Doppeldiagnose: Schizophrene Psychose und Sucht
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Ätiologiemodelle<br />
Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />
Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />
email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />
<strong>Doppeldiagnose</strong>: <strong>Schizophrene</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong><br />
Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung haben Patienten mit Schizophrenie ein erhöhtes Risiko an<br />
Substanzmissbrauch oder Substanzabhängigkeit zu erkranken. Einerseits ist zur Erklärung dieses<br />
Bef<strong>und</strong>es die Meinung, Verbreitung <strong>und</strong> Verfügbarkeit von Drogen in der Gesellschaft, andererseits<br />
ist die Deinstitutionalisierung als Mitverursacher zu berücksichtigen. Die Komorbidität lässt sich des<br />
Weiteren anhand folgender Ätiologiemodelle erklären (Überblick):<br />
1. Modelle gemeinsamer Faktoren<br />
1.1 Genetische Faktoren<br />
1.2 Antisoziale Persönlichkeit (APS)<br />
2. Modelle sek<strong>und</strong>ärer Substanzstörung<br />
2.1 Psychosoziale Risikofaktoren<br />
2.1.1 Selbstmedikationsmodell<br />
2.1.2 Dysphorieverringerung<br />
2.1.3 Multiple Risikofaktoren<br />
2.2 Supersensitivität<br />
2.3 Iatrogene Vulnerabilität<br />
3. Sek<strong>und</strong>äre psychiatrische Erkrankung<br />
4. Bidirektionale Modelle<br />
Beschreibung der einzelnen Modelle<br />
1. Modelle gemeinsamer Faktoren<br />
Die hohen Komorbiditätsraten sind das Ergebnis voneinander unabhängigen <strong>und</strong> spezifischen<br />
Risikofaktoren (i.S. einer Vulnerabilität), die gleichermaßen in einem Individuum vorhanden sind <strong>und</strong><br />
die Wahrscheinlichkeit zur Entwicklung beider Störungen erhöht. Bislang sind genetische Faktoren<br />
<strong>und</strong> die Antisoziale Persönlichkeitsstörung bezüglich ihrer Rolle in der Entwicklung näher untersucht<br />
worden.<br />
1.1 Genetische Faktoren<br />
Genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle in der Ausbildung einer <strong>Psychose</strong> oder<br />
Substanzstörung. Allerdings scheinen für die Entwicklung einer Komorbidität keine gemeinsamen<br />
genetische Faktoren verantwortlich zu sein: das genetische Risiko bei Patienten mit Schizophrenie<br />
korreliert nicht mit einem erhöhten Risiko eines Substanzmittelabusus bei deren Verwandten.<br />
Dagegen zeigen verschiedene Studien, höhere Raten von affektiven Störungen in Familien von<br />
Patienten mit <strong>Doppeldiagnose</strong>.<br />
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Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />
Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />
email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />
1.2 Antisoziale Persönlichkeit (APS)<br />
APS <strong>und</strong> dessen Vorläufer in der Kindheit korrelieren stark mit späterem Substanzkonum, wobei bei<br />
vorliegender APS der Substanzkonsum früher beginnt <strong>und</strong> einen gravierenden Verlauf zeigt (i.S. von<br />
schwerer körperlicher Abhängigkeit, Delinquenz). Bezüglich der Entwicklung eines<br />
Substanzmittelabusus bei schizophrener <strong>Psychose</strong> scheinen Patienten mit gleichzeitiger APS<br />
diesbezüglich ein erhöhtes Risiko aufzuweisen. Des Weiteren gibt es Belege dafür dass<br />
Persönlichkeitsfktoren wie „novelty seeking“, Impulsivität oder Enthemmung ebenfalls mit einer<br />
erhöhten Häufigkeit von Substanzmittelkonsum bei Schizophrenie korrelieren. Zusammengefasst kann<br />
aktuell die Hypothese aufgestellt werden, dass APS ein „gemeinsamer Faktor“ ist, der zumindest<br />
teilweise die erhöhten Raten von Substanzmittelkonsumenten bei Schizophrenie erklärt.<br />
2. Modelle sek<strong>und</strong>ärer Substanzstörungen<br />
Diese Modelle gehen davon aus, dass eine schizophrene <strong>Psychose</strong> die Vulnerabilität zur Entwicklung<br />
eines Substanzmittelkonsums erhöht. Es umfasst das Modell der psychosozialen Risikofaktoren, das<br />
Supersensitivitätsmodell <strong>und</strong> das Modell der iatrogenen Vulnerabilität.<br />
2.1 Psychosoziale Risikofaktoren<br />
Umfasst drei verschiedene Hypothesen: das „Selbstmedikationsmodell“, das Modell der<br />
„Dysphorieverringerung“ <strong>und</strong> das Modell „multipler Risikofaktoren“.<br />
2.1.1 Selbstmedikation<br />
Geht davon aus, dass Individuen bestimmte <strong>Sucht</strong>mittel wegen ihrer pharmakologischen Wirkung<br />
konsumieren. Diese Hypothese lässt sich bislang nicht verifizieren, da schizophrene Patienten die<br />
selben <strong>Sucht</strong>mittel konsumieren wie andere Personen in der Gesellschaft <strong>und</strong> kein Zusammenhang zu<br />
bestehen scheint zwischen der Schwere oder Art der Symptome <strong>und</strong> der Menge <strong>und</strong> Art des<br />
<strong>Sucht</strong>mittels.<br />
2.1.2 Dysphorieverringerung<br />
Dieses Modell postuliert, dass <strong>Sucht</strong>vulnerabilität eher allgemein wie spezifisch ist <strong>und</strong> dass Patienten<br />
mit Schizophrenie eine niedrige Toleranz gegenüber „negativen“ bzw. dysphorischen Gefühle<br />
aufweisen. <strong>Sucht</strong>mittelkonsum ist eine Möglichkeit um Dysphorie bzw. Depression zu mildern. Die<br />
dysphorischen Gefühle bei dieser Patientengruppe sind äusserst heterogen <strong>und</strong> schliessen bspw.<br />
Angst <strong>und</strong> depressive Symptome, Langeweile, Einsamkeit oder durch Neuroleptika induzierte<br />
