Doppeldiagnose: Schizophrene Psychose und Sucht
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Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />
Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />
email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />
Bedeutung wäre. Auf der Gr<strong>und</strong>lage der oben genannten Modelle schlagen Mueser et al. (2002) zwei<br />
Subtypen von Patienten mit <strong>Doppeldiagnose</strong>n vor:<br />
Alter bei Beginn von SMA<br />
Anzahl konsumierter<br />
<strong>Sucht</strong>mittel<br />
Körperlichen Abhängigkeit<br />
von <strong>Sucht</strong>mittel<br />
Familiengeschichte in Bezug<br />
auf <strong>Sucht</strong>mittel<br />
Alter bei Beginn der SPS<br />
Prämorbides soziales<br />
Funktionieren<br />
Aktuelles soziales<br />
Funktionieren<br />
Anzahl psychiatrischer<br />
Symptome<br />
Aggressivität<br />
Prognose<br />
<strong>Doppeldiagnose</strong>-Subtyp<br />
APS Supersensitivität<br />
Früher<br />
Größer<br />
Stärker<br />
Belastet<br />
Früher<br />
Randständig<br />
Schlecht<br />
Mehr<br />
Größer<br />
Ungünstig<br />
Später<br />
Kleiner<br />
Schwächer<br />
Unbelastet<br />
Später<br />
Gut<br />
Gut<br />
Weniger<br />
Kleiner<br />
Günstig<br />
*Legende: SPS= Schwere psychische Störung; SMA= Substanzstörung; APS= Antisoziale Persönlichkeitsstörung<br />
Patienten mit <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>und</strong> APS scheinen somit in der Tendenz eine im Verlauf schwerere<br />
SMA (früherer Beginn, häufigerer Drogenmissbrauch, mehr Behandlungsepisoden <strong>und</strong> höhere Raten<br />
an Gewaltereignissen aufzuweisen. Interventionen müssten hier eine aufsuchende Strategie <strong>und</strong><br />
dichtes Monitoring beinhalten. Für Patienten mit Supersensitivität scheinen psychoedukative<br />
Methoden geeignet sein, mit Fokus auf Information über ihre gesteigerte Sensitivität bezüglich Drogen<br />
<strong>und</strong> Implementierung von Alternativen zum Substanzmittelabusus. Von klinischer Bedeutung ist auch<br />
das Modell der Dysphorie-Verringerung <strong>und</strong> das iatrogene Vulnerabilitätsmodell, da es die<br />
Notwendigkeit einer adäquaten Medikation dieser Patientengruppe unterstreicht.<br />
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