Brandenburgisches Ärzteblatt 03/2010 - Landesärztekammer ...
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fachKrÄftemanGel In BrandenBurG<br />
Ausbildung sichert Praxispersonal<br />
Zirka 14 Prozent der brandenburgischen<br />
Ärzte im ambulanten Versorgungsbereich<br />
bilden aus – zu<br />
wenig beim Blick auf die Fachkräftesituation<br />
im Land. Denn auch in<br />
Brandenburg suchten wieder Praxen<br />
zu Beginn des Jahres qualifiziertes,<br />
ausgebildetes Personal,<br />
und das nicht immer erfolgreich.<br />
Nur vereinzelte Anfragen von Praxen<br />
zur Neueinstellung von Auszubildenden<br />
erreichen in diesen Wochen das<br />
zuständige Referat Ausbildung Medizinische<br />
Fachangestellte in der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg (LÄKB). Erfahrungsgemäß<br />
steigert sich ab Ende<br />
März die Nachfrage bis zum Beginn<br />
des neuen Ausbildungsjahres, wie Referatsleiterin<br />
Dipl. oec. Astrid Brieger<br />
erläutert. „Viele Ärzte warten die Honorarentwicklung<br />
ab und entscheiden<br />
frühestens ab Mitte oder Ende des<br />
zweiten Quartals, ob sie Lehrlinge einstellen.<br />
Oftmals wird bei der Entscheidung<br />
über eine Ausbildung jedoch<br />
nicht berücksichtigt, dass neben dem<br />
Aufwand und den Kosten auch Erträge<br />
durch die Arbeit der Auszubildenden<br />
in der Praxis zu verzeichnen sind. Das<br />
wirkt sich besonders im dritten Ausbildungsjahr<br />
aus.“ Deutlich wird beim<br />
Blick auf die Zahlen der vergangenen<br />
Jahre vor allem eines: Ärzte, die ausbilden,<br />
tun das meist auch über den eigenen<br />
Bedarf hinaus, wodurch sie zur<br />
Entlastung der Fachkräftesituation beitragen.<br />
Und dennoch wird das in Zukunft<br />
nicht reichen, den zunehmenden<br />
Fachkräftebedarf der Arztpraxen zu sichern.<br />
Zunehmender Wettbewerb<br />
um qualifizierte Schulabgänger<br />
Bundesweit bildet nach Informationen<br />
der Bundesärztekammer mit rund<br />
44 Prozent im Durchschnitt nur jede<br />
zweite Praxis aus. Seitens der Arbeitgeber<br />
ist damit noch Potenzial vorhanden,<br />
die Ausbildungszahlen zu erhöhen.<br />
Und der Bedarf an Fachkräften<br />
ist bereits jetzt offensichtlich, betont<br />
Dr. Udo Wolter, Präsident der LÄKB:<br />
KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />
„Die Konkurrenz der Arbeitgeber bezüglich<br />
qualifizierter Schulabgänger<br />
und Arbeitskräfte wird deutlich zunehmen.<br />
Dabei verschärft sich der Wettbewerb<br />
nicht nur innerhalb der Freien<br />
Berufe, was uns vor noch größere Herausforderungen<br />
stellt. Eine umfassende<br />
Darstellung des Berufsbildes in der<br />
Öffentlichkeit und das Angebot von<br />
Fortbildungsmöglichkeiten für Praxispersonal<br />
ist notwendig, um zu einem<br />
besseren Ansehen des Berufes beizutragen.<br />
Aber auch verbesserte Rahmenbedingungen<br />
der Alltagsarbeiten<br />
in den Praxen und eine entsprechende<br />
Vergütung könnten sich positiv für die<br />
Ärzteschaft entwickeln.“<br />
Um die Ärzte bei der Suche nach interessierten<br />
Auszubildenden zu unterstützen,<br />
hat die LÄKB im vergangenen<br />
Sommer das Onlineangebot Jobbörse<br />
um eine Komponente erweitert. Neben<br />
Ausbildungsplatz- und Stellenangeboten<br />
können nun auch Ausbildungsplatzsuchende<br />
ihr Profil unter<br />
dieser Rubrik (www.laekb.de, Rubrik<br />
MFA, Jobbörse) veröffentlichen. „Wir<br />
möchten damit den Ausbildern die<br />
Suche nach geeigneten Jugendlichen<br />
erleichtern und den Schulabgängern<br />
das ‚Klinkenputzen‘ auf der Suche<br />
nach einem Ausbildungsplatz in den<br />
Arztpraxen ersparen. Das Angebot ist<br />
jedoch noch in den Anfängen und bislang<br />
noch nicht überall bekannt“, sagt<br />
Astrid Brieger.<br />
Kammer wirbt auf Messe<br />
um Praxisnachwuchs<br />
Zu wenige Praxen, die ausbilden, sind<br />
aber nur die eine Seite der Medaille.<br />
Denn, wie die Referatsleiterin weiß:<br />
Nicht jede ausbildungsbereite Praxis<br />
findet auch geeignete Bewerber für<br />
die Tätigkeit. Aufgrund des demogra-<br />
fischen Wandels stehen von Jahr zu<br />
Jahr weniger Schulabgänger für eine<br />
Ausbildung zur Verfügung, so dass<br />
sich die Auswahl an Bewerbern für<br />
die Mediziner verringert. Der Kampf<br />
um die besten Schulabgänger hat begonnen:<br />
„In diesem Jahr wird das Referat<br />
Ausbildung der LÄKB erstmals auf<br />
der Bildungsmesse in Frankfurt (Oder)<br />
am 27. und 28. Mai das Berufsbild der<br />
Medizinischen Fachangestellten und<br />
Fortbildungsmöglichkeiten in diesem<br />
Beruf vorstellen und interessierten Jugendlichen<br />
und Eltern zu Beratungsgesprächen<br />
zur Verfügung stehen“,<br />
berichtet Astrid Brieger. „Arztpraxen<br />
aus dieser Region, die auch im neuen<br />
Ausbildungsjahr wieder ausbilden<br />
möchten und entsprechende Plätze<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 3 • <strong>2010</strong> | 5<br />
In der Online-Jobbörse<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Brandenburg unter<br />
www.laekb.de können<br />
niedergelassene Ärzte<br />
ihre Angebote für<br />
Ausbildungsplätze<br />
veröffentlichen.