Syndrome mit ein.<br />
2.1.3 Multiple Risikofaktoren<br />
Dieses Modell wurde aus der Beobachtung heraus formuliert, dass mehrere bekannte Risikofaktoren<br />
für Substanzmittelabusus (z.B. Dysphorie, soziale Isolation, ungenügende interpersonale Fertigkeiten,<br />
schwache kognitive Fertigkeiten, fehlende Tagesstruktur, keine Arbeit <strong>und</strong> Leben in einer<br />
Nachbarschaft mit hoher Drogenverfügbarkeit) in Folge einer schizophrenen Erkrankung auftreten<br />
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können <strong>und</strong> somit die Vulnerabilität für Substanzmittelkonsum in dieser Patientengruppe erhöhen<br />
können.<br />
2.2 Supersensitivität<br />
<strong>Schizophrene</strong> Patienten reagieren aufgr<strong>und</strong> einer (biologisch) bedingten Sensitivität, insbesondere für<br />
Amphetamine, bereits auf kleine Mengen von <strong>Sucht</strong>mittel mit klinischen Symptomen (z.B. Wahn oder<br />
Halluzinationen) <strong>und</strong> negativen Konsequenzen (z.B. Abhängigkeit oder Rückfällen). Diese<br />
Supersensitivität erklärt z.T. die hohe Prävalenz von <strong>Sucht</strong>mittelabusus in dieser Patientengruppe bei<br />
vergleichsweise niedrigerem Konsum der betreffenden Substanz als in einer nicht schizophrenen<br />
Vergleichsgruppe.<br />
2.3 Iatrogene Vulnerabilität<br />
Diese Vorstellung besagt, dass <strong>Sucht</strong>mittelabusus allgemein auf eine beeinträchtigte (verminderten)<br />
Aktivität des durch Dopamin mediierten Belohnungssystems zurückgeführt werden kann <strong>und</strong><br />
Personen <strong>Sucht</strong>mittel konsumieren, um „positive Gefühle“ hervorzurufen. Die Medikation mit<br />
Neuroleptika reduziert über Blockade der D2-Dopaminrezeptoren (zusätzlich?) die verfügbare Menge<br />
an Dopamin <strong>und</strong> macht deshalb psychotische Patienten vulnerabler für die Einnahme von exogenen<br />
„Glücklichmacher“. Falls die zutrifft sollten Patienten die mit atypischen Neuroleptika therapiert<br />
werden, niedrigere Raten von <strong>Sucht</strong>mittelabusus aufweisen, was zuzutreffen scheint.<br />
3. Modelle sek<strong>und</strong>ärer psychiatrischer Erkrankungen<br />
Die Hypothese geht davon aus, dass der Konsum von psychomimetischen Substanzen die<br />
Entwicklung einer Schizophrenie begünstigen kann. Das bedeutet die <strong>Psychose</strong> wäre eine Folge des<br />
Substanzmittelabusus, wobei dies insbesondere auf den Konsum (x > 50 Konsumepisoden) von<br />
Cannabis zuzutreffen scheint. Unklar ist die Bedeutung der genetischen Vulnerabilität als<br />
Voraussetzung für die Entwicklung einer schizophrenen <strong>Psychose</strong> bei exzessivem Cannabiskonsum.<br />
Allerdings scheint nachgewiesen, dass bei exzessivem <strong>Sucht</strong>mittelkonsum die Schizophrenie früher<br />
ausgelöst wird.<br />
4. Bidirektionale Modelle<br />
Diese Modelle gehen davon aus, dass Substanzmittelabusus bei einer biologisch vulnerablen Person<br />
eine Schizophrenie auslösen kann, die in Folge von kontinuierlichem Substanzmittelkonsum<br />
aufrechterhalten wird. Obwohl es evident erscheint das Substanzmittelabusus den Verlauf einer<br />
<strong>Psychose</strong> verschlechtert, sind diese Hypothesen bislang noch nicht empirisch überprüft.<br />
Diskussion<br />
Die Forschung zeigt eine tendenzielle Bestätigung für das APS Modell (Modell gemeinsamer<br />
Faktoren) <strong>und</strong> das Supersensitivitätsmodell (Modell sek<strong>und</strong>ärer Substanzmittelabusus).<br />
Das könnte möglicherweise ein Hinweis auf verschiedene Subtypen von Patienten mit<br />
<strong>Doppeldiagnose</strong>n sein, was hinsichtlich der Entwicklung von spezifischen Interventionsstrategien von<br />
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Bedeutung wäre. Auf der Gr<strong>und</strong>lage der oben genannten Modelle schlagen Mueser et al. (2002) zwei<br />
Subtypen von Patienten mit <strong>Doppeldiagnose</strong>n vor:<br />
Alter bei Beginn von SMA<br />
Anzahl konsumierter<br />
<strong>Sucht</strong>mittel<br />
Körperlichen Abhängigkeit<br />
von <strong>Sucht</strong>mittel<br />
Familiengeschichte in Bezug<br />
auf <strong>Sucht</strong>mittel<br />
Alter bei Beginn der SPS<br />
Prämorbides soziales<br />
Funktionieren<br />
Aktuelles soziales<br />
Funktionieren<br />
Anzahl psychiatrischer<br />
Symptome<br />
Aggressivität<br />
Prognose<br />
<strong>Doppeldiagnose</strong>-Subtyp<br />
APS Supersensitivität<br />
Früher<br />
Größer<br />
Stärker<br />
Belastet<br />
Früher<br />
Randständig<br />
Schlecht<br />
Mehr<br />
Größer<br />
Ungünstig<br />
Später<br />
Kleiner<br />
Schwächer<br />
Unbelastet<br />
Später<br />
Gut<br />
Gut<br />
Weniger<br />
Kleiner<br />
Günstig<br />
*Legende: SPS= Schwere psychische Störung; SMA= Substanzstörung; APS= Antisoziale Persönlichkeitsstörung<br />
Patienten mit <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>und</strong> APS scheinen somit in der Tendenz eine im Verlauf schwerere<br />
SMA (früherer Beginn, häufigerer Drogenmissbrauch, mehr Behandlungsepisoden <strong>und</strong> höhere Raten<br />
an Gewaltereignissen aufzuweisen. Interventionen müssten hier eine aufsuchende Strategie <strong>und</strong><br />
dichtes Monitoring beinhalten. Für Patienten mit Supersensitivität scheinen psychoedukative<br />
Methoden geeignet sein, mit Fokus auf Information über ihre gesteigerte Sensitivität bezüglich Drogen<br />
<strong>und</strong> Implementierung von Alternativen zum Substanzmittelabusus. Von klinischer Bedeutung ist auch<br />
