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Versuch 8: Thyristor

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3.3.3 Zündung ohne Steuerstrom (ISt = 0)<br />

Kommt die <strong>Thyristor</strong>spannung im Blockierbetrieb in die Nähe des Diodendurchbruchs,<br />

erreicht der Sperrstrom die Größenordnung von einigen mA. Er ersetzt den nicht<br />

vorhandenen Steuerstrom (siehe Summationspunkt in Abbildung 5) und lässt die<br />

Stromverstärkungsfaktoren αnpn und αpnp anwachsen (Abbildung 6), bis der <strong>Thyristor</strong><br />

zündet. Diese Art der Zündung nennt man „über Kopf zünden“; großflächige<br />

<strong>Thyristor</strong>en werden dadurch leicht zerstört (inhomogene Stromverteilung). Die für<br />

diesen Zündvorgang nötige Spannung heißt Nullkippspannung UBT0 .<br />

3.3.4 Zündung durch den Steuerstrom<br />

Die Zündung des <strong>Thyristor</strong>s wird bei beliebig kleinen Sperrströmen möglich, wenn ein<br />

Steuerstrom eingespeist und dadurch die Summe der Stromverstärkungen<br />

αnpn + αpnp ≥ 1<br />

wird.<br />

Aus Gleichung 1 erkennt man, dass sich für gleich große Anodenströme I beim<br />

Fließen eines Steuerstromes kleinere Sperrströme ergeben. Daraus folgt, dass die positiven<br />

Sperrkennlinien für Ist > 0 innerhalb der Kennlinie für Ist = 0 liegen. Die höchste<br />

Spannung jeder Schaltkennlinie heißt Kippspannung UBT, der zugehörige Strom<br />

Kippstrom. Der Übergang von der Durchlasskennlinie in die Kennlinie mit negativem<br />

differentiellem Widerstand ist durch den Haltestrom IH und die Haltespannung UH<br />

charakterisiert (Abbildung 2).<br />

Die zur Zündung des <strong>Thyristor</strong>s nötigen Ladungsträger können durch Strahlung<br />

(Licht) erzeugt werden. Optische zündbare <strong>Thyristor</strong>en bieten große Vorteile, da Zündübertrager<br />

durch Lichtleiter ersetzt werden können. Dies bedeutet eine galvanische<br />

Trennung von Last- und Steuerkreis, welche Störeinkopplungen eliminiert. Die Lichterzeugung<br />

kann durch Lumineszenzdioden realisiert werden.<br />

3.4 Löschen des <strong>Thyristor</strong>s<br />

Der Anodenstrom eines gezündeten <strong>Thyristor</strong>s bleibt auch ohne Steuerstrom bestehen,<br />

solange ihn die äußere Beschaltung liefert. Für den Übergang von der Fluss- in<br />

die Blockierkennlinie ist Voraussetzung, dass die mittlere, überschwemmte sn-sp-Zone<br />

frei von Ladungsträgern wird. Dies ist der Fall, wenn der Anodenstrom auf einen<br />

kleineren Wert als der Haltestrom absinkt, sodass die Ladungsträger in den Basiszonen<br />

rekombinieren oder wenn durch Umpolen der Anodenspannung die Ladungsträger<br />

sehr schnell abgesaugt werden.<br />

Eine weitere Möglichkeit wäre das Löschen durch einen negativen Steuerstrom. Dies<br />

wurde in sogenannten GTOs (GateTurnOff <strong>Thyristor</strong>en) realisiert. Grenzen sind diesem<br />

Verfahren wegen der hohen thermischen Belastung der <strong>Thyristor</strong>en durch sehr<br />

hohe negative Steuerströme beim Löschen gesetzt (etwa 30-50% des Anodenstromes).<br />

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