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Brandenburgisches Ärzteblatt 04/2007 - Landesärztekammer ...

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Impressum<br />

Inhaber und Verleger: <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

Präsident: Dr. med. Udo Wolter<br />

Dreifertstraße 12, 03<strong>04</strong>4 Cottbus<br />

Telefon (0355) 7 80 10-12<br />

Telefax (0355) 7 80 10-66<br />

Herausgeber: Dr. med. Udo Wolter<br />

Zuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur an den Herausgeber zu richten.<br />

Für mit Autorennamen gekennzeichnete Beiträge wissenschaftlicher und standespolitischer<br />

Art wird keine Verantwortung übernommen. Die darin geäußerten<br />

Ansichten decken sich nicht immer mit denen des Herausgebers. Sie<br />

dienen dem freien Meinungsaustausch innerhalb der Ärzteschaft. Die Zeitschrift<br />

und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung statthaft. Rücksendung nicht<br />

verlangter Manuskripte erfolgt nur, wenn ein vorbereiteter Umschlag mit<br />

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erwirbt der Herausgeber das uneingeschränkte Verfügungsrecht.<br />

Änderungen redaktioneller Art bleiben vorbehalten.<br />

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Zur Zeit gilt Preisliste Nr. 17, gültig ab 01.01.<strong>2007</strong><br />

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<strong>Brandenburgisches</strong><br />

<strong>Ärzteblatt</strong><br />

Das Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong> erscheint monatlich. (Doppelnummer Juli/<br />

August). Bezugsgebühr: jährlich € 40,20; ermäßigter Preis für Studenten<br />

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Kalenderjahres. Für die Mitglieder der Brandenburgischen Ärztekammer ist<br />

der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />

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des Artikels dazu. Texte können Sie mit entsprechender Betreffzeile per E-Mail<br />

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die Vorlagen separat zusenden und im Text vermerken, wo das Bild stehen<br />

soll. Am besten sind Fotos geeignet (Aufsichtsvorlagen).<br />

Impressum/Inhalt<br />

Editorial 106<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik 107<br />

Gesundheitssystem in Brandenburg: Wie ist die gegenwärtige Lage? 107<br />

Im aktuellen Interview: Dr. Dieter Borchmann 109<br />

Impfverhalten von Jugendlichen und Erwachsenen in Brandenburg:<br />

Was halten Mediziner von einer gesetzlichen Impfpflicht? 110<br />

Ankündigung: 11. Sitzung der Kammerversammlung der LÄKB 111<br />

Ärzte der Stadt Brandenburg initiieren Unterschriftenaktion 112<br />

„KiGGS“-Studie fragt nach: Wie gesund sind unsere Kinder? 112<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus eröffnet neue OP-Säle 114<br />

5 Jahre Ombudsfrau der LÄKB 115<br />

Arzt und Recht 116<br />

Aus der Fallsammlung der norddeutschen Schlichtungsstelle:<br />

Fehlerhafte diätetische Einstellung bei Mangelernährungsszustand 116<br />

Fortbildung 127<br />

8. Ärztlicher Fortbildungskongress der LÄKB am 2./3.11.<strong>2007</strong> 127<br />

Fortbildungsveranstaltungen 128<br />

Die Auwaldzecken – Dermacentor reticulatus – in Brandenburg,<br />

ein neues Problem in der Humanmedizin? 129<br />

KVBB informiert 130<br />

Landesgesundheitsamt 131<br />

Maßnahmen gegen Legionelleninfektionen in Krankenhäusern<br />

und vergleichbaren Einrichtungen des Landes Brandenburg 132<br />

Rezensiert 134<br />

Aktuell 108, 118, 133<br />

Tagungen und Kongresse 138<br />

Personalia 139<br />

Kalendarium 140<br />

Stellenangebote/Kleinanzeigen 115, 117, 118, U1, U2, U3, U4<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

105


106<br />

Editorial<br />

Alte Ziele – Neue Wege<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

der Sturm hat sich gelegt, die Wogen glätten sich allmählich und<br />

die Sicht wird klarer. Vor allem der Blick nach vorne.<br />

Und auf den müssen wir uns nun in der Tat konzentrieren. Konkret<br />

heißt das für mich: Wir werden weiter immer da den Finger<br />

in die Wunde legen, wo wir den Weg in die Staatsmedizin<br />

sehen, wo in das Arzt-Patientenverhältnis eingegriffen wird und<br />

wo wir uns nach wie vor um den gerechten Lohn für unsere<br />

Arbeit betrogen sehen. Aber: Es ist auch unsere Pflicht, Chancen<br />

von Veränderungen zu erkennen und Herausforderungen<br />

anzunehmen. Denn wir sind keine notorischen Nein-Sager und<br />

Verweigerer, sondern im Mittelpunkt unseres Interesses steht die<br />

Zukunft der medizinischen Versorgung unserer Patienten. Deshalb<br />

werden wir den Spagat zu leisten haben, einerseits für<br />

unsere berechtigten Interessen zu kämpfen, gleichzeitig aber<br />

unter sich ständig verändernden (meist leider verschlechternden)<br />

Rahmenbedingungen die Versorgung unserer Patienten im<br />

höchstmöglichen Niveau aufrechtzuerhalten.<br />

Chancen erkennen - Herausforderungen annehmen! Das heißt<br />

vor allem, dass wir Veränderungen auch akzeptieren müssen.<br />

Sicherlich nicht ohne kritische Prüfung und nicht widerspruchslos.<br />

Aber auch unsere Berufstätigkeit kann sich ohne Veränderungen<br />

nicht weiterentwickeln.<br />

Ist es wirklich Staatsmedizin, wenn ein Arzt ein Generikum<br />

verordnet?<br />

Kann eine strukturierte Behandlung von chronisch Kranken nicht<br />

doch Sinn machen? Die Entscheidung allerdings sollte beim Arzt<br />

liegen. Leitlinien sollen leiten, aber sind nicht verpflichtend.<br />

Eine elektronische Gesundheitskarte muss strengsten Anforderungen<br />

entsprechen, die Kosten dürfen nicht bei den Ärzten<br />

abgeladen werden. Dafür werden wir kämpfen. Aber macht es<br />

Sinn, sich grundsätzlich und ohne Diskussion gegen eine solche<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Karte zu stellen? Macht es Sinn, sich damit jeglicher Mitwirkungsmöglichkeit<br />

zu entziehen? Oder kann man nicht auch<br />

nach Chancen suchen, die Arbeit des Arztes zu erleichtern,<br />

Patientensicherheit zu steigern, Doppeluntersuchungen zu vermeiden<br />

und Medikamentenverordnungen elektronisch auf Interaktion<br />

und Nebenwirkungen zu überprüfen?<br />

Ich glaube, dass unsere Patienten Anspruch darauf haben, dass<br />

wir ihnen unter Berücksichtigung aller Risiken und Nebenwirkungen<br />

die modernsten Behandlungsmethoden zugute kommen<br />

lassen. Dieser Umgang mit der elektronischen Gesundheitskarte<br />

heißt für mich, sich den Herausforderungen zu stellen – nicht,<br />

den Kopf in den Sand zu stecken.<br />

Als Vertreterin von meinen Kollegen möchte ich die sich verändernde<br />

Arbeitswelt mitgestalten. Dazu gehört, dass ich kämpfe<br />

und demonstriere. Dazu gehört vor allem auch, dass ich immer<br />

wieder den Dialog suche. Wir können nur zusammen mit der<br />

Gesellschaft und mit der Politik ein funktionierendes Gesundheitssystem<br />

realisieren, in dem sich alle fair behandelt fühlen, in<br />

dem es eine faire Aufteilung von Aufgaben und Lasten auf Patienten,<br />

Ärzte, Krankenkassen und den Staat gibt. Als gewählte<br />

Vertreterin, ob im Verband, in der Kammer oder in der KV, müssen<br />

wir gemeinsam einen Ausgleich in der Ärzteschaft finden<br />

und diesen der Politik gegenüber geschlossen vertreten. Wir haben<br />

eine gemeinsame Verantwortung, uns für bessere Rahmenbedingungen<br />

und damit eine zukunftssichere Versorgung unserer<br />

Patienten einzubringen.<br />

Also: das Ziel haben wir immer im Auge – auch wenn sich der<br />

richtige Weg zeitweise ändert. Wichtig ist, ihn zu erkennen!<br />

Ihre<br />

Elke Köhler


Der diesjährige Kongress „Gesundheitspolitik<br />

Kardiologie <strong>2007</strong>“ fand nur wenige Tage<br />

nach der abschließenden Beratung des GKV-<br />

Wettbewerbsstärkungsgesetzes in Potsdam<br />

statt. Die Veranstaltung nahm dies zum Anlass,<br />

neben ihrem Fortbildungsprogramm<br />

auch die gegenwärtige Situation im Gesundheitswesen<br />

unter die Lupe zu nehmen<br />

und lud am 22. Februar zu einer Podiumsdiskussion<br />

von fünf Vertretern der betroffenen<br />

Organisationen ins „Hotel Steigenberger<br />

Sanssouci“ ein.<br />

Welche Elemente der Gesundheitsreform<br />

treffen Brandenburg besonders? Diese Frage<br />

stellten die Podiumsteilnehmer zum Auftakt<br />

der dreitägigen Veranstaltung in den Mittelpunkt<br />

ihrer Betrachtungen, denen ein breites<br />

Publikum von Kardiologen und Vertretern der<br />

Pharmaindustrie folgte. Dr. Eckart Frantz, der<br />

die Leitung der Diskussion wie auch des gesamten<br />

Kongresses übernahm, äußerte sich<br />

zu diesem Thema aus der Sicht des Verbandes<br />

leitender Krankenhausärzte. „Ein sehr<br />

sensibles Thema ist die wohnortnahe Versorgung,<br />

die in Zukunft nicht mehr gewährleistet<br />

sein wird. Wir verzeichnen einen enormen<br />

Wegfall von Leistungserbringern“, betonte<br />

der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin<br />

am St. Josefs-Krankenhaus in Potsdam. Dass<br />

es in Brandenburg nicht möglich ist, ein<br />

Medizinstudium zu absolvieren, bezeichnete<br />

er als einen wichtigen Standortnachteil, der<br />

die Gewinnung von qualifizierten Kräften<br />

erschwere. „Diese sind durch einen schlechten<br />

Tarif bei uns nicht zu halten.“<br />

Speziell im Bereich Kardiologie gibt es laut<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg<br />

(KVBB) im Augenblick keine Versorgungsdefizite,<br />

wie MUDr./CS Peter Noack<br />

bemerkte. Die Schwerpunkte der Kardiolo-<br />

gen seien dabei in Cottbus und Potsdam zu<br />

finden. Was der stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />

der KVBB mit In-Kraft-Treten der<br />

Gesundheitsreform befürchtet, ist ein Wettbewerb<br />

unter den niedergelassenen Ärzten,<br />

der sich nicht nur um Qualität drehen wird,<br />

sondern ebenso um Preise.<br />

Bemühungen um Fachkräfte<br />

aus Berlin verstärken<br />

Einen Überblick über die Anzahl an Kardiologen<br />

im Land Brandenburg gab auch Dr. Udo<br />

Wolter, der Präsident der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg (LÄKB). So arbeiten hier laut<br />

dem Meldewesen der LÄKB 80 Kardiologen,<br />

von denen 22 in der Niederlassung tätig und<br />

58 im Krankenhaus angestellt sind. „Die<br />

Situation der Kardiologen ist nicht schlecht.<br />

Ein kontinuierliches Nachbesetzen in dieser<br />

Berufsgruppe ist möglich und der Großteil derer<br />

ist zwischen 40 und 49 Jahren alt, so dass<br />

diese noch einige Jahre dem Gesundheitssystem<br />

erhalten bleiben“, erklärte Dr. Wolter. Der<br />

Chirurg aus Neuruppin blickte in dem Zusammenhang<br />

auf die generelle Ärztesituation<br />

in Brandenburg, die ein anderes Bild<br />

zeigen würde: „Wir haben einen allgemeinen<br />

Ärztemangel, wobei die Talsohle erst in<br />

fünf bis acht Jahren erreicht sein wird. Reserven<br />

aus Bayern oder anderen Bundesländern<br />

können wir nicht nach Brandenburg holen.<br />

Wir haben nur eine Reserve – und das ist<br />

Berlin“, sagte der Kammerpräsident, der dazu<br />

aufrief, sich verstärkt um Fachkräfte aus<br />

Berlin zu bemühen. „Ein Krankenhaus ohne<br />

Arzt ist ein Pflegeheim. Und dass es dazu in<br />

unseren Einrichtungen nicht kommt, müssen<br />

wir die Fühler ausstrecken.“<br />

Auch Probleme bei der Patientenbehandlung<br />

in der Kardiologie führte Dr. Wolter an:<br />

„Durch unsere Ombudsfrau Dr. Hörning werden<br />

Patientenanfragen von der Kammer bearbeitet.<br />

Von ihr habe ich erfahren, dass sehr<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Gesundheitssystem in Brandenburg: Wie ist die gegenwärtige Lage?<br />

Ärztemangel, Gesundheitsfonds, Kostenexplosion – Podiumsdiskussion erörtert beschlossene Reform<br />

Vor allem Kardiologen und Vertreter der Pharmaindustrie<br />

saßen im Publikum.<br />

Das Podium: MUDr./CS Peter Noack, Dr. Udo Wolter, Jürgen Heese, Dr. Dieter Borchmann,<br />

Dr. Eckart Frantz (v.l.)<br />

viele Patienten über lange Wartezeiten in der<br />

ambulanten Kardiologie klagen, wonach teilweise<br />

erst nach einem halben Jahr ein Termin<br />

bei akuten Problemen vergeben wird. Diese<br />

Zeitspanne ist zu groß“, bemerkte der Präsident,<br />

der ein eventuelles Splitten in Grundund<br />

Spezialbetreuung als eine Möglichkeit<br />

zur Verbesserung dieser Situation anführte.<br />

Keine Kostenexplosion<br />

im Gesundheitswesen<br />

Aus Sicht der Landeskrankenhausgesellschaft<br />

Brandenburg (LKB) war Dr. Dieter Borchmann<br />

nach Potsdam gekommen, um vor allem in einem<br />

Punkt Stellung zu beziehen: „Es ist an der<br />

Zeit, mit dem Mythos der Kostenexplosion im<br />

Gesundheitswesen Schluss zu machen. Seit<br />

Jahren haben wir eine konstante Entwicklung<br />

des Brutto-Inlands-Produktes und der Gesundheitsausgaben.<br />

Was dagegen nicht konstant<br />

ist, ist die Einkommensentwicklung der Krankenkassen“,<br />

beschrieb Dr. Borchmann die<br />

Situation. „Unser Gesundheitssystem in<br />

Deutschland wird kaputt geredet, obwohl die<br />

eigentliche Kostenexplosion wo anders zu finden<br />

ist.“ So mache sich diese in der Erhöhung<br />

der Mehrwertsteuer um drei Prozent, der allgemeinen<br />

Kostenentwicklung um zwei Prozent<br />

und in der Personalkostensteigerung um<br />

fünf Prozent bemerkbar.<br />

„Reform <strong>2007</strong> – Heißt das wieder nur Kostendämpfung<br />

statt Reform!?“, fragte der Geschäftsführer<br />

der Landeskrankenhausgesellschaft.<br />

Der Gesundheitsfonds, eine der großen<br />

Diskussionspunkte des Gesetzes, ist aus seiner<br />

Sicht ein Aspekt, der keinerlei Erfolg verspricht.<br />

„Für eine gefährliche Entwicklung halte<br />

ich auch die Neuorganisation des Gemeinsamen<br />

Bundesausschusses, weil es damit nur<br />

noch ein sektorübergreifendes Beschlussgremium<br />

gibt“, bilanzierte Dr. Borchmann. „Quo<br />

vadis, Krankenhaus? Wir als Deutsche<br />

Krankenhausgesellschaft fordern eine neue<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

107


108<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Betrachtung der Finanzierbarkeit der Gesundheitsleistungen.“<br />