das Modell der Dysphorie-Verringerung <strong>und</strong> das iatrogene Vulnerabilitätsmodell, da es die<br />
Notwendigkeit einer adäquaten Medikation dieser Patientengruppe unterstreicht.<br />
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Diagnostik der Komorbidität<br />
Einführung<br />
Die Erfassung der Komorbidität von <strong>Sucht</strong>mittelkonsum <strong>und</strong> Schizophrenie ist besonders wichtig, da<br />
diese Patienten aufgr<strong>und</strong> kognitiver Beeinträchtigungen oder aus mangelnder Einsicht bezüglich des<br />
Zusammenhangs zwischen psychischen Beschwerden <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>mittelkonsum, die Folgen ihres<br />
Substankonsums nicht klar einschätzen können. Darüber hinaus reagiert diese Patientengruppe<br />
stärker bzw. sensibler auf psychotrophe Substanzen (z.B. Rezidiv der <strong>Psychose</strong>) <strong>und</strong> auch<br />
verhältnismäßig kleine Mengen führen zu negativen Therapieergebnissen (z.B. mangelnde<br />
Medikamenten-Compliance, Behandlungsabbruch). Des Weiteren ist die Diagnostik der Komorbidität<br />
eine wesentliche Voraussetzung für die adäquate <strong>und</strong> simultane Behandlung beider Störungsbilder,<br />
unter besonderer Berücksichtigung der Interaktionen zwischen <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>mittelkonsum.<br />
Allerdings: Trotz hoher Prävalenz von psychischer Störung <strong>und</strong> Substanzmissbrauch, werden in<br />
psychiatrischen Institutionen substanzbezogene Störungen oft übersehen bzw. unterdiagnostiziert.<br />
Gr<strong>und</strong>: Die negativen Konsequenzen des <strong>Sucht</strong>mittelkonsums sind verdeckt durch störungsbedingte<br />
multiple psychosoziale Dysfunktionen, oder kognitive <strong>und</strong> emotionale Effekte des Konsums (z.B.<br />
Depression, Angst oder Halluzinationen) werden fälschlicherweise der <strong>Psychose</strong> zugeschrieben.<br />
Diagnostische Kriterien<br />
Um eine Substanzabhängigkeit zu diagnostizieren, müssen mindestens drei der folgenden Kriterien<br />
innerhalb eines Zeitrahmens von einem Jahr auftreten:<br />
- Konsum von größeren Mengen oder über längere Zeit als beabsichtigt<br />
- Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Substanzkonsum zu verringern oder zu<br />
kontrollieren<br />
- Großer Zeitbedarf für Aktivitäten im Zusammenhang mit Substanzkonsum<br />
- Vernachlässigung wichtiger sozialer, beruflicher oder Freizeitaktivitäten<br />
- Fortgesetzter Substanzkonsum trotz Kenntnis von dessen negativen körperlichen oder<br />
psychischen Folgen.<br />
Substanzmissbrauch liegt dann vor, wenn der Patient durch den Substanzkonsum wiederholt <strong>und</strong><br />
deutlich soziale Probleme bekommt, wichtigen sozialen Verpflichtungen nicht nachkommt, sich<br />
körperlich gefährdet oder mit dem Gesetz in Konflikt kommt.<br />
Differentialdiagnostische Kriterien<br />
Um eine Komorbidität von <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>mittelabusus zu diagnostizieren, muss die vorliegende<br />
psychische Störung substanzunabhängig sein. Von einer substanzinduzierten psychotischen<br />
Störung ist auszugehen, wenn die psychotischen Symptome auf direkte körperliche Wirkung der<br />
konsumierten Substanz zurückzuführen sind. Die psychotische Symptome können bis zu einem Monat<br />
nach Absetzen der Substanz anhalten.<br />
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Hinweise auf eine substanzinduzierte Genese psychotischer Episoden sind atypische Merkmale (z.B.<br />
Erstmanifestation psychotischer Symptome nach dem 35. LJ oder das Überwiegen nicht akustischer<br />
Halluzinationen) oder ausgeprägte Halluzinationen).<br />
Erfassung der Komorbidität<br />
1. Screening<br />
Das Screening dient zur Identifikation von Patienten mit <strong>Doppeldiagnose</strong>. Deshalb sollte die Frage<br />
nach aktuellem <strong>und</strong> vorangegangenem Drogenkonsum bei jeder psychotischen Symptomatik erörtert<br />
werden. Dafür ist es sinnvoll, selbstanamnestische Angaben mit fremdanamnestischen Angaben <strong>und</strong><br />
Laboruntersuchungen zu kombinieren. Prinzipiell besteht bei Patienten die Tendenz, eher<br />
vergangenen wie aktuellen <strong>Sucht</strong>mittelkonsum zu berichten. Generell kritisch sind Selbstangaben in<br />
akuten Krisen oder bei Einweisung in eine Klinik zu betrachten, wohingegen die Aussagen ambulanter<br />
Patienten in einem hohen Prozentsatz mit den werten in der Urinprobe übereinstimmt. Zu bedenken<br />
ist, dass zuverlässige Angaben sich auf die „Mitarbeit“ des Patienten stützen. Das legt den Fokus im<br />
Screening-Prozess auf die Herstellung eines guten Rapports, die vor einer nicht wertenden <strong>und</strong><br />
Unterstützung anbietenden Haltung des Untersuchers geprägt ist.<br />
2. Diagnostische Phase<br />
Nach einem positiven Screening sollen genauere Informationen zum Substanzkonsum, zur<br />
psychotischen Symptomatik <strong>und</strong> zur Interaktion zwischen diesen beiden Bereichen erhoben werden.<br />
Auch soll Konsummuster, Menge <strong>und</strong> „Wirkung“ der konsumierten Substanz(en) bestimmt, deren<br />
vorausgehenden Bedingungen (z.B. „Frühwarnzeichen“) <strong>und</strong> Konsequenzen (kurzfristig – langfristig;<br />
emotional – kognitiv – physiologisch – sozial) erfasst werden. Genauso wichtig ist im Sinne einer<br />
Lösungs- bzw. Ressourcenorientierung, nach Anzahl, zeitlicher Dauer <strong>und</strong> Bedingungen für<br />
