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Doppeldiagnose: Schizophrene Psychose und Sucht

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Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

GOAL-Kreativ<br />

In dieser Gruppe wird das Thema: „Leben mit <strong>und</strong> (besser) ohne Drogen“ mit kreativen <strong>und</strong><br />

gestalterischen Mitteln bearbeitet.<br />

St<strong>und</strong>e 1: "Alles ver-rückt hier - mein Erleben (in) der <strong>Psychose</strong>"<br />

St<strong>und</strong>e 2: „Ich mit <strong>und</strong> ohne Drogen“<br />

St<strong>und</strong>e 3: „Alles was mir gefährlich werden kann“<br />

St<strong>und</strong>e 4: „Warum es mir Wert ist, clean zu bleiben“<br />

St<strong>und</strong>e 5: "So möchte ich gerne einmal leben - heute baue ich mein eigenes Haus"<br />

Überblick über die Inhalte der einzelnen Sitzungen von GOAL-Kreativ<br />

GOAL-Sport<br />

In dieser Gruppe soll mittels sportlicher Betätigung (Ausdauer, Krafttraining) eine Steigerung der<br />

körperlichen Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> der sensomotorischen Koordination erreicht werden. Darüber<br />

hinaus sollen bei den Patienten Selbstwirksamkeitserwartung, Leistungsbereitschaft <strong>und</strong><br />

Durchhaltevermögen verbessert werden.<br />

Psychoedukation für Angehörige im Rahmen des GOAL-Behandlungsprogramms<br />

Die Angehörigen von Patienten mit <strong>Doppeldiagnose</strong> benötigen ebenfalls wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte<br />

Informationen, über Ursachen, Auswirkungen <strong>und</strong> Behandlungsmöglichkeiten der psychotischen<br />

Gr<strong>und</strong>erkrankung <strong>und</strong> des Drogenkonsums. Darüber hinaus bedürfen die Angehörigen auch<br />

emotionaler Unterstützung bei der Bewältigung der psychosozialen Folgen der Erkrankung(en) ihres<br />

Familienmitgliedes. Des Weiteren können Angehörige als wertvolle „Co-Therapeuten“ im Rahmen<br />

einer Langzeitstabilisierung des Patienten wirken. Da sich die GOAL-Angehörigengruppe auf die<br />

<strong>Doppeldiagnose</strong>-Problematik konzentriert, sollten die Angehörigen nach Möglichkeit zuvor eine auf die<br />

schizophrene <strong>Psychose</strong> zentrierte psychoedukative Intervention besucht haben (z.B. Behrendt 2004).<br />

Im Rahmen des GOAL-Behandlungsprogramms wird den Angehörigen eine Betreuung im<br />

Gruppensetting angeboten. Die 9 Sitzungen der GOAL-Angehörigengruppe sind inhaltlich<br />

folgendermaßen aufgebaut:<br />

Sitzung 1 Begrüßung <strong>und</strong> Einführung Vorstellung der Gruppenleiter <strong>und</strong> Teilnehmer,<br />

Klärung der Erwartungen <strong>und</strong> Wünsche,<br />

Darstellung des Organisatorischen (Zeitplan,<br />

generelles Vorgehen)<br />

Sitzung 2 Gr<strong>und</strong>legendes zur <strong>Psychose</strong> Darstellung des <strong>Psychose</strong>- <strong>und</strong> Schizophrenie<br />

Begriffes; Klärung der Ätiologie von <strong>Psychose</strong>n<br />

(Umwelt <strong>und</strong> Vererbung) <strong>und</strong> des Verlaufes der<br />

Erkrankung; Erläuterung der medikamentösen <strong>und</strong><br />

psychosozialen Behandlungsmöglichkeiten einer<br />

Sitzung 3 Gr<strong>und</strong>legendes zur <strong>Sucht</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Sucht</strong>mittel<br />

Sitzung 4 Fakten zur Interaktion von<br />

Drogenkonsum <strong>und</strong> <strong>Psychose</strong><br />

Sitzung 5 Sinnvolle Maßnahmen bei<br />

Rezidiven der <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong><br />

Rückfall bezüglich des<br />

<strong>Sucht</strong>mittelkonsum<br />

Sitzung 6 Auch mal an sich denken <strong>und</strong><br />

sich etwas GUTES tun<br />

Sitzung 7 Weiterführende Hilfen <strong>und</strong><br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

<strong>Psychose</strong>.<br />

Darstellen der Kriterien für den Missbrauch <strong>und</strong> der<br />

Abhängigkeit von <strong>Sucht</strong>mittel; Erläuterung der<br />

psychotrophen <strong>und</strong> somatischen Wirkung <strong>und</strong><br />

Auswirkung von verschiedenen Suchstoffen;<br />

Darstellung der negativen Auswirkung von<br />

Drogenkonsum auf den Verlauf der <strong>Psychose</strong>.<br />

Klärung der Rolle der Angehörigen <strong>und</strong><br />

Erläuterung von sinnvollen „Notfallmaßnahmen“<br />

bzw. eines Krisenplans bei psychotischen<br />

Rezidiven <strong>und</strong> bei Drogen bedingten Rezidiven;<br />

Darstellen der Funktion einer Vertrauensperson.<br />

Was können die Angehörigen zu ihrer eigenen<br />

Ges<strong>und</strong>heitserhaltung bzw. Stabilität beitragen?<br />

Funktionaler Umgang mit Schuld- <strong>und</strong><br />

Schamgefühlen.<br />

Es werden regionale Hilfsangebote <strong>und</strong><br />

Unterstützungsmöglichkeiten für Patienten <strong>und</strong><br />

deren Angehörige dargestellt.<br />

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