„Morbi-RSA“ auf Zielgenauigkeit überprüfen<br />

Klare Aussagen zum GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz<br />

machte ebenfalls Jürgen Heese<br />

von der AOK Brandenburg. „Die Politik hat<br />

ihre Ziele verfehlt. Die Sicherung einer nachhaltigen<br />

und gerechten Finanzierung sowie<br />

die Reduzierung der Lohnnebenkosten wurde<br />

mit dieser Gesetzesvorlage nicht erreicht.<br />

Das Gleiche gilt für die Intensivierung des<br />

Wettbewerbs um Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

sowie für die Verminderung des bürokratischen<br />

Aufwands“, sagte der Vertreter<br />

der Gesetzlichen Krankenversicherung, der<br />

auch einige positive Aspekte der Reform<br />

nicht außer Acht lassen wollte. „Der Beitragseinzug<br />

bleibt bei den Kassen und die<br />

Versicherten haben mehr Wahlmöglichkeiten.<br />

Die Einführung eines morbiditätsorientierten<br />

Risikostrukturausgleiches ist für mich<br />

ein sehr bedeutender Punkt, allerdings muss<br />

dieser möglichst zielgenau gestaltet werden“,<br />

fasste Heese zusammen. Über den Gesundheitsfonds<br />

äußerte sich der Vertreter der<br />

AOK Brandenburg wie die anderen Podiumsteilnehmer<br />

skeptisch: „Der Fonds wurde<br />

verschoben, aber ich glaube nicht, dass er<br />

Dr. Eckart Frantz (rechts) begrüßte<br />

Dr. Frank Ulrich Montgomery (links) in Potsdam.<br />

letztlich wirklich kommt. Das Wichtigste,<br />

worauf sich konzentriert werden sollte, ist<br />

die medizinische Versorgung im Land Brandenburg,<br />

die für alle Patienten gewährleistet<br />

sein muss.“<br />

Bevölkerung wird immer älter<br />

Wer wirklich im Mittelpunkt der Gesundheitsreform<br />

steht, darüber unterrichtete Dr. Frank<br />

Ulrich Montgomery im Anschluss an die Podiumsdiskussion<br />

die Besucher im bis auf den<br />

letzten Platz gefüllten Saal. „Wir sind alle<br />

primär daran interessiert, dass es dem Patienten<br />

gut geht“, bekräftigte der Vorsitzende<br />

des Marburger Bundes während seines Referates.<br />

„Deutschland braucht eine Reform –<br />

aber die beschlossene ist die falsche.“ Die<br />

Bevölkerungsentwicklung ist für den Präsidenten<br />

der Ärztekammer Hamburg das entscheidende<br />

Problem der Zukunft, dem Rechnung<br />

getragen werden müsse. „Im Jahr 2050<br />

wird die durchschnittliche Lebenserwartung<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Dr. Frank Ulrich Montgomery<br />

bei zirka 90 Jahren liegen und das Wahlvolk<br />

über 60 Jahre wird bald größer sein als das<br />

unter 60. Sollen unsere Kinder dann einen<br />

Beitragssatz von 25 Prozent bezahlen? Was<br />

wir brauchen, ist eine stabile, demografieund<br />

wirtschaftsresistente Krankenversicherung“,<br />

forderte der Marburger Bund-Chef,<br />

der in der Gesundheitsreform ein Dokument<br />

vieler gebrochener Wahlversprechen erkannt<br />

zu haben glaubt, bei welchem nicht rechtzeitig<br />

der Reset-Knopf gedrückt wurde.<br />

Statements von Besuchern:<br />

Sibylle Kraus, Leitung im Sozialdienst im St. Josefs-Krankenhaus<br />

Potsdam:<br />

„Es war eine sehr kontroverse und lebendige<br />

Podiumsdiskussion, die mir gefallen hat. Offensichtlich<br />

wurde, dass bei grundlegenden<br />

Dingen der Gesundheitsreform noch Unklarheit<br />

besteht, die es zu beseitigen gilt. Die Diskussion<br />

hat gezeigt, dass wir viele kreative<br />

Kräfte haben, die etwas bewirken könnten.<br />

Die Reform wird nicht die letzte sein – und<br />

die nächste kommt bestimmt bald.“<br />

Thomas Brauner, Bundesverband der Pharmazeutischen<br />

Industrie e.V.:<br />

„Die Diskussion war für mich aus dem Grund<br />

spannend, weil ich einen Überblick bekam,<br />

wie Ärzte und Krankenhausvertreter die Situation<br />

einschätzen. Besonders interessant<br />

fand ich, dass die Entwicklungen im Gesundheitssystem,<br />

speziell auf Brandenburg<br />

zugeschnitten, dargestellt wurden.“<br />

Dr. Raphael Ujlaky, Boston Scientific Medizintechnik<br />

GmbH:<br />

„Es wurden von den Podiumsteilnehmern<br />

auch einige positive Aspekte der Reform herausgearbeitet.<br />

Das begrüße ich. Aus meiner<br />

Sicht wird der Morbiditäts-Risikostrukturausgleich<br />

der Kernpunkt sein. So vieles ist noch<br />

im Ungewissen, weswegen wir erstmal abwarten<br />

sollten, was von den Punkten des Gesetzes<br />

überhaupt umgesetzt wird.“<br />

Text und Fotos: Anja Jüttner [4iMEDIA]<br />

Wo finden Sie Ihre Fortbildungspunkte?<br />

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wurde Ihnen noch einmal der Benutzername<br />

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Brandenburg mit dem<br />

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Dreifertstraße 12, 03<strong>04</strong>4 Cottbus<br />

Telefon: (0355) 7 80 10 24<br />

Telefax: (0355) 7 80 10 44


1. Die neue Gesundheitsreform<br />

ist verabschiedet.Inwiefern<br />

wird sich die<br />

Landeskrankenhausgesellschaftweiterhin<br />

gegen das Gesetz<br />

positionieren?<br />

Vom Gesetzgebungsweg<br />

her lässt sich<br />

Dr. Dieter Borchmann<br />

gegen die Reform<br />

nichts mehr ausrichten.<br />

Was wir aber tun können und auch werden,<br />

ist, die Auswirkungen des Gesetzes und<br />

dessen Schwächen deutlich zu machen und<br />

diese Punkte den Politikern mit auf den Weg<br />

zu geben. Es müssen Korrekturen an der<br />

Reform erfolgen.<br />

2. Welche Punkte des Gesetzes bedürfen für<br />

Sie einer Überarbeitung?<br />

Aus Sicht der Krankenhäuser haben wir bereits<br />

im Vorfeld der Beratungen unsere Bedenken<br />

in Anhörungen geäußert, die sich gegen<br />

die Fehlströme in der Finanzierung der<br />

Krankenhausleistung richteten. Zum einen hat<br />

die Gesundheitsreform ihr groß angekündigtes<br />

Ziel, die Grundlagen der gesetzlichen<br />

Krankenkassen auf eine solide, nachhaltige<br />

Finanzierungsbasis zu stellen, völlig verfehlt.<br />

Es wurde wieder nur ein Kostendämpfungsgesetz<br />

erstellt, dass mit Budgetierung und Rationierung<br />

über sämtliche Leistungserbringer<br />

hinweg geht. Des Weiteren ist die vermittelte<br />

Botschaft der Kostenexplosion im Gesundheitswesen<br />

falsch. Seit zwei Jahrzehnten gibt<br />

es eine konstante Entwicklung der Gesundheitsausgaben<br />

im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt.<br />

Wir liegen bei den Gesetzlichen<br />

Krankenkassen bei sechs Prozent und zusammen<br />

mit den Steuern bei neun bis zehn Prozent.<br />

Was der eigentliche Punkt ist: Die Einkommensentwicklung<br />

der Krankenkassen, die<br />

Grundlohnsummenentwicklung, ist deutlich<br />

nach unten gegangen. Und die Schere zwischen<br />

dieser Kostenentwicklung und dem<br />

Wegbrechen der Einnahmen der Krankenkassen<br />

wird auf dem Rücken von Leistungserbringern<br />

und Patienten ausgetragen. Dieses<br />

generelle Problem wurde nicht gelöst.<br />

3. Ist der Gesundheitsfonds hier eine Möglichkeit?<br />

An den Fonds als Patentlösung glaube ich nicht.<br />

Es sei denn, es würden damit Unsummen an<br />

Steuereinnahmen erzielt werden, was ich für<br />

utopisch halte. Der Blick auf die Tabaksteuer<br />

zeigt, dass es nicht funktioniert. Der Gesundheitsfonds<br />

ist in meinen Augen ein überflüssiges<br />

System, welches zusätzlich nur mehr Bürokratie<br />

und Vergleichsrechnungen schafft. Was mit der<br />

Reform wirklich verfehlt wurde, ist die Regelung<br />

der künftigen Finanzierung der GKV.<br />

4. Wie werden sich die brandenburgischen<br />

Krankenhäuser unter dem Einfluss der Reform<br />

entwickeln?<br />

Zunächst einmal bedauere ich, dass die Krankenhäuser<br />

wieder einmal pauschal mit einem<br />

Rasenmäher geschoren werden. Die Reform<br />

beinhaltet einen Solidaritätsbeitrag für die<br />

Krankenkassen, der da heißt: Jede Rechnung<br />

wird um 0,5 Prozent gekürzt, wenn das Gesetz<br />

in Kraft tritt. Diese Solidaritätsbeiträge<br />

werden zur Stärkung der GKV genutzt, allerdings<br />

ist mir nicht bekannt, welche Solidarität<br />

wir mit der GKV haben sollen. Fest steht: Unsere<br />

Leistung muss vergütet werden. Wir haben<br />

wirtschaftlich sehr effiziente Krankenhäuser<br />

mit einem niedrigen Basisfallwert im<br />

Vergleich zu anderen Ländern. Auf der einen<br />

Seite erhalten wir gewisse Zuwächse, andererseits<br />

werden diese mit dem Rasenmäher<br />

wieder abgeschnitten. Das ist eine Deckelung<br />

alter Art. Des Weiteren bietet die Reform keine<br />

Transparenz bei der integrierten Versorgung,<br />

obwohl uns das im Vorfeld versprochen<br />

wurde. Die Reform entzieht den brandenburgischen<br />

Krankenhäusern 59 Millionen Euro,<br />

während die eigentliche Kostenexplosion woanders<br />

stattfindet. An uns ist es jedoch, dieses<br />

Problem zu lösen.<br />

5. Bedeutet das im Gegenzug Rationierung<br />

beim Personal?<br />

Ganz genau. Es werden immer mehr Krankenhäuser,<br />

besonders kommunale, aus den Tarifverträgen<br />

aussteigen. Es gibt bereits viele<br />

Einrichtungen, die Notlagentarife haben. Die<br />

Überprüfung personeller Einsparungen ist eine<br />

weitere Folge, wogegen aber die Arbeitszeitgesetzgebung<br />

spricht. Der Frust bei den deutschen<br />

Ärzten und dem Pflegepersonal wird immer<br />

größer und wir werden in die schwierige<br />

Lage kommen, den berechtigten Forderungen<br />

des Personals Rechnung tragen zu müssen.<br />

6. Inwiefern wirkt sich das auf die Anzahl<br />

der Kliniken aus?<br />

Eine weitere Leistungsverdichtung wird das<br />

Ergebnis sein. Es werden wahrscheinlich keine<br />

Krankenhäuser geschlossen, aber einige<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Im aktuellen Interview:<br />

Dr. Dieter Borchmann, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft<br />

Brandenburg e.V.: „Ich denke, wir sind in Brandenburg<br />

dort angekommen, wo nicht mehr viel mit weniger geht.“<br />

Abteilungen. 1991 gab es in Brandenburg<br />

62 Einrichtungen – jetzt sind es nur noch 47.<br />

Natürlich sind nicht alle in der Landschaft<br />

verschwunden, sondern als Standort mit einzelnen<br />

Fachabteilungen erhalten geblieben.<br />

So stehen hinter den 47 Krankenhäusern<br />

etwa 60 Betriebsstätten, aber eben in ganz<br />

anderer Daseinsform. Und diese Entwicklung<br />

wird weiter voranschreiten.<br />

7. Im Vergleich zu anderen Bundesländern:<br />

Wo stehen die brandenburgischen Einrichtungen?<br />

Im Bundesdurchschnitt liegen wir, was die<br />

Bettendichte pro Kopf betrifft, im oberen<br />

Drittel. Es gab eine Zeit, wo es darum in<br />

Brandenburg sehr schlecht bestellt war. Das<br />

eigentliche Problem liegt jedoch woanders.<br />

Wenn wir unser Bundesland mit Schleswig-<br />

Holstein vergleichen, welches etwa die gleiche<br />

Einwohnerzahl hat, so verfügt letzteres<br />

über fast 100 Krankenhäuser, während wir<br />

die Hälfte davon haben. Ich denke, wir sind<br />

in Brandenburg dort angekommen, wo nicht<br />

mehr viel mit weniger geht.<br />

8. Wo sehen Sie dennoch Verbesserungen<br />

im Gesetz?<br />

Besonders in Bezug auf den Patienten erkenne<br />

ich positive Aspekte. Allerdings gibt es<br />

hier noch viele Unklarheiten, was die Umsetzung<br />

betrifft. Ich mache mir Sorgen, dass vor<br />

lauter Bürokratie und Ausgestaltung der Patient<br />

auf der Strecke bleibt. Es gibt die Regelung,<br />

dass die Krankenhäuser an der ambulanten<br />

Palliativversorgung teilnehmen dürfen,<br />

da es in einigen Einrichtungen Palliativstationen<br />

gibt. Wie die Teilnahme aber erfolgen<br />

kann, dazu sagt das Gesetz nichts aus. Ich erhoffe<br />

mir hierbei noch Aufklärung, weil diese<br />

Öffnung für den Patienten gut ist. Auch die integrierte<br />

Versorgung betrachte ich als Chance.<br />

Generell steht für mich fest, dass das<br />

Krankenhaus mit der vorhergehenden Reform<br />

die größten Veränderungen schon hinter sich<br />

hatte. Damals wurden wir auf ein völlig anderes<br />

Vergütungs- und Zahlungssystem umgestellt.<br />

Die Krankenhäuser stehen nicht im<br />

Mittelpunkt des neuen Gesetzes, sondern die<br />

Krankenkassen mit dem Gesundheitsfonds.<br />

Diese werden durch die Reform weiter in<br />

Richtung Einheitskasse gesteuert.<br />

Herr Dr. Borchmann, vielen Dank für das<br />

Gespräch. Das Interview führte Anja Jüttner<br />

[4iMEDIA].<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

109


110<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Impfverhalten von Jugendlichen und Erwachsenen in Brandenburg:<br />

Was halten Mediziner von einer gesetzlichen Impfpflicht?<br />

Vier Vorstandsmitglieder der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg äußern sich zum<br />

Grippeschutz, zur Impfung gegen Hepatitis<br />

und zu Impflücken bei Jugendlichen.<br />

Dr. Volkmar Skerra,<br />

niedergelassener<br />

Allgemeinmediziner<br />

aus Potsdam:<br />

„Die Bereitschaft zur Grippeschutzimpfung<br />

hängt ein wenig von den Gegebenheiten in<br />

den Medien ab. Wir haben sowohl bei den<br />

Jugendlichen als auch bei den Erwachsenen<br />

ein bestimmtes Stammklientel, das sich jedes<br />

Jahr impfen lässt. Andere sind durch Berichte<br />

in den Medien auf eine neue Grippewelle<br />

aufmerksam geworden und haben sich<br />

schließlich doch für den Gang zum Arzt entschieden.<br />

Meine Erfahrungen zeigen, dass<br />

in der vergangenen Saison aufgrund der Vogelgrippe<br />

die Nachfrage nach der Grippeschutzimpfung<br />

deutlich höher war. Wir haben<br />

in diesem Jahr 200 Impfdosen bestellt,<br />

von denen 50 wahrscheinlich nicht gebraucht<br />

werden. Die Hauptgruppe der Patienten,<br />

die zum Impfen kommt, ist im Allgemeinen<br />

aber über 50 Jahre alt.<br />

Da Kinder bis 18 Jahren kostenlos gegen<br />

Hepatitis-B geimpft werden, sind die Zahlen<br />

bei dieser Erkrankung sicherlich rückläufig.<br />

Grundsätzlich versuchen wir die Patienten, die<br />

sich aufgrund einer geplanten Fernreise gegen<br />

Hepatitis-A immunisieren lassen wollen, auch<br />

von der Impfung gegen Hepatitis-B zu überzeugen.<br />

Aber generell muss mehr Aufklärung<br />

zu diesem Thema erfolgen. Viele Patienten haben<br />

keine Meinung zum Impfen und glauben,<br />

wenn sie in der Kindheit geimpft wurden, reicht<br />

das für das ganze Leben. Außerdem meine<br />

ich, dass Reiseveranstalter mehr Verantwortung<br />

übernehmen und gezielt auf notwendige<br />

Impfungen hinweisen sollten.<br />

Einen Grund für große Impflücken bei Zehnbis<br />

19-Jährigen vermute ich darin, dass bei<br />

einem Wohnortwechsel eine kontinuierliche<br />

Dokumentation verloren geht. Außerdem bestehen<br />

in den Bundesländern unterschiedliche<br />

Vorgaben im Bereich des Jugendgesundheitsschutzes.<br />

Normalerweise müsste man davon<br />

ausgehen, dass jedes Kind, solange es in die<br />

Schule geht, planmäßig geimpft wird. Gera-<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

