Arbeitsunterlagen zum Seminar 2 - Landkreis Göppingen
Arbeitsunterlagen zum Seminar 2 - Landkreis Göppingen
Arbeitsunterlagen zum Seminar 2 - Landkreis Göppingen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Arbeitsunterlagen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Seminar</strong><br />
Wildobst - Anbau und Verwertung vom 15.10.2010<br />
Landratssamt <strong>Göppingen</strong><br />
Thomas Esposito<br />
1
Vorgestellte Pflanzen<br />
Große Bäume<br />
Eberesche - Sorbus aucuparia, Rosaceae .........................................................................................3<br />
Speierling - Sorbus domestica, Rosaceae..........................................................................................4<br />
Kleine Bäume oder Großsträucher<br />
Sanddorn - Hippophae rhamnoides, Elaeagnaceae .........................................................................5<br />
Mispel - Mespilus germanica, Rosaceae ...........................................................................................6<br />
Holunder - Sambucus nigra, (Caprifoliaceae) Adoxaceae...............................................................7<br />
Sträucher<br />
Felsenbirne - Amelanchier spec., Rosaceae......................................................................................8<br />
Apfelbeere - Aronia melanocarpa, Rosaceae ...................................................................................9<br />
Kornelkirsche - Cornus mas, Cornaceae........................................................................................10<br />
Fruchtrosen - Rosa spec., Rosaceae................................................................................................11<br />
Verarbeitungsmöglichkeiten, Allgemeine Ernte- und Verarbeitungstipps...................................13<br />
Rezepte.............................................................................................................................................15<br />
Verwendete und weiterführende Literatur....................................................................................15<br />
2
Eberesche - Sorbus aucuparia, Rosaceae<br />
Herkunft: Europa-Sibirien<br />
Beschreibung: ein- oder mehrstämmiger Baum, in der Jugend schnellwachsend; gefiederte Blätter;<br />
Blüte ab M 5, gelblich-weiße Blüten, Duft relativ unangenehm („Stinkesche“),<br />
rispenartige Trugdolden, 200 - 300 Einzelblüten; Bienenweide<br />
korallenrote kugelige Früchte, 4 - 10 mm Ø, im Oktober, lang hängend; geringe<br />
Lebenserwartung, 50 Jahre realistisch<br />
Ansprüche: anspruchslos<br />
Boden: fast alle Bodenarten geeignet, aber durchlässig, keine flachgründigen<br />
Böden, pH 5 - 6, Quittenunterlagen kalkempfindlich; leichte Böden mit guter<br />
Wasserversorgung, keine Staunässe<br />
Lichtverhältnisse: sonnig bis leicht schattig, lichtbedürftig<br />
Luft: Luftfeuchte hoch, kühl<br />
Winterhärte: frosthart bis -30 °C, unempfindlich gegen Spät- und Frühfröste<br />
Größe: bis (6) 15 - (18) m, veredelte Pflanzen bleiben kleiner, KronenØ 5 m<br />
Pflanzung: möglichst 1-jährige Veredlungen, später Anwachsergebnis nicht so gut,<br />
4 * 5 m, Pfahlerziehung<br />
Düngung: je nach Bedarf<br />
Schnitt, Formierung: Schnitt gering bis gar nicht, sonst Stockausschläge;<br />
Stammerziehung, 60 cm, Aufbau einer breiten Kronenbasis in den ersten<br />
Standjahren: Flachbinden der Hauptäste 30 - 40 °, Nebenäste 10 °, nur bei Trieben<br />
ab 1 m Länge gut möglich; ab und zu Auslichten im Kroneninneren, keine großen<br />
Wunden zufügen!<br />
Pflanzenschutz: gering, Wildverbiss, Vogelfraß<br />
Besonderheiten: Vogelschutzgehölz, Nahrung für Vögel und Säugetiere;<br />
Ziergehölz: Form, Belaubung, Fruchtschmuck<br />
Ernte/Ertrag: Sorten: Edeleberesche oder Mährische E. (S. aucup. ‚Edulis’), Auslesen: Rosina<br />
und Konzentra; Fastigiata (Thür. SäulenE.)<br />
Eintritt in Ertragsalter: je nach Standort und Pflanzqualität nach 5 Jahren (auf<br />
Sämling) erster Ertrag möglich, ab 10. Standjahr Vollertrag, 20 - 40 kg<br />
Ernte: Reife von E 8 - 10, frühe Ernte möglich da Vitamingehalt noch hoch, beim<br />