abstinente Phasen zu fragen.<br />
3. Behandlungsplanung<br />
Nach Rosenthal <strong>und</strong> Westreich (1999) sind die Patienten mit Schizophrenie <strong>und</strong> Substankonsum<br />
folgenden Kategorien zuzuordnen:<br />
Typ I: Schwere Substanzstörung mit hoher psychopathologischer Belastung<br />
Für Patienten mit schizophrener <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> meist Polytoxikomanie, die überwiegend auch ein<br />
niedriges psychosoziales Funktionsniveau aufweisen. Diese Patienten benötigen ein spezialisiertes<br />
stationäres Programm für Komorbidität, mit Fokus auf Entgiftung, Motivationsarbeit <strong>und</strong> Stabilisierung.<br />
Die Therapieziele orientieren sich primär an Schadensbegrenzung. Zur weiteren Unterstützung des<br />
Patienten sollte das soziale Umfeld auf jeden fall in die Behandlung miteinbezogen <strong>und</strong><br />
psychoedukativ bzw. psychotherapeutisch betreut werden.<br />
Typ II: leichte Substanzstörung mit hoher psychopathologischer Belastung<br />
Diese Patienten lassen sich charakterisieren durch das Vorkommen einer schizophrenen <strong>Psychose</strong><br />
<strong>und</strong> einem Abusus bzw. gelegentlichen Konsum psychotropher Substanzen. In der Regel verstärkt<br />
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sich hier der Substanzkonsum bei Exacerbation der psychischen Symptomatik <strong>und</strong> viceversa verstärkt<br />
sich die psychische Symptomatik durch den Substanzkonsum. Diese Patienten benötigen eine<br />
stationäre Krisenintervention <strong>und</strong> anschließend bzw. in stabileren Phasen, eine strukturierte<br />
unterstützende ambulante Behandlung in einem spezialisierten tagesklinischem Setting. Fokus der<br />
Behandlung sollte dabei u.a. auf psychoedukative Strategien, Medikamentenmanagement, Aufbau<br />
alternativer Verhaltensweisen, <strong>Sucht</strong>beratung <strong>und</strong> Rückfallprävention liegen.<br />
Prinzipiell sollte für jeden Patienten ein individuelles Störungs- <strong>und</strong> Behandlungsmodell erstellt<br />
werden, unter Berücksichtigung der Biographie, der aktuellen Lebenssituation, des familiären <strong>und</strong><br />
sozialen Umfeld, sowie seiner Probleme <strong>und</strong> Ressourcen. Des Weiteren sollte der Ablauf der<br />
Intervention von der aktuellen Veränderungsphase des Patienten bestimmt werden.<br />
Weiterführende Literatur<br />
Therapiemanuale<br />
D’Amelio R, Behrendt B, Wobrock T (2006) Psychoedukation Schizophrenie <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>. Manual<br />
zur Leitung von Patienten- <strong>und</strong> Angehörigengruppen. München: Urban & Fischer (ISBN: 3-437-<br />
22756-4<br />
Gouzolis-Mayfrank E (2003) Komorbidität <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>. Von den Gr<strong>und</strong>lagen zur Praxis.<br />
Darmstadt: Steinkoff<br />
Roberts LJ, Shaner A, Eckman TA (Eds.) (1999) Overcoming Addictions. Skill Training for People<br />
with Schizophrenia. New-York, USA: W.W. Norton & Company<br />
Übersichtsbücher<br />
Graham HL, Copello A, Birchwood MJ, Mueser KT (Eds.) (2003) Substance Misuse in Psychosis.<br />
Approaches to Treatment and Service Delivery. West Sussex, England: Wiley<br />
Moggi F (Hrsg.) (2002) <strong>Doppeldiagnose</strong>n. Komorbidität psychischer Störungen <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>. Bern:<br />
Huber<br />
Moggi F & Donati R (Hrsg.) (2004) Psychische Störungen <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>: <strong>Doppeldiagnose</strong>n.<br />
Göttingen: Hogrefe<br />
Rosenthal RN, Westreich L (1999) Treatment of persons with dual diagnosis of substance use<br />
disorders and others psychological problems. In: McCrady BS & Epstein EE (Eds.) Addictions. A<br />
comprehensive Guidebook. New-York: Oxford University Press, 439-476<br />
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Psychoedukation, Rückfallmanagement <strong>und</strong> Rückfallphrophylaxe<br />
bei Patienten mit der <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>:<br />
- Das GOAL-Programm (Ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ohne Abhängigkeit Leben) -<br />
(► Therapiemanual: D’Amelio R, Behrendt B, Wobrock T (2006) Psychoedukation<br />
Schizophrenie <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>. Manual zur Leitung von Patienten- <strong>und</strong><br />
Angehörigengruppen. München: Urban & Fischer, Reihe: Im Dialog)<br />
Zielgruppe<br />
Das Programm: „Ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ohne Abhängigkeit Leben“ wendet sich an Patienten mit einer<br />
<strong>Psychose</strong> aus dem schizophrenen Formenkreis mit zusätzlichem Drogenkonsum <strong>und</strong> ist ein<br />
psychoedukativ-psychotherapeutisches Behandlungsprogramm zur Rückfallphrophylaxe <strong>und</strong><br />
Rückfallmanagement.<br />
Die Patienten sollten möglichst die „Warnsignalgruppe“ (→ psychoedukative Gruppe bezüglich der<br />
schizophrenen Symptomatik) abgeschlossen haben. Des Weiteren sollten keine akuten<br />
Krankheitssymptome der <strong>Psychose</strong> mehr im Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />
Indikation Patienten mit der <strong>Doppeldiagnose</strong> schizophrene <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong><br />
Substanzkonsum<br />
Ziele Aufklärung über die negativen Interaktionen von Drogenkonsum <strong>und</strong><br />
