Hutzeitung - Lindenberg
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senhüte aus der Kaiserzeit, modische Damenhüte, Kinderhüte<br />
und Tropenhelme von der Rommelarmee wechseln<br />
zu Kopfbedeckungen von großen Sportereignissen.<br />
Der Hut von Filmstar und Bergfreund Luis Trenker begrüßt<br />
den Besucher und erinnert an den „Tausendsassa<br />
der Berge“. Arbeitsgeräte vom Ursprung der Strohhutfertigung<br />
bis heute stehen in den Räumen, so aufgebaut,<br />
als ob die Arbeiter sie gerade verlassen hätten.<br />
Über die Jahre sind viele Vitrinen dazu gekommen<br />
und geben dem Besucher die Möglichkeit, sich noch<br />
mehr Einblicke in das Arbeitsleben der Westallgäuer Hutindustrie<br />
zu verschaffen.<br />
Ausstellungsstücke sind unter anderem die Hüte vom<br />
Filmhelden Indiana Jones sowie der Spezialhüte der<br />
Rocklegende Udo <strong>Lindenberg</strong> und vom Sänger Cicero,<br />
die in <strong>Lindenberg</strong> gefertigt wurden. Zu den Zeichen, die<br />
vom Kopf ausgehen, gehört der Soziallistenhut, der jedes<br />
Jahr in <strong>Lindenberg</strong> an prominente Sozialdemokraten<br />
verliehen wird. Eine Vitrine und viele Bildtafeln erzählen<br />
von der jährlichen Verleihung.<br />
Viele Kontakte wurden geknüpft mit Händlern, Museumsleitern<br />
und Sammlern, Ankäufe auf Antik- und Samm-<br />
Groß oder klein, einfach oder extravagant, einfarbig oder<br />
bunt, mit Verzierung oder ohne – am Sonntag, 22. Mai<br />
wird es wieder so einiges zu sehen geben in den<br />
Straßen von <strong>Lindenberg</strong>. Dann ist Hut-Tag in der<br />
Bergstadt im Allgäu. Wie jedes Jahr putzen sich<br />
die <strong>Lindenberg</strong>er dafür ganz besonders heraus.<br />
Einmal im Jahr lädt die Stadt <strong>Lindenberg</strong><br />
zum großen Hut-Tag. Die Stadt versteht sich als<br />
Hutstadt und würdigt an diesem Tag ihre mehr<br />
als 400 jährige Hut-Geschichte.<br />
Bei einem Rundgang durch die Stadt wird<br />
anhand von vielen Kleinigkeiten augenscheinlich, dass der<br />
Hut zur Identität der Stadt und der Bürger gehört. Es gibt<br />
den Hutmacherplatz mit dem Hutmacherbrunnen des<br />
Münchener Künstlers Michael Veit. Neben dem Brunnen<br />
erläutert eine Tafel die Geschichte des Pferdehandels und<br />
der Hutherstellung in <strong>Lindenberg</strong>. So auch die Fresken<br />
am Gebäude der Firma Mayser GmbH & Co. KG und<br />
am Gebäude Hauptstraße 35, die den Weizenanbau und<br />
den Handel mit China darstellen. Die Hutgarniererinnen<br />
– kleine Bronzefiguren im Stadtgebiet-, der Hutberg vor<br />
dem Hutmuseum und die Pferdeskulptur vor der Sparkasse<br />
sind ebenfalls Symbole der langen Huttradition.<br />
Seit 1981 gibt es ein kleines, aber feines Hutmuseum<br />
mit einem Fundus von über 1000 Hüten. Ein größeres<br />
und modernes Hutmuseum möchte die Stadt in der ehemaligen<br />
Hutfabrik Reich realisieren. So soll die Huttradition<br />
<strong>Lindenberg</strong> auch in Zukunft begleiten – Stadtentwicklung<br />
in kulturgeschichtlichem Sinne.<br />
„herzlichen dank der Stadt <strong>Lindenberg</strong><br />
für den Auftrag der Gestaltung<br />
des Plakats und der Zeitung für den Huttag.“<br />
lermärkten wurden getätigt. Dazu kamen auch wertvolle<br />
Geschenke von Bürgern unserer Stadt. Zwischenzeitlich<br />
wurde im Dachgeschoss ein eigenes Archiv eingerichtet<br />
für die wertvollen Unikate, Fotos und Dokumente in Sachen<br />
Hut. Zirka 1000 Hüte warten darauf, sich zu zeigen.<br />
Das Sammeln geht weiter, um für das gewünschte neue<br />
größere Hutmuseum wertvolle Grundlagen zu schaffen.<br />
Zirka 150.000 Besucher ließen sich von der Geschichte<br />
und den Arbeitsbedingungen der Hutmacher sowie<br />
von hunderten modischer Hüte begeistern.<br />
<strong>Lindenberg</strong>s einmaliges, wertvolles Kleinod wurde<br />
bereits öfters in Funk und Fernsehen wegen seiner Einmaligkeit<br />
in der großen deutschen Museumslandschaft<br />
präsentiert.<br />
Wir sind stolz auf die 30-jährige Museumsarbeit für<br />
die Stadt <strong>Lindenberg</strong> und hoffen, in einem neu konzipierten,<br />
größeren Museum die wirtschaftliche und soziale<br />
Bedeutung der einstigen großen Hutindustrie im<br />
Westallgäu zeigen zu können.<br />
Manfred Röhrl<br />
Direktor des Hutmuseums<br />
<strong>Lindenberg</strong> und die Hutkönigin<br />
Anna Benedicta<br />
Walser<br />
Andere Bausteine des Kultur-Marketings der Stadt sind<br />
der Hut-Tag und die Hutkönigin. Den Hut-Tag veranstaltet<br />
die Stadt seit dem Jahr 2000 jährlich. Die<br />
Wahl der <strong>Lindenberg</strong>er Hutkönigin findet seit<br />
2002 statt und wird alle zwei Jahre abgehalten.<br />
Offizieller Ausstatter der Hutkönigin ist die Firma<br />
Mayser GmbH & Co. KG in <strong>Lindenberg</strong>.<br />
2010 hat sich die Stadt den Namen der Deut-<br />
schen Hutkönigin schützen lassen, und so wird<br />
seit letztem Jahr der Titel „Deutsche Hutkönigin“<br />
verliehen.<br />
Die Hutkönigin ist eine Symbolfigur und repräsentiert<br />
die lange Geschichte des Hutes in und um <strong>Lindenberg</strong>.<br />
Lokal ist sie für die Stadt bei wichtigen Festen präsent.<br />
Sie besucht soziale Einrichtungen und Veranstaltungen<br />
örtlicher Vereine. Landes- und bundesweites Marketing<br />
wie auf der CMT in Stuttgart oder der Grünen Woche<br />
in Berlin sind willkommene Möglichkeiten, die Stadt<br />
<strong>Lindenberg</strong> und ihre Huttradition einem breiten Publikum<br />
zu vermitteln.<br />
Hutkönigin zu sein bedeutet einerseits, diese Repräsentationszwecke<br />
zu erfüllen, andererseits frönt man damit<br />
einer ganz persönlichen Leidenschaft. Denn Hut zu<br />
tragen ist eine Leidenschaft. Ganz besonders beim Hut-<br />
Tag in <strong>Lindenberg</strong><br />
Ich freue mich auf viele schöne Hut-Begegnungen.<br />
Ihre Anna Benedicta Walser<br />
Deutsche Hutkönigin 2010/2011<br />
karsten mezger | <strong>Lindenberg</strong><br />
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