Weichwerden Abbau, jedoch für Brennerzeugnisse, „Rosinen“ und Kompott<br />
weiche Früchte (Vollreife = mehr Zucker) bevorzugt, bei Wildsammlung erst nach<br />
Kälteeinwirkung wegen Bitterstoffen (Parasorbinsäure); Handernte möglich,<br />
Vorsicht, da Fruchtstände neben Blütenknospen für Folgejahr; Früchte kurzzeitig<br />
bei 0 °C möglich lagerbar, aber Vitamin-, Zucker- und Stärkeabbau; für<br />
Brennerzeugnisse Früchte von Stielen trennen<br />
Gesundheit: Vitamine, Zucker, Pektine, Carotinoide, Sorbit, Mineralstoffe, Spurenelemente,<br />
sekundäre Pflanzenstoffe: Anthocyane; Phenole;<br />
Achtung: Parasorbinsäure<br />
3
Speierling - Sorbus domestica, Rosaceae<br />
Herkunft: Mittel-, Südeuropa, Kleinasien<br />
Beschreibung: langsames Wachstum, 12 - 15 (- 30) m hoch, breiter Wuchs;, gefiederte Blätter;<br />
weiß-rosa Blüten 4 - 5, 35 - 75 Einzelblüten in Trugdolden, 6 - 10 cm breit,<br />
kegelförmig;<br />
Fruchtdolde bis zu 20 Früchte, in Büscheln, apfelförmige oder birnenförmige<br />
Früchte, Fruchtgewicht ca. 12 g, Früchte grün, gelbgrün bis gelb, an Sonnenseite<br />
rötlich;<br />
hartreif durch Gerbstoffe adstringierend, bitter, erst zur Vollreife braun und teigig,<br />
dann essbar;<br />
bis 200 Jahre alt!<br />
Ansprüche: Boden: warme, mäßig trockene, nährstoffreiche und überwiegend kalkhaltige<br />
Böden, Boden gut durchlüftet, tiefgründig, warme, besonnte Hänge, Tiefwurzler,<br />
auch kurzfristig Trockenheit vertragend<br />
Lichtverhältnisse: hell, sonnig (Halbschatten)<br />
Winterhärte: mäßig frosthart, eher Weinbauklima<br />
Pflanzung: 2 - 3 jährige Pflanzen am besten, Pfahl, 4 - 5 m<br />
Schnitt: kaum Schnitt, Überaltertes, Krankes<br />
Pflanzenschutz: kaum, Schorf, Blattläuse, Wildverbiß<br />
Besonderheiten: Zierwert, Holz, Früchte für Fauna<br />
Ernte/Ertrag: Sorten: einige großfruchtige Auslesen bekannt, apfel- oder birnenförmig<br />
Eintritt in Ertragsalter: Sämlinge nach ca. 8 - 10 Jahren, Veredelte früher, junge<br />
Bäume 15 - 20 kg, alte Bäume 300 - 500 kg! Alternanz möglich<br />
Ernte: Reife E 8 - E 10, entweder unreif Pflücken und auf dem Lager nachreifen<br />
lassen 15 - 20 Tage, oder reif Auflesen, Schütteln<br />
Gesundheit: Vitamine, Gerbstoffe (Phenole), Pektine<br />
4
Sanddorn - Hippophae rhamnoides, Elaeagnaceae<br />
Herkunft: Europa und Asien, Pionierpflanze, Küstenregion, Flussufer<br />
Beschreibung: Strauch bis 4 m hoch, 2 - 3 m breit oder Kleinbaum bis 6 m, sparrige Verzweigung,<br />
unregelmäßiger Wuchs; dornige Kurztriebe, schmale feine silbrige Blätter, rel.<br />
unscheinbare Blüten vor Austrieb im 3 - 4, Windbestäubung, weibl. Blüten<br />
trotzdem anziehend für Insekten; zweihäusig!, an Knospen erkennbar, männl.<br />
dunkler, dicker und größer, in ährenartigen Blütenständen; „Schülfern“ auf Trieben<br />
Blättern und Früchten (Verdunstungsschutz);<br />
6 - 8 mm rundliche eiförmige Scheinfrüchte, etwa erbsengroß, Fruchtfleisch ist<br />
dünnbreiig, enthält viele Öle; gelb, orange bis dunkelrot, Ananas-Aroma,<br />
herbsäuerlicher Geschmack<br />
Ansprüche: Boden: eher magere, sandige Böden, aber auch humose und lehmige Böden, aber<br />
durchlässig (keine Staunässe!), verträgt salzhaltige Böden; Hangbefestigung;<br />
geeignet auch für nährstoffarme Böden, Ödland; pH 5 - 7 ideal; einige Wurzeln<br />
streichen tief, aber sonst ziemlich flachwurzelnd;<br />
Lichtverhältnisse: keine Beschattung!<br />
Luft: windfest<br />
Winterhärte: frosthart, selbst Blüten bis -12 °C<br />
Pflanzung: aufgrund Zweihäusigkeit männl .: weibl. 1:9 empfohlen,<br />
Hauptwindrichtung beachten, 4 - 5 *1,5 - 2 m<br />
Düngung: Startdüngung empfehlenswert, sonst kein Stickstoff zugeben, da<br />
vergesellschaftet mit Strahlenpilzen, Symbiose zur N-Sammlung<br />
Schnitt: Basitonie nicht stark ausgeprägt, eher kronenbetontes Wachstum,<br />
Fruchtbildung an Basisknospen der Triebe, Blüten und Früchte an 1 - 3jährigem<br />
Holz! Rückschnitt bis ins dreijährige Holz möglich; Schnitt = Höhenbegrenzung,<br />
auf 1 - 1,5 m, gut beerntbare Höhe und Verjüngung, allerdings nächste Ernte erst<br />
nach 2 - 3 Jahren; für Hausgebrauch kein radikaler Rückschnitt nötig, Entfernen<br />
