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Zweigstelle Regensburg:<br />
Außergewöhnliche Projekte<br />
1. Brigade Complex-Chapel, Truppenübungsplatz Grafenwöhr<br />
Aktuell im Bau ist die von der <strong>LGA</strong> Regensburg auf<br />
Standsicherheit geprüfte Kirche in Netzaberg bei Grafenwöhr.<br />
Bauherr des anspruchsvollen Gebäudes ist die Bundesrepublik<br />
Deutschland im Auftrag der United States Army Garnison<br />
Grafenwöhr. Das ungewöhnliche Objekt besteht aus zwei<br />
Hauptkirchenbereichen, welche von Klassenzimmern, die für<br />
religiöse Bildung gedacht sind, umgeben sind.<br />
Das Gebäude wird als Militärkirche geweiht, soll aber für<br />
Gottesdienste aller Religionen offen sein, dass heisst neben<br />
Protestanten und Katholiken kann die Kirche zum Beispiel<br />
auch von jüdischen, islamischen und orthodoxen Glaubensrichtungen<br />
genutzt werden. Der Gebäudekomplex soll auch<br />
als religiöses Bildungszentrum für alle Religionsrichtungen<br />
zugänglich sein. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden,<br />
muss das Gebäude eine sakrale Präsenz aufweisen, ohne<br />
jedoch eine eindeutige Religionsrichtung darzustellen.<br />
Gelöst wurde das Problem von den Architekten Brückner &<br />
8 impulse 1/2012 | <strong>LGA</strong> Zweigstelle Regensburg<br />
Brückner durch eine großzügige S-förmig schwingende Konstruktion,<br />
die in einer Art Turm gipfelt. Die Innenräume der<br />
beiden Kirchen sind mit zahlreichen weitenspannenden Bogenkonstruktionen<br />
gestaltet. Sie geben der Kirche ein neutrales,<br />
jedoch auch sakrales Ambiente mit einer guten Akustik.<br />
Daten zur Kirche<br />
Max. Länge: 74 m<br />
Max. Breite: 43 m<br />
Max. Höhe: 52,5 m<br />
Bauart: Stahlbeton(-rahmen)konstruktion,<br />
Dach mit Holzpfetten,<br />
innen Stahlbauweise<br />
Sitzplätze: 600<br />
Architekten: Brückner & Brückner<br />
Veitshöchheimer Str. 1<br />
97080 Würzburg<br />
www.architektenbrueckner.de
impulse 1/2012 | <strong>LGA</strong> Zweigstelle Regensburg<br />
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2. Heusterzbrücke über der Waldnaab<br />
Eine ebenfalls ungewöhnliche Standsicherheitsprüfung hatte<br />
die <strong>LGA</strong> Regensburg im Jahr 2010 zu bearbeiten: die Heusterzbrücke.<br />
Die Fußgänger- und Radwegbrücke wurde im Rahmen<br />
des Naturschutzgroßprojektes Waldnaabauen im Auftrag des<br />
Landkreises Tirschenreuth neu errichtet. Sie verbindet zwei<br />
bestehende Wanderwege innerhalb des Talraumes miteinander.<br />
Die vierfeldrige Brücke ist im Grundriß leicht S-förmig ge-<br />
schwungen. Gestalterisch spielt sie mit der Wellenform des<br />
Wassers und den Formen der Natur. Aufgrund ihrer besonders<br />
harmonischen und attraktiven Architektur wurden die<br />
Brücke und die Entwurfsverfasser, Architekturbüro Brückner<br />
& Brückner, Tirschenreuth, mit dem Architekturpreis „artouro“<br />
ausgezeichnet. Im November 2011 wurde dieser Preis<br />
erstmalig vom Bayerischen Wirtschaftsministerium und der<br />
Bayerischen Architektenkammer für Bauten mit besonderer<br />
architektonischer Qualität verliehen.<br />
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Rund 180 000 Euro hat die kunstvolle Verbindung vom Vizinalbahnradweg<br />
in Richtung Hohenwald gekostet, von denen<br />
das Bundesamt für Naturschutz (75 Prozent) sowie der Freistaat<br />
(15 Prozent) den Hauptteil der Kosten getragen haben.<br />
Architekt Peter Brückner, selbst großer Freund der Waldnaabauen,<br />
sieht in seiner Planung eine Anlehnung an die natürlichen<br />
Mäander des Flusslaufs. „Wie die sanften Ränder des<br />
Flusslaufes schwingt sich der Brückenkörper über die Waldnaab.“<br />
Die 194 Rahmen der Konstruktion bieten verschiedenste<br />
Ausblicke in die Landschaft. Dabei kann das Bauwerk<br />
auch wie eine Art Raum unter freiem Himmel empfunden<br />
werden. „Das Überbrücken wird zu einem besonderen Erlebnis“,<br />
versicherte der Architekt.