de in dieser Altersgruppe ist es für mich eher<br />

unverständlich, dass große Lücken entstehen,<br />

denn dann müssten regelmäßige Impfungen<br />

ausgefallen sein. Eine weitere Ursache ist in<br />

einer zunehmenden Impfverweigerung zu sehen,<br />

auch wenn diese Entwicklung nicht unbedingt<br />

auf Brandenburg zutrifft.<br />

Die Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht<br />

würde ich begrüßen, auch wenn wir in<br />

Deutschland wahrscheinlich nicht die Möglichkeit<br />

haben, diese durchzusetzen. Da gegen<br />

Erkrankungen die Impfung die einfachste und<br />

preiswerteste Behandlung darstellt – nämlich<br />

dadurch, dass man gar nicht erst krank wird –<br />

halte ich eine Pflicht für sinnvoll. Ich bin jedoch<br />

Realist genug und weiß, dass diese in Deutschland<br />

ohne Änderung des Grundgesetzes keine<br />

Chance hat. Eine Gesetzesänderung geht von<br />

den Betroffenen aus, ich glaube jedoch nicht,<br />

dass wir eine große Volksbewegung in Gang<br />

bringen könnten, die versucht, solch ein Gesetz<br />

auf den Weg zu bringen.“<br />

Dr. med.<br />

Manfred Kalz,<br />

Kinderarzt<br />

aus Neuruppin:<br />

„Aus meinen Erfahrungen als Kinderarzt kann<br />

ich sagen, dass eine Aufklärungskampagne<br />

zum Thema Impfen, wie sie in den letzten Jahren<br />

in den Schulen durchgeführt wurde, sehr<br />

wirksam war. Die Schüler interessierten sich<br />

vermehrt dafür und erkundigten sich zu Hause,<br />

ob sie ausreichend geimpft sind. Besonders junge<br />

Mütter sehen bewusst darauf, dass sie ihren<br />

Nachwuchs impfen lassen. Was also das Kindesalter<br />

betrifft, ist die Impfrate sehr hoch. In<br />

den neuen Bundesländern gab es aber schon<br />

immer wenige Impfgegner, wie das zuweilen<br />

im Westen der Republik der Fall war.<br />

Dass gerade im Alter zwischen zehn und<br />

19 Jahren vermehrt Lücken im Impfpass auftreten,<br />

erkläre ich mir durch die pubertäre<br />

Phase der Jugendlichen. Die Aufmerksamkeit<br />

der Eltern lässt in diesem Alter auch stark<br />

nach, so dass die Erziehungsberechtigten<br />

eher selten in den Impfpass schauen. Die Vorsorgeuntersuchungen,<br />

die bei einem Kleinkind<br />

durchgeführt werden, werden ebenfalls<br />

weniger wahrgenommen, so dass der Arzt<br />

hierbei nur in einzelnen Fällen die Möglich-<br />

keit bekommt, die Jugendlichen auf fehlende<br />

Impfungen hinzuweisen.<br />

Der Gedanke einer Impfpflicht geht auf die<br />

Einführung der Pockenschutzimpfung zurück.<br />

Diese wurde bei Nichtbeachtung sogar<br />

unter Strafe gestellt, weil es eine tödliche<br />

Krankheit darstellte. Auch heute noch gibt es<br />

eine Erkrankung, die tödlich verlaufen kann,<br />

aber glücklicherweise extrem selten ist – die<br />

Diphtherie. Auch der Tetanus kann bedrohlich<br />

sein. Wenn man über alles, was im Impfprogramm<br />

steht, eine Impfpflicht verhängen<br />

würde, ginge das in meinen Augen zu weit.<br />

Für die lebensbedrohenden Erkrankungen<br />

wie eben Diphtherie oder Tetanus wäre diese<br />

Maßnahme jedoch überdenkenswert. Die<br />

Diskussionen über eine Pflichtimpfung gibt<br />

es immer wieder, allerdings bewertet die Politik<br />

diese als nicht sinnvoll.“<br />

Elke Köhler,<br />

niedergelassene<br />

Allgemeinmedizinerin<br />

aus Jüterbog:<br />

„In meiner Praxis besitzen alle, ob Jugendliche<br />

oder ältere Menschen, einen Impfausweis.<br />

Vorgenommene Impfungen trage ich in die<br />

Karteikarte ein, so dass ich immer den Überblick<br />

habe, wann meine Patienten wieder<br />

geimpft werden müssen. Hierbei mache ich<br />

keinen Unterschied zwischen Tetanus-, Diphtherie-<br />

oder Zeckenimpfung. Es ist sehr wichtig,<br />

dass alle Impfungen durchgeführt wurden<br />

und das gilt auch für den Grippeschutz, den<br />

alle meine Patienten haben. Über Impflücken<br />

speziell bei jüngeren Menschen kann ich somit<br />

aus meinen Erfahrungen nichts berichten.<br />

Noch Mitte März kamen Patienten zu mir, die<br />

eine Grippeschutzimpfung wollten, weil sie<br />

durch die Medien auf eine eventuelle Grippewelle<br />

aufmerksam gemacht wurden.<br />

Personen, die eine Auslandsreise unternehmen<br />

wollen, lassen sich bei mir auch gegen<br />

Hepatitis impfen. Ich meine, wer Geld für<br />

eine Reise hat, sollte bei der Impfung nicht<br />

sparen. Denn wer sich ohne Impfung eine Erkrankung<br />

zuzieht, muss dann eine lange Behandlung<br />

auf sich nehmen. Das lässt sich im<br />

Vorfeld verhindern. Die Patienten sind heute<br />

über Schutzimpfungen aufgeklärter als früher,<br />

aber es bedarf in einigen Fällen dennoch


einer Beratung. Dass die Zahl der Erkrankungen<br />

an Hepatitis-B rückläufig ist, liegt<br />

meiner Auffassung nach daran, dass die<br />

Impfung bei den unter 18-Jährigen wieder<br />

zur Pflicht geworden ist und dadurch regelmäßig<br />

durchgeführt wird.<br />

Eine gesetzliche Impfpflicht ist uns in den neuen<br />

Bundesländern nicht unbekannt und ich glaube<br />

schon, dass das eine gute Einrichtung war, weil<br />

viele Krankheiten dadurch erst gar nicht aufgetreten<br />

sind. Allerdings kann niemand zum Impfen<br />

gezwungen werden. Aus diesem Grund<br />

wäre ich weniger für die Wiedereinführung des<br />

Gesetzes, sondern bevorzuge die Möglichkeit,<br />

dass der Arzt den Patienten in Beratungen von<br />

den Chancen einer Impfung überzeugt. Damit<br />

bräuchte es keine gesetzliche Impfpflicht, die<br />

das regeln müsste.“<br />

Dr. Hanjo Pohle,<br />

Allgemeinmediziner<br />

aus Rathenow:<br />

„Ich habe die Erfahrung gemacht, dass vor<br />

allem die älteren Patienten den Wunsch<br />

nach einer Grippeschutzimpfung haben.<br />

Von den Personen über 60 Jahre lassen sich<br />

in meiner Praxis 100 Prozent immunisieren,<br />

während die Jüngeren darauf angesprochen<br />

werden müssen. Vor allem die Risikogruppen,<br />

also die Personen mit einer chronischen<br />

Erkrankung, sollten sich impfen<br />

lassen und diese versuche ich, von der Notwendigkeit<br />

zu überzeugen.<br />

Die Menschen verreisen immer häufiger<br />

und bei diesen ist weitestgehend bekannt,<br />

dass sie sich gegen Hepatitis-A immunisieren<br />

lassen sollten. Ich empfehle dann die<br />

Hepatitis-B-Impfung gleich mit, falls die Patienten<br />

selbige nicht bereits im Kindesalter<br />

bekommen haben. Wir werden künftig<br />

durch die frühzeitige Immunisierung immer<br />

weniger Fälle von Hepatitis-B-Erkrankungen<br />

haben.<br />

Es gibt in der Einstellung zum Impfen nach<br />

meinem Ermessen regional große Unterschiede,<br />

wobei das an der Einstellung der<br />

Kollegen gegenüber dem Impfen liegt. Es<br />

muss viel Aufklärungsarbeit geleistet werden.<br />

Wenn man beispielsweise die Eltern<br />

direkt darauf anspricht, so sind meine<br />

Erfahrungen, lassen sie ihren Nachwuchs<br />

ebenfalls immunisieren. Es müssen schon<br />

triftige Gründe vorliegen, dass Eltern ihren<br />

Kindern die wichtigen Impfungen vorenthalten.<br />

Aber in meinem ländlichen Raum<br />

gibt es mit so genannten Impfverweigerern<br />

11. Sitzung der Kammerversammlung<br />

der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

(5. Legislaturperiode)<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

keinerlei Probleme. Alles in allem: Über<br />

90 Prozent der Kinder und Jugendlichen<br />

werden in meiner Praxis durchimmunisiert,<br />

wenn sie nicht für irgendeine Impfung eine<br />

Kontraindikation haben. Mir ist bekannt,<br />

dass es in den alten Bundesländern traditionell<br />

Probleme mit der Durchimmunisierung<br />

gab. Bei Aspekten wie ,Wie erkläre ich einem<br />

Patienten die Vor- und Nachteile einer<br />

Impfung?’ lassen sich Unterschiede zwischen<br />

den neuen und alten Bundesländern<br />

feststellen. Mittlerweile setzt sich aber bei<br />

den ärztlichen Kollegen die Meinung durch,<br />

dass lieber mehr geimpft werden sollte, statt<br />

eine Epidemie zu riskieren. Generell ist in<br />

den ländlichen Regionen Brandenburgs der<br />

Mut zur Impfung vorhanden. Wie es in den<br />

Städten aussieht, das müsste einmal untersucht<br />

werden.<br />

Von einer generellen gesetzlichen Impfpflicht<br />

halte ich jedoch nicht viel. Denn<br />

wenn diese Idee wirklich in die Tat umgesetzt<br />

werden sollte, müsste es Gegenmaßnahmen<br />

geben, was mit Impfverweigerern<br />

passiert. Ohne entsprechende Strafen hat<br />

solch ein Gesetz keinen Wert. Ohne horrende<br />

Strafen werden die Personen auch<br />

dann nicht zum Impfen gehen. Ich kann mir<br />

in unserer freiheitlich gesinnten Gesellschaft<br />

eine solche Vorgehensweise nicht<br />

vorstellen.“<br />

Termin: Samstag, 21. April <strong>2007</strong>, Beginn: 10 Uhr<br />

Veranstaltungsort: Hotel Berliner Ring, Eschenweg 18, 15827 Dahlewitz<br />

Die Tagesordnung der Kammerversammlung sieht nach Anfragen der Delegierten den Bericht des Vorstandes<br />

vor, der sich mit aktuellen Themen der Berufs- und Gesundheitspolitik auseinandersetzt.<br />

Im Weiteren erfolgt die Berufung einer Apothekerin/eines Apothekers in die Ethikkommission. Der Vorstand<br />

wird die überarbeitete Allgemeine Entschädigungsregelung der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg für Kammermitglieder<br />

vorlegen und diese zur Diskussion und Beschlussfassung stellen. Die Darlegung und Erörterung diverser<br />

Satzungsänderungen bilden den letzten Tagesordnungspunkt.<br />

Nach § 5 Absatz 5 der Hauptsatzung der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg vom 25. Juni 2003 haben die<br />

Mitglieder der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg nach Maßgabe der Geschäftsordnung Zutritt zur Kammerversammlung.<br />

Die Anzahl der Plätze ist allerdings begrenzt.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

111


112<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Ärzte der Stadt Brandenburg initiieren Unterschriftenaktion:<br />

„Gesundheitsreform, ja bitte – aber so nicht!“<br />

Über 32.000 Unterschriften gegen neues<br />

Gesetz<br />

Tausende Demonstranten hatten sich am<br />

4. Dezember 2006 in Cottbus, Potsdam und<br />

Frankfurt/Oder versammelt, um ihrem Protest<br />

gegen das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz<br />

(GKV-WSG) lautstark Ausdruck zu<br />

verleihen. Doch auch in anderen Städten<br />

Brandenburgs gab es regionale Aktionen –<br />

so in der Stadt Brandenburg, wo etwa 300<br />

Personen aus verschiedenen Gesundheitsberufen<br />

zusammen kamen. Unter den niedergelassenen<br />

Ärzten und Klinikärzten keimte<br />

dabei die Idee, eine Unterschriftenaktion zu<br />

starten mit dem Ziel, den Unmut über diese<br />

Reform zu artikulieren. Zwei Monate später<br />

das Resultat: Über 32.000 Ärzte, Schwestern<br />

und Patienten haben diesen „Brandenburger<br />

Aufruf“ unterschrieben.<br />

Von einem sehr guten Ergebnis sprach Ralf<br />

Herre, Pressesprecher der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Brandenburg (KVBB), als er Anfang<br />

Februar zusammen mit zwei niedergelassenen<br />

Ärzten und einem angestellten Mediziner<br />

die Resultate der Aktion bei einem<br />

Pressegespräch in Brandenburg vorstellte.<br />

Dieses stand unter dem Motto „Gesundheitsreform,<br />

ja bitte – aber so nicht!“. „Im Dezember<br />

hatten Klinik- und niedergelassene<br />

Ärzte aus der Stadt Brandenburg einen Aufruf<br />

an brandenburgische Arztpraxen gemacht,<br />

ihre Unterschrift für diese Aktion zu<br />

geben. Doch letztlich weitete sich der Appell<br />

über die Stadtgrenzen hinaus nach ganz<br />

Brandenburg aus“, erläuterte Ralf Herre den<br />

Beginn des „Brandenburger Aufrufs“. Die<br />

In Deutschland leiden 15 Prozent der Kinder<br />

und Jugendlichen im Alter von drei bis<br />

17 Jahren an Übergewicht. – Das ist nur<br />

eines aus einer Reihe von Untersuchungsergebnissen,<br />

welches die „KiGGS“-Studie<br />

– eine Kinder- und Jugendgesundheitsstudie<br />

– ans Licht gebracht hat. An 150 Studienorten<br />

im gesamten Bundesgebiet wurde<br />

die Analyse durch das Robert Koch-<br />

Institut über drei Jahre hinweg durchgeführt.<br />

Mittlerweile liegen die Resultate, die<br />

einen Überblick über den gesundheitlichen<br />

Status deutscher Kinder und Jugendlicher<br />

geben sollen, vor.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Organisatoren wandten sich dabei an die<br />

KVBB, die die Aktion öffentlich machte, sie an<br />

andere niedergelassene Praxen weiterleitete<br />

– und bei der seither Berge von Rückmeldungen<br />

ins Haus gelangten. „Die gesammelten<br />

Unterschriften sollten ursprünglich der brandenburgischen<br />

Gesundheitsministerin, Dagmar<br />

Ziegler, überreicht werden. Doch als feststand,<br />

dass Bundesgesundheitsministerin Ulla<br />

Schmidt Ende März ins Klinikum Brandenburg<br />

kommen würde, beschlossen die Ärzte,<br />

ihr die Ergebnisse direkt zu geben“, sagte der<br />

Pressesprecher der KVBB.<br />

Wesentliche Streitpunkte der Gesundheitsreform<br />

wurden diskutiert<br />

Während des Pressegesprächs im Städtischen<br />

Klinikum Brandenburg äußerten sich<br />

die beteiligten Parteien auch über die Hauptkritikpunkte,<br />

die sie in der Gesetzesvorlage<br />

der Großen Koalition sehen. Dr. Wolfgang<br />

Hammer, Hausarzt in Wollin, sowie der Brandenburger<br />

Orthopäde Dr. Bernhard Hausen<br />

brachten im Besonderen zwei aus ihrer Sicht<br />

ungelöste Probleme hervor. Zum einen würde<br />

die Reform nicht dazu beitragen, die drohende<br />

Unterversorgung in einigen brandenburgischen<br />

Regionen zu verhindern – im Gegenteil:<br />

Immer mehr Praxen vor allem auf dem<br />

Land müssten zum Nachteil der Patienten<br />

wahrscheinlich geschlossen werden. Zum anderen<br />

sei die Finanzierung speziell für die<br />

neuen Bundesländer nicht nachhaltig geklärt.<br />

Von Seiten der Klinikärzte bezog Dr. Wilfried<br />

Pommerien, Chefarzt Innere Medizin II und<br />

Ärztlicher Direktor im Städtischen Klinikum<br />

Brandenburg, Stellung zu der Problematik. Es<br />

sei nicht zu verantworten, dass die Kliniken<br />

17.641 Kinder und Jugendliche – davon allein<br />

etwa 1.200 in Brandenburg – haben an<br />

der Studie teilgenommen, die vom Bundesministerium<br />

für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung in Auftrag gegeben wurde und<br />

vom Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

gefördert wird. Anlass dazu gaben<br />

zu wenig vorhandene Informationen über<br />

gesundheitsbeeinflussende Verhaltensweisen<br />

der Personen unter 18 Jahren. Bundesweite<br />

Aussagen zum Gesundheitszustand waren<br />

bis dato laut den Organisatoren der<br />

„KiGGS“-Studie – die Bezeichnung ist ein<br />

Kunstwort – noch nicht möglich gewesen.<br />

einsparen müssten, um damit die Krankenkassen<br />

zu entschulden. Ein Personalabbau in<br />

den Krankenhäusern sei mit dieser Reform<br />

nicht aufzuhalten. Ralf Herre vertrat während<br />

des Gesprächs die Belange der KVBB und<br />

äußerte Kritik an der öffentlichen Darstellung<br />

der brandenburgischen Gesundheitsministerin:<br />

„Frau Ziegler ist der Auffassung, dass<br />

sich mit der Reform die Bezahlung in den ostdeutschen<br />

Ländern verbessern wird. Dem<br />

stimme ich nicht zu“, so Herre. „Im Gegenteil:<br />

Die kommenden zwei Jahre werden<br />

besonders schwierig. Die Krankenkassen<br />

müssen sich entschulden. Da gibt es kaum<br />

Möglichkeiten, die seit über zehn Jahren vorhandene<br />

chronische Unterfinanzierung des<br />

Systems zu beseitigen. Das einzig Gute an<br />

dieser Reform, so lässt sich vielleicht sagen,<br />

ist, dass sie die heterogenen Arztgruppen<br />

der ambulant und stationär tätigen Ärzte zusammengeführt<br />

hat.“<br />

Noch immer erhält die KVBB Zusendungen<br />

mit Unterschriften aus dem gesamten Bundesland.<br />

All diese wurden bis Ende März<br />

weiter gesammelt und schließlich Bundesgesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt bei ihrem<br />

Besuch in der Stadt Brandenburg überreicht.<br />

Kontakt:<br />

Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg<br />

Gregor-Mendel-Straße 10/11<br />

14469 Potsdam<br />

Tel.: 0331-2868196<br />

E-Mail: Ralf.Herre@kvbb.de<br />

Anja Jüttner [4iMEDIA]<br />

„KiGGS“-Studie fragt nach: Wie gesund sind unsere Kinder?<br />

Selbsteinschätzung der Jugendlichen zum Gesundheitszustand fällt positiv aus<br />