einiger Fruchttriebe, Belassen des Restes, entweder Handernte oder Vogelfutter;<br />
Basistriebe und Ausläufer dienen der Regeneration, deshalb keine zu tief gehende<br />
Bodenbearbeitung; keine Mulchschicht!, unerwünschte Ausläufer durch Mahd<br />
eingrenzbar<br />
Pflanzenschutz: kaum erforderlich, manchmal Blattläuse<br />
Besonderheiten: Ausläuferbildung, Achtung, nicht an Wegen oder Straßen (hebt<br />
an), Zierwert: Frucht, Belaubung, Wuchs; Vogelschutzgehölz, zur Befestigung von<br />
Dämmen/Böschungen, Hecke<br />
Ernte/Ertrag: Sorten: männl.: Pollmix 1 - 4; Dorana, Frugana, Hergo, Askola, Leikora<br />
Eintritt in Ertragsalter: 3 - 4 Jahre bis Vollertrag, je nach Pflanzqualität und<br />
Standort<br />
Ertrag, Ernte: Reife ab E 8 bis A 9, relativ fest hängend; bei zu später Ernte<br />
ranzig, dann ungenießbar; Ernte nur bei trockener Witterung; Früchte hängen sehr<br />
fest, in gefrorenem Zustand besser ablösbar, also abschneiden und tieffrieren, dann<br />
abschütteln/klopfen, bei manchen Sorten besser lösbar; möglichst rasche<br />
Verwertung, wegen Inhaltsstoffen; Ernte möglichst vor Frosteintritt, sonst rascher<br />
Verderb, Beeren flecken; Ertrag pro Strauch bis 4 (-8) kg<br />
Gesundheit: Öle, Zucker, Protein, Fett, Vitamin A, Vitamin C gut stabil durch geringen pH und<br />
fehlende Abbauenzyme, C-Gehalt höher als bei Zitrone!<br />
5
Mispel - Mespilus germanica, Rosaceae<br />
Herkunft: Raum Kaspisches Meer, Vorderasien, Griechen und Römer, in D teilweise<br />
verwildert<br />
Beschreibung: mehrstämmiger Strauch, kleiner Baum, 2 - 6 (- 8) m hoch, sparrig, breit ausladend;<br />
große Blätter, 10 - 12 cm lang, 3 - 5 cm breit; weiße Einzelblüten, geruchlos, Blüte<br />
M 5 - 6, Scheinfrüchte 2 - 3 bis 5 - 6 cm im Ø, 15 - 20 g schwer, relativ große<br />
eckige Steinkerne, selbstfruchtbar, Selbstbestäubung, eine Pflanze reicht für guten<br />
Fruchtansatz, Charakteristische Früchte mit großem Kelchbereich, meist berostet<br />
Ansprüche: Boden: nährstoffreich, lehmig, warm, kalkhaltig, nicht zu trocken, sogar<br />
flachgründige oder steinige Standorte werden bei genügend Feuchte vertragen;<br />
günstig sind warme Hanglagen; bei zu nassen oder sehr leichten Böden wird<br />
Holzausreifung verzögert, Frosthärte!<br />
Lichtverhältnisse: sonnige Lagen bis Halbschatten<br />
Luft: wenn möglich windgeschützt<br />
Winterhärte: bedingt frosthart, ab (- 20) -15°C Schäden möglich, meist geschützte<br />
Standorte (Hang: Mauer), Wärmeanspruch ähnlich Tafelbirnen; Blüten nicht<br />
spätfrostgefährdet, da spät<br />
Schnitt: Blüten an Terminalen der Kurztriebe! kaum Schnitt nötig, sonst Form<br />
zerstört, einzelne Äste, wenn nötig, Überflüssiges oder Überaltertes komplett<br />
entfernen; keine strenge Erziehung möglich<br />
Pflanzenschutz: kaum, Blüten empfindlich gegen nasses Blühwetter, gering<br />
anfällig für Feuerbrand<br />
Besonderheite: Zierwert in Form, Blüte, Herbstfärbung und Früchte<br />
Ernte/Ertrag: Sorten: Nottingham, Holländische Großfruchtige, Macrocarpa, Westerwald,<br />
Kernlose,...<br />
Ertrag, Ernte: reif, wenn innen und außen braun, Früchte haften lange, genießbar<br />
nach Frosteinwirkung oder Lagerung, Geschmack herb, frisch , säuerlich, weich,<br />
teigig süßsäuerlich, Apfelduft; langes Anhaften: Ernte kann sich länger hinziehen,<br />
ab E 10, bei Umschlag der Fruchtfarbe von Braungrün nach Rostbraun,<br />
gleichmäßige Reife, nicht folgernd; Frost beschleunigt Verzehrfähigkeit, ansonsten<br />
Lagerung bis Teigig werden, bei zu langer Lagerung Abbau der wertgebenden<br />
Inhaltsstoffe und rascher Verderb; bis zu 30 (- 60 - 80) kg und mehr pro Pflanze<br />
und Jahr, Vollertrag nach ca. 10 Jahren, je nach Standort und<br />
Pflanzqualität/Kultursorte, hohes Alter möglich; Früchte hartreif erntbar, dann aber<br />
Lagerung<br />
Gesundheit: Pektine, Gerbstoffe, Vitamine, Zucker<br />
6
Holunder - Sambucus nigra, (Caprifoliaceae) Adoxaceae<br />
Herkunft: gemäßigte Zone nördl. Halbkugel<br />
Beschreibung: starker Wuchs; gegenständige Belaubung, fiederblättrig; Blüte A 6, Trugdolden mit<br />
Einzelblütchen, anfangs stehend, dann hängend, bei Kultursorten Ø bis 30 cm,<br />
