong>in</strong> Tabelle 4 dargestellt. Der mit Karl-Fischer-Titration bestimmte Wassergehalt des Rohprodukts<br />

von über 7000 ppm konnte durch Azeotropdestillation mit Acetonitril bereits um 61% gesenkt werden.<br />

Hierzu wurde die IL <strong>in</strong> ca. dem dreifachen Volumen des Lösungsmittels gelöst, das mit Wasser e<strong>in</strong><br />

Azeotrop bildet, und für mehre Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurde das<br />

Lösungmittel unter Rühren bei 50 °C unter verm<strong>in</strong><strong>der</strong>tem Druck entfernt. Durch weiteres Trocken bei<br />

60 °C und p = 4x10 -5 mbar für 48 h wurde e<strong>in</strong>e weitere Reduktion des Wassergehalts um 96% auf<br />

120 ppm erreicht.<br />

Tabelle 4: Trocknen <strong>der</strong> Borat-IL 6 durch Azeotropdestillation und Vakuum.<br />

2.3.3 Eigenschaften<br />

Trocknungsmethode Wassergehalt [ppm] rel. Reduktion [%]<br />

Roh-IL 7350 -<br />

Azeotropdestillation 2870 61<br />

Vakuum<br />

(p = 4x10 -5 mbar)<br />

120 96<br />

Die Eigenschaften <strong>der</strong> durch die optimierte Synthese dargestellten IL 6 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 5 im Vergleich<br />

zu den bisherigen Daten zusammengefasst. Die optimierte Verb<strong>in</strong>dung wies e<strong>in</strong>en um 78%<br />

reduzierten Wassergehalt auf und enthielt, im Rahmen <strong>der</strong> Nachweisgrenzen <strong>der</strong> verwendeten<br />

Analytik (NMR), ke<strong>in</strong> Oktanol. Durch das Aufre<strong>in</strong>igen <strong>der</strong> IL hat sich <strong>der</strong> Drehwert <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung um<br />

ca. 19% erhöht, was auf die höhere Re<strong>in</strong>heit <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung zurückzuführen ist.<br />

Die Auswirkungen <strong>der</strong> optimierten Synthese s<strong>in</strong>d ebenfalls deutlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Glasübergangstemperatur<br />

und <strong>der</strong> Viskosität zu sehen. Die ursprüngliche IL wies mit 2.4x10 5 cP bereits e<strong>in</strong>e hohe Viskosität auf,<br />

doch wurde diese durch das Entfernen <strong>der</strong> Verunre<strong>in</strong>igungen um den Faktor 10 5 auf 4.4x10 10 cP<br />

gesteigert. Die Glasübergangstemperatur von 108 °C lässt darauf schließen, dass die IL nach <strong>der</strong><br />

Synthese als unterkühlte Flüssigkeit vorliegt. Aufgrund <strong>der</strong> hohen Viskosität ist die Kristallisation<br />

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