Verlauf der schizophrenen <strong>Psychose</strong><br />
Vermittlung von Strategien <strong>und</strong> Fertigkeiten zum<br />
Rückfallmanagement <strong>und</strong> zur Rückfallprophylaxe bezüglich der<br />
Gr<strong>und</strong>erkrankung <strong>und</strong> des Drogenkonsums<br />
Dauer 5 Wochen<br />
Setting Ambulant, teilstationär oder stationär<br />
Behandlung erfolgt in verschiedenen indikativen Gruppen (s. u.)<br />
Möglichst geschlossene Gruppe(n)<br />
Behandlungsmodule GOAL-Psychoedukation [10 Sitzungen, Frequenz 2x pro Woche]<br />
GOAL-Kreativ [5 Sitzungen, Frequenz 1x pro Woche]<br />
GOAL-Praxis [5 Sitzungen, Frequenz 1x pro Woche]<br />
Therapeutische<br />
Mitarbeiter<br />
GOAL-Sport [20 Sitzungen, Frequenz 4x pro Woche]<br />
Psychologischer Psychotherapeut<br />
Facharzt für Psychiatrie<br />
Sozialarbeiter/Sozialpädagoge<br />
Ergotherapeut<br />
Sporttherapeut<br />
Nachbetreuung Start nach Abschluss des 5-wöchigen GOAL-<br />
Behandlungsprogramms<br />
Offene Gruppe<br />
Frequenz 1x pro Woche<br />
Fortlaufender Modus<br />
Merkmale des GOAL-Behandlungsprogramms<br />
Ziele der Intervention<br />
1.) Den Patienten soll über die kurz- <strong>und</strong> langfristigen Auswirkungen des Drogenkonsums, unter<br />
besonderer Berücksichtigung der schizophrenen Gr<strong>und</strong>erkrankung, informiert werden.<br />
2.) Beim Patienten soll die Entscheidung zur Abstinenz gefestigt werden.<br />
3.) Der Patient soll lernen, rückfallgefährdende Situationen zu vermeiden.<br />
4.) Der Patient soll Strategien erwerben, rückfallgefährdende Situationen zu bewältigen.<br />
5.) Beim Patienten soll Verhalten angestoßen werden, das alternativ ist zum Drogenkonsum,<br />
ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> die Lebenszufriedenheit erhöht (z. b. Sport, Hobbies, soziale Kontakte)<br />
6.) Der Patient soll zu einer weiterführenden Behandlung der <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> der<br />
Drogenproblematik motiviert werden.<br />
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Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />
email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />
Setting <strong>und</strong> Dauer des GOAL-Programm<br />
Das GOAL-Programm dauert insgesamt 5 Wochen <strong>und</strong> ist stationsübergreifend angelegt: das<br />
bedeutet dass die Patienten im ambulanten (Institutsambulanz), stationären oder teilstationären<br />
(Übergangs- oder Tagesklinik) Rahmen am GOAL-Programm teilnehmen können.<br />
Ablauf <strong>und</strong> „Bausteine“ des GOAL-Programms<br />
Behandlungsmodul Umfang/ Frequenz Leitung/ Co-Leitung<br />
GOAL-<br />
Psychoedukation<br />
10 Sitzungen, 2x pro<br />
Woche<br />
GOAL-Praxis 5 Sitzungen, 1x pro<br />
Woche<br />
GOAL-Kreativ 5 Sitzungen, 1x pro<br />
Woche<br />
GOAL-Sport 20 Sitzungen, 4x pro<br />
Woche<br />
Leitung Psychol. Psychotherapeut oder<br />
Facharzt für Psychiatrie/ Co-Leitung<br />
Ergotherapeut, Sozialarbeiter<br />
Leitung Psychol. Psychotherapeut oder<br />
Facharzt für Psychiatrie/ Co-Leitung<br />
Sozialarbeiter, Ergotherapeut<br />
Leitung Ergotherapeut/ Co-Leitung<br />
Sozialarbeiter, Psychol. Psychotherapeut<br />
oder Facharzt für Psychiatrie<br />
Leitung Sporttherapeut/ Co-Leitung<br />
Ergotherapeut, Psychol. Psychotherapeut<br />
oder Facharzt für Psychiatrie, Sozialarbeiter<br />
Nach Abschluss des 5-wöchigen GOAL-Behandlungsprogramms<br />
GOAL-Nachsorge Fortlaufend, 1x pro<br />
Woche, offene Gruppe<br />
Leitung Psychol. Psychotherapeut<br />
Co-Leitung Ergotherapeut<br />
Co-Leitung Sozialarbeiter<br />
Die Behandlung findet in einer geschlossenen Gruppe an vier verschiedenen Tagen pro Woche<br />
(Mo, Di, Do, Fr) statt:<br />
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />
14-15 Uhr<br />
GOAL-Praxis<br />
15.15-16 Uhr<br />
GOAL-Sport<br />
14-15 Uhr<br />
GOAL-<br />
Psychoeduaktion<br />
15.15-16 Uhr<br />
GOAL-Sport<br />
Inhalt der einzelnen „Bausteine“ des GOAL-Programms<br />
14-15 Uhr<br />
GOAL-Kreativ<br />
15.15-16 Uhr<br />
GOAL-Sport<br />
14-15 Uhr<br />
GOAL-<br />
Psychoedukation<br />
15.15-16 Uhr<br />
GOAL-Sport<br />
GOAL-Psychoedukation<br />
Psychoedukative Gruppe mit Schwerpunkt auf Vermittlung von Wissen zum Zusammenhang von<br />
Suchmittelabusus <strong>und</strong> Exazerbation einer schizophrenen <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> der Vermittlung von<br />
Kompetenzen zur Rückfallverhütung <strong>und</strong> Rückfallmanagement:<br />
Sitzung 1 Was will ich hier erreichen?<br />
Sich auf Kurs bringen<br />
Sitzung2 Ich (mit <strong>und</strong> besser) Ohne<br />
Drogen<br />
Sitzung 3<br />
Wirkungen <strong>und</strong><br />
Auswirkungen von<br />
Drogenkonsum<br />
Bin ich wirklich süchtig?<br />
Kriterien für Missbrauch <strong>und</strong><br />
Abhängigkeit von Drogen<br />
Die Teilnehmer stellen sich untereinander vor <strong>und</strong><br />
besprechen ihre Therapiemotivation <strong>und</strong> individuellen<br />
Therapieziele.<br />
Besprechung der individuellen Beweggründe für den<br />
Drogenkonsum. Des Weiteren können die Teilnehmer<br />
über ihre individuellen Erfahrungen mit <strong>und</strong> von den<br />
Auswirkungen des Substanzkonsums berichten.<br />
Einführung des Konzeptes von Substanzmissbrauch als<br />
„unges<strong>und</strong>e Gewohnheit“, die wieder verlernt bzw.<br />
durch ges<strong>und</strong>heitsdienliche Alternativen ersetzt werden<br />
kann.<br />
Besprechung der Merkmale von Missbrauch <strong>und</strong><br />
