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Hutzeitung - Lindenberg

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Fachzeitschrift des Allgäuer-Strohhutarbeiter-Verbandes<br />

(Angeschlossen an den Gesamt-Verband der christlichen Gewerkschaft)<br />

sonderausgabe zum 12. lindenberger huttag, sonntag, 22. mai 2011<br />

30 Jahre Hutmuseum der Stadt <strong>Lindenberg</strong> i. Allgäu<br />

Rarität in der großen Museumslandschaft<br />

Zu einer Attraktion für Freunde der Hutmode und Geschichte<br />

ist das 1981 eröffnete Hutmuseum geworden.<br />

Im Herbst 1979 hatte der damalige<br />

Stadtrat Hans Stiefenhofer den Auftrag<br />

der Stadt erhalten, ein Hutmuseum<br />

einzurichten. Die Räumlichkeiten wurden<br />

im Obergeschoss des ehemaligen<br />

Rot-Kreuz-Hauses geschaffen, einstmals<br />

Hutfabrik „Mercedes“.<br />

Fachmänner aus den Hutfabriken<br />

Reich und Mayser Milz begannen mit<br />

der längst überfälligen Aufarbeitung des<br />

vorhandenen Materials. Maßgeblich an<br />

den aufwändigen Vorbereitungen für<br />

ein Museum waren Erhard Spieler und<br />

Manfred Röhrl von der Firma Reich<br />

beteiligt. Viel war nicht mehr übrig<br />

geblieben von den einst 34 Hutfertigungsbetrieben<br />

um 1900. Zahlreiche<br />

Maschinen, Arbeitsgeräte, Bilder und<br />

Dokumente sowie Hüte aus vergangenen Epochen waren<br />

nach Kriegsende mit „deutscher Gründlichkeit“ aufgeräumt<br />

worden. Niemand hatte die Erfahrung, ein Strohhutmuseum<br />

einzurichten und didaktisch zu gestalten. So<br />

versetzten sie sich in den Ursprung der <strong>Lindenberg</strong>er<br />

Hutindustrie, den Pferdehandel. Eindringlich wurde ge-<br />

Gründer des Hutmuseums Hans Stiefenhofer,<br />

und seine Mitarbeiter der ersten<br />

Stunde Manfred Röhrl und Georg Bentele<br />

(v.l.n.r)<br />

forscht, um die Zusammenhänge zwischen der weltweiten<br />

Hutindustrie und ihrem großen Strohhut-Zentrum<br />

<strong>Lindenberg</strong> so anschaulich wie möglich<br />

zu dokumentieren. Zu den Mitarbeitern<br />

gehörte damals auch der Heimatpfleger<br />

Ludwig Scheller aus Weiler im Allgäu.<br />

Durch große Anstrengungen und<br />

persönliches Engagement aller Mitwirkenden<br />

konnte am 06. November 1981<br />

das Hutmuseum feierlich eröffnet werden.<br />

Stadtrat Hans Stiefenhofer hatte<br />

durch seinen Anstoß etwas Großes und<br />

längst Überfälliges erreicht. Stolz übergab<br />

er den Schlüssel des Museums an<br />

Bürgermeister Dr. Helmut Krammel.<br />

Mit der Eröffnung dieser Rarität „Hutmuseum“<br />

wurde die Vergangenheit zur<br />

lebendigen Gegenwart. Dreißig Jahre<br />

sind vergangen, das Geschichtsbewusstsein<br />

in der Bevölkerung ist stark gewachsen.<br />

Dazu haben sicher auch das Hutmuseum und<br />

die Aufarbeitung der faszinierenden Geschichte der<br />

<strong>Lindenberg</strong>er Hutmacher beigetragen.<br />

Hunderte von Hüten erzählen dem Besucher<br />

von ihren Trägern und ihrer Zeit. Die Zeit<br />

zieht vorüber, Strohhüte von 1870, Matro-


senhüte aus der Kaiserzeit, modische Damenhüte, Kinderhüte<br />

und Tropenhelme von der Rommelarmee wechseln<br />

zu Kopfbedeckungen von großen Sportereignissen.<br />

Der Hut von Filmstar und Bergfreund Luis Trenker begrüßt<br />

den Besucher und erinnert an den „Tausendsassa<br />

der Berge“. Arbeitsgeräte vom Ursprung der Strohhutfertigung<br />

bis heute stehen in den Räumen, so aufgebaut,<br />

als ob die Arbeiter sie gerade verlassen hätten.<br />

Über die Jahre sind viele Vitrinen dazu gekommen<br />