Verrieselung der Blüten bei ungünstigen Witterungsverhältnissen bei Wildformen<br />
und manchen Kultursorten möglich; kleine kugelige Steinfrüchte, 5 - 6 (-7) mm, bei<br />
Reife dunkelrot bis violettschwarz, gestielt, blutroter Saft, Fruchtfleisch rund 95%;<br />
selbstfruchtbar; Flachwurzler<br />
Ansprüche: Boden: gute Nährstoff- und Wasserversorgung da starker N-Zehrer, gut<br />
durchlüftet, tiefgründig, durchlässig, kalkhaltig, frisch, humusreich, nährstoffreich,<br />
pH 6 - 7<br />
Lichtverhältnisse: hell, sonnig<br />
Luft: auch windoffenere Lagen geeignet (gut gegen Läuse)<br />
Winterhärte: frosthart, Früh und Spätfrost vertragend<br />
Größe: 5 - 6 (-7) m hoher Strauch, kleiner Baum<br />
Pflanzung: 3 - 4 * 5 - 6 m, bei Pflanzung von Stammformen Einkürzung der<br />
Austriebe auf 2 Nodien (Gerüstaufbau) bei 1 m, nur 4 - 6 Triebe am Anfang, später<br />
erweiterbar<br />
Düngung: hoher N-Bedarf, nach Blüte extra-N, rund 100 kg/ha<br />
Schnitt: Erziehung zu Busch oder Hochstamm (1 m), günstiger wegen<br />
Arbeitshöhe, sonst Verschmutzen bei zu tiefem Hängen der Früchte, an Busch<br />
anfänglich höhere Erträge, aber Pflegearbeiten erschwert; Stämmchen an Pfahl<br />
binden, Heranziehen von stummelartigen Gerüstästen mit Rückschnitt auf<br />
Ersatztriebe; am 1-jährigen Holz trägt der Holunder am besten, abgetragene Ruten<br />
werden entfernt bei genügend Neuwuchs, Belassen von 10 - 20 kräftigen<br />
Neutrieben, bei Fruchtansatz von selbst Herabbiegen, neue Ruten wachsen durch,<br />
auch schon nach Blüte reduzierbar; Entfernen der Stammtriebe und<br />
Wurzelaustriebe<br />
Pflanzenschutz: Blattläuse, Vogelfraß, Mäuse (fleisch. Wurzeln), Gallmilben<br />
Ernte/Ertrag: Sorten: Haschberg, Sambu, Sampo<br />
Ernte: Reife E 8 - M 9, leicht folgernd; wichtig nur vollreife Früchte zu ernten,<br />
aber auch keine Überreifen, Fruchtsäurengehalt nimmt ab<br />
Gesundheit: sekundäre Pflanzenstoffe: Farbstoff Sambucyanin soll förderlich sein, vor allem in<br />
der Schale enthalten; aber u. a. Sambunigrin, Blausäureglykosid, in grünen Teilen,<br />
Kernen und Stielen und unreifen Beeren enthalten, nicht roh verzehren!!, durch<br />
Erhitzen oder Vergären wird Glykosid zerstört; hoher Gehalt an Vitaminen,<br />
Mineralstoffen, Aminosäuren<br />
7
Felsenbirne - Amelanchier spec., Rosaceae<br />
Herkunft: Europa-Südwestasien, Mittelgebirge, Subalpin (A. ovalis), Nordamerika (A. laevis,<br />
Kahle F., A. lamarckii, Kupferfelsenbirne)<br />
Beschreibung: Großstrauch, recht langsam wachsend; charakteristischer Austrieb, braunrot bis<br />
kupferrot, angenehme Herbstfärbung, intensiv gelbrot (A. lamarckii); weiße recht<br />
große Blüten, locker aufgebaute hängende, vielblütige Trauben, M 4 - 5;<br />
Fruchtgröße 10 bis 15 mm (A. laevis), Scheinfrüchte kugelig, dunkelpurpurn bis<br />
schwarz, saftig und süß;<br />
A. ovalis kleiner, aufrechter, kompakter, kleinere Blütentrauben und Früchte<br />
Bestäubung: Insekten<br />
Ansprüche: Boden: anspruchslos, gedeiht auch auf nährstoffarmen Böden, leicht sauer bis<br />
kalkhaltig, kalkhaltige Böden bevorzugt; mäßig trocken bis feucht, A. lamarckii<br />
auch auf feuchteren Böden; Ertrag kann v.a. auf leichten Böden durch Bewässerung<br />
bei länger andauernder, trockener Witterung gefördert werden<br />
Lichtverhältnisse: möglichst sonnig, aber auch Halbschatten<br />
Winterhärte: sehr frosthart, Blüten kaum spätfrostgefährdet<br />
Größe, Wuchs: baum- oder strauchartig, 2,5 - 3,5 (- 10, 16) m hoch, meist<br />
mehrstämmig; Krone zunächst aufrecht, später breit, schirmförmig, mit leicht<br />
überhängenden Zweigen<br />
Schnitt: kein radikaler Rückschnitt, zu dicht gewordene Kronen auslichten wenn<br />
Strauch von Basis her zu verkahlen beginnt; bei zu langen Fruchtzweigen<br />
Ableitungsschnitt auf niedriger ansetzende Triebe möglich;<br />
Pflanzenschutz: echter Mehltau (zu geringe Luftfeuchte) kann größere Schäden<br />
hervorrufen; weil Früchte gern von Vögeln gefressen werden, ist eine Umhüllung<br />
der Sträucher mit Vogelschutznetzen zur Reifezeit sinnvoll<br />
Besonderheiten: Zierwert: Frühjahr rötlicher Austrieb, zahlreiche Blüten, Früchte,<br />