Abhängigkeit von <strong>Sucht</strong>mittel. Bearbeitung von<br />
dysfunktionalen Einstellungen zum<br />
<strong>Sucht</strong>mittelgebrauch.<br />
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Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />
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email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />
Sitzung 4 Warum auch noch Öl ins<br />
Feuer gießen?<br />
Fakten zu Drogenkonsum<br />
<strong>und</strong> <strong>Psychose</strong><br />
Sitzung 5 Was mich in große Gefahr<br />
bringt!<br />
Identifikation von<br />
Hochrisiko-Situationen <strong>und</strong><br />
Alarm-Signalen<br />
Sitzung 6 Einmal schadet nicht?<br />
Schadensbegrenzung bei<br />
erneutem Drogenkonsum<br />
Sitzung 7 Zur schnellen Erinnerung!<br />
Erstellung einer<br />
persönlichen Notfallkarte<br />
<strong>und</strong> Benennung einer<br />
Vertrauensperson<br />
Sitzung 8 Alles was mir gut tut<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderliche<br />
Aktivitäten, Hobbies <strong>und</strong><br />
Vorlieben<br />
Sitzung 9 Wirklich? Kurs halten!<br />
Vermittlung relevanter Fakten zum Thema<br />
schizophrene <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> über den Zusammenhang<br />
von Drogenkonsum <strong>und</strong> (negativen) Verlauf der<br />
<strong>Psychose</strong>.<br />
Analyse von Situationen <strong>und</strong> Stimmungen, die Rückfall<br />
gefährdend sind <strong>und</strong> Entwicklung von adäquaten<br />
Bewältigungs-Maßnahmen.<br />
Identifikation von internen <strong>und</strong> externen Triggern für<br />
Drogenverlangen bzw. –Konsum <strong>und</strong> Besprechung von<br />
Möglichkeiten zur Craving-Kontrolle.<br />
Verdeutlichung des Unterschiedes zwischen einem<br />
„Ausrutscher“ <strong>und</strong> einem vollständigem Rückfall.<br />
Besprechung von Maßnahmen zur Begrenzung eines<br />
erneuten Substanzkonsums <strong>und</strong> zur schnellstmöglichen<br />
Wiederaufnahme der Behandlung.<br />
Auf der Notfallkarte, die als Erinnerungshilfe dient,<br />
werden - kurz <strong>und</strong> prägnant - die individuellen<br />
Maßnahmen zur Begrenzung bzw. Bewältigung von<br />
Rückfallgefährdenden Momenten notiert. Der Patient<br />
kann eine Person in seinem persönlichen Umfeld<br />
benennen, die keine Drogen konsumiert <strong>und</strong> sein<br />
Vertrauen genießt, so dass er relevante Themen mit ihr<br />
besprechen kann. Im Krisenfall (bezüglich der<br />
<strong>Psychose</strong> <strong>und</strong>/ oder des Drogenkonsums) soll sie den<br />
Patienten dazu bewegen bzw. darin unterstützen,<br />
schnellstmöglich therapeutische Hilfe in Anspruch zu<br />
nehmen.<br />
Es werden ges<strong>und</strong>heitsdienliche Aktivitäten <strong>und</strong><br />
Erlebnisse besprochen, die dysphorische<br />
Gefühlszustände verringern <strong>und</strong> Spaß <strong>und</strong> Genuss<br />
machen.<br />
Mittels Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> anhand einer PLUS -<br />
MINUS Liste werden Nachteile des Drogenkonsums<br />
<strong>und</strong> Vorteile für ein dauerhaftes Leben ohne Drogen<br />
Abstinenz lohnt sich<br />
erarbeitet.<br />
Sitzung 10 Beste Wünsche fürs Leben Die Teilnehmer sollen sich in dieser letzten Sitzung von<br />
den anderen Gruppenmitgliedern verabschieden <strong>und</strong><br />
Ausklang <strong>und</strong><br />
diesen (<strong>und</strong> sich selbst) ihre „besten Wünsche“ für eine<br />
Verabschiedung<br />
drogenfreie Zukunft auszusprechen.<br />
Überblick über die Inhalte der einzelnen Sitzungen von GOAL-Psychoedukation<br />
GOAL-Praxis<br />
Anhand von geschilderten Erlebnissen der Patienten werden im Rollenspiel Fertigkeiten, Strategien<br />
<strong>und</strong> Verhaltensweisen geübt, die zur Rückfallprävention bzw. Schadensbegrenzung bei erneutem<br />
Substanzmissbrauch <strong>und</strong> zur Gestaltung von sozialen Kontakten dienlich sind.<br />
St<strong>und</strong>e 1: Angebotene Drogen ablehnen<br />
St<strong>und</strong>e 2: Dem Therapeuten eine Abstinenzverletzung mitteilen<br />
St<strong>und</strong>e 3: Neuen Bekannten mitteilen, dass man Drogen genommen hat <strong>und</strong> nun „clean“ bleiben<br />
möchte<br />
St<strong>und</strong>e 4: Mit dem Arzt Wirkung <strong>und</strong> Nebenwirkungen der Medikation kritisch besprechen, mit<br />
dem Ziel diese zu optimieren<br />
St<strong>und</strong>e 5: Lob <strong>und</strong> Kritik äußern <strong>und</strong> entgegen nehmen<br />
Überblick über die Inhalte der einzelnen Sitzungen von GOAL-Praxis<br />
10
Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />
Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />
email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />
GOAL-Kreativ<br />
In dieser Gruppe wird das Thema: „Leben mit <strong>und</strong> (besser) ohne Drogen“ mit kreativen <strong>und</strong><br />
gestalterischen Mitteln bearbeitet.<br />
St<strong>und</strong>e 1: "Alles ver-rückt hier - mein Erleben (in) der <strong>Psychose</strong>"<br />
St<strong>und</strong>e 2: „Ich mit <strong>und</strong> ohne Drogen“<br />
St<strong>und</strong>e 3: „Alles was mir gefährlich werden kann“<br />
St<strong>und</strong>e 4: „Warum es mir Wert ist, clean zu bleiben“<br />
St<strong>und</strong>e 5: "So möchte ich gerne einmal leben - heute baue ich mein eigenes Haus"<br />
Überblick über die Inhalte der einzelnen Sitzungen von GOAL-Kreativ<br />
GOAL-Sport<br />