und geben dem Besucher die Möglichkeit, sich noch<br />

mehr Einblicke in das Arbeitsleben der Westallgäuer Hutindustrie<br />

zu verschaffen.<br />

Ausstellungsstücke sind unter anderem die Hüte vom<br />

Filmhelden Indiana Jones sowie der Spezialhüte der<br />

Rocklegende Udo <strong>Lindenberg</strong> und vom Sänger Cicero,<br />

die in <strong>Lindenberg</strong> gefertigt wurden. Zu den Zeichen, die<br />

vom Kopf ausgehen, gehört der Soziallistenhut, der jedes<br />

Jahr in <strong>Lindenberg</strong> an prominente Sozialdemokraten<br />

verliehen wird. Eine Vitrine und viele Bildtafeln erzählen<br />

von der jährlichen Verleihung.<br />

Viele Kontakte wurden geknüpft mit Händlern, Museumsleitern<br />

und Sammlern, Ankäufe auf Antik- und Samm-<br />

Groß oder klein, einfach oder extravagant, einfarbig oder<br />

bunt, mit Verzierung oder ohne – am Sonntag, 22. Mai<br />

wird es wieder so einiges zu sehen geben in den<br />

Straßen von <strong>Lindenberg</strong>. Dann ist Hut-Tag in der<br />

Bergstadt im Allgäu. Wie jedes Jahr putzen sich<br />

die <strong>Lindenberg</strong>er dafür ganz besonders heraus.<br />

Einmal im Jahr lädt die Stadt <strong>Lindenberg</strong><br />

zum großen Hut-Tag. Die Stadt versteht sich als<br />

Hutstadt und würdigt an diesem Tag ihre mehr<br />

als 400 jährige Hut-Geschichte.<br />

Bei einem Rundgang durch die Stadt wird<br />

anhand von vielen Kleinigkeiten augenscheinlich, dass der<br />

Hut zur Identität der Stadt und der Bürger gehört. Es gibt<br />

den Hutmacherplatz mit dem Hutmacherbrunnen des<br />

Münchener Künstlers Michael Veit. Neben dem Brunnen<br />

erläutert eine Tafel die Geschichte des Pferdehandels und<br />

der Hutherstellung in <strong>Lindenberg</strong>. So auch die Fresken<br />

am Gebäude der Firma Mayser GmbH & Co. KG und<br />

am Gebäude Hauptstraße 35, die den Weizenanbau und<br />

den Handel mit China darstellen. Die Hutgarniererinnen<br />

– kleine Bronzefiguren im Stadtgebiet-, der Hutberg vor<br />

dem Hutmuseum und die Pferdeskulptur vor der Sparkasse<br />

sind ebenfalls Symbole der langen Huttradition.<br />

Seit 1981 gibt es ein kleines, aber feines Hutmuseum<br />

mit einem Fundus von über 1000 Hüten. Ein größeres<br />

und modernes Hutmuseum möchte die Stadt in der ehemaligen<br />

Hutfabrik Reich realisieren. So soll die Huttradition<br />

<strong>Lindenberg</strong> auch in Zukunft begleiten – Stadtentwicklung<br />

in kulturgeschichtlichem Sinne.<br />

„herzlichen dank der Stadt <strong>Lindenberg</strong><br />

für den Auftrag der Gestaltung<br />

des Plakats und der Zeitung für den Huttag.“<br />

lermärkten wurden getätigt. Dazu kamen auch wertvolle<br />

Geschenke von Bürgern unserer Stadt. Zwischenzeitlich<br />

wurde im Dachgeschoss ein eigenes Archiv eingerichtet<br />

für die wertvollen Unikate, Fotos und Dokumente in Sachen<br />

Hut. Zirka 1000 Hüte warten darauf, sich zu zeigen.<br />

Das Sammeln geht weiter, um für das gewünschte neue<br />

größere Hutmuseum wertvolle Grundlagen zu schaffen.<br />

Zirka 150.000 Besucher ließen sich von der Geschichte<br />

und den Arbeitsbedingungen der Hutmacher sowie<br />

von hunderten modischer Hüte begeistern.<br />

<strong>Lindenberg</strong>s einmaliges, wertvolles Kleinod wurde<br />

bereits öfters in Funk und Fernsehen wegen seiner Einmaligkeit<br />

in der großen deutschen Museumslandschaft<br />

präsentiert.<br />

Wir sind stolz auf die 30-jährige Museumsarbeit für<br />

die Stadt <strong>Lindenberg</strong> und hoffen, in einem neu konzipierten,<br />