Neben der gesundheitlichen Lage, dem Medikamentenkonsum<br />

oder aber dem Impfstatus<br />

bildeten auch die Lebensbedingungen<br />

und der Sozialstatus thematische Schwerpunkte<br />

der Studie. Das Ziel: Ergebnisse sollten<br />

zeitliche und regionale Entwicklungen<br />

der Häufigkeit von Krankheiten aufzeigen<br />

und letztlich zu Präventionsmaßnahmen führen<br />

sowie Anstoß für gesundheitspolitische<br />

Entscheidungen geben.<br />

Kinder schätzen eigene Gesundheit positiv ein<br />

Die Befragung der Teilnehmer beinhaltete<br />

eine Selbsteinschätzung der Kinder/Jugend-


Bei allen Studienteilnehmern wurde der Blutdruck<br />

gemessen. Foto: KiGGS/Robert Koch-Institut<br />

lichen, in der Aussagen über das eigene<br />

Wohlbefinden getroffen werden sollten. Dabei<br />

zeigte sich, dass 62 Prozent im Alter von<br />

elf bis 17 Jahren ihre Gesundheit mit „gut“<br />

bewerteten und weitere 23 Prozent die Frage<br />

sogar mit einem „sehr gut“ beantworteten.<br />

Das Ergebnis: 85 Prozent gaben damit<br />

eine positive Gesundheitseinschätzung, wobei<br />

keine erheblichen Unterschiede zwischen<br />

Mädchen und Jungen vorliegen. Dagegen<br />

hat die Studie einen Zusammenhang zwischen<br />

dem Alter der Befragten und der Bewertung<br />

des Wohlbefindens ergeben: Mit<br />

zunehmendem Alter zeigt sich, dass weniger<br />

Teilnehmer ihre Gesundheit mit „gut“ oder<br />

gar „sehr gut“ einschätzen.<br />

Neben den Kindern und Jugendlichen wurden<br />

ebenfalls die Eltern um eine Beurteilung<br />

der Gesundheit ihres Nachwuchses<br />

gebeten. Wie schon die Jugendlichen stuften<br />

auch diese das Wohlbefinden ihrer<br />

Kinder überwiegend als „sehr gut“ oder<br />

„gut“ ein. Die Einschätzung, so zeigten die<br />

Ergebnisse, nimmt mit zunehmendem Alter<br />

der Kinder ab. Das heißt: Je älter der<br />

Nachwuchs ist, umso häufiger antworteten<br />

die Eltern mit „mittelmäßig“, „schlecht“<br />

oder „sehr schlecht“. So gaben in der ältesten<br />

Gruppe der Kinder und Jugendlichen<br />

0,6 Prozent der Eltern eine „schlechte“<br />

oder gar „sehr schlechte“ Bewertung des<br />

gesundheitlichen Zustandes.<br />

Übergewicht nimmt stärker zu<br />

Ein Teil der umfangreichen Gesundheitsstudie<br />

umfasste die Ermittlung von Körpergröße und<br />

-gewicht, um Aussagen über die „Körperfülle“<br />

der Kinder und Jugendlichen treffen zu können.<br />

Die Ergebnisse, die durch den bestimmten<br />

Body-Mass-Index (BMI) ermittelt werden<br />

konnten, sind besorgniserregend: 50 Prozent<br />

mehr junge Menschen im Vergleich zu den<br />

Jahren 1985 bis 1999 haben Übergewicht.<br />

Zirka 1,9 Millionen übergewichtige Kinder<br />

und Jugendliche leben in Deutschland – da-<br />

runter leiden 800.000 an Adipositas. Auch<br />

hier zeigte sich im Übrigen ein Zusammenhang<br />

des Übergewichts mit dem Alter der Teilnehmer.<br />

Je älter die Jugendlichen, umso größer<br />

ist bei diesen der Anteil an erhöhtem<br />

Körperumfang. Bei den Drei- bis Sechsjährigen<br />

haben neun Prozent zu viel Gewicht,<br />

bei den Sieben- bis Zehnjährigen sind es<br />

bereits 15 Prozent und in der Altersgruppe<br />

von 14 bis 17 Jahren sind es 17 Prozent.<br />

Eine Zunahme an Adipositas-Erkrankten<br />

wurde ebenfalls in den höheren Altersgruppen<br />

bemerkbar: Drei Prozent bei den Dreibis<br />

Sechsjährigen, schon über sechs Prozent<br />

bei den Sieben- bis Zehnjährigen und neun<br />

Prozent bei den 14- bis 17-Jährigen leiden<br />

an Fettleibigkeit.<br />

Neben dem Alter spielt laut der Studie auch<br />

der Sozialstatus eine wichtige Rolle. So sind<br />

Kinder und Jugendliche aus Familien mit<br />

niedrigem Sozialstatus häufiger von diesen<br />

Erkrankungen betroffen. Wenn Eltern bereits<br />

übergewichtig sind oder an Adipositas<br />

leiden, erkranken deren Kinder ebenfalls<br />

häufiger an Fettleibigkeit als Jugendliche,<br />

bei deren Eltern das nicht der Fall ist.<br />

Bewegung nimmt mit zunehmendem Alter ab<br />

Wie häufig sind Kinder und Jugendliche in<br />

der Freizeit körperlich aktiv, so dass sie außer<br />

Atem und ins Schwitzen kommen? Mit<br />

dieser Frage beschäftigte sich ein weiterer<br />

Teil der „KiGGS“-Studie, in der wiederum<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

die Betroffenen selbst, die Kinder, um eine<br />

Stellungnahme gebeten wurden. Hierbei<br />

zeigte sich, dass es – anders als im Kindesalter<br />

– deutliche Unterschiede zwischen<br />

Mädchen und Jungen im Alter von elf bis<br />

17 Jahren gibt. Dort gehen Jungen durchschnittlich<br />

etwa acht Stunden pro Woche<br />

sportlichen Aktivitäten nach, während es<br />

bei Mädchen nur zirka vier bis fünf Stunden<br />

sind. In dieser Altersgruppe sind insgesamt<br />

84 Prozent der Jugendlichen mindestens<br />

einmal in der Woche in ihrer<br />

Freizeit körperlich aktiv, so dass sie außer<br />

Atem oder ins Schwitzen geraten. Bei 54<br />

Prozent passiert das dreimal und häufiger<br />

in der Woche.<br />

Weitere Informationen zur körperlichen und<br />

psychischen Gesundheit von Kindern und<br />

Jugendlichen und generell zum Projekt gibt<br />

es unter www.kiggs.de. Eine ausführliche<br />

Darstellung von Ergebnissen der Studie ist<br />

laut Robert Koch-Institut als Publikation im<br />

Bundesgesundheitsblatt im Mai <strong>2007</strong> vorgesehen.<br />

Kontakt:<br />

Robert Koch-Institut<br />

Nordufer 20, 13353 Berlin<br />

Tel.: 03018-7543499<br />

www.rki.de<br />

Anja Jüttner [4iMEDIA]<br />

graue Linie: Vergleichswerte aus den Jahren 1985–1999<br />

KiGGS-Ergebnisse: Verbreitung von Übergewicht nach Altersgruppen und Geschlecht<br />

Quelle: B.-M. Kurth, A. Schaffrath Rosario: Die Verbreitung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen<br />

in Deutschland, Ergebnisse des bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). <strong>2007</strong>, im Druck.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

113


114<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus eröffnet neue OP-Säle<br />

Am 9. Februar wurden mit einer feierlichen<br />

Veranstaltung die ersten 8 hochmodernen<br />

Operationssäle, ein Aufwachbereich mit<br />

8 Stellplätzen sowie zwei neue Intensivtherapiestationen<br />

mit jeweils 12 Betten in Betrieb<br />

genommen.<br />

Damit konnte der erste Abschnitt des OP-<br />

Neubaus des Carl-Thiem-Klinikums Cottbus<br />

abgeschlossen werden, dem in einem zweiten<br />

die Erstellung von 8 weiteren Operationssälen<br />

sowie 34 Intermediate Care Betten<br />

folgen sollen.<br />

Umfangreiche Fördermittel für die neuen<br />

Bundesländer ermöglichten diesen modernen<br />

Neubau, der über 15 Millionen Euro kostete.<br />

Das Architektenteam Dr. Franke/Maslo hat<br />

aufbauend auf ein bereits bestehendes Gebäude<br />

in einer gigantischen Stahlkonstruktion<br />

an Trägern hängend einen außerordentlichen<br />

Operationstrakt sowie hochmoderne<br />

Intensivstationen mit deutlich größerem<br />

Platzangebot realisiert. Rund 3,5 Millionen<br />

Euro wurden in die technische Ausstattung<br />

investiert, die einen zur europäischen Spitze<br />

gehörenden Bereich schufen.<br />

Die Operationssäle sind mit modernsten<br />

OP-Tischen sowie höchste Luftreinheit ga-<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

rantierende Laminarflow-Decken ausgestattet<br />

und bieten neben optimalen Lichtverhältnissen<br />

stete Zugriffsmöglichkeiten für Röntgen<br />

(PACS) und Endoskopiebefunde.<br />

Versorgungs- und Entsorgungsgänge, Personalzugänge<br />

und Patiententransportwege<br />

sind voneinander getrennt und dennoch<br />

effektiv einander zugeordnet. Sehr wohltuend<br />

für das Personal ist die Anordnung<br />

von Fenstern, welche Lichteinfall von draußen<br />

ermöglichen.<br />

Durch intensive Zusammenarbeit mit dem<br />

Architektenteam konnten neue anästhesiologische<br />

Einleitungszonen geschaffen werden,<br />

die zentral zwischen den 8 Operationssälen<br />

angeordnet sind und zu besseren<br />

Arbeitsbedingungen sowie Raumersparnis<br />

führten. Die Narkosetechnik sowie die notwendigen<br />

Überwachungsgeräte bieten optimalen<br />

technischen Standard.<br />

Das OP-Management entspricht höchsten<br />

Anforderungen und ist durch die jahrelange<br />

Qualifikation und Tätigkeit eines OP-Managers<br />

gesichert. Dieser nahm aktiv auf die<br />

Bauphase Einfluss, um funktionelle Verbesserungen<br />

zu ermöglichen, die damit für die<br />

bestmögliche und effektivste Auslastung der<br />

Operationskapazitäten sorgen wird. In diesem<br />

Bereich werden von Chirurgen, Orthopäden,<br />

Unfallchirurgen und Neurochirurgen<br />

über 9.000 Operationen im Jahr durchgeführt.<br />

Die 2 Intensivstationen sind mit modernster<br />

Beatmungstechnik, Therapie und Überwachungssystemen<br />

ausgestattet. Durch die geänderte<br />

Raumaufteilung und Nutzung von Ampelsystemen<br />

ist jetzt der ungehinderte Zugang<br />

zum Patienten möglich. Bei 4 Einzelzimmern<br />

besteht die Möglichkeit einer Luftdruckumkehr,<br />

um hochinfektiöse Patienten sicher gegen die<br />

Umgebung isolieren zu können.<br />

Die Vernetzung der Funktionsbereiche Anästhesieeinleitung,<br />

Operationssaal, Aufwachraum<br />

und Intensivtherapiestation ermöglicht<br />

jetzt einen sicheren Datentransfer. Durch die<br />

Ausstattung der Funktionsbereiche mit modernster<br />

Technik verbessern sich neben den<br />

Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten<br />

auch die Arbeitsbedingungen des Personals<br />

deutlich.<br />

Chefarzt Dr. med. G. Haring<br />

Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

am Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />

Mit der Vollendung des Bauabschnitts im Haus 3 verfügt das CTK über hochmoderne und leistungsfähige Operationssäle. Foto: CTK/S. Ramisch


5 Jahre Ombudsfrau der LÄKB<br />

Fast jeden Mittwoch führt Dr. Ingrid Hörning eine Telefonsprechstunde<br />

in der Geschäftsstelle der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

(LÄKB) durch, in der sich Ärzte, aber vor allem Patienten mit ihren<br />

Fragen an sie wenden. „Meine Erfahrung hat gezeigt, dass relativ<br />

wenig Mediziner, dafür aber umso mehr Patienten anrufen und allgemeine<br />

medizinische Aufklärung benötigen“, sagt die Ombudsfrau.<br />

Im vergangenen Jahr führte die Medizinerin im Ruhestand<br />

88 Patientenberatungen durch, wohingegen nur fünf Kollegen ein<br />

Gespräch wünschten. Bei letzteren standen gestörte zwischenmenschliche<br />

Beziehungen im Arbeitsumfeld im Vordergrund.<br />

Der Hauptgeschäftsführer der LÄKB, Dr. Reinhard Heiber, überreicht OMR<br />

Dr. med. Ingrid Hörning einen Blumenstrauß. Die ehemalige Chefärztin<br />

der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am Carl-Thiem-Klinikum<br />

Cottbus ist seit fünf Jahren als Ombudsfrau für die LÄKB tätig.<br />

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ELISABETH HERWEG-PRÜSSE<br />

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<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

115


116<br />

Arzt und Recht<br />

Aus der Fallsammlung der norddeutschen Schlichtungsstelle<br />

Heute: Fehlerhafte diätetische Einstellung bei Mangelernährungszustand<br />

Eine zum Behandlungszeitpunkt 27-jährige<br />

Frau suchte wegen ihrer Ernährungsprobleme<br />

die Praxis eines Arztes für Allgemein- und<br />

Umweltmedizin auf. An anamnestischen Daten<br />

waren bekannt: Magersucht seit der Kindheit,<br />

früher Bulämie, langfristig, aber vermutlich<br />

nicht mehr aktuell Kokainkonsum. Eine<br />

gastroenterologische Abklärung des jetzt vorliegenden<br />

Mangelernährungszustandes war<br />

vor Beginn der hier zu beurteilenden Behandlung<br />

nicht erfolgt. Es bestanden bereits Erfahrungen<br />

mit alternativen Behandlungsverfahren.<br />

Aufgrund bekannter Daten war vor<br />

Behandlungsbeginn von folgenden Diagnosen<br />

auszugehen: Psychovegetative Dystonie<br />

mit über Jahre protrahiertem Verlauf, getriggert<br />

durch pathologisch empfundenen Kokainrausch,<br />

mangelhafte Ernährungssituation,<br />

keine erkennbaren organpathologischen<br />

Veränderungen.<br />

Der behandelnde Arzt stellte folgende Symptome<br />

fest: Allgemeine Schwäche bei Gewichtsverlust,<br />

amnestische Defizite, Störungen<br />

des Sensoriums, Geräusche und Schmerzen<br />

im Ohr und im Kopfbereich. Nach Durchführung<br />

eines Diagnoseverfahrens der biokybernetischen<br />

Naturheilmedizin ordnete der Arzt<br />

das Krankheitsgeschehen in ein Leaky Gut<br />

Syndrome (Gastroenteritis, Zöliakie, „kranker<br />

Darm“) und eine MCS-Umweltkrankheit<br />

(„Vielfach-Chemikalienunverträglichkeit“) ein.<br />

In diesem Rahmen wurden insbesondere<br />

festgestellt: Zinkmangel, Störung der Darmflora,<br />

neurotoxische Belastungen im Bereich<br />

des zentralen und peripheren Nervensystems,<br />

Schädigung von Intestinaltrakt, Leber<br />

und Endokrinum durch Wohngifte, Parasiten,<br />

Nahrungsmittelunverträglichkeit (ohne<br />

nähere Definition). Als Behandlung wurden<br />

eine Resonanztherapie „Parasiten“ (9/99)<br />

und eine Resonanztherapie „Polio/Wohngifte“<br />

(10/99) durchgeführt, verbunden<br />

mit einer drastischen Ernährungsumstellung<br />

(„Nahrungskorrektur“), die im Einzelnen jedoch<br />

nicht näher bezeichnet wird. Unter dieser<br />

Therapie kam es nach etwa vier Wochen<br />

zu einer Verschlechterung der Symptomatik<br />

mit allgemeiner Schwäche und Erschöpfungszuständen,<br />

Frieren, Haarausfall, Kopfhautekzem,<br />

Parodontose. Diese Symptome<br />

nahmen mit Fortsetzung der Therapie zu,<br />

so dass die Patientin nach etwas über drei<br />

Monaten die Behandlung abbrach. Der<br />

weiterbehandelnde Arzt verordnete eiweißreiche<br />

Kost und hochdosiert Mineralpräparate<br />

entsprechend den laborchemisch<br />

bestätigten Defiziten. Hierunter trat eine Besserung<br />

der Symptomatik ein.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Die Patientin wirft dem erstbehandelnden<br />