attraktive Herbstfärbung, Kübelpflanzung möglich; geeignet als Ziergehölz in<br />
kleinen Haus- und Vorgärten<br />
Ernte/Ertrag: Sorten: A. lamarckii ‚Ballerina’ nicht so mehltauanfällig<br />
Ernte: Ernte ab E 6 - 7, folgernd, reif mit Rot, dunklem Blau, Schwarz, leichte<br />
Ernte, Erträge regelmäßig, zuckerreiche Früchte, gutes Aroma<br />
Gesundheit: Vitamine, Zucker, Farbstoffe (sekundäre Pflanzenstoffe)<br />
8
Apfelbeere - Aronia melanocarpa, Rosaceae<br />
Herkunft: Osten Nordamerika, kultiviert in DDR, UdSSR, Osteuropa<br />
Beschreibung: buschartiger Wuchs, locker aufgebaut; dünne Triebe, überhängend, Blätter eiförmig<br />
zugespitzt, fein gesägt, keilförmige Blattbasis<br />
bis 30 Blüten pro Dolde nach Laubaustrieb M/E 5, reinweiß 12 mm im Ø,<br />
Scheindolden, leicht unangenehmer Geruch (ähnlich Birne, Eberesche)<br />
selbstfruchtbar, Bestäubung: Insekten, Windbestäubung möglich<br />
pro Fruchtstand bis 15 kleine (erbsengroß) rundliche violettschwarze Apelfrüchte,<br />
ähnlich Eberesche, Reife: 8, Fruchtfleisch intensiv rot, Aroma süß-säuerlich, herb,<br />
leicht bitter, heidelbeerartig, kein Kerngehäuse, Samen klein;<br />
folgernder Blühverlauf<br />
Ansprüche: generell gering<br />
Boden: grundsätzlich für jede Bodenart geeignet, auch saure oder salzhaltige<br />
Substrate, aber keine extrem trockene Sandböden oder staunasse, verdichtete<br />
Böden; eher feucht, Grundwassernähe vertragend, pH ~ 6, höher: Chlorosen<br />
möglich; Boden mulchen, flach lockern; auch steinige und hängige Lagen;<br />
Veredlung auf Sorbus aucuparia möglich, dann höhere Ansprüche an Standort<br />
Lichtverhältnisse: sonnig bis halbschattig<br />
Winterhärte: Schäden ab -30 (-35 ) °C möglich, Blüte kaum frostgefährdet, besser<br />
Größe: 2 - 3 m hoch und breit<br />
Pflanzung: 1 Strauch reicht, da selbstfruchtbar; sonst 3,5 - 4,5 m * (1,2) 1,5 - 2 m<br />
Düngung: Stickstoff: (40 -) 50 - 75 N/ha, Vegetationsbeginn<br />
Wasserversorgung: genügend Wasser während Fruchtentwicklung und Reifung<br />
Schnitt: extensive Nutzung, kaum Schnitt, aber Fruchtholzbildung am einjährigen<br />
Holz, also Verkahlung von Innen, Neutrieb nur an Peripherie, deshalb alle 3 bis 4<br />
(bis 6) Jahre Entfernung der stärksten Äste bis zur Basis, Erneuerung durch<br />
Ausläufer und Neutriebe<br />
Pflanzenschutz: kaum Schädlinge, Wildverbiss möglich, Fegen, Mäuse<br />
Besonderheiten: Fruchtstände als Dekoration verwendbar, Ausläufer sorgen für<br />
gute Bodenbedeckung; gute Bieneweide, Vogelnahrung, Vogelschutz; Zierwert<br />
durch Blüte und Herbstfärbung<br />
Ernte/Ertrag: Sorten: Nero, Viking, Hugin, Rubina, Aron, Serina, Ahonnen, Hakkija, Fertödi<br />
Eintritt in Ertragsalter: ab dem 2. Standjahr möglich<br />
Ertragspotential: regelmäßiges Ansetzen von vielen Früchten, Einzelerträge bis 10<br />
(-17) kg/Strauch, nach rund 20 Jahren Beginn der Vergreisung, Ersatz durch<br />
Neupflanzung; Ableger, Ausläufer<br />
Ernte: A - M 8, meist alle zur selben Zeit reif, nicht folgernd, bei Überreife<br />
Abfallen möglich, rasche Ernte wichtig, am besten Morgens nach Abtrocknung<br />
Tau, vollreife Früchte bei 15 - 25 °C und 80% rel. Luftfeuchte gut 2 Wochen<br />
lagerfähig;<br />
manuelles Abknicken oder Abschneiden der Fruchtstände, (Maschinenernte wie bei<br />
Johannisbeere möglich); möglichst schnelle Verarbeitung, (Schock-)Frostung<br />
möglich; Vogelfraß!!<br />
Gesundheit: hohe Gehalte an sekundären Pflanzenstoffen, also Flavonoide, Anthocyane u ä<br />
(Farbstoffe!); Vitamine, Mineralstoffe und Eisen<br />
9
Kornelkirsche - Cornus mas, Cornaceae<br />
Herkunft: Kaukasus, Kleinasien, schon früh verbreitet in Süd- und Mitteleuropa,<br />
wärmeliebend, in D vor allem in Thüringen<br />
Beschreibung: strauchartiger Wuchs, kleiner Baum, kreuzgegenständig belaubt; Blütezeitpunkt ab<br />
2 - 4, lange Blütezeit, leuchtend gelbe Blüten zu 15 - 25 in Dolden vereint, vor<br />
Laub; Früchte (Karnellen) hellrot bis schwarz, rundlich dick bis länglich oval<br />
(„Oliven“), 1,5 - 2 cm lang, 1,2 cm dick, hoher Steinanteil, löst schlecht, in gut<br />
ausgereiftem Zustand süßsäuerliches Aroma am besten, sonst adstringierend und<br />
