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Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

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<strong>Chirale</strong> Kationen<br />

<strong>Chirale</strong> <strong>Ionische</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong><br />

<strong>Chirale</strong> Kationen s<strong>in</strong>d weiter verbreitet als chirale Anionen. Entsprechend ihres Grundgerüstes lassen<br />

sie sich <strong>in</strong> die Untergruppen <strong>der</strong> Ammonium-, Pyrrolid<strong>in</strong>ium-, Imidazolium-, Pyrid<strong>in</strong>ium-, Oxazol<strong>in</strong>ium-<br />

und Thiazol<strong>in</strong>ium-ILs unterteilen (Abbildung 2). Aufgrund <strong>der</strong> wachsenden Vielfalt chiraler Kationen<br />

wird im Folgenden lediglich e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>blick anhand weniger Beispiele <strong>in</strong> dieses Forschungsgebiet<br />

gegeben.<br />

Wasserscheid, Bösmann und Bolm stellten 2001 chirale ILs auf <strong>der</strong> Basis von Hydroxyammonium-<br />

salzen und Oxazol<strong>in</strong>iumsalzen im Kilogramm-Maßstab her. [46, 47] Die Ammonium-IL 7 konnte <strong>in</strong> guter<br />

Ausbeute (80%) <strong>in</strong> drei Stufen aus (-)-Ephedr<strong>in</strong> synthetisiert werden, schmilzt bei 54 °C, ist nicht <strong>in</strong><br />

Wasser löslich und zeigt e<strong>in</strong>e hohe thermische Stabilität bis 150 °C. Durch Zugabe von racemischer<br />

Mosher-Säure zu dem chiralen Salz traten diastereomere Wechselwirkungen auf, die durch 19 F-NMR<br />

charakterisiert wurden und die den E<strong>in</strong>satz dieser Verb<strong>in</strong>dung als chirales Shiftreagenz <strong>in</strong>teressant<br />

machen. Die Oxazol<strong>in</strong>ium-IL 8 wurde h<strong>in</strong>gegen lediglich mit 40% Ausbeute <strong>in</strong> vier Stufen durch<br />

Reduktion des (S)-Val<strong>in</strong>methylesters, Cyclisierung, Alkylierung mit Brommethan und abschließen<strong>der</strong><br />

Anionenmetathese <strong>in</strong> wässriger HPF6-Lösung hergestellt. Sie weist e<strong>in</strong>en Schmelzpunkt von 79 °C<br />

und e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Stabilität <strong>in</strong> sauren Lösungen auf und wurde darauf h<strong>in</strong> nicht weiter untersucht. Die<br />

Schwefelanaloga zur Gruppe <strong>der</strong> Oxazol<strong>in</strong>ium-ILs wurden u.a. von Gaumont untersucht. [48] In <strong>der</strong><br />

ebenfalls vierstufigen Synthese wird ausgehend vom chiralen Am<strong>in</strong>oalkohol durch die Reaktion mit<br />

dem Dithioester und anschließen<strong>der</strong> Cyclisierung e<strong>in</strong> Fünfr<strong>in</strong>g gebildet. Nach Alkylierung des<br />

Thiazol<strong>in</strong>s entsteht durch Anionenaustausch die Thiazol<strong>in</strong>ium-IL <strong>der</strong> Struktur 9. Diese Verb<strong>in</strong>dungen<br />

weisen abhängig von <strong>der</strong> Alkylkettenlänge und dem Gegenion Schmelzpunkte zwischen 0 °C und<br />

137 °C auf und s<strong>in</strong>d sowohl thermisch als auch unter sauren und basischen Bed<strong>in</strong>gungen stabil.<br />

HOH 2C<br />

R<br />

N +<br />

HO = NTf -<br />

2<br />

N N +<br />

(CF 3SO 2) 2N -<br />

17<br />

N + O<br />

PF 6 -<br />

7 8 9<br />

Br -<br />

Abbildung 2: Kationenchirale ILs.<br />

Ph Me X -<br />

N +<br />

R = Me, iPr<br />

X = BF4, PF6, NTf2 H H<br />

10 11 12<br />

R<br />

Et<br />

N +<br />

S<br />

X -<br />

N +<br />

NTf 2 -<br />

CO 2Me<br />

Bao et al. setzten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Synthese e<strong>in</strong>er chiralen Imidazolium-IL ebenfalls Vorstufen aus dem chiral<br />

pool e<strong>in</strong> und konnten <strong>in</strong> vier Synthesestufen durch Kondensation <strong>der</strong> chiralen Am<strong>in</strong>osäure mit dem<br />

entsprechenden Aldehyd, anschließen<strong>der</strong> Veresterung <strong>der</strong> Säurefunktion, <strong>der</strong>en Reduktion mit LiAlH4<br />

und Alkylierung <strong>der</strong> zweiten Am<strong>in</strong>ogruppe die ILs <strong>der</strong> Struktur 10 mit 30-33% Ausbeute<br />

synthetisieren. [49] Die Schmelzpunkte dieser wasserlöslichen Verb<strong>in</strong>dungen von 5°C bzw. 16 °C und

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