größeren Museum die wirtschaftliche und soziale<br />

Bedeutung der einstigen großen Hutindustrie im<br />

Westallgäu zeigen zu können.<br />

Manfred Röhrl<br />

Direktor des Hutmuseums<br />

<strong>Lindenberg</strong> und die Hutkönigin<br />

Anna Benedicta<br />

Walser<br />

Andere Bausteine des Kultur-Marketings der Stadt sind<br />

der Hut-Tag und die Hutkönigin. Den Hut-Tag veranstaltet<br />

die Stadt seit dem Jahr 2000 jährlich. Die<br />

Wahl der <strong>Lindenberg</strong>er Hutkönigin findet seit<br />

2002 statt und wird alle zwei Jahre abgehalten.<br />

Offizieller Ausstatter der Hutkönigin ist die Firma<br />

Mayser GmbH & Co. KG in <strong>Lindenberg</strong>.<br />

2010 hat sich die Stadt den Namen der Deut-<br />

schen Hutkönigin schützen lassen, und so wird<br />

seit letztem Jahr der Titel „Deutsche Hutkönigin“<br />

verliehen.<br />

Die Hutkönigin ist eine Symbolfigur und repräsentiert<br />

die lange Geschichte des Hutes in und um <strong>Lindenberg</strong>.<br />

Lokal ist sie für die Stadt bei wichtigen Festen präsent.<br />

Sie besucht soziale Einrichtungen und Veranstaltungen<br />

örtlicher Vereine. Landes- und bundesweites Marketing<br />

wie auf der CMT in Stuttgart oder der Grünen Woche<br />

in Berlin sind willkommene Möglichkeiten, die Stadt<br />

<strong>Lindenberg</strong> und ihre Huttradition einem breiten Publikum<br />

zu vermitteln.<br />

Hutkönigin zu sein bedeutet einerseits, diese Repräsentationszwecke<br />

zu erfüllen, andererseits frönt man damit<br />

einer ganz persönlichen Leidenschaft. Denn Hut zu<br />

tragen ist eine Leidenschaft. Ganz besonders beim Hut-<br />

Tag in <strong>Lindenberg</strong><br />

Ich freue mich auf viele schöne Hut-Begegnungen.<br />

Ihre Anna Benedicta Walser<br />

Deutsche Hutkönigin 2010/2011<br />

karsten mezger | <strong>Lindenberg</strong><br />

Logo-Gestaltung | Corporate Design | Werbung<br />

tel.: 08381 6097880 | www.alpenart.com


u h r<br />

Stadtplatz<br />

11.00 Eröffnung des 12. Hut-Tages<br />

Bewirtung durch <strong>Lindenberg</strong>er Hof, Bayerischer Hof, Gasthaus Zum Löwen<br />

ab 11.00 Startpunkt Stadtquiz (Aus- und Abgabestelle des Teilnahmescheines)<br />

bis 14.00 Musikalische Unterhaltung mit der Stadtkapelle <strong>Lindenberg</strong><br />

11.45 Interview mit der amtierenden Deutschen Hutkönigin Anna Benedicta Walser<br />

14.00 Hutmodenschau der Firma Mayser und Performance mit der Jazztanzgruppe Schnell<br />

ab 14.30 Musikalische Unterhaltung mit MISS-T And The WonderBros<br />

15.00 Präsentation der Kandidatinnen und Wahl der schönsten Hutträgerin<br />

16.00 Präsentation der Hutprinzessinnen und -prinzen<br />

16.30 Auslosung des Stadtquiz<br />

u h r<br />

u h r<br />

Hutmacherplatz<br />

ab 11.30 Bewirtung: American Dream V8 und Bäckerei Schwarz<br />

Musikalische Unterhaltung mit dem „Rothachtal-Duo“<br />

ab 12.00 Schnäppchen-Markt der Firma Mayser GmbH & Co. KG<br />

ab 14.00 Kleiderladen Kinderschutzbund<br />

geöffnet<br />

Hut-Museum<br />

Brennterwinkel<br />

ab 11.30 Hut-Museum geöffnet<br />

mit Live-Demonstration der<br />

Produktionsprozesse<br />

der Hutmanufaktur<br />

Springen auf dem Bungee-Trampolin<br />

Kinderkarussell und Süßwaren<br />

Hütewerfen<br />

12 - 17.00 Hüte basteln und Pfannkuchen<br />

backen für Kinder mit dem Kinderschutzbund<br />

<strong>Lindenberg</strong> (bei schlechter<br />

Witterung im Eingangsbereich Hutmuseum)<br />

Verkaufsoffener Sonntag<br />

in <strong>Lindenberg</strong> ab 12 Uhr<br />

u h r<br />

Hauptstraße<br />

Innenstadt<br />

folgende lindenberger<br />

gastronomen bewirten<br />

am huttag 2011:<br />

Bayerischer Hof<br />

Gasthaus Zum Löwen<br />

<strong>Lindenberg</strong>er Hof<br />

American Dream V8<br />

Bäckerei Schwarz<br />

Asia Drachen<br />

ab 11.30 Clowns-Walk-Act: JOAQUINO PAYASO<br />

Oldtimer-Treffen in der Hauptstraße<br />

(u.a. Mercedes-Benz InteressenGemeinschaft e.V.<br />

– Sektion Allgäu-Bodensee)<br />

Drehorgelspieler Jürgen Laufer<br />

Weitere Aktionen durch den<br />

<strong>Lindenberg</strong>er Einzelhandel<br />

Fotowände des <strong>Lindenberg</strong>er<br />

Gymnasiums für spaßige Aufnahmen<br />

H U T TAG Programm<br />

12. <strong>Lindenberg</strong>er


ummeln – genießen – einkaufen!<br />

... am Sonntag den 22. Mai 2011<br />

haben wir, die Mitglieder der<br />

Leistungsgemeinschaft <strong>Lindenberg</strong>,<br />

unsere Geschäfte für Sie<br />

von 12.00 - 17.00 Uhr geöffnet.<br />

Wir freuen uns<br />

auf Sie!<br />

www.lindenberg-erleben.de<br />

www.hut-steiner.de<br />

Hüte aus eigener Herstellung<br />

Hauptstr. 56 (neben Einkaufspassage)<br />

am Hut-Tag 2011 mit Stand am Stadtplatz

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