sauer<br />
wichtige Nahrungsquelle für Bienen<br />
Ansprüche: geringe Ansprüche<br />
Boden: eher kalkhaltige (kalkhold) mäßig trockene Böden, aber auch leicht sauer,<br />
eher nährstoffreiche mit guter Wasserführung versehene Böden, keine Staunässe,<br />
keine Verdichtung; für guten Fruchtansatz und Ausreife gute Böden und<br />
ausreichend Wasser nötig<br />
Lichtverhältnisse: Sonne, im Halbschatten unbefriedigender Ertrag<br />
Winterhärte: frosthart, jedoch frühe Blüten durch Frost beeinträchtigt<br />
Größe, Wuchs: 2 - 6 (-8) m hoch, relativ langsames Wachstum<br />
Pflanzung: Hecke, Einzelpflanzen 3 - 4 * 5 m; entweder starke Sämlinge aber rel.<br />
spät in Ertrag, oder veredelte Kultursorten; zur Pflanzung starker Rückschnitt ideal;<br />
Bodenlockerung von Vorteil<br />
Schnitt: kaum nötig, gut formierbar (Hecke), gutes Regenerationsvermögen selbst<br />
bei radikalem Rückschnitt; Blütenknospen entwickeln sich am alten Holz, leichtes<br />
Auslichten empfehlenswert; Anzucht als mehrtriebiger dicht beasteter Strauch oder<br />
Viertelstamm: Stämmchen bis 50 cm aufputzen; bei Strauch kaum Regeneration<br />
aus Bodentrieben, aber Neutriebe aus Fußbereich<br />
Pflanzenschutz: kaum<br />
Besonderheiten: Spätwinter/Frühjahrsblüher, Heckenpflanze, Vogelschutz und -<br />
nährgehölz, Herbstfärbung; Holz gesucht (Drechslerarbeiten)<br />
Ernte/Ertrag: Sorten: Titus, Devin, Kasanlaka, Jolico, Mascula (männl. Befruchtersorte),<br />
Schönbrunner Gourmet-Dirndl und andere<br />
zur Befruchtung mindestens 2 Sorten zusammen, da zeitlicher Versatz männl.<br />
weibl. Blüten möglich und Sorten selbststeril, oder Wildkkornelkirschen; Sorten<br />
haben generell größere Früchte, Steinanteil geringer (rund 10 statt 30 %)<br />
Ertrag, Ernte: Reife E 8 - 9, Ernte E 8 - E 9 (-E 10); Früchte fallen fast von alleine,<br />
sollten schon leicht weich sein; Ernte durch Pflücken oder Abklopfen oder<br />
Schütteln in Tücher oder Ähnliches, mehrmalige Durchgänge wegen folgernder<br />
Reife erforderlich (3-Tagesabstand), Ernte nicht unbedingt bei feuchter Witterung,<br />
sonst sofortige Verarbeitung nötig; Nachreife bei noch nicht ganz reifen Früchten<br />
möglich, Unreife besser geeignet für Transport, Lagerung der Früchte in<br />
mittelhartem Zustand ca. 10 Tage möglich;<br />
Sorten oder Veredelte fruchten früher als Sämlinge, anfänglich geringer Ertrag,<br />
später durchaus 5 kg/Pflanze<br />
Gesundheit: Vitamin-C-Gehalt hoch, Zucker, Apfelsäure, Farbstoffe, Pektin<br />
10
Fruchtrosen - Rosa spec., Rosaceae<br />
Herkunft: nördliche gemäßigte und subtropische Klimazone<br />
Beschreibung: niedrige Sträucher, auch baumartig, Kletterrosen, einfache Blüten einzeln oder in<br />
Blütenständen, Hagebutten leuchtend rot, Scheinfrüchte<br />
R. canina: Blüten rosa bis weiß, 5 - 6, Früchte eiförmig bis kugelig, 1 - 2 cm lang,<br />
1 - 2,5 cm dick, scharlachrot<br />
R. rugosa dicht mit Stacheln besetzt, Blüten zu mehreren in Blütenständen,<br />
Einzelblüte rosarot bis weiß, 6 - 9, große Hagebutten, kugelig, flach gedrückt,<br />
weich fleischig, bis 2,5 - 3 cm breit<br />
R. villosa: 2,5 cm große Früchte, länglich<br />
Insektenbestäubung, selbstfertil<br />
Ansprüche: Boden:<br />
R. rugosa (Kartoffelrose) auch auf leichten und feuchten Böden, pH 4,5 - 5,5 (sonst<br />
chlorotisch)<br />
R. villosa (Apfelrose) kalkfeindlich<br />
R. canina (Hundsrose) eher kalkhold, schwere bis steinige Böden auch gut, keine<br />
Verdichtung oder Staunässe<br />
Lichtverhältnisse: sonnig<br />
Winterhärte: frosthart<br />
Größe, Wuchs:<br />
R. rugosa: 1 - 1,5 - 2 m hoch, straff aufrecht<br />
R. villosa: bis 2 m, dicht wachsend, buschig aufrecht, kurztriebig<br />
R. canina: 1 - 3 m hoch, steil aufgerichtete oder bogenförmig überhängende Zweige<br />
und Äste<br />
Pflanzung: gut vorbereiteter Boden, am besten im Herbst; für alle Fruchtrosen ein<br />
Reihenabstand von 3,5 - 4 m<br />
Kartoffel-Rose: 0,8 m in der Reihe<br />
Apfel-Rose wegen Neigung zur Ausläuferbildung 1 m in der Reihe<br />
Hunds-Rose aufgrund des kräftigen Wuchses 1,5 - 2 m in der Reihe<br />