In dieser Gruppe soll mittels sportlicher Betätigung (Ausdauer, Krafttraining) eine Steigerung der<br />
körperlichen Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> der sensomotorischen Koordination erreicht werden. Darüber<br />
hinaus sollen bei den Patienten Selbstwirksamkeitserwartung, Leistungsbereitschaft <strong>und</strong><br />
Durchhaltevermögen verbessert werden.<br />
Psychoedukation für Angehörige im Rahmen des GOAL-Behandlungsprogramms<br />
Die Angehörigen von Patienten mit <strong>Doppeldiagnose</strong> benötigen ebenfalls wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte<br />
Informationen, über Ursachen, Auswirkungen <strong>und</strong> Behandlungsmöglichkeiten der psychotischen<br />
Gr<strong>und</strong>erkrankung <strong>und</strong> des Drogenkonsums. Darüber hinaus bedürfen die Angehörigen auch<br />
emotionaler Unterstützung bei der Bewältigung der psychosozialen Folgen der Erkrankung(en) ihres<br />
Familienmitgliedes. Des Weiteren können Angehörige als wertvolle „Co-Therapeuten“ im Rahmen<br />
einer Langzeitstabilisierung des Patienten wirken. Da sich die GOAL-Angehörigengruppe auf die<br />
<strong>Doppeldiagnose</strong>-Problematik konzentriert, sollten die Angehörigen nach Möglichkeit zuvor eine auf die<br />
schizophrene <strong>Psychose</strong> zentrierte psychoedukative Intervention besucht haben (z.B. Behrendt 2004).<br />
Im Rahmen des GOAL-Behandlungsprogramms wird den Angehörigen eine Betreuung im<br />
Gruppensetting angeboten. Die 9 Sitzungen der GOAL-Angehörigengruppe sind inhaltlich<br />
folgendermaßen aufgebaut:<br />
Sitzung 1 Begrüßung <strong>und</strong> Einführung Vorstellung der Gruppenleiter <strong>und</strong> Teilnehmer,<br />
Klärung der Erwartungen <strong>und</strong> Wünsche,<br />
Darstellung des Organisatorischen (Zeitplan,<br />
generelles Vorgehen)<br />
Sitzung 2 Gr<strong>und</strong>legendes zur <strong>Psychose</strong> Darstellung des <strong>Psychose</strong>- <strong>und</strong> Schizophrenie<br />
Begriffes; Klärung der Ätiologie von <strong>Psychose</strong>n<br />
(Umwelt <strong>und</strong> Vererbung) <strong>und</strong> des Verlaufes der<br />
Erkrankung; Erläuterung der medikamentösen <strong>und</strong><br />
psychosozialen Behandlungsmöglichkeiten einer<br />
Sitzung 3 Gr<strong>und</strong>legendes zur <strong>Sucht</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Sucht</strong>mittel<br />
Sitzung 4 Fakten zur Interaktion von<br />
Drogenkonsum <strong>und</strong> <strong>Psychose</strong><br />
Sitzung 5 Sinnvolle Maßnahmen bei<br />
Rezidiven der <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong><br />
Rückfall bezüglich des<br />
<strong>Sucht</strong>mittelkonsum<br />
Sitzung 6 Auch mal an sich denken <strong>und</strong><br />
sich etwas GUTES tun<br />
Sitzung 7 Weiterführende Hilfen <strong>und</strong><br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
<strong>Psychose</strong>.<br />
Darstellen der Kriterien für den Missbrauch <strong>und</strong> der<br />
Abhängigkeit von <strong>Sucht</strong>mittel; Erläuterung der<br />
psychotrophen <strong>und</strong> somatischen Wirkung <strong>und</strong><br />
Auswirkung von verschiedenen Suchstoffen;<br />
Darstellung der negativen Auswirkung von<br />
Drogenkonsum auf den Verlauf der <strong>Psychose</strong>.<br />
Klärung der Rolle der Angehörigen <strong>und</strong><br />
Erläuterung von sinnvollen „Notfallmaßnahmen“<br />
bzw. eines Krisenplans bei psychotischen<br />
Rezidiven <strong>und</strong> bei Drogen bedingten Rezidiven;<br />
Darstellen der Funktion einer Vertrauensperson.<br />
Was können die Angehörigen zu ihrer eigenen<br />
Ges<strong>und</strong>heitserhaltung bzw. Stabilität beitragen?<br />
Funktionaler Umgang mit Schuld- <strong>und</strong><br />
Schamgefühlen.<br />
Es werden regionale Hilfsangebote <strong>und</strong><br />
Unterstützungsmöglichkeiten für Patienten <strong>und</strong><br />
deren Angehörige dargestellt.<br />
11
Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />
Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />
email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />
Sitzung 8 Klärung offener Fragen <strong>und</strong><br />
Abschluss<br />
Besprechung offen gebliebener Fragen; Hinweis<br />
auf weiterführende Literatur; Rückmelder<strong>und</strong>e.<br />
[Sitzung 9] Nachtreffen Die Angehörigen berichten über Vorkommnisse<br />
<strong>und</strong> ihre Befindlichkeit seit dem Abschluss der<br />
Gruppe.<br />
Überblick über die Inhalte der einzelnen Sitzungen der GOAL-Angehörigengruppe<br />
In der folgenden Tabelle ist das GOAL-Behandlungsprogramm zusammenhängend in der ► 5-<br />
Wochen-Übersicht dargestellt:<br />
MONTAG<br />
GOAL-<br />
Psychoedukation<br />
(1) Was will ich<br />
hier erreichen? -<br />
Sich auf Kurs<br />
bringen<br />
(3) Bin ich wirklich<br />
süchtig?<br />
- Kriterien für<br />
Missbrauch <strong>und</strong><br />
Abhängigkeit von<br />
Drogen<br />
(5) Was mich in<br />
große Gefahr<br />
bringt! -<br />
Identifikation von<br />
Hochrisiko-<br />
Situationen <strong>und</strong><br />
Alarm-Signalen<br />
(7) Zur schnellen<br />
Erinnerung! -<br />
Erstellung einer<br />
persönlichen<br />
Notfallkarte <strong>und</strong><br />
Benennung einer<br />
Vertrauensperson<br />
(9) Wirklich? Kurs<br />
halten! -<br />
Abstinenz lohnt<br />
sich<br />
DIENSTAG MITTWOCH DONNERSTAG FREITAG<br />
GOAL-<br />
Praxis<br />
(1) Angebotene<br />
Drogen ablehnen<br />
(2) Dem<br />
Therapeuten eine<br />