Arzt vor, mit seinem Behandlungskonzept<br />

auf die Mangelsymptome falsch reagiert zu<br />

haben, wodurch weitere Gesundheitsschäden<br />

verursacht worden seien. Auch sei sie<br />

über die möglichen Folgen der naturheilkundlichen<br />

Therapie nicht ausreichend informiert<br />

worden.<br />

Der in Anspruch genommene Arzt begründete<br />

in seiner Stellungnahme zum Behandlungsvorgang<br />

seine Maßnahmen auf der Grundlage<br />

naturheilkundlicher Prinzipien. Dem „Schulmediziner<br />

würden seine naturheilkundlichen<br />

Techniken und die Interpretation der Krankheitsphänomene<br />

befremdlich erscheinen“. Die<br />

im Laufe der Behandlung eingetretene Verschlechterung<br />

wird als sogenannte „Erstverschlimmerung“<br />

positiv interpretiert.<br />

In dem von der Schlichtungsstelle angeforderten<br />

gastroenterologischen Gutachten wird<br />

der Behandlungsverlauf anhand der Behandlungsunterlagen<br />

des Arztes noch einmal<br />

nachvollzogen. In der Beurteilung der im<br />

einzelnen getroffenen Entscheidungen und<br />

Maßnahmen kommt der Gutachter zu folgenden<br />

Wertungen:<br />

Die durchgeführten diagnostischen und therapeutischen<br />

Maßnahmen mögen im Kontext<br />

naturheilkundlicher Verfahren begründet gewesen<br />

sein, aus der Sicht des medizinisch<br />

wissenschaftlichen Erfahrungsstandes seien<br />

sie aber nicht nachvollziehbar. Die Diagnose<br />

einer Gastroenteritis, einer Zöliakie sowie<br />

eines kranken Darmes ohne Endoskopie des<br />

Intestinaltraktes mit Probeexzision bei klinisch<br />

fehlendem gastroenterologischen Symptomen<br />

erscheine fragwürdig. Der angenommene<br />

Zinkmangel und die Homeostasestörung, Befunde,<br />

die letztlich den Verdacht auf das<br />

Vorliegen einer mangelhaften Ernährungssituation<br />

annehmen ließen, mit der Einleitung<br />

einer drastischen Ernährungsumstellung ohne<br />

Ergänzungspräparate zu therapieren, sei<br />

nicht sach- und fachgerecht, da hierdurch die<br />

Gesamtsituation noch verschlimmert werden<br />

musste. Die unter der empfohlenen drastischen<br />

Ernährungsumstellung aufgetretene<br />

Symptomatik, die vom behandelnden Arzt als<br />

therapeutisch angestrebter Prozess der so<br />

genannten Erstverschlimmerung interpretiert<br />

wurde, stelle aus Sicht der wissenschaftlichen<br />

Medizin das Bild eines Mangelzustandes dar.<br />

Dementsprechend stelle die Fortsetzung der<br />

drastischen Ernährungsumstellung eine nicht<br />

sach- und fachgerechte Therapieform dar.<br />

Wenn die bereits bei der Erstvorstellung vorliegende<br />

eingeschränkte Ernährungssituation<br />

als solche erfasst und bewertet worden wäre,<br />

hätte man die restriktive Diät unterlassen müssen,<br />

da sie die Mangelsituation mit Sicherheit<br />

verstärkt hätte. Als Folgen der fehlerhaften<br />

Behandlung werden der weitere Gewichtsverlust<br />

und der Schwächezustand, der massive<br />

Haarausfall und die verstärkte Parodontose<br />

gesehen.<br />

Die Schlichtungsstelle schloss sich der Meinung<br />

des Gutachters an. Bei bereits vorliegendem<br />

Ernährungsmangelzustand musste<br />

der Arzt davon ausgehen, dass durch seine<br />

strenge einseitige Diät vorbestehende Mangelzustände<br />

verstärkt und neue Mangelzustände<br />

hinzukommen würden, die zu Gesundheitsschäden<br />

der Patientin führten.<br />

Selbst wenn er ausführt, dass er von einem<br />

anderen Denkansatz als die wissenschaftliche<br />

Medizin ausgehe, so war er in besonderem<br />

Maße verpflichtet, darauf zu achten,<br />

dass durch seine der wissenschaftlichen Medizin<br />

nicht entsprechenden Behandlungskonzepte<br />

der Patientin kein Schaden entstehen<br />

darf. Wenn er in seiner Stellungnahme<br />

ausführt, dass er nicht bezweifelt, dass die<br />

Patientin bereits ausgeprägte Ernährungsmangelphänomene<br />

in sich trug, bevor sie zu<br />

ihm kam, dann ist die Verordnung einer den<br />

Mangel noch verstärkenden einseitigen Diät<br />

als Behandlungsfehler zu bewerten. Die im<br />

Gutachten bezeichneten Folgen des Behandlungsfehlers<br />

waren zu bestätigen unter Berücksichtigung<br />

der Tatsache, dass die Patientin<br />

bereits mit einem selbstverschuldeten<br />

Ernährungsmangelzustand in Behandlung<br />

trat. Daher waren die Schadenersatzansprüche<br />

nur auf die unter der Behandlung eingetretene<br />

Verschlechterung des Gesundheitszustandes<br />

zu beziehen.<br />

Abschließend legt die Schlichtungsstelle Wert<br />

auf die Feststellung, dass diese Kasuistik nicht<br />

als Kritik an der naturheilkundlichen Medizin<br />

zu verstehen ist. Hier waren vielmehr<br />

die Behandlungsmaßnahmen eines approbierten<br />

Arztes zu prüfen. Diese Maßnahmen<br />

mussten, unabhängig davon, auf welcher<br />

Grundlage sie getroffen wurden, im Hinblick<br />

auf die von vorn herein zu erwartenden und<br />

auch eingetretenen Schäden als fehlerhaft<br />

beurteilt werden.<br />

Dr. med. Herbert Pröpper<br />

Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle<br />

für Arzthaftpflichtfragen<br />

Hans-Böckler-Allee 3<br />

30173 Hannover


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118<br />

Aktuell<br />

Bundesärztekammer fordert Rauchverbot an allen<br />

Arbeitsstätten<br />

,Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen<br />

Schaden zu.’ „Diese Warnung der EU-Gesundheitsminister steht auf jeder<br />

Zigarettenpackung. Wir begrüßen sehr, dass die Bundesregierung<br />

den eigenen Erkenntnissen nun endlich Taten folgen lässt“, erklärte<br />

Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe zu dem<br />

Beschluss des Bundeskabinetts, ein gesetzliches Rauchverbot in allen<br />

öffentlichen Einrichtungen des Bundes, in Bahnhöfen sowie öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln zu erlassen. Die Regierung dürfe aber nicht auf halbem<br />

Wege stehen bleiben und ihre Verantwortung für einen umfassenden<br />

Gesundheitsschutz aller Beschäftigten an die Bundesländer delegieren.<br />

„Auch die eine Million Beschäftigten in der Gastronomie haben das<br />

Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz. Deshalb fordern wir die<br />

Bundesregierung auf, die entsprechenden Ausnahmeregelungen in der<br />

Arbeitsstättenverordnung aufzuheben“, sagte Prof. Hoppe.<br />

Der Ärztepräsident begrüßte ausdrücklich, dass Tabakwaren nicht<br />

mehr ab 16 Jahren, sondern erst ab 18 abgegeben werden sollen. Die<br />

jüngste Unicef-Studie habe die Dringlichkeit dieser Maßnahme noch<br />

einmal bestätigt. Danach rauchen in keinem anderen Industrieland so<br />

viele Jugendliche wie in Deutschland.<br />

Bundesärztekammer<br />

Herbert-Lewin-Platz 1, 10623 Berlin<br />

www.baek.de<br />

Bewerbung für BDI-Stipendium läuft<br />

Ab sofort können sich Studierende an deutschen Universitäten der<br />

Fachrichtung Humanmedizin wieder für das Studentische Förderprogramm<br />

des Berufsverbandes Deutscher Internisten e.V. (BDI) bewerben.<br />

Für das Wintersemester <strong>2007</strong>/2008 ist am 30. Juni <strong>2007</strong> Bewerbungsschluss.<br />

Eine Bewerbung zum BDI-Stipendium kann frühestens mit erfolgreichem<br />

Abschluss des Physikums erfolgen. Der Maximalzeitraum für eine Förderung<br />

beträgt acht Semester, jedoch nicht länger als zwei Semester<br />

über der Regelstudienzeit. Mit Erlangung des Staatsexamens endet die<br />

Förderung mit 500 Euro pro Semester.<br />

Studierende, die sich innerhalb der Fachrichtung Humanmedizin für<br />

das Berufsziel Innere Medizin entschieden haben, können die Bewerbungsunterlagen<br />

von der Internetseite www.bdi.de unter dem<br />

Navigationspunkt BDI-Stipendium herunterladen.<br />

Weitere Informationen gibt es beim<br />

Berufsverband Deutscher Internisten e.V., Postfach 1566,<br />

65005 Wiesbaden, Tel.: 0611-181330.<br />

Suche nach einem geeigneten Betriebsarzt<br />

in Brandenburg jetzt online<br />

Auf der Suche nach einem geeigneten Betriebsarzt ist es für Unternehmer<br />

seit März <strong>2007</strong> sehr einfach möglich, Kontakt zu Anbietern arbeitsmedizinischer<br />

Leistungen aufzunehmen.<br />

Unter www.las-bb.de/baeb kann sich jede/r betriebsärztlich tätige<br />

Kollegin/e in die Betriebsarzt-Datenbank-Brandenburg-BAeB kostenfrei<br />

eintragen lassen. Die Datenbank ist ein Service des Landesamtes für<br />

Arbeitsschutz. Anmeldeformulare finden Sie in ausfüllbarem Format<br />

unter der o.g. Internet-Adresse.<br />

Dr. med. Frank Eberth<br />

Facharzt für Arbeitsmedizin, Facharzt für Allgemeinmedizin,<br />

Leitender Gewerbearzt, Landesamt für Arbeitsschutz<br />

Horstweg 57, 14478 Potsdam<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

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EDMUND-CHRISTIANI-SEMINAR<br />

Berufsbildungsstätte für Arzthelferinnen<br />

der Ärztekammer Schleswig-Holstein<br />

Bismarckallee 8 - 12, 23795 Bad Segeberg (mit Internat)<br />

www.aeksh.de/ecs eMail: schroeder@aeksh.org<br />

Betriebswirt/-in für Management im Gesundheitswesen<br />

Ab September <strong>2007</strong> bietet die Ärztekammer Schleswig-Holstein<br />

die berufsbegleitende Weiterbildung zum/zur<br />

Betriebswirt/-in für Management im Gesundheitswesen an.<br />

1. Theoretischer Teil (640 Stunden)<br />

2. Praktikum mit anschließender Projektarbeit (160 Stunden)<br />

Der theoretische Teil beinhaltet 6 Weiterbildungsmodule, die<br />

jeweils mit einer schriftlichen Prüfung abgeschlossen werden.<br />

Teilnehmergebühr: 3.490,00 € (Ratenzahlung möglich)<br />

Prüfungsgebühr: 250,00 €<br />

Beginn: 07.09.<strong>2007</strong> - 15.02.2009<br />

anschließend Praktikum, Projektarbeit<br />

und Fachgespräch (mündliche Prüfung)<br />

Termine und weitere Informationen erhalten Sie unter der<br />

Durchwahl: <strong>04</strong>5 51/8813-292 - Gabriele Schröder<br />

BERLINER VEREIN HOMÖOPATHISCHER ÄRZTE E.V.<br />

Dreijahreskurs für Ärzte aller Fachrichtungen<br />

zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Homöopathie<br />

Dozentin:<br />

Dr. med. Karin Bandelin - Ärztin Homöopathie<br />

Beginn 18. April <strong>2007</strong>. 14-tägig mittwochs 18.30 - 21.30 Uhr<br />

Max. Teilnehmerzahl: 25<br />

Bewerbungen (mit Approbationsurkunde und Lichtbild) bitte an den<br />

Berliner Verein homöopathischer Ärzte e.V.<br />

Nassauische Str. 2, 10717 Berlin, Rückfragen unter (030) 873 25 93<br />

Zusatzbezeichnung Psychotherapie (Tiefenpsychologie)<br />

Theoriekurs an 14 Wochenenden à 16 Stunden<br />

in Cottbus/Internatsunterbringung<br />

Beginn: 30. Juni <strong>2007</strong><br />

Zusatzbezeichnung Psychoanalyse<br />

Theoriekurs/1 Wochenende pro Monat (16 Std.) über 3 Jahre<br />

in Cottbus/Internatsunterbringung<br />

Beginn: 12. Januar 2008<br />

Psychiatriekurs (für Zusatzbezeichnung Psychotherapie)<br />

2 Wochenkurse à 50 Stunden in Klettwitz/NL mit Übernachtung<br />

Beginn: 25. Juni <strong>2007</strong><br />

Guppenselbsterfahrung (Gruppenanalyse)<br />

70 Stunden in Cottbus mit Internatsunterbringung<br />

Termin: 03. - 10.11.<strong>2007</strong><br />

Hypnosekurs<br />

100 Stunden an 6 Wochenenden in Herzberg (Kreis Beeskow)<br />

Beginn: 16. Juni <strong>2007</strong><br />

Anmeldung: net: www.batap.de<br />

mail: dr.kirchner@batap.de<br />

Tel.: 0355-47 28 45, Fax: 0355-47 26 47<br />

Kombinierte Kurse der Doppler- und Duplex-Sonographie<br />

nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM, 25 Fortbildungspunkte<br />

Gefäßzentrum Berlin/Brandenburg im Ev. Krankenhaus Hubertus<br />

Berlin, akademisches Lehrkrankenhaus der Freien Universität Berlin<br />

- Interdisziplinärer Grundkurs der Gefäßdiagnostik 22.-24.6.<strong>2007</strong><br />

Anmeldung schriftlich an: Dr. med. C. Fahrig, Chefarzt der Inneren<br />

Abteilung des Ev. Krankenhauses Hubertus, DEGUM Seminarleiter,<br />

Spanische Allee 10-14, 14129 Berlin oder unter: Tel.: 030/392 34 51;<br />

Fax: 030/394 80 180 oder Tel.: 030/810 08 233; Fax: 030/810 08 135.


<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

Fortbildungsregelung<br />

der Aufstiegsfortbildung zur Arztfachhelferin/zum Arztfachhelfer<br />

der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

Inhaltsübersicht<br />

RICHTLINIE DER AUFSTIEGSFORTBILDUNG<br />

§ 1 Definition Fortbildung<br />

§ 2 Ziel der Fortbildung<br />

§ 3 Dauer und Gliederung der Fortbildung<br />

§ 4 Inhalte der Fortbildung<br />

§ 5 Teilnahmebedingungen/Zulassung zur Fortbildung<br />

§ 6 Durchführung der Fortbildung<br />

§ 7 Prüfungszeugnis und Brief für Arztfachhelferin<br />

§ 8 Gebühren<br />

§ 9 Anerkennung von Fortbildungsmaßnahmen von Veranstaltern im Wahlteil<br />

§ 10 Voraussetzung der Anerkennung von Fortbildungsmaßnahmen als<br />

Wahlteil<br />

§ 11 Verfahren der Anerkennung von Fortbildungsmaßnahmen als Wahlteil<br />

§ 12 Inkrafttreten<br />

PRÜFUNGSORDNUNG DER AUFSTIEGSFORTBILDUNG ZUR ARZTFACHHEL-<br />

FERIN/PFLICHTTEIL<br />

I. Abschnitt Prüfungsausschüsse<br />

§ 1 Errichtung<br />

§ 2 Zusammensetzung und Berufung<br />

§ 3 Befangenheit<br />

§ 4 Vorsitz, Beschlussfähigkeit, Abstimmung<br />

§ 5 Geschäftsführung<br />

§ 6 Verschwiegenheit<br />

II. Abschnitt Vorbereitung der Fortbildungsprüfung<br />

§ 7 Prüfungstermine<br />

§ 8 Zulassung und Anmeldung zur Fortbildungsprüfung<br />

§ 9 Entscheidung über die Prüfungszulassung<br />

§ 10 Prüfungsgebühr im Pflichtteil<br />

III. Abschnitt Ziel, Inhalt und Durchführung der Prüfung<br />

§ 11 Ziel der Fortbildungsprüfung<br />

§ 12 Dauer und Gliederung der Fortbildungsprüfung im Pflichtteil<br />

§ 13 Prüfungsaufgaben<br />

§ 14 Prüfungsinhalte und Anforderungen<br />

§ 15 Regelungen für Behinderte<br />

§ 16 Nichtöffentlichkeit<br />

§ 17 Leitung und Aufsicht<br />

§ 18 Ausweispflicht und Belehrung<br />

§ 19 Täuschungshandlungen und Ordnungsverstöße<br />

§ 20 Rücktritt, Nichtteilnahme<br />

IV. Abschnitt Bewertung, Feststellung und Beurkundung<br />

des Fortbildungsprüfungsergebnisses<br />

§ 21 Bewertung, Feststellung des Prüfungsergebnisses<br />

§ 22 Niederschrift<br />

§ 23 Fortbildungsprüfungszeugnis und Brief Arztfachhelferin<br />

§ 24 Anerkennung von Prüfungen und Geltungsbereich<br />

V. Abschnitt Wiederholungsprüfung<br />

§ 25 Wiederholungsprüfung<br />

VI. Abschnitt Schlussbestimmungen<br />

§ 26 Rechtsmittel<br />

§ 27 Prüfungsunterlagen<br />

§ 28 Inkrafttreten<br />

Richtlinie der Aufstiegsfortbildung zur Arztfachhelferin/zum Arztfachhelfer<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

§ 1<br />

Definition Fortbildung<br />

Unter Fortbildung wird in diesen Richtlinien die Fortbildung gemäß § 1<br />

Abs. 4 und § 54 Berufsbildungsgesetz (BBiG) verstanden.<br />

§ 2<br />

Ziel der Fortbildung<br />

(1) Ziel dieser Fortbildung ist es, der Arzthelferin/Medizinischen Fachangestellten*<br />

einen beruflichen Aufstieg zu ermöglichen.<br />

(2) Die Arztfachhelferin soll den Arzt durch weitgehend selbstständiges<br />

Arbeiten sowie durch Koordinations- und Steuerungsfunktionen in den<br />

Bereichen Administration und Praxismanagement, Personalführung und<br />

Ausbildung sowie Gesundheitsberatung entlasten.<br />

Sie soll insbesondere<br />

- qualifizierte Funktionen in allen verwaltungsbezogenen Bereichen der<br />

Praxis ausüben,<br />

- Praxisabläufe, -strukturen und -bewirtschaftung unter betriebswirtschaftlichen<br />

und Qualitätsmanagement orientierten Aspekten gestalten,<br />

- die Anwendung der für die Arztpraxis relevanten Rechtsgrundlagen,<br />

Verordnungen und Richtlinien im Praxisteam sicherstellen,<br />

- moderne Informations- und Kommunikationstechnologien einsetzen,<br />

- bei der Personalplanung und -führung sowie bei der Ausbildung von<br />

Arzthelferinnen verantwortlich mitwirken,<br />

- erforderliche Maßnahmen der Hygiene, des Arbeits- und Umweltschutzes<br />

koordiniert umsetzen,<br />

- Maßnahmen in der Gesundheitsberatung/Prävention aufbereiten und<br />

durchführen,<br />

- in Notfällen situationsgerecht reagieren und entsprechende Maßnahmen<br />

einleiten.<br />

(3) Die Arztfachhelferin soll in mindestens einem weiteren Arbeitsfeld der<br />

Medizin oder Verwaltung qualifiziert mitwirken.<br />

§ 3<br />

Dauer und Gliederung der Fortbildung<br />

(1) Die gesamte Fortbildung zur Arztfachhelferin umfasst insgesamt mindestens<br />

400 Unterrichtsstunden.<br />

(2) Die Fortbildung gliedert sich in einen Pflichtteil von mindestens 280 Unterrichtsstunden<br />

und in einen Wahlteil von mindestens 120 Unterrichtsstunden.<br />

Ein Fortbildungskurs des Wahlteils soll mindestens 40 Unterrichtsstunden<br />

umfassen.<br />

(3) Die in der Fortbildung zu erwerbenden Kenntnisse und Fertigkeiten<br />

des Pflichtteiles werden in einzelnen Kursen/Abschnitten vermittelt, die<br />

von den Fortbildungsteilnehmerinnen innerhalb von 2 Jahren absolviert<br />

werden sollen. Einer Verlängerung (bis zu 3 Jahren) kann die <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg auf Antrag der Prüfungsteilnehmerin zustimmen.<br />

(4) Die Kurse des Wahlteils können vor und nach dem Pflichtteil absolviert<br />

werden. Die Absolvierung von Fortbildungskursen des Wahlteiles<br />

vor dem Pflichtteil soll nicht länger als 5 Jahre zurückliegen.<br />

§ 4<br />

Inhalte der Fortbildung<br />

(1) Die Fortbildung erstreckt sich im Pflichtteil lt. Fortbildungsrahmenplan<br />

insbesondere auf folgende Wissensgebiete:<br />

1. Kommunikation<br />

2. Prävention und Gesundheitsberatung<br />

3. Arzthelferinnen-/Medizinische Fachangestellten-Ausbildung<br />

4. Recht<br />

Fortbildungsregelung der Aufstiegsfortbildung zur Arztfachhelferin/zum Arztfachhelfer der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg 119