bei Pflanzung von Hecken sollte Boden vorher tiefgründig gelockert und mit<br />
Kompost, Mineraldünger und Stalldung angereichert werden; nach dem Pflanzen<br />
leichtes Anhäufeln, nach dem Austrieb erneut; Abdeckung der Pflanzscheibe mit<br />
Stalldung, Kompost; bei trockener Witterung angießen; Pflanzschnitt mit<br />
Rückschnitt auf ein paar Knospen, an starken Trieben vier bis fünf, an schwachen<br />
nur zwei bis drei Knospen, nach außen, damit lockere Verzweigung erreicht wird<br />
Düngung: nicht nötig, bei Bedarf gering<br />
Schnitt: generell gutes Regenerationsvermögen<br />
R. canina: Früchte an einjährigen Trieben, Ertrag an zweijährigen optimal,<br />
möglichst nur 10 - 15 Triebe pro Strauch, luftiger Aufbau, alle 3jährigen Triebe<br />
und einige 2-jährigen bodennah weg, Entfernung schwacher Triebe<br />
R. villosa: Entfernung der abgeernteten Triebe nach der Ernte, neue Trieb wachsen<br />
während Blüte/Reife nach<br />
R. rugosa: Blüten und Früchte am diesjährigen Holz, Rückschnitt der ganzen<br />
Pflanze um ¾ alle zwei Jahre<br />
Pflanzenschutz: R. rugosa relativ robust, Hagebuttenfliege; R. villosa und canina<br />
relativ robust<br />
Besonderheiten: rugosa bildet stark Ausläufer; Vogelschutzgehölz<br />
11
Fruchtrosen, Fortsetzung<br />
Ernte/Ertrag: Eintritt in Ertragsalter: schon im ersten oder zweiten Jahr nach der Pflanzung<br />
Ernte: möglichst vollreif, aber noch nicht weich, Vitamin-C-Gehalt vorher und<br />
nachher niedriger, R. canina und R. villosa etwa gleichzeitig reif, R. rugosa<br />
folgernd, mehrere Durchgänge<br />
R. canina: A-M 10<br />
R. villosa: M-E 8<br />
R. rugosa: M-E 8, M-E 9 zweite Haupternte möglich<br />
Pflücken der Einzelfrüchte, möglichst mit Handschuhen, nicht bei feuchter<br />
Witterung; Verarbeitung möglichst schnell, luftig und trocken kurze Zeit lagerbar<br />
Gesundheit: hoher Vitamin-C-Gehalt, zwischen 400 und 5000 mg pro 100 g, sekundäre<br />
Pflanzenstoffe; Zucker, Pektine, Carotinoide; Gehalte am höchsten in roh<br />
gehaltenen Verarbeitungsprodukten<br />
12
Verarbeitungsmöglichkeiten, Allgemeine Ernte- und Verarbeitungstipps<br />
Sorbus aucuparia - Vogelbeere, Eberesche, Rosengewächse<br />
Bitterstoffe in ‚Edulis’ und Auslesen sehr gering!! sonst Übelkeit und Durchfall bei Rohverzehr<br />
möglich<br />
Dampfentsaftung, Einkochen zu Sirup, Marmelade auch in Mischung mit säurearmen Früchten gut<br />
möglich, Kompotten (Pektingehalt!), Mus, Gelee, Saft, Sirup, Nektar, Süßmost, Konzentrat,<br />
getrocknet als Rosinenersatz;<br />
Destillate, Geiste (alk. Auszüge), Vogelbeerschnaps, Likör, Wein, Wermut; Essig<br />
bei Wildsammlung Milderung des bitteren Geschmacks durch 2-maliges Übergießen der von den<br />
Stielen befreiten Früchte mit kochendem Wasser, Einlegen in Essigwasser 1/3 Essig, 2/3 Wasser 24 h<br />
Futter für Vögel, Hühner<br />
Sorbus domestica - Speierling, Rosengewächse<br />
Rohverzehr möglich<br />
Konfitüre, Marmelade, Mus, Gelee, Mischungen mit anderem Obst, süßsauer eingelegt,<br />
unreif für Apfelmostbeigabe, Regulieren der Gärung, Gerbstoffe konservieren<br />
Speierlingswein, für Brände vollreif (hoher Zuckergehalt), Edelbrände, Liköre; Essig<br />
Hippophae rhamnoides - Sanddorn, Ölweidengewächse<br />
Nektar, Saft, Likör, Wein, Tee, Fruchtschnitten, Bonbons, Saft etwas unansehnlich wegen hohem<br />
Ölgehalt, nach Schütteln besser, durch Schülfern etwas kratzig; Gelee, Sirup, Limonaden, Tees,<br />
Getränke, Mischfruchtmarmeladen,<br />
Mespilus germanica - Mispel, Rosengewächse<br />
Frischverzehr nach Frost oder Lagerung, Frucht muss auf leichten Druck nachgeben, angenehm<br />
würzig, säuerlich-aromatisch, Marmelade, Kompott, Konfitüre, Mus, Gelee, Saft, Kompott, Likör,<br />
Wein; in Mischung mit anderen Früchten; in gezuckertem Essig eingelegt, Trocknen;<br />
nicht vollreife Früchte, Zugabe zu Most/Saft/Wein: Gerbstoffgehalt verbessert Haltbarkeit, Klärung<br />
durch Ausfällen der trübenden Proteine durch Tannine;<br />
in Öl oder Wein dünsten als Fleischbeilage; Mispelbrand<br />
Einwecken der noch unreifen Früchte möglich<br />
Sambucus nigra - Holunder, (Geißblattgewächse) Moschuskrautgewächse<br />
