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Aufgabe 2: Die Blutgerinnung und die Wirkung des Heparins - Aulis

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<strong>Aufgabe</strong> 2:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Blutgerinnung</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Wirkung</strong> <strong>des</strong> <strong>Heparins</strong><br />

Bei der sek<strong>und</strong>ären Hämostase, der eigentlichen <strong>Blutgerinnung</strong>, wird <strong>die</strong> Protease Thrombin bereitgestellt, <strong>die</strong> das in der Leber synthetisierte<br />

Fibrinogen in Polypeptide spaltet. <strong>Die</strong>ses Fibrin verbindet sich schließlich spontan zu langen Strängen. <strong>Die</strong>se Fibrinstränge, <strong>die</strong> den<br />

vorhandenen Thrombus aus Blutplättchen netzartig durchziehen, kontrahieren. Außerdem lagern sich zahlreiche Erythrozyten aus der<br />

Umgebung der verletzten Stelle an <strong>und</strong> es bildet sich schließlich ein verdichteter Verschlusspfropf.<br />

<strong>Die</strong> Analyse der einzelnen Teilschritte der Gerinnung ist aufwendig. Ob gr<strong>und</strong>sätzlich eine Gerinnungsstörung vorliegt, kann jedoch durch<br />

einfache Messung der Gerinnungszeit untersucht werden. Wir führen <strong>die</strong>se Messung mit Citratblut vom Schwein (Blut mit Citratlösung<br />

versetzt) durch, um <strong>die</strong> Gerinnung zu veranschaulichen (Versuchsansatz A <strong>und</strong> B) <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> <strong>Wirkung</strong> <strong>des</strong> <strong>Heparins</strong> (Versuchsansatz C<br />

<strong>und</strong> D) zu demonstrieren.<br />

Material: (vgl. Bild)<br />

Folgende Ansätze sind gegeben:<br />

A: Schälchen: 1 Tropfen 0,75 % CaCl 2-Lösung + 2 Tropfen Citratblut<br />

B: Schälchen: 1 Tropfen 0,9 % NaCl-Lösung + 2 Tropfen Citratblut (11 ml 3,8%ige Natriumcitratlsg./100 ml)<br />

(Kontrolle zu (A)<br />

C: Schälchen: 1 Tropfen 0,75 % CaCl 2-Lösung + 2 Tropfen Citratblut + 1 Tropfen Heparin (1:10 verdünnt)<br />

D: Schälchen: 1 Tropfen 0,75 % CaCl 2-Lösung + 2 Tropfen Citratblut + 1 Tropfen aqua <strong>des</strong>t. (Kontrolle zu (C)<br />

Überlege Dir im Vorfeld, warum der<br />

Versuch mit verschiedenen Ansätzen<br />

durchgeführt wird <strong>und</strong> warum <strong>die</strong>se<br />

Ansätze gebraucht werden!<br />

Nachdem der Aufbau <strong>des</strong> Experiments<br />

deutlich geworden ist, geht es jetzt los!<br />

<strong>Die</strong> Materialien sind an deiner<br />

Tischgruppe. Stelle zuerst <strong>die</strong> obigen 4<br />

Ansätze her <strong>und</strong> ziehe dann alle 30<br />

Sek<strong>und</strong>en das Holzstäbchen durch das<br />

Blut. Notiere, wann in den Schälchen ein<br />

Fibrinfaden auftritt, aber zuerst…<br />

Vermute! Was wirst Du bei dem jeweiligen Ansatz beobachten?<br />

Beobachte!<br />

Verwende <strong>die</strong> Zeichen: + geronnen, - nicht geronnen<br />

Zeit (s) 45 90 135 180 225<br />

Ansatz<br />

A - - - - -<br />

B - - - +<br />

C - - - - -<br />

D - - - +<br />

Das Blut der Ansätze B <strong>und</strong> D gerinnt bei Zimmertemperatur nach ca. 3 Minuten


Erkläre deine Beobachtungen!<br />

Überprüfe <strong>und</strong> ergänze deine Erklärung mit Hilfe der folgenden Texte!<br />

Text zum Citratblut<br />

Das Schweineblut wird mit Natriumcitrat-Lösung ungerinnbar gemacht. Citrat (Abb. Mitte, rot<br />

umrandet) ist das Salz der Zitronensäure (Abb. links). Zur Herstellung <strong>des</strong> Citratblutes verwendeten<br />

wir Natriumcitrat (Abb. rechts). <strong>Die</strong> Gerinnung wird <strong>des</strong>halb verhindert, weil das Citrat mit den Ca 2-<br />

Ionen <strong>des</strong> Blutes einen Komplex bildet (untere Abb.). Erst durch das Erzeugen eines Ca 2- Ionen<br />

Überschusses (Versuchsansatz A) wird das Blut wieder gerinnbar gemacht. <strong>Die</strong> Zugabe von NaCl<br />

(Versuchsansatz B) erzeugt keine Gerinnung, da <strong>die</strong> fehlenden Ca 2- Ionen nicht ersetzt werden.<br />

Text zum Heparin<br />

Heparine sind körpereigene, blutgerinnungshemmende Moleküle aus unterschiedlich langen<br />

Zuckerketten (Polysaccharide), <strong>die</strong> zuerst aus der Leber (Hepar Name!) isoliert wurden, jedoch im<br />

gesamten Körper z.B. in den Endothelzellen gebildet werden. Gr<strong>und</strong>baustein der Heparine ist ein<br />

Zweifachzucker (Disaccharid). Durch mehrfache Aneinanderreihung <strong>und</strong> Vernetzung der<br />

Zweifachzucker entstehen unterschiedlich lange Heparinmoleküle. Heparine verhindern <strong>die</strong><br />

<strong>Blutgerinnung</strong> durch Angriff an verschiedenen Stellen im System (näheres dazu erfährst du in<br />

<strong>Aufgabe</strong> 3) <strong>und</strong> haben den Vorteil gegenüber anderen gerinnungshemmenden Substanzen, dass sie<br />

sofort wirken. Leider werden sie vom Körper aber auch schnell wieder abgebaut, so dass ihre <strong>Wirkung</strong><br />

dort nur einige St<strong>und</strong>en anhält.

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