120<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

5. Praxismanagement/Total Quality Management<br />

6. Betriebswirtschaftliche Praxisführung<br />

7. Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

8. Medizinprodukte/Arbeitsschutz/Hygiene/Umwelt<br />

9. Notfallmedizin<br />

(2) Der Wahlteil beinhaltet anerkannte Qualifizierungen/Curricula in einem<br />

Bereich der Medizin oder Verwaltung (Beispiele s. Anhang der Richtlinie).<br />

§ 5<br />

Teilnahmebedingungen/Zulassung zur Fortbildung<br />

(1) Voraussetzung zur Zulassung an der Fortbildung ist der Nachweis einer<br />

mindestens einjährigen beruflichen Tätigkeit als Arzthelferin/Medizinische<br />

Fachangestellte nach bestandener Abschlussprüfung oder eines<br />

gleichwertigen Abschlusses.<br />

(2) Die Gleichwertigkeit des beruflichen Abschlusses stellt auf Antrag die<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg fest.<br />

(3) Bewerberinnen mit dem Abschluss Sprechstundenschwester oder<br />

Krankenschwester/Gesundheits- und Krankenpflegerin können bei Nachweis<br />

einer mindestens zweijährigen beruflichen Tätigkeit als Arzthelferin<br />

gleichwertig teilnehmen.<br />

(4) Zur Fortbildung können auch Gasthörer (keine Auszubildenden) zugelassen<br />

werden. Eine Prüfungsteilnahme ist bei Gasthörern ausgeschlossen.<br />

(5) Über die Zulassung zur Fortbildung entscheidet die <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg bzw. die Ärztekammer, in deren Bereich die Fortbildung<br />

stattfindet.<br />

§ 6<br />

Durchführung der Fortbildung<br />

(1) Die Fortbildung zur Arztfachhelferin im Pflichtteil erfolgt i.d.R. durch<br />

die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg.<br />

(2) Die Fortbildung kann sowohl berufsbegleitend als auch in Vollzeitform<br />

angeboten werden. Sie muss den Erfordernissen der Erwachsenenbildung<br />

entsprechen.<br />

(3) Soweit eine Vergleichbarkeit der Fortbildungsinhalte gegeben ist, kann die<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg auf schriftlichen Antrag Fortbildungsteile,<br />

die bei einer anderen Ärztekammer durchgeführt worden sind, anrechnen.<br />

(4) Wahlteile können von anderen Veranstaltern angeboten und nach vorheriger<br />

Antragstellung von der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg bei Zugrundelegen<br />

der in §§ 9 bis 11 dieser Richtlinie genannten Kriterien anerkannt<br />

werden.<br />

§ 7<br />

Prüfungszeugnis und Brief für Arztfachhelferin<br />

(1) Die Fortbildungsteilnehmerin erhält nach erfolgreicher Teilnahme an<br />

den Kursen/Abschnitten des Wahl- und Pflichtteils jeweils ein Zertifikat.<br />

(2) Die Fortbildungsteilnehmerin erhält ein Prüfungszeugnis sowie den<br />

Brief der Arztfachhelferin nach:<br />

- erfolgreich abgelegter Prüfung im Pflichtteil sowie<br />

- erfolgreich abgelegter Prüfung bzw. Vorlage eines Zertifikats über die Absolvierung<br />

einer oder mehrerer Qualifizierungsmaßnahmen im Wahlteil.<br />

Erst damit wird das Recht verbrieft, die Bezeichnung Arztfachhelferin zu<br />

führen.<br />

§ 8<br />

Gebühren<br />

(1) Für die Fortbildung und die Prüfung werden Gebühren erhoben. Die<br />

Fortbildungsregelung der Aufstiegsfortbildung zur Arztfachhelferin/zum Arztfachhelfer der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

Höhe ergibt sich, sofern die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg der Veranstalter<br />

ist, aus der Verwaltungsgebührenordnung der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg.<br />

§ 9<br />

Anerkennung von Fortbildungsmaßnahmen<br />

von Veranstaltern im Wahlteil<br />

(1) Grundsätzlich können nur solche Fortbildungsmaßnahmen als Wahlteil<br />

der Arztfachhelferin-Fortbildung anerkannt werden, die vor ihrer<br />

Durchführung von einer Ärztekammer anerkannt worden sind.<br />

(2) Über die Anerkennung von Qualifizierungen innerhalb des Wahlteiles<br />

entscheidet die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg bzw. die Ärztekammer,<br />

in deren Bereich die Fortbildung stattfindet.<br />

§ 10<br />

Voraussetzungen der Anerkennung<br />

von Fortbildungsmaßnahmen als Wahlteil<br />

(1) Die Anerkennung einer Fortbildungsmaßnahme als Wahlteil setzt voraus,<br />

dass die Vermittlung der Fortbildungsinhalte<br />

1. den Zielen dieser Fortbildungsordnung der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

entspricht,<br />

2. die bundeseinheitlichen Empfehlungen der Arztfachhelferinnen-Fortbildungen<br />

(hier: Curricula der Bundesärztekammer) bzw. der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg umsetzt,<br />

3. frei von wirtschaftlichen Interessen ist. Veranstalter und Referenten<br />

müssen der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg ökonomische Verbindungen<br />

zur Industrie offen legen.<br />

(2) Für Fortbildungsmaßnahmen des Wahlteils muss grundsätzlich ein<br />

Arzt oder eine Ärztin als wissenschaftlich Verantwortliche/r bestellt sein.<br />

(3) Der stundenmäßige Umfang eines Wahlteils umfasst i.d.R. 120 Unterrichtsstunden,<br />

mindestens aber 40 Unterrichtsstunden.<br />

§ 11<br />

Verfahren der Anerkennung von Fortbildungsmaßnahmen als<br />

Wahlteil<br />

(1) Die Anerkennung erfolgt auf Antrag des Veranstalters. Im Antrag ist<br />

der Verantwortliche nach § 10 Abs. 2 zu benennen.<br />

(2) Im Anerkennungsverfahren werden einheitlich für alle in Betracht<br />

kommenden Wahlteile insbesondere folgende Kriterien zugrunde gelegt:<br />

1. Einhaltung der Antragsfristen (spätestens 8 Wochen vor geplantem Kursbeginn)<br />

2. Bezeichnung der Veranstaltung/Konzepteinreichung<br />

3. Veranstaltungsstätte/Beschreibung der Ausstattung<br />

4. Referentenliste mit Angabe der Qualifikation<br />

5. Zulassungsbedingungen/Teilnehmerlisten<br />

6. Methoden und Zeitpunkte der Lernerfolgskontrolle<br />

7. Besondere Regelungen in Bezug auf Praktika<br />

8. Vorbereitung und Durchführung von Prüfungen/Bestehensregelungen<br />

9. Teilnehmerbescheinigungen/Zertifikate<br />

(3) Der Veranstalter muss schriftlich erklären, dass die diesbezüglichen<br />

Empfehlungen der Bundesärztekammer und der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg sowie die Fortbildungsregelung für Arztfachhelferinnen<br />

der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg eingehalten und umgesetzt werden.<br />

§ 12<br />

Inkrafttreten<br />

Die vorstehende Fortbildungsrichtlinie der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

tritt am Tage nach ihrer Veröffentlichung im Brandenburgischen<br />

<strong>Ärzteblatt</strong> in Kraft.


<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

Anlage zur Fortbildungsrichtlinie Arztfachhelferin<br />

Aufbau der Fortbildung zur Arztfachhelferin und Beispiele<br />

für Auswahlmöglichkeiten von Wahlteilen lt. Empfehlung<br />

der Bundesärztekammer<br />

Anerkannte Wahlteile<br />

(durchschnittlich 40 –120 Std.)<br />

z.B. Fortbildungscurricula:<br />

Ambulantes Operieren<br />

(160 Std.)<br />

Ambulantes Operieren in<br />

der Augenheilkunde (120 Std.)<br />

Onkologie (120 Std.)<br />

Gastroenterologische<br />

Endoskopie (120 Std.)<br />

Dialyse (120 Std.)<br />

Allgemeinmedizin (60 Std.)<br />

Pneumologie (120 Std.)<br />

Ernährungsberatung (120 Std.)<br />

Aufbau der Fortbildung<br />

400 Stunden insgesamt<br />

Pflichtteil Std.<br />

min.: 280 Stunden<br />

Kommunikation 30<br />

Prävention und<br />

Gesundheitsberatung 30<br />

Arzthelferinnen-<br />

Ausbildung 40<br />

Recht 20<br />

Praxismanagement/<br />

Qualitätsmanagement 40<br />

Betriebswirtschaftliche<br />

Praxisführung 30<br />

Informations- und<br />

Kommunikations- 40<br />

technologien<br />

Medizinprodukte/<br />

Arbeitsschutz/ 20<br />

Hygiene/Umwelt<br />

Notfallmedizin 30<br />

Berufspraxis<br />

mindestens 1 Jahr als Arzthelferin o. gleichwertig<br />

Ausbildung Arzthelferin/Medizinische Fachangestellte (3 Jahre)<br />

Prüfungsordnung zum Pflichtteil der Aufstiegsfortbildung<br />

zur Arztfachhelferin/zum Arztfachhelfer<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg vom 13. Mai 2006<br />

Aufgrund des Beschlusses des Berufsbildungsausschusses vom 21.09.2005,<br />

des Kammervorstandes vom 01. März 2006 sowie der Kammerversammlung<br />

vom 13. Mai 2006 erlässt die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg als zuständige<br />

Stelle gemäß § 54 in Verbindung mit § 47 und § 71 Abs. 6 des Berufsbildungsgesetzes<br />

vom 23. März 2005 die folgende Prüfungsordnung für<br />

die Fortbildung und Prüfung zur Arztfachhelferin/zum Arztfachhelfer, die<br />

durch Erlass des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie<br />

vom 5. Februar <strong>2007</strong> – 42-5666.1.3 – genehmigt worden ist.<br />

I. Abschnitt<br />

Prüfungsausschüsse<br />

§ 1<br />

Errichtung<br />

(1) Die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg führt zum Nachweis der erweiterten<br />

beruflichen Handlungsfähigkeit, die durch die berufliche Fortbildung von<br />

Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten* erworben wurde, Fortbildungsprüfungen<br />

durch.<br />

(2) Die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg errichtet gemäß § 56 Abs.1<br />

BBiG Prüfungsausschüsse.<br />

(3) Die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg kann die Durchführung der Prüfung<br />

einem Prüfungsausschuss einer anderen Kammer in Absprache übertragen.<br />

(4) Sofern ein gemeinsamer Prüfungsausschuss mit anderen Ärztekammern<br />

i. S. von § 71 Abs. 6 und § 56 BBiG errichtet wird, ist dieser für die<br />

Abnahme der Fortbildungsprüfung zuständig.<br />

Die Prüfungsordnung der Kammer ist anzuwenden, bei der der gemeinsame<br />

Prüfungsausschuss errichtet ist.<br />

§ 2<br />

Zusammensetzung und Berufung<br />

(1) Der Prüfungsausschuss besteht aus mindestens drei Mitgliedern. Die<br />

Mitglieder müssen für die Prüfungsgebiete sachkundig und für die Mitwirkung<br />

im Prüfungswesen geeignet sein.<br />

(2) Dem Prüfungsausschuss müssen als Mitglieder Beauftragte der Arbeitgeber<br />

und der Arbeitnehmer in gleicher Zahl sowie mindestens eine<br />

Lehrkraft angehören.<br />

(3) Die Mitglieder haben Stellvertreter.<br />

(4) Die Mitglieder und stellvertretenden Mitglieder werden von der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg längstens für fünf Jahre berufen.<br />

(5) Die Beauftragten der Arbeitnehmer werden auf Vorschlag der im Land<br />

Brandenburg bestehenden Gewerkschaften und selbstständigen Vereinigungen<br />

von Arbeitnehmern mit sozial- und berufspolitischer Zwecksetzung berufen.<br />

Die Lehrkraft wird von der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg berufen.<br />

(6) Werden Mitglieder nicht oder in nicht ausreichender Zahl innerhalb einer<br />

von der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg gesetzten angemessenen Frist<br />

vorgeschlagen, so beruft die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg diese insoweit<br />

nach pflichtgemäßem Ermessen.<br />

(7) Die Mitglieder der Prüfungsausschüsse können nach Anhören der an<br />

ihrer Berufung Beteiligten aus wichtigem Grund abberufen werden. Beim<br />

Ausscheiden eines Mitglieds wird ein neues Mitglied unverzüglich für die<br />

restliche Berufungsdauer berufen.<br />

(8) Die Tätigkeit im Prüfungsausschuss ist ehrenamtlich. Für bare Auslagen<br />

und für Zeitversäumnis ist, soweit eine Entschädigung nicht von anderer<br />

Seite gewährt wird, eine angemessene Entschädigung zu zahlen, deren Höhe<br />

von der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg mit Genehmigung des Ministeriums<br />

für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie festgesetzt wird.<br />

(9) Von Absatz 2 darf nur abgewichen werden, wenn anderenfalls die erforderliche<br />

Zahl von Mitgliedern des Prüfungsausschusses nicht berufen<br />

werden kann.<br />

§ 3<br />

Befangenheit<br />

(1) Bei der Zulassung zur Prüfung sowie bei der Prüfung dürfen Prüfungsausschussmitglieder<br />

nicht mitwirken, die mit dem Prüfling verheiratet oder<br />

Fortbildungsregelung der Aufstiegsfortbildung zur Arztfachhelferin/zum Arztfachhelfer der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg 121


122<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

verheiratet gewesen oder mit ihm in gerader Linie verwandt oder verschwägert<br />

oder durch Annahme an Kindes statt verbunden oder in der Seitenlinie<br />

bis zum dritten Grade verwandt oder bis zum zweiten Grade verschwägert<br />

sind, auch wenn die Ehe, durch welche die Schwägerschaft<br />

begründet ist, nicht mehr besteht.<br />

(2) Mitwirken sollte ebenfalls nicht der Arbeitgeber des Prüflings, soweit<br />

nicht besondere Umstände eine Mitwirkung zulassen oder erfordern.<br />

(3) Prüfungsausschussmitglieder, die sich befangen fühlen, oder Prüflinge,<br />

die die Besorgnis der Befangenheit geltend machen wollen, haben dies<br />

rechtzeitig vor Beginn der Prüfung der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg,<br />

während der Prüfung dem Prüfungsausschuss, mitzuteilen.<br />

(4) Die Entscheidung über den Ausschluss von der Mitwirkung trifft die<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg, während des Ablaufs der Prüfung der<br />

Prüfungsausschuss.<br />

(5) Wenn infolge Befangenheit eine ordnungsgemäße Besetzung des Prüfungsausschusses<br />

nicht möglich ist, kann die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

die Durchführung der Prüfung einem anderen Prüfungsausschuss,<br />

erforderlichenfalls einer anderen Kammer übertragen.<br />

Das Gleiche gilt, wenn eine objektive Durchführung der Prüfung aus anderen<br />

Gründen nicht gewährleistet erscheint.<br />

§ 4<br />

Vorsitz, Beschlussfähigkeit, Abstimmung<br />

(1) Der Prüfungsausschuss wählt ein Mitglied, das den Vorsitz führt, und<br />

ein weiteres Mitglied, das den Vorsitz stellvertretend übernimmt. Der Vorsitz<br />

und das ihn stellvertretende Mitglied sollen nicht derselben Mitgliedergruppe<br />

angehören.<br />

(2) Der Prüfungsausschuss ist beschlussfähig, wenn zwei Drittel der Mitglieder,<br />

mindestens aber drei Mitglieder mitwirken. Er beschließt mit der<br />

Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit gibt die<br />

Stimme des vorsitzenden Mitglieds den Ausschlag.<br />

§ 5<br />

Geschäftsführung<br />

(1) Die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg regelt im Benehmen mit dem<br />

Prüfungsausschuss dessen Geschäftsführung, insbesondere Einladungen,<br />

Protokollführung und Durchführung der Beschlüsse.<br />

(2) Die Sitzungsprotokolle sind vom Protokollführer und vom Vorsitzenden<br />

zu unterzeichnen.<br />

§ 6<br />

Verschwiegenheit<br />

Die Mitglieder des Prüfungsausschusses haben über alle Prüfungsvorgänge<br />

gegenüber Dritten Verschwiegenheit zu wahren, dies gilt nicht gegenüber<br />

dem Berufsbildungsausschuss.<br />

Ausnahmen bedürfen der Einwilligung der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg.<br />

II. Abschnitt<br />

Vorbereitung der Fortbildungsprüfung<br />

§ 7<br />

Prüfungstermine<br />

(1) Die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg bestimmt die Termine für die<br />

Durchführung der Prüfung sowie die Prüfungsorte.<br />

(2) Sie gibt diese Termine einschließlich der Anmeldefristen rechtzeitig<br />

vorher bekannt.<br />

Fortbildungsregelung der Aufstiegsfortbildung zur Arztfachhelferin/zum Arztfachhelfer der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

§ 8<br />

Zulassung und Anmeldung zur Fortbildungsprüfung<br />

(1) Zur Fortbildungsprüfung ist zuzulassen, wer<br />

- eine mit Erfolg vor einer Ärztekammer abgelegte Abschlussprüfung als<br />

Arzthelfer/in bestanden oder einen gleichwertigen Berufsabschluss und<br />

- eine i.d.R. mindestens zweijährige Tätigkeit in dem Beruf gem. Satz 1<br />

durch Tätigkeitsbescheinigung, Arbeitszeugnis etc. und<br />

- die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen im Rahmen<br />

des Pflichtteils, die den Anforderungen dieser Fortbildungsregelung entsprechen,<br />

nachweist.<br />

Die Teilnahme an den 9 Kursen in den vorgeschriebenen Wissensgebieten<br />

wird mit jeweils einem Zertifikat bestätigt.<br />

(2) Zur Fortbildungsprüfung ist auch zuzulassen, wer durch Vorlage von<br />

Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, dass er Kenntnisse und<br />

Fertigkeiten erworben hat, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.<br />

(3) Ausländische Bildungsabschlüsse und Zeiten der Berufstätigkeit im Ausland<br />

werden, sofern sie gleichwertig sind, berücksichtigt. Im Ausland durchgeführte<br />

Fortbildungsmaßnahmen werden anerkannt, wenn sie den Voraussetzungen<br />

dieser Fortbildungsregelung ihrem Wesen nach entsprechen. Die<br />

Notwendigkeit einer vorherigen Anerkennung der Fortbildungsmaßnahmen<br />

entfällt. Die Arzthelferin muss einen Nachweis über die Art der Fortbildung<br />

erbringen, der es gestattet, deren Gleichwertigkeit zu prüfen.<br />

(4) Die Anmeldung zur Fortbildungsprüfung hat schriftlich bei der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg im Rahmen der von ihr festgelegten Anmeldefristen<br />

und mittels ihrer ausgegebenen Anmeldeformulare zu erfolgen.<br />

§ 9<br />

Entscheidung über die Prüfungszulassung<br />

(1) Über die Zulassung zur Fortbildungsprüfung entscheidet die <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg. Hält sie die Zulassungsvoraussetzungen nicht<br />

für gegeben, so entscheidet der Prüfungsausschuss.<br />

(2) Die Entscheidung ist der Prüfungsbewerberin rechtzeitig unter Angabe<br />

des Prüfungstermins und des Prüfungsortes einschließlich der erlaubten Arbeits-<br />

und Hilfsmittel schriftlich mitzuteilen. Eine ablehnende Entscheidung<br />

ist der Prüfungsbewerberin unter Angabe der Gründe mitzuteilen.<br />

(3) Auf Regelungen zum Antrag Behinderter ist nach § 15 der Prüfungsordnung<br />

hinzuweisen.<br />

(4) Die Zulassung kann widerrufen werden, wenn sie aufgrund von gefälschten<br />

Unterlagen oder falschen Angaben ausgesprochen worden ist.<br />

§ 10<br />

Prüfungsgebühr im Pflichtteil<br />

Für die Fortbildung und die Prüfung werden Gebühren erhoben. Die Höhe ergibt<br />

sich aus der Verwaltungsgebührenordnung der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg.<br />

Sie ist von der Prüfungsbewerberin mit der Anmeldung zu entrichten.<br />

III. Abschnitt<br />

Ziel, Inhalt und Durchführung der Prüfung<br />

§ 11<br />

Ziel der Fortbildungsprüfung<br />

Durch die Fortbildungsprüfung soll der Prüfling den Nachweis erbringen,<br />

dass er die berufliche Handlungsfähigkeit gemäß § 14 der Fortbildungsprüfungsordnung<br />

erworben hat. Der Prüfling soll nach dem erfolgreichen<br />

Ablegen der Prüfung insbesondere in der Lage sein, eine besonders verantwortungsvolle<br />

Assistenzfunktion in der ärztlichen Praxis wahrzunehmen,<br />

den Arzt im Verwaltungsbereich zu entlasten sowie Kenntnisse,<br />

Erfahrungen und Fähigkeiten auf einem Arbeitsfeld der Medizin oder Verwaltung<br />

erworben haben.


