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Säuberung und Konservierung von Erkennungsmarken ...

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<strong>Säuberung</strong> <strong>und</strong> <strong>Konservierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Erkennungsmarken</strong><br />

<strong>Erkennungsmarken</strong>, hier speziell die dt. aus der Zeit des 2. WK, stellen einen interessanten<br />

Teil der Militärgeschichte dar <strong>und</strong> sind wohl gerade deswegen auch ein sehr interessantes<br />

Sammelgebiet. Gerade bei den <strong>Erkennungsmarken</strong> gibt es häufig Bodenf<strong>und</strong>e, manchmal<br />

handelt es sich dabei um die Marken <strong>von</strong> gefallenen Soldaten, die man deshalb der<br />

zuständigen Stelle melden sollte:<br />

WAST<br />

Eichborndamm 179, D-13403 Berlin<br />

Tel. +49 (030) 41904-0<br />

Fax. +49 (030) 41904-100<br />

E – Mail:<br />

wast@com-de.com bzw.<br />

St.Ihlenburg@dd-wast.de<br />

Besucherbüro:<br />

Eichborndamm 179, D-13403 Berlin<br />

Mo.-Do. 9.00-14.00 Uhr, Fr. 9.00-13.00 Uhr<br />

Häufig sind die EKM aber auch bei Kriegsende verloren bzw. „entsorgt“ worden, jedenfalls<br />

findet man sie längst nicht nur an Stellen, an denen gekämpft wurde.<br />

Dabei ist eine EKM ohne lesbare Beschriftung so gut wie wertlos, das haben die Marken mit<br />

den Münzen gemeinsam. Bei den dt. EKM wurden hauptsächlich Zink <strong>und</strong> Aluminium als<br />

Werkstoffe verwendet, beide sind recht anfällig gegenüber Korrosion im Boden. Edelstahl<br />

wurde bei bestimmten Teilstreitkräften ebenfalls eingesetzt, da dieses Material wesentlich<br />

beständiger ist, sind diese natürlich besser erhalten. Solche Stücke werden allerdings eher<br />

selten gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Um die möglicherweise noch vorhandene Beschriftung auch bei stärker korrodierten Stücken<br />

sichtbar zu machen <strong>und</strong> dauerhaft zu erhalten, ist ein vorsichtiges Vorgehen bei der<br />

<strong>Säuberung</strong> nötig. Das Problem besteht bei den Zinkmarken in der oft recht starken, allerdings<br />

sehr weichen Korrosionsschicht aus Zinkverbindungen. Beim Aluminium bildet sich


normalerweise keine durchgängige Verwitterungsschicht, allerdings kommt es hier zu<br />

teilweise sehr starker Lochbildung.<br />

Zink – EKM im F<strong>und</strong>zustand, mit weicher Bürste vorgereinigt.<br />

Generell sollte die <strong>Säuberung</strong> immer zum Ziel haben, die Beschriftung sich – bzw. lesbar zu<br />

machen <strong>und</strong> zu konservieren. Es ist in vielen Fällen (bei besser erhaltenen Exemplaren)


möglich, dieses durch Ablösen der Korrosionsschicht zu erreichen, so dass die<br />

eingeschlagenen Zeichen deutlich sichtbar werden. Soll die Korrosionsschicht (Patina) jedoch<br />

auch ästhetischen Gründen erhalten werden, so ist ein wesentlich größerer Aufwand nötig.<br />

Vorreinigung:<br />

Um die Marken <strong>von</strong> anhaftenden Bodenresten <strong>und</strong> Wurzelstückchen zu befreien, werden sie<br />

zunächst in warmes, destilliertes Wasser eingelegt. Nach einer gewissen „Aufweich – Zeit“<br />

<strong>von</strong> 5 -10 St<strong>und</strong>en kann man dann mit einer weichen Bürste <strong>und</strong> etwas Spülmittel versuchen,<br />

die anhaftenden Erdreste zu entfernen. Sollte der Schmutz fester haften, eine härtere Bürste<br />

zu Hilfe nehmen (bei entsprechender Vorsicht, mitunter ist die Zinkpatina sehr weich!)<br />

Entfernung der Korrosionsschicht <strong>von</strong> EKM aus Zink <strong>und</strong> Aluminium:<br />

Beim Zink bildet sich eine durchgängige, die ganze Marke relativ gleichmäßig bedeckende<br />

Schicht aus. Man sollte vor einer eventuellen Entfernung dieser Schicht deren Stärke prüfen,<br />

möglicherweise ist die Patina dicker als vermutet <strong>und</strong> nach ihrer Entfernung sind keine der<br />

eingeschlagenen Zeichen mehr sichtbar!<br />

Es ist <strong>von</strong> der Verwendung diverser Hausmittel, wie Essig bzw. Essig + Salz usw. abzuraten,<br />

denn allzu oft werden Gegenstände in diesen Tauchbädern vergessen <strong>und</strong> haben „hinterher“<br />

nur noch Schrottwert. Zink ist gegenüber Essigsäure recht empfindlich <strong>und</strong> wird ziemlich<br />

schnell aufgelöst. Das Gleiche gilt in noch viel stärkerem Maße für Mineralsäuren wie<br />

Schwefelsäure (Batteriesäure), Salzsäure <strong>und</strong> Salpetersäure.<br />

Die Entfernung der Patina kann beim Zink mit verschiedenen Chemikalien erfolgen, am<br />

schonendsten für das Metall ist das Ablösen mit EDTA. Dazu wird eine 10 % ige Lösung <strong>von</strong><br />

Dinatrium – EDTA in 50 Grad warmem Wasser verwendet. Die Marke kommt nach einer<br />

Vorreinigung direkt in das EDTA – Tauchbad. Die Entfernung der Patina kann<br />

unterschiedlich lang dauern, je nach der Stärke der Schicht. Der Vorgang sollte ab <strong>und</strong> zu<br />

nach Sicht kontrolliert werden, jedoch kann die Marke auch über Nacht im EDTA – Bad<br />

verbleiben. Das Metall wird dabei nicht angegriffen, eventuell entstehende Löcher rühren<br />

<strong>von</strong> der Korrosion im Boden her <strong>und</strong> wurden <strong>von</strong> der EDTA – Lösung lediglich freigelegt.<br />

Um die manchmal schlecht lesbare Beschriftung etwas deutlicher zu machen, kann<br />

Kreidepulver verschiedener Färbung in die eingeschlagenen Buchstaben eingebracht werden,<br />

das Pulver kann später wieder entfernt werden.<br />

Die Reinigung kann man auch mit einem Skalpell unterstützen, dazu mit der Klinge des<br />

Skalpells Schicht für Schicht der Schmutzkruste bzw. der weichen Patina abtragen, bis die<br />

Beschriftung deutlicher wird.


Bei den Aluminium – Marken ist teilweise eine recht starke Lochbildung zu verzeichnen, in<br />

diesem Falle ist es manchmal unmöglich, noch wesentliche Teile der Aufschrift lesbar zu<br />

machen.<br />

Gesäuberte Aluminium – Erkennungsmarke mit sehr starker Korrosion, aber noch lesbar er<br />

Beschriftung. Die Korrosion hat nur an bestimmten Stellen die Oberfläche angegriffen, an<br />

anderer Stelle ist die Marke völlig intakt.


Zum Entfernen der Aluminium – Korrosionsprodukte einet sich eine 10 % ige, heiße ( 60 – 80<br />

°C) Lösung <strong>von</strong> Oxalsäure in Wasser. Die Oxalsäure greift das Metall selbst nicht an, löst<br />

aber die Korrosionsprodukte schnell auf. Die Anwendung erfolgt in Form eines<br />

Tauchbades.<br />

Um die so gereinigten Erekennungsmarken dauerhaft zu konservieren, sollten sie zunächst<br />

völlig getrocknet sein. Der Trocknungsprozess vollzieht sich am schnellsten unter einer Infra<br />

– Rot Lampe, aber auch mehrtägiges Lagern an einem warmen Ort genügt meistens. Zur<br />

<strong>Konservierung</strong> sollte man Paraffin einsetzen, am besten microkristallines. Das Paraffin kann<br />

sowohl in geschmolzenem Zustand als auch in Lösungsmittel gelöst angewendet werden: die<br />

Marke wird mit der Heißluft - Pistole etwas erwärmt <strong>und</strong> dann in das Bad mit dem<br />

geschmolzenem Paraffin (90 – 100 °C) gegeben. Sobald keine Bläschen mehr aufsteigen, die<br />

Marke herausnehmen <strong>und</strong> mit einem Tuch das überschüssige Paraffin entfernen. Maximal<br />

sollte die Marke 2-3 Minuten im geschmolzenen Paraffin bleiben. Die Behandlung mit dem<br />

gelösten Paraffin ist ebenfalls einfach: die Paraffin – Lösung mit dem Pinsel auf die<br />

angewärmte Marke aufstreichen <strong>und</strong> mit dem Tuch verreiben. Diese Behandlung kann man 2<br />

– 3-mal durchführen, dann sollte die Marke einige Tage an einem warmen Ort trocknen.<br />

Es besteht noch die Möglichkeit, sehr starke Lochbildung bei Zink- <strong>und</strong> Alumarken mit<br />

speziellen Metallkitten zu verschließen, bevor die <strong>Konservierung</strong> begonnen wird. Der Kitt<br />

wird in die Löcher eingebracht, nach der Trocknung glatt geschliffen <strong>und</strong> anschließend mit<br />

speziellen Drahtbürsten poliert.

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