Schnaps, Getränke aus den Blüten, Tees, Holunderküchle; Saft, Nektar, Fruchtwein, Marmelade,<br />
Kuchenfüllung, Likör, Gelee, aber immer Kerne weg, Glykosidgehalt zu hoch! Saft <strong>zum</strong> Färben von<br />
Lebensmitteln geeignet<br />
keine rohen Früchte! Übelkeit, Erbrechen möglich!<br />
13
Amelanchier spec. - Felsenbirne, Rosengewächse<br />
Rohverzehr, Geschmack ähnlich Heidelbeeren, Marmelade: hoher Gehalt an Pektin auch ohne<br />
Geliermittelzusatz, Gelee, getrocknet: Dörrobst (Korinthenersatz), Kuchen, Kompott, Wein,<br />
Konfitüren, alkoholische Getränke<br />
Aronia melanocarpa - Apfelbeere, Rosengewächse<br />
<strong>zum</strong> Rohverzehr bedingt geeignet, adstringierend, Vollreif für Verarbeitung, Saft bittermandelartiger<br />
Geruch, herbes Aroma, Saftausbeute 75 - 80 % (als natürlicher Farbstoff geeignet) für Mischsäfte;<br />
Pasten, Konfitüre, Marmelade, Kompott; Zugabe zu anderen Marmeladen; als Dörrobst in<br />
Mischungen, <strong>zum</strong> Kandieren; Verfeinerung von Joghurt/Desserts; Dessertwein; passiert als<br />
Fruchtsoße zu Wild; Einlegen in Alkohol; Likör, Dessertwein<br />
Cornus mas - Kornelkirsche, Hartriegelgewächse<br />
vollreif Rohverzehr, einfrieren, kochen, getrocknet Beigabe zu Müsli, in Tees,, Kompotte, Saft, Wein,<br />
Likör, Marmelade, Marmelade in Mischungen, Gelee, süßsauer Einlegen, Beilage zu Wild, kandieren<br />
und trocknen,<br />
hellrote, unreife in Salzwasser mit Lorbeerblättern einlegen als Olivenersatz, süßsauer eingelegt als<br />
Beigabe zu Fleischgerichten („Preiselbeeren“) Früchte sehr gut mit säurearmen Obstarten<br />
kombinierbar<br />
Steine lösen: Aufkochen, dann Passieren, Trennen mit Zentrifuge, mit Olivenentkerner Stein lösen,<br />
aber aufwendig, Saft für Gelee oder Mischsäfte über Dampfentsafter<br />
Rosa spec. - Fruchtrosen; Kartoffel-, Apfel-, Hundsrose, Rosengewächse<br />
vor Verarbeitung entkernen (pieksende Härchen!) Abspülen der Früchte kurz, Kerne können<br />
getrocknet werden, Hagebutten-Kerntee<br />
Trocknung im Dörrapparat oder Ofen möglich<br />
Tee wegen hohen Vit. C-Gehaltes bei Erkältungskrankheiten, als Erfrischungs- und Früchtetee, aber<br />
auch in Mischungen, getrocknet zu Tees<br />
aus frisch entkernten Früchten Mus, Kompott, Konfitüren, Marmeladen, Gelees, Sirup, Säfte, Beilage<br />
zu Wild, Bonbons, Bonbonfüllungen; Rosenhonig, Suppen, Saucen<br />
Spirituosen wie Branntwein, Likör, Hagebuttenwein, für Alkoholika auch weiche Früchte verwendbar<br />
14
Rezepte<br />
Rezepte findet man auf der Homepage des<br />
LOGL, Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e.V.<br />
http://www.logl-bw.de/Archiv/Fachliche_Leitthemen/Thema_2002/<br />
Die jeweiligen Links zu den vorgestellten Pflanzen bieten eine Auswahl an Rezepten.<br />
Verwendete und weiterführende Literatur<br />
Merkblatt 3156, 3155, 3157, Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, LWG<br />
Gartenakademie www.lwg.bayern.de<br />
Zeitschrift Obst & Garten, Organ von LOGL und LVEO, 10/2010, 9/2010, 8/2010, 11/2009, 9/2009,<br />
8/2009, 2/2009, 12/2008, 10/2007, 12/2006, 9/2005, 6/2004, 5/2004,<br />
www.oug.de<br />
Beschreibende Sortenliste 1999 Wildobstarten, Bundessortenamt, 2. Auflage 1999,<br />
www.bundessortenamt.de<br />
Anbau und Verwertung von Wildobst, Hans-Joachim Albrecht und andere, TASPO-Praxis-Heft 24,<br />
Thalacker Verlag Braunschweig, Auflage 1993<br />
Besondere Obstarten, Stoll/Gremminger, Ulmer Verlag, Auflage 1986,<br />
www.ulmer.de<br />
Wildobst für den Hausgarten, A. Zeitlhöfler, avbuch, Auflage 2008,<br />
www.avbuch.at<br />
Die obstbauliche Nutzung von Wildobstgehölzen, Diplomarbeit A. Zeitlhöfler, 2001,<br />
www.garteninfos.de/wildobst/Dipl-S1.html<br />
Aronia, Zeitschrift Gemüse, September 2010, Ulmer Verlag, S. 31,<br />
www.ulmer.de<br />
Sanddorn als Verkaufsschlager, DEGA Produktion und Handel, 8 2010, S. 14 - 17<br />
www.ulmer.de<br />
Baum des Jahres, Kuratorium „Baum des Jahres“,<br />
www.baum-des-jahres.de/<br />
Broschüre „Wildobst“, LOGL B-W e.V., Januar 1996, Stuttgart,<br />
http://www.logl-bw.de/Startseite/<br />
http://www.logl-bw.de/Archiv/Fachliche_Leitthemen/Thema_2002/<br />
15