<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

Erst mit Bestehen der Prüfungen im Pflicht- und Wahlteil wird das Ziel<br />

„Arztfachhelfer/in“ erreicht.<br />

§ 12<br />

Dauer und Gliederung der Fortbildungsprüfung im Pflichtteil<br />

(1) Die Prüfung umfasst einen schriftlichen und einen mündlich/praktischen<br />

Teil.<br />

(2) Die schriftliche Prüfung erstreckt sich auf die in § 14 (Prüfungsanforderungen<br />

und Inhalte) festgelegten Wissensgebiete (1–9). Die Gesamtdauer<br />

der schriftlichen Prüfung soll 120 Minuten nicht unterschreiten, bei<br />

programmierten Prüfungen nicht überschreiten.<br />

(3) Die mündlich/praktische Prüfung soll in Form eines freien Prüfungsgespräches<br />

gemäß den Inhalten nach § 14 durchgeführt werden. Sie soll in<br />

der Regel 45 Minuten nicht überschreiten.<br />

§ 13<br />

Prüfungsaufgaben<br />

(1) Der Prüfungsausschuss beschließt auf der Grundlage von Anlage 2<br />

zu § 14 die Prüfungsaufgaben sowie Lösungen und legt die zulässigen Arbeits-<br />

und Hilfsmittel fest.<br />

(2) Der Prüfungsausschuss ist gehalten, überregional erstellte Prüfungsaufgaben<br />

zu übernehmen, soweit diese von Gremien erstellt oder ausgewählt<br />

worden sind, die entsprechend § 2 zusammengesetzt sind.<br />

§ 14<br />

Prüfungsinhalte und Anforderungen<br />

Die nach § 56 BBiG durchzuführende Prüfung betrifft den 280-Stunden umfassenden<br />

Pflichtteil der Fortbildung. Inhalte und Anforderungen werden in<br />

Anlage 1 „Fortbildungsrahmenplan“ und Anlage 2 „Prüfungsanforderungen“<br />

formuliert und erstrecken sich auf folgende Wissensgebiete:<br />

(1) Kommunikation<br />

(2) Prävention und Gesundheitsberatung<br />

(3) Arzthelferinnenausbildung/Ausbildung Medizinische Fachangestellte<br />

(4) Recht<br />

(5) Praxismanagement/TQM<br />

(6) Betriebswirtschaftliche Praxisführung<br />

(7) Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

(8) Medizinprodukte/Arbeitsschutz/Hygiene/Umwelt<br />

(9) Notfallmedizin.<br />

§ 15<br />

Regelungen für Behinderte<br />

Behinderten sind auf Antrag die ihrer Behinderung angemessenen Erleichterungen<br />

im Prüfungsverfahren einzuräumen. Über Art und Umfang<br />

der im Einzelfall zu gewährenden Erleichterungen entscheidet nach Anhörung<br />

des Behinderten die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg im Benehmen<br />

mit dem Prüfungsausschuss.<br />

§ 16<br />

Nichtöffentlichkeit<br />

(1) Die Fortbildungsprüfungen sind nicht öffentlich.<br />

Vertreter des Brandenburgischen Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit<br />

und Familie (Aufsichtsbehörde) sowie Vertreter der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg können anwesend sein. Der Prüfungsausschuss<br />

kann im Einvernehmen mit der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg andere<br />

Personen als Gäste zulassen.<br />

(2) Die in Absatz 1 bezeichneten Personen sind nicht stimmberechtigt und<br />

haben sich jeder Einwirkung auf den Prüfungsablauf zu enthalten.<br />

(3) Bei der Beratung über das Prüfungsergebnis dürfen nur die Mitglieder<br />

des Prüfungsausschusses anwesend sein.<br />

§ 17<br />

Leitung und Aufsicht<br />

(1) Die Fortbildungsprüfung wird unter Leitung des Vorsitzenden vom<br />

Prüfungsausschuss abgenommen.<br />

(2) Bei schriftlichen Fortbildungsprüfungen regelt die <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg im Benehmen mit dem Prüfungsausschuss die Aufsichtsführung.<br />

Über den Verlauf ist eine Niederschrift anzufertigen, die<br />

von allen aufsichtsführenden Personen zu unterzeichnen ist.<br />

(3) Der Prüfungsausschuss kann sich im Einvernehmen mit der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg bei der Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />

der Hilfe anderer Personen bedienen.<br />

§ 18<br />

Ausweispflicht und Belehrung<br />

(1) Die Prüflinge haben sich auf Verlangen des Vorsitzenden oder des Aufsichtsführenden<br />

über ihre Person auszuweisen.<br />

(2) Sie sind vor Beginn der Prüfung über den Prüfungsablauf, die zur Verfügung<br />

stehende Zeit, die erlaubten Arbeits- und Hilfsmittel, die Folgen<br />

von Täuschungshandlungen und Ordnungsverstößen zu belehren.<br />

(3) Ferner haben sie zu versichern, dass sie sich gesundheitlich in der Lage<br />

fühlen, an der Fortbildungsprüfung teilzunehmen. Ist dies nicht der Fall,<br />

so haben sie unverzüglich ein ärztliches Attest vorzulegen.<br />

§ 19<br />

Täuschungshandlungen und Ordnungsverstöße<br />

(1) Prüflinge, die sich einer Täuschungshandlung oder einer erheblichen<br />

Störung des Prüfungsablaufs schuldig machen, kann der Aufsichtsführende/Prüfungsausschussvorsitzende<br />

von der Prüfung ausschließen oder unter<br />

Vorbehalt die weitere Teilnahme an der Prüfung gestatten.<br />

(2) Einer Täuschungshandlung gleichzustellen ist die versuchte Täuschung.<br />

Als Versuch gilt auch die Bereithaltung nicht zugelassener Hilfsmittel<br />

nach Beginn der Fortbildungsprüfung. Ein Ausschluss von der Prüfung<br />

kann auch erfolgen, wenn die Handlungen zu Gunsten eines anderen<br />

Prüflings unternommen werden.<br />

(3) Über den endgültigen Ausschluss und die Folgen entscheidet der Prüfungsausschuss<br />

nach Anhörung des Prüflings. In schwerwiegenden Fällen,<br />

insbesondere bei vorbereiteten Täuschungshandlungen, kann die<br />

Fortbildungsprüfung für nicht bestanden erklärt werden. Das Gleiche gilt<br />

bei innerhalb von einem Jahr nachträglich festgestellten Täuschungen.<br />

Ein unrichtiges Prüfungszeugnis ist einzuziehen.<br />

§ 20<br />

Rücktritt, Nichtteilnahme<br />

(1) Tritt die Prüfungsbewerberin nach erfolgter Anmeldung vor Beginn<br />

der Prüfung aus wichtigem Grund nicht an, gilt die Prüfung als nicht begonnen.<br />

(2) Tritt der Prüfling nach Beginn der Prüfung zurück, so können bereits<br />

erbrachte, in sich abgeschlossene Prüfungsleistungen nur anerkannt werden,<br />

wenn ein wichtiger Grund für den Rücktritt vorliegt (z.B. ärztliches<br />

Attest im Krankheitsfall).<br />

(3) Erfolgt der Rücktritt nach Beginn der Prüfung oder nimmt die Prüfungsbewerberin<br />

an der Prüfung nicht teil, ohne dass ein wichtiger Grund<br />

vorliegt, so gilt die Prüfung als nicht bestanden.<br />

(4) Die Entscheidung über das Vorliegen eines wichtigen Grundes und<br />

über den Umfang anzuerkennender Prüfungsleistungen trifft der Prüfungsausschuss<br />

nach Anhören der Prüfungsbewerberin/des Prüflings.<br />

Fortbildungsregelung der Aufstiegsfortbildung zur Arztfachhelferin/zum Arztfachhelfer der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg 123


124<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

IV. Abschnitt<br />

Bewertung, Feststellung und Beurkundung<br />

des Fortbildungsprüfungsergebnisses<br />

§ 21<br />

Bewertung, Feststellung des Fortbildungsergebnisses<br />

(1) Die einzelnen Prüfungsleistungen sowie die Gesamtleistungen sind<br />

wie folgt zu bewerten:<br />

- Note 1 = sehr gut = 100 – 92 Punkte<br />

eine den Anforderungen in besonderem Maße entsprechende Leistung<br />

- Note 2 = gut = unter 92 – 81 Punkte<br />

eine den Anforderungen voll entsprechende Leistung<br />

- Note 3 = befriedigend = unter 81 – 67 Punkte<br />

eine den Anforderungen im allgemeinen entsprechende Leistung<br />

- Note 4 = ausreichend = unter 67 – 50 Punkte<br />

eine Leistung, die zwar Mängel aufweist, aber im Ganzen<br />

den Anforderungen noch entspricht<br />

- Note 5 = mangelhaft = unter 50 – 30 Punkte<br />

eine Leistung, die den Anforderungen nicht entspricht, jedoch<br />

erkennen lässt, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden sind<br />

- Note 6 = ungenügend = unter 30 Punkte<br />

eine Leistung, die den Anforderungen nicht entspricht und bei der<br />

selbst die Grundkenntnisse lückenhaft sind.<br />

(2) Soweit eine Bewertung der Leistung nach dem Punktesystem nicht<br />

sachgerecht ist, ist eine Bewertung nur nach Noten vorzunehmen.<br />

(3) Der Prüfungsausschuss stellt im Anschluss an die mündlich/praktische Fortbildungsprüfung<br />

das Gesamtergebnis fest und bezeichnet es mit einer Note.<br />

Dieses wird dem Prüfling von der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg mitgeteilt.<br />

(4) Bei nicht bestandener Fortbildungsprüfung erhält der Prüfling von der<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg einen schriftlichen Bescheid. Darin ist<br />

anzugeben, in welchen Prüfungsteilen keine ausreichenden Leistungen<br />

erbracht worden sind.<br />

(5) Auf die besonderen Bedingungen der Wiederholungsprüfung gemäß<br />

§ 25 ist hinzuweisen.<br />

(6) Für die Ermittlung der Gesamtnote sind die Ergebnisse der schriftlichen<br />

und mündlich/praktischen Prüfungsteile gleich zu gewichten.<br />

(7) Die Fortbildungsprüfung ist bestanden, wenn das Ergebnis der schriftlichen<br />

Prüfung und das Ergebnis der mündlich/praktischen Prüfung mindestens<br />

„ausreichend“ lautet.<br />

§ 22<br />

Niederschrift<br />

(1) Über den Verlauf der mündlich/praktischen Fortbildungsprüfung ist<br />

eine Niederschrift zu erstellen, aus der alle wesentlichen Abläufe und für<br />

die Bewertung wesentlichen Tatsachen, wie Gegenstand, Ablauf, Ergebnisse,<br />

Beschlüsse und Unregelmäßigkeiten hervorgehen.<br />

(2) Die Niederschrift ist von allen Mitgliedern des Prüfungsausschusses<br />

zu unterzeichnen.<br />

§ 23<br />

Fortbildungsprüfungszeugnis und Brief Arztfachhelferin<br />

(1) Über die bestandene Fortbildungsprüfung erhält der Prüfling von der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg ein Zeugnis gemäß § 54 i.V.m. § 37 Abs. 2 BBiG.<br />

Fortbildungsregelung der Aufstiegsfortbildung zur Arztfachhelferin/zum Arztfachhelfer der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

(2) Das Fortbildungsprüfungszeugnis enthält:<br />

- die Bezeichnung „Fortbildungsprüfungszeugnis“<br />

- die Bezeichnung „Arztfachhelferin“<br />

- die Personalien des Prüflings<br />

- das Gesamtergebnis der Prüfung<br />

- die Ergebnisse der schriftlichen und praktischen/mündlichen Prüfung in<br />

Punkten und/oder als Note<br />

- das Datum des Bestehens der Prüfung<br />

- die Unterschriften des Vorsitzenden des Prüfungsausschusses und des<br />

Beauftragten der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg mit Siegel.<br />

(3) Dem Zeugnis ist auf Antrag des Prüflings eine englischsprachige und<br />

eine französischsprachige Übersetzung beizufügen.<br />

(4) Die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg erteilt nach bestandener Fortbildungsprüfung<br />

den Arztfachhelferinnen-Brief nach<br />

- erfolgreich abgelegter Prüfung im Pflichtteil sowie<br />

- erfolgreich abgelegter Prüfung beziehungsweise Vorlage eines Zertifikates<br />

über die Absolvierung einer oder mehrerer anerkannter Qualifizierungsmaßnahmen<br />

im Wahlteil.<br />

Erst damit wird das Recht verbrieft, die Bezeichnung Arztfachhelferin zu<br />

führen.<br />

§ 24<br />

Anerkennung von Prüfungen und Geltungsbereich<br />

Die vor einer anderen Ärztekammer abgelegten Prüfungen werden anerkannt,<br />

soweit sie nach einer dieser Regelung entsprechenden Fortbildungs-<br />

und Prüfungsordnung abgelegt worden sind.<br />

V. Abschnitt<br />

Wiederholungsprüfung<br />

§ 25<br />

Wiederholungsprüfung<br />

(1) Eine nicht bestandene Fortbildungsprüfung kann zweimal wiederholt<br />

werden, davon einmal ohne weiteren Kursbesuch.<br />

Über die Notwendigkeit der Wiederholung von Abschnitten/Kursgebieten<br />

entscheidet nach aufgetretenen Mängeln der Prüfungsausschuss.<br />

(2) Hat der Prüfling bei nicht bestandener Fortbildungsprüfung in einem<br />

Prüfungsteil mindestens ausreichende Leistungen erbracht, so sind diese<br />

auf Antrag des Prüfling nicht zu wiederholen, sofern er sich innerhalb von<br />

zwei Jahren – gerechnet vom Tage der nicht bestandenen Fortbildungsprüfung<br />

an – schriftlich zur Wiederholungsprüfung anmeldet.<br />

(3) Die Prüfung kann frühestens zum nächsten Prüfungstermin wiederholt<br />

werden.<br />

(4) Die Vorschriften über die Anmeldung und Zulassung gelten sinngemäß<br />

lt. § 8 der Fortbildungsprüfungsordnung.<br />

VI. Abschnitt<br />

Schlussbestimmungen<br />

§ 26<br />

Rechtsmittel<br />

Maßnahmen und Entscheidungen der Prüfungsausschüsse sowie der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

Brandenburg sind bei ihrer schriftlichen Bekanntgabe an<br />

die Prüfungsbewerberin bzw. den Prüfling mit einer Rechtsbehelfsbelehrung<br />

zu versehen.<br />

§ 27<br />

Prüfungsunterlagen<br />

(1) Auf schriftlichen Antrag bei der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg ist<br />

dem Prüfling nach Abschluss der Prüfung Einsicht in seine Prüfungsunterlagen<br />

zu gewähren.