Daten zur Brücke<br />
Bogenlängen-Stützweiten:<br />
8,40 m, 13,50 m, 13,40 m und 8,80 m<br />
Lichtraummaße Querrahmen in Breite und Höhe:<br />
2,00 m x 2,70 m<br />
Statisch tragende Struktur:<br />
Doppellängsträger, Zusatzmittelträger mit<br />
Quertraversen in den Auflagerbereichen,<br />
Auflagertraversen und Querrahmen aus<br />
Rechteck-Stahlprofilen.<br />
Gründung:<br />
Stahlbetonträger auf duktilen<br />
Gußeisen-Rammpfählen<br />
Info:<br />
www.architektenbrueckner.de<br />
Ausführende Firmen<br />
Architekt:<br />
Architekturbüro Brückner & Brückner<br />
Franz-Böhm-Gasse 2<br />
95643 Tirschenreuth<br />
www.architektenbrueckner.de<br />
Stahlbau:<br />
W. Markgraf GmbH & Co. KG Bauunternehmung<br />
Wilh.-Markgraf-Str. 7<br />
95505 Immenreuth<br />
Fundamentarbeiten:<br />
HSG ZANDER FS GmbH<br />
Niederlassung Grafenwöhr<br />
Am neuen Weg 33<br />
92655 Grafenwöhr<br />
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3. Regensburger Domorgel<br />
Montagegerüst bis 30 Meter Höhe Blick von oben während des Einbaus einer Orgelpfeife<br />
Erstmals in seiner über 700-jährigen Geschichte hat der Dom<br />
St. Peter in Regensburg eine Hauptorgel erhalten. Die Firma<br />
Rieger Orgelbau aus Vorarlberg erbaute 2009 diese Orgel mit<br />
80 Registern (Klangfarben), aufgeteilt auf vier Manuale (Tastaturen)<br />
und Pedal mit insgesamt 5871 Orgelpfeifen und zwei<br />
Glockenspielen. Sie ist die größte freihängende Orgel der Welt.<br />
Die Orgel ist sowohl über einen mechanischen Hauptspieltisch<br />
in 15 Meter Höhe als auch über einen im Chorraum der<br />
Kathedrale platzierten elektrischen Generalspieltisch spielbar.<br />
Das Gewicht der Orgel beträgt 36,7 Tonnen. Die Orgel wurde<br />
an nur vier 30 mm starken Stahlseilen vor der Nordwand des<br />
nördlichen Querhauses aufgehängt, um die gotische Bausubstanz<br />
weitgehend zu schonen und um keine mittelalterlichen<br />
Glasfenster zu verdecken. Als Aufhängekonstruktion dient ein<br />
sieben Tonnen schweres pfeilergestütztes Stahlrahmen-Raumfachwerk<br />
über dem gotischen Gewölbe.<br />
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Die absolute Neuheit stellt der Zugang zur Orgel dar: Mit<br />
einem Lift, der in der Orgel „geparkt“ wird, kommt der Organist<br />
zu seinem Arbeitsplatz in 15 Meter Höhe. Die Liftkabine<br />
hängt mit vier Stahlseilen an einer ausfahrbaren Traverse und<br />
hat keine Verbindung zur dahinterliegenden Wand.<br />
Die Prüfung der Aufhängekonstruktion und der Montagege-<br />
rüste sowie die Standsicherheit der Domorgel selbst wurde<br />
vom Prüfamt für Standsicherheit der <strong>LGA</strong> Zweigstelle Regensburg<br />
durchgeführt.<br />
Die feierliche Orgelsegnung wurde durch Bischof Gerhard<br />
Ludwig Müller am 22. November 2009 vorgenommen. Bei<br />
den sonntäglichen Gottesdiensten um 10 Uhr und um 12 Uhr<br />
ist die Orgel zu hören. Während des Sommers gibt es regelmäßig<br />
Orgelkonzerte mit international renommierten Organisten.
Die Domorgel ist die größte freihängende Orgel der Welt, Segnung durch<br />
Bischof Gerhard Ludwig Müller<br />
Daten zur Orgel<br />
Höhe: 18,3 m<br />
Breite: 7,7 m<br />
Tiefe: bis zu 4,1 m<br />
Masse: 36,7 t<br />
Bauherr: Domkapitel Regensburg<br />
Projektsteuerer: Staatliches Bauamt Regensburg<br />
Tragwerksplanung: Barthel & Maus,<br />
Beratende Ingenieure GmbH,<br />
Info:<br />
München<br />
www.domorgel-regensburg.de<br />
Fotos: Michael Vogl<br />
Ein spezieller Lift bringt den Organisten zum Spieltisch (Mitte)<br />
Kontakt<br />
Dipl.-Ing. (Univ.)<br />
Martin Koller<br />
<strong>LGA</strong> Prüfstatik<br />
Zweigstelle Regensburg<br />
Tel. +49 941 3831-104<br />
Fax +49 941 3831-103<br />
martin.koller@lga.de<br />
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