Abstinenzverletzung<br />
mitteilen<br />
(3) Neuen Bekannten<br />
mitteilen, dass man<br />
Drogen genommen hat<br />
<strong>und</strong> nun „clean“ bleiben<br />
möchte<br />
(4) Mit dem Arzt<br />
Wirkung <strong>und</strong><br />
Nebenwirkungen<br />
der Medikation<br />
kritisch besprechen,<br />
mit dem Ziel diese<br />
zu optimieren<br />
(5) Lob <strong>und</strong> Kritik<br />
äußern <strong>und</strong><br />
entgegen nehmen<br />
WOCHE 1<br />
WOCHE 2<br />
WOCHE 3<br />
WOCHE 4<br />
WOCHE 5<br />
GOAL-<br />
Kreativ<br />
(1) Alles verrückt<br />
hier –<br />
mein Erleben in<br />
der <strong>Psychose</strong><br />
(2) Ich MIT <strong>und</strong><br />
OHNE Drogen<br />
(3) Alles was<br />
mir gefährlich<br />
werden kann<br />
(4) Warum<br />
es mir Wert<br />
ist, clean zu<br />
bleiben<br />
(5) So möchte<br />
ich gerne<br />
einmal leben -<br />
heute baue ich<br />
mein eigenes<br />
Haus<br />
GOAL-<br />
Psychoedukation<br />
(2) Ich (mit <strong>und</strong><br />
besser) Ohne Drogen -<br />
Wirkungen <strong>und</strong><br />
Auswirkungen von<br />
Drogenkonsum<br />
(4) Warum auch noch<br />
Öl ins Feuer gießen?<br />
Fakten zu<br />
Drogenkonsum <strong>und</strong><br />
<strong>Psychose</strong><br />
(6) Einmal schadet<br />
nicht? -<br />
Schadensbegrenzung<br />
bei erneutem<br />
Drogenkonsum<br />
(8) Alles was mir gut<br />
tut -<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderliche<br />
Aktivitäten, Hobbies<br />
<strong>und</strong> Vorlieben<br />
(10) Beste Wünsche<br />
fürs Leben - Ausklang<br />
<strong>und</strong> Verabschiedung<br />
Auf den folgenden Seiten: finden sich eine Auswahl an ► Arbeitsmaterialien (Handouts) aus dem<br />
Therapiemanual: D’Amelio R, Behrendt B, Wobrock T (2006) Psychoedukation Schizophrenie <strong>und</strong><br />
12
Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />
Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />
email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />
<strong>Sucht</strong>. Manual zur Leitung von Patienten- <strong>und</strong> Angehörigengruppen. München: Urban & Fischer<br />
(ISBN: 3-437-22756-4)<br />
13
Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />
Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />
email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />
GOAL – Ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ohne Abhängigkeit Leben<br />
Psychoedukation bei <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong><br />
Warum auch noch Öl ins Feuer gießen?<br />
Der Begriff „<strong>Psychose</strong>“ bezeichnet eine psychische Erkrankung, bei der es zu Veränderungen im:<br />
Denken – Empfinden – Wahrnehmen <strong>und</strong> Erleben kommt. Dadurch kann der Bezug zur Realität<br />
vorübergehend oder zeitweise verloren gehen. Typische Krankheitszeichen einer <strong>Psychose</strong> sind<br />
zum Beispiel:<br />
Die ansonsten vertraute Umwelt wird verändert oder fremd wahrgenommen<br />
Man bezieht Ereignisse in der Umgebung auf sich<br />
Man fühlt sich beobachtet oder verfolgt<br />
Man hört oder sieht etwas, was alle anderen nicht wahrnehmen.<br />
Die Ursachen einer <strong>Psychose</strong> sind bislang nicht eindeutig zu bestimmen. Verantwortlich dafür können<br />
► erbliche Faktoren, ► ungünstige Lebens- <strong>und</strong> Umweltbedingungen sein, wie auch ► komplizierte<br />
Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren sein. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer<br />
Vulnerabilität, d.h. einer gewissen Veranlagung oder Empfindlichkeit zur Entwicklung einer<br />
<strong>Psychose</strong>. Das bedeutet noch lange nicht, dass eine <strong>Psychose</strong> bei vorliegender Vulnerabilität oder<br />
Veranlagung auch ausbrechen muss. Zum Ausbruch einer <strong>Psychose</strong> kommt es oft dann, wenn die<br />
eigenen Bewältigungsstrategien (z.B. bei Stress oder anderen Lebensbelastungen) nicht ausreichen,<br />
unangemessen sind oder zu spät eingesetzt werden.<br />
Darüber hinaus ist zu betonen, dass der Konsum von Drogen oder Alkohol ein wesentlicher<br />
Risikofaktor für das Erstauftreten <strong>und</strong> der Wiedererkrankung an einer <strong>Psychose</strong> darstellt. Bei einer<br />
entsprechenden Vulnerabilität ist das so, als würde man noch zusätzlich ► Öl ins Feuer gießen <strong>und</strong><br />
damit das Feuer noch zusätzlich „anheizen“.<br />
Viele <strong>Sucht</strong>mittel führen direkt zu einem Ausbruch der <strong>Psychose</strong>, da sie ► den Hirnstoffwechsel<br />
negativ verändern. Darüber hinaus führen viele <strong>Sucht</strong>mittel auch indirekt zu einem Ausbruch der<br />
<strong>Psychose</strong>, weil sie ► die Schutzwirkung von Medikamenten herabsetzen oder einen dazu bringen,<br />
diese ► schützenden Medikamente nur noch unregelmäßig bzw. gar nicht mehr einzunehmen.<br />
Des Weiteren führt fortgesetzter Konsum von Drogen- <strong>und</strong> Alkohol mittel- bis langfristig zu<br />
schwerwiegenden körperlichen (► z.B. Schädigung des Gehirns, der Leber, der Schleimhäute) <strong>und</strong><br />
psychischen (► z.B. Schwierigkeiten sich zu konzentrieren <strong>und</strong> sich etwas zu merken)<br />
Folgeschäden. Dadurch können wichtige Lebensziele in Ausbildung, Beruf <strong>und</strong> Partnerschaft nicht<br />
erreicht werden.<br />
Weiter Drogen nehmen?<br />
Psychoedukation bei <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>: 4. Sitzung / Handout 4.1<br />
Abstinent leben?<br />
14