<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

(2) Die schriftlichen Prüfungsarbeiten sind zwei Jahre ab Bestehen der<br />

Fortbildungsprüfung aufzubewahren. Anmeldungen, Zulassungen, Niederschriften,<br />

Prüfungszeugnisse und Briefe sind 10 Jahre aufzubewahren.<br />

§ 28<br />

Inkrafttreten<br />

Diese Prüfungsordnung tritt nach ihrer Veröffentlichung im Brandenburgischen<br />

<strong>Ärzteblatt</strong> in Kraft.<br />

Genehmigt:<br />

Potsdam, den 5. Februar <strong>2007</strong><br />

Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit<br />

und Familie des Landes Brandenburg<br />

im Auftrag<br />

Becke<br />

Die vorstehende Prüfungsordnung wird hiermit ausgefertigt und ist im gesetzlich<br />

bestimmten Mitteilungsblatt zu veröffentlichen.<br />

Cottbus, den 21. Februar <strong>2007</strong><br />

Dr. med. Udo Wolter<br />

Präsident der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

Anlage 1 zu § 14<br />

Prüfungsanforderungen zur Fortbildungsprüfungsordnung<br />

Arztfachhelferin<br />

Fortbildungsrahmenplan Arztfachhelferin Pflichtteil<br />

(mindestens 280 Stunden)<br />

(1) (2) (3) (4) (5)<br />

Kommunikation Prävention und Arzthelferinnen- Recht Praxismanagement/<br />

Gesundheitsberatung ausbildung TQM<br />

(30 Std.) (30 Std.) (40 Std.) (20 Std.) (40 Std.)<br />

· Grundlagen · Psycho-, Umwelt- · Allgemeine und · Ärztliches · Praxisablauf<br />

und Techniken und Sozialhygiene rechtliche Grund- Berufsrecht<br />

lagen<br />

· Umgang mit · Umgang mit · Jugendliche in · Arbeits- und · Beschaffungs-<br />

Patienten und Risikofaktoren und der Ausbildung Tarifrecht wesen<br />

Dritten Suchtproblematik<br />

· Umgang im · Patientenschulung · Planung und · Sozialversiche- · Marketing<br />

Team und mit und -versorgung Durchführung rungsrecht<br />

Vorgesetzten der Ausbildung<br />

· Moderations- · Sozialberatung · Unterweisungs- · Arzthaftungs- · Personaltechniken<br />

probe recht management<br />

· Medizinisch-tech- · Bewertung<br />

nische Beratung und Kontrolle<br />

(6) (7) (8) (9)<br />

Betriebswirtschaftliche Informations- und Medizinprodukte/ Notfallmedizin<br />

Praxisführung Kommunikations- Arbeitsschutz/<br />

technologien Hygiene/Umwelt<br />

(30 Std.) (40 Std.) (20 Std.) (30 Std.)<br />

· Abrechnung · Hardware · Arbeitssicherheit · Pathophysiologische<br />

Grundlagen<br />

· Rechnungswesen · Software · Praxishygiene · Störungen vitaler<br />

Funktionen<br />

· Kostenmanagement · Dokumentation/ · Entsorgung · Reanimations-<br />

Archivierung techniken<br />

· Bürokommunikation · Medizinprodukte · Aufbau der<br />

Rettungsdienste<br />

Anlage 2 zu § 14<br />

Prüfungsanforderungen zur Fortbildungsprüfungsordnung<br />

Arztfachhelferin<br />

1) In dem Wissensgebiet „Kommunikation“ soll der Prüfling nachweisen,<br />

dass er mit den Grundlagen der Kommunikation und Interaktion vertraut<br />

ist. Er soll nachweisen, dass er die Fähigkeit zur psychologischen<br />

Gesprächsführung und Konfliktbereinigung besitzt und den Umgang mit<br />

den differenten Verhaltensmustern der Patienten beherrscht. Er soll die<br />

psychologischen und sozialen Grundlagen der Zusammenarbeit in einer<br />

Praxis und die Methoden der Teamentwicklung kennen und damit Voraussetzungen<br />

für die Personalführung nachweisen.<br />

Die Prüfung erstreckt sich insbesondere auf nachstehende Sachgebiete:<br />

- Grundlagen und Techniken der Kommunikation<br />

- psychologische Gesprächsführung, Persönlichkeitsmodelle<br />

- Umgang mit Patienten, psychische Bedingungen der Verhaltensmuster<br />

von Patienten<br />

- Teamarbeit und Arbeitsteilung, Methoden der Teamentwicklung<br />

- Grundlagen der Personalführung, Führungsgrundsätze, Führungsstile,<br />

Arbeitsmotivation.<br />

(2) In dem Wissensgebiet „Prävention und Gesundheitsberatung“ soll<br />

der Prüfling vertiefte Kenntnisse der Krankheitsursachen, insbesondere<br />

über die psycho-, sozial- und umwelthygienischen Komponenten besitzen.<br />

Kenntnisse über Risikofaktoren, Folgeerkrankungen und die Suchtproblematik<br />

sind nachzuweisen. Die Maßnahmen und Modelle der Prävention<br />

sowie der Gesundheitsberatung sollen bekannt sein. Nachzuweisen ist die<br />

Fähigkeit der Führung und Motivation von Risikogruppen, insbesondere<br />

die soziale und medizinisch-technische Beratung.<br />

Die Prüfung erstreckt sich insbesondere auf nachstehende Sachgebiete:<br />

- Krankheitsursachen<br />

- psycho-, sozial- und umwelthygienische Komponenten<br />

- Risikofaktoren, Suchtproblematik<br />

- Modelle der Prävention und Gesundheitsberatung<br />

- Führung und Motivation von Risikogruppen<br />

- soziale und medizinisch-technische Beratung<br />

- Durchführung von Gruppentraining.<br />

(3) In dem Wissensgebiet „Arzthelferinnenausbildung“ soll der Prüfling<br />

die Strukturen des dualen Bildungssystems sowie die rechtlichen<br />

Voraussetzungen der Berufsbildung kennen. Über die wesentlichen<br />

Grundlagen der Ausbildung von Jugendlichen, insbesondere aus entwicklungspsychologischer<br />

und sozialisationstheoretischer Sicht sollen<br />

Kenntnisse vorliegen. Der Prüfling muss in der Lage sein, die innerbetriebliche<br />

Ausbildung von Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten<br />

hinsichtlich Planung, didaktischer Aufbereitung, organisatorischen<br />

Ablaufes, methodischer Gestaltung, Lernzielkontrollen und<br />

Bewertung der Effizienz durchzuführen.<br />

Fortbildungsregelung der Aufstiegsfortbildung zur Arztfachhelferin/zum Arztfachhelfer der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg 125


126<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

Die Prüfung erstreckt sich insbesondere auf nachstehende Sachgebiete:<br />

- Grundlagen des Berufsbildes und des dualen Bildungssystems<br />

- Rechtsgrundlagen der Ausbildung einschließlich Jugendarbeitsschutz<br />

- Bedeutung einer entwicklungsgerechten Ausbildung des/der Jugendlichen<br />

in Vorbereitung auf Arbeit und Beruf<br />

- zeitliche und inhaltliche Planung sowie Durchführung der beruflichen<br />

Ausbildung<br />

- ausbildungsbezogene Qualitätskontrolle<br />

- Unterweisung unter fachdidaktischen Gesichtspunkten.<br />

(4) Im Wissensgebiet „Recht“ sollen dem Prüfling die Grundsätze der<br />

Berufsordnung und die Rechte und Pflichten eines Arztes im niedergelassenen<br />

Bereich bekannt sein. Hierzu gehören insbesondere Kenntnisse<br />

über den Behandlungsvertrag einschließlich relevanter haftungsrechtlicher<br />

Aspekte und über Dokumentations-, Aufklärungs- und Meldepflichten.<br />

Der Prüfling hat Kenntnisse über die Grundlagen des Arbeitsrechtes,<br />

des Arbeitsschutzrechtes sowie des Arbeitsvertragsrechtes nachzuweisen.<br />

Die Inhalte des Gehalts- und Manteltarifvertrages müssen bekannt sein.<br />

Schließlich sind die Grundsätze der sozialen Sicherung einschließlich der<br />

einschlägigen Sozialgesetzbücher Prüfungsgegenstand.<br />

Die Prüfung erstreckt sich insbesondere auf nachstehende Sachgebiete:<br />

- Rechte und Pflichten des Arztes im niedergelassenen Bereich<br />

- Haftung des Arztes und der Arzthelferin aus Behandlungsvertrag und<br />

unerlaubter Handlung<br />

- Delegierbarkeit ärztlicher Leistungen<br />

- Dokumentations-, Aufklärungs- und Meldepflicht<br />

- Arbeitsvertrag, Tarifvertrag<br />

- Arbeitsschutzrecht, insbesondere Kündigungsschutzrecht<br />

- Grundsätze der sozialen Sicherung und der einschlägigen Sozialgesetzbücher.<br />

(5) Im Wissensgebiet „Praxismanagement/Total Quality Management“<br />

soll der Prüfling den Nachweis erbringen, dass er die selbständige<br />

zeitlich-räumlich-technische Organisation des Praxisablaufes beherrscht.<br />

Hierzu gehören die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

der Praxislogistik, des Personalmanagements und des Praxismarketings.<br />

Er muss mit den organisatorischen, technischen, normativen und<br />

psychologischen Voraussetzungen eines Qualitätsmanagementsystems<br />

vertraut sein. Der Prüfling soll die Befähigung besitzen, im Rahmen des<br />

Qualitätsmanagements die kontinuierliche Qualitätsplanung, Qualitätslenkung,<br />

Qualitätsförderung und Qualitätsprüfung innerhalb einer ärztlichen<br />

Praxis zu leiten und sicherzustellen.<br />

Die Prüfung erstreckt sich insbesondere auf nachfolgende Sachgebiete:<br />

- Praxisablauforganisation<br />

- Praxislogistik<br />

- Praxismarketing<br />

- Personaleinsatzplanung<br />

- Total Quality Management (TQM).<br />

(6) Im Wissensgebiet „Betriebswirtschaftliche Praxisführung“ soll der<br />

Prüfling nachweisen, dass er mit den Gesamtvergütungssystemen sowie<br />

mit den Inhalten und Regelungen der Gebührenordnungen vertraut ist und<br />

dadurch weitgehend eigenverantwortlich die vertragsärztliche und private<br />

Abrechnung tätigen kann. Kenntnisse in den Bereichen Honorarverteilungsmaßstab,<br />

genehmigungspflichtige Leistungen, Verordnungsrichtlinien<br />

sowie Wirtschaftlichkeitsprüfung sind Prüfungsgegenstand. Der<br />

Prüfling soll in der Lage sein, selbständig die Finanz- und Lohnbuchhaltung<br />

zu führen.<br />

Die Prüfung erstreckt sich insbesondere auf nachstehende Sachgebiete:<br />

- vertragsärztliches Abrechnungswesen<br />

- privatärztliches Abrechnungswesen<br />

- Finanzbuchhaltung<br />

- Lohnbuchhaltung.<br />

(7) Im Wissensgebiet „Informations- und Kommunikationstechnologien“<br />

soll der Prüfling die Grundlagen moderner Datenverarbeitung und<br />

Fortbildungsregelung der Aufstiegsfortbildung zur Arztfachhelferin/zum Arztfachhelfer der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

der Vernetzung sicher beherrschen sowie die Arten der Standardsoftware<br />

kennen und anwenden. Darüber hinaus soll er Datenpflege, Datensicherung<br />

und Datenschutz praktizieren und bei der betrieblichen EDV-Organisation<br />

mitwirken können. Ferner muss er die modernen Kommunikationstechnologien<br />

und die Datenfernübertragung in den praxisinternen und<br />

-externen Informationsfluss sachgerecht einbeziehen können.<br />

Die Prüfung erstreckt sich insbesondere auf nachstehende Sachgebiete:<br />

- Aufbau und Leistungsmerkmale moderner Rechner<br />

- Betriebssysteme, Netzwerke und Einzelplatzsysteme<br />

- Bedarfsermittlung praxisbezogener Software, Standardsoftware<br />

- Anwendung der Datenverarbeitung mit Datenpflege, Datensicherung,<br />

Datenschutz<br />

- moderne Kommunikationstechnologien, Internet, E-Mail<br />

- Einsatz weiterer Praxis- und Bürokommunikationstechniken.<br />

(8) Im Wissensgebiet „Medizinprodukte, Arbeitsschutz, Hygiene, Umwelt“<br />

soll der Prüfling nachweisen, dass er mit den Rechtsgrundlagen,<br />

den Verantwortungsbereichen und dem Management des Arbeitsschutzes<br />

vertraut ist, die Gefährdungsmöglichkeiten in der Praxis kennt und mit<br />

den Folgen von Versäumnissen umgehen kann. Er soll vertiefte Kenntnisse<br />

der allgemeinen Hygiene und speziell der hygienischen Maßnahmen<br />

besitzen, die mit dem Arbeitsschutz in engem Zusammenhang stehen.<br />

Ferner soll er Einblick in den medizinisch-technischen Bereich haben,<br />

innerhalb dessen die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der Gerätesicherheit<br />

umzusetzen sind. Prüfungsinhalte sind die aktuellen Richtlinien des<br />

Umweltschutzes, insbesondere die Voraussetzungen für eine umweltfreundliche<br />

Beschaffung der Praxismaterialien und der umweltfreundlichen<br />

Entsorgung der Praxisabfälle.<br />

Die Prüfung erstreckt sich insbesondere auf nachstehende Sachgebiete:<br />

- Rechtsgrundlagen der Anwendung von Medizinprodukten, des Arbeitsschutzes<br />

und der Arbeitssicherheit<br />

- Arbeitsschutzmanagement<br />

- hygienischer Arbeitsschutz<br />

- umweltfreundliche Anwendung und Entsorgung von Praxismaterialien,<br />

umweltbewusster Energieeinsatz.<br />

(9) Im Wissensgebiet „Notfallmedizin“ werden Kenntnisse über entsprechende<br />

pathophysiologische Grundlagen und über die Ursachen vitaler<br />

Störungen vorausgesetzt. Der Prüfling hat nachzuweisen, dass er die Reanimationstechniken,<br />

soweit sie in seinem Kompetenzbereich liegen, beherrscht.<br />

Außerdem muss er über die Maßnahmen der erweiterten Reanimation<br />

orientiert sein, um hierbei qualifizierte Assistenz leisten zu<br />

können. Kenntnisse über Aufbau und Funktion der Rettungsdienste gehören<br />

ebenfalls zum Prüfungsgegenstand.<br />

Die Prüfung erstreckt sich insbesondere auf nachstehende Sachgebiete:<br />

- pathophysiologische Grundlagen<br />

- Störungsfaktoren vitaler Funktionen<br />

- Reanimationstechniken<br />

- erweiterte Reanimationsmaßnahmen<br />

- Aufbau der Rettungsdienste.<br />

* Soweit zur Bezeichnung der betroffenen Personen die weibliche oder<br />

männliche Form verwendet wird, gilt dies jeweils auch für das andere<br />

Geschlecht.


Name, Vorname:<br />

Anschrift:<br />

8. Ärztlicher Fortbildungskongress<br />

der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />

2. und 3. November <strong>2007</strong> in Dahlewitz<br />

Ich melde mich zum Kongress an (bitte ankreuzen):<br />

Stempel/Unterschrift:<br />

Fortbildung<br />

Congress Center Dahlewitz Foto: Kühne<br />

Seminare (Tageskarte für den Besuch der Symposien: 50 € pro Tag):<br />

Die unterschätzten Facetten des Diabetes mellitus 2.11.<strong>2007</strong>, 14.00 – 16.30 Uhr 3 P<br />

Autoimmunkrankheiten des Nervensystems 2.11.<strong>2007</strong>, 14.00 – 16.30 Uhr 3 P<br />

Geliebt, verfolgt, gehetzt – Stalking 2.11.<strong>2007</strong>, 14.00 – 16.30 Uhr 3 P<br />

Impfseminar 3.11.<strong>2007</strong>, 14.00 – 16.30 Uhr 3 P<br />

Palliativmedizin – Patientenbetreuung<br />

am Ende des Lebens 3.11.<strong>2007</strong>, 12.30 – 16.00 Uhr 4 P<br />

Psychoonkologie – eine wesentliche<br />

Reserve ärztlich-onkologischer Arbeit 3.11.<strong>2007</strong>, 12.30 – 16.00 Uhr 4 P<br />

Hausarztsymposium 3.11.<strong>2007</strong>, 12.30 – 16.00 Uhr 4 P<br />

Berufspolitisches Kolloquium 2.11.<strong>2007</strong>, 17.00 Uhr (kostenfrei)<br />

Plenarvorträge am 3.11.<strong>2007</strong> (kostenfrei)<br />

Zwischen High Tech und Naturheilkunde 9.00 – 9.45 Uhr 1 P<br />

(D. Grönemeyer, Bochum)<br />

Neue Versorgungsformen – Konkurrenz oder<br />

Ergänzung des Systems? 9.45 – 10.30 Uhr 1 P<br />

(B. Bratzke, Berlin)<br />

Aktuelles zur Entwicklung der Arzneimitteltherapie 10.30 – 11.15 Uhr 1 P<br />

(M. Kaiser, Potsdam)<br />

Privat krankenversichert im Alter – Chance oder Risiko?<br />

(A. Krüger, Potsdam) 11.15 – 11.45 Uhr 1 P<br />

Kurse: Teilnehmergebühr<br />

Fachkundeseminar Rettungsdienst, Potsdam 29.10. – 5.11.<strong>2007</strong> 420 € 80 P<br />

Sonographie-Grundkurs, Potsdam 1. – 4.11.<strong>2007</strong> 300 € 30 P<br />

Verkehrsmedizinische Begutachtung 2./3.11.<strong>2007</strong> 250 € 16 P<br />

Qualifikationskurs Rehabilitationsrichtlinie 3.11.<strong>2007</strong> 95 € 21 P<br />

Schmerzmedizin (Block III) 2./3.11.<strong>2007</strong> 195 € 20 P<br />

Langzeitblutdruckmessung 2.11.<strong>2007</strong> 150 € 8 P<br />

Langzeit-EKG 2/3.11.<strong>2007</strong> 200 € 12 P<br />

Moderatorentraining 3.11.<strong>2007</strong> 95 € 8 P<br />

Refresherkurs Chirotherapie 2./3.11.<strong>2007</strong> 150 € 12 P<br />

Schriftliche Anmeldung und Auskunft: <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg, Referat Fortbildung, Postfach 101445, 03014 Cottbus,<br />

Telefon (0355) 7 80 10-23, -24, -25, -49, Fax: (0355) 7 80 10 44, E-Mail: akademie@laekb.de<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

127


128<br />

Fortbildung<br />

Fortbildungsangebot<br />

Akademie für<br />

ärztliche Fortbildung<br />

Fachkundeseminare<br />

Rettungsdienst je 80 P<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB und Richtlinie der LÄKB<br />

über die Eignungsvoraussetzungen<br />

für die im Rettungsdienst mitwirkenden<br />

Ärