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Chirale Ionische Flüssigkeiten in der homogenen Katalyse

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Asymmetrische Rhodium-katalysierte Hydrierungen<br />

Da die Komplexierung des (R)-Enantiomers des Katalysators mit <strong>der</strong> chiralen Prol<strong>in</strong>-IL 12a <strong>der</strong><br />

entscheidende Schritt zur Bildung des enantioselektiven Katalysators ist, wurde im nächsten Versuch<br />

zur Präformierung e<strong>in</strong>e längere Reaktionsdauer <strong>der</strong> Komplexierung untersucht (Nr. 2). Hierdurch sank<br />

jedoch die Enantioselektivität des Katalysators ab und das Produkt wurde nach 90 m<strong>in</strong> Rührdauer nur<br />

mit 51% ee gebildet. Im nächsten Versuch wurde <strong>der</strong> Katalysator lediglich bei Raumtemperatur<br />

präformiert und 69% ee erzielt (Nr. 3). Das Erhitzen auf 60°C ist demnach zur Bildung des<br />

enantioselektiven Katalysators nicht notwendig. Daraufh<strong>in</strong> wurde <strong>in</strong> den folgenden Versuchen die<br />

Reaktionszeit des Precursors bei Raumtemperatur von 60 m<strong>in</strong> auf 5 m<strong>in</strong> reduziert und e<strong>in</strong>e ähnlich<br />

hohe Enantioselektivität von 68% erreicht (Nr. 4). Dieses Experiment galt <strong>in</strong> den folgenden<br />

Abschnitten als Standardmethode zur Präformierung des Katalysators (Präformierungsmethode B).<br />

Auch bei <strong>der</strong> Präformierungsmethode B führte die Verlängerung <strong>der</strong> Reaktionszeit mit <strong>der</strong> IL zum<br />

Abs<strong>in</strong>ken des ee (Nr. 6 und 7).<br />

Tabelle 23: E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Katalysatorpräformierung auf die Rhodium-katalysierte Hydrierung von Dimethylitaconat<br />

mit rac-BINAP <strong>in</strong> Gegenwart <strong>der</strong> IL 12a. a<br />

Nr. Präformierung des Katalysators<br />

(Dauer [m<strong>in</strong>])<br />

RT 60 °C mit IL mit DMI<br />

100<br />

Rkt.-Dauer<br />

[m<strong>in</strong>]<br />

Rel. Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

1 (A) 60 60 5 5 170 0.8 66<br />

2 60 60 90 5 90 1.3 51<br />

3 60 - 5 5 90 0.9 69<br />

4 (B) 5 - 5 5 90 1 68<br />

5 5 - 240 5 90 1.8 65<br />

6 5 - 1440 5 90 1.5 60<br />

(a) Präformierung des Katalysators: [Rh(acac)(COD)] (40.0 mol) und rac-BINAP (40.0 mol) werden <strong>in</strong> 4.0 ml<br />

Dichlormethan gelöst, bei RT und anschließend für bei 60 °C gerührt. Am Hochvakuum wird das Lösungsmittel<br />

destillativ entfernt, <strong>der</strong> Katalysatorkomplex (40.0 mol) erneut <strong>in</strong> 3.6 ml Lösungsmittel gelöst und nach 5 m<strong>in</strong><br />

Rühren 0.4 ml <strong>der</strong> IL 12a zugegeben und bei RT gerührt. 1 ml dieser Lösung wird anschließend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Hydrierautoklaven überführt, <strong>der</strong> zuvor mit Dimethylitaconat (3.00 mmol) befüllt worden ist, bei RT gerührt und mit<br />

Wasserstoff aufgepresst. IL:Rhodium = 36:1; Substrat:Rhodium = 300:1.)<br />

Aus dem Druckabfall <strong>der</strong> Reaktionen wurde über die Steigung <strong>der</strong> Geraden die relative<br />

Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit ermittelt. Das mit <strong>der</strong> Präformierungsmethode B durchgeführte Experiment<br />

Nr. 4 wurde als Referenzexperiment festgelegt (relative Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit = 1). Der Vergleich<br />

<strong>der</strong> Experimente 1, 2 und 5 zeigt e<strong>in</strong>e leichte Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit durch<br />

sowohl längere Präformierung bei Raumtemperatur als auch Erhitzen auf 60 °C. Diagramm 6 zeigt<br />

beispielhaft für die Experimente Nr. 4 - 6 die Druckabnahme während <strong>der</strong> Reaktion. Der Vergleich <strong>der</strong><br />

Kurven zeigt deutlich, dass durch die längere Reaktionszeit mit <strong>der</strong> IL zwar die Reaktion schneller<br />

abläuft, doch zu Lasten <strong>der</strong> Enantioselektivität.<br />

ee<br />

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