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IMMUNHÄMATOLOGISCHE UNTERSUCHUNGSMETHODEN

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en nehmen die serologischen Voruntersuchungen eine Sonderstellung in der Labormedizin ein,<br />

zumal der transfundierende Arzt außer dem Bedside- Test (siehe 4.2) keine Möglichkeiten hat, auf<br />

Grund von anderen laborchemischen Parametern bzw. dem klinischen Bild des Patienten falsche<br />

Ergebnisse blutgruppenserologischer Untersuchungen zu erkennen, wohingegen z. B. ein erhöhter<br />

Harnstoffwert ohne klinisches Korrelat einer Urämie, einer oligurischen Herzinsuffizienz o. ä.<br />

schnell auf eine mögliche Fehlbestimmung oder Verwechslung hinweisen würde. Zudem werden<br />

solche laborchemischen Parameter ohne klinischen Bezug in der Regel zunächst in<br />

Verlaufskontrollen überprüft, bevor therapeutische Konsequenzen gezogen werden.<br />

4.1 Grundprinzipien der immunhämatologischen Techniken<br />

Bei immunhämatologischen Techniken bedient man sich der Antigen-Antikörperreaktionen. um<br />

unbekannte Antigene mit bekannten Antikörpern nachzuweisen bzw. umgekehrt. Erythrozytäre<br />

Antigen-Antikörperreaktionen werden häufig über eine direkte Hämagglutination (sichtbare<br />

Verklumpung von Erythrozyten durch Antikörper) für das menschliche Auge makroskopisch bzw.<br />

mikroskopisch dargestellt. Dabei kann die Antigen-Antikörperreaktion unmittelbar zur<br />

Hämagglutination führen, sofern es sich um "komplette" Antikörper (meist IgM) handelt. Bei<br />

"inkompletten" Antikörpern (meist IgG) führt die erste Antigen-Antikörperreaktion nur zu einer<br />

Antikörperbeladung (Sensibilisierung) der Erythrozyten (1. Reaktionsphase in vitro). Erst<br />

Reaktionsverstärker (Supplememt. z. B. Albumin) führen über eine Annäherung der Erythrozyten<br />

untereinander zu einer Quervernetzung der Erythrozyten mit Hilfe der Erythrozytenantikörper oder<br />

aber Antihumanglobuline führen bei deren Anlagerung an die bereits gebundenen<br />

Erythrozytenantikörper zu einer interzellulären Brückenbildung (mittelbare Hämagglutination. 2.<br />

Reaktionsphase in vitro). Die COOMBS-Technik ist eine der Haupttechniken, um eine indirekte<br />

Hämagglutination nachzuweisen. Dabei werden Antikörper, die über eine Antigen-<br />

Antikörperreaktion an Erythrozyten gebunden sind, durch ein Antihumanglobulin (= COOMBS-<br />

Serum) nachgewiesen. Dabei reagiert das Antihumanglobulin (= Antikörper gegen menschliche<br />

Antikörper und Komplementfaktoren; von immunisierten Tieren gewonnen) mit den erythrozytär<br />

gebundenen Antikörpern bzw. den gebundenen Komplementfaktoren und führt dadurch zur<br />

Hämagglutination. Darüberhinaus kann eine erythrozytäre Antigen-Antikörperreaktion in selteneren<br />

Fällen statt zur Hämagglutination zur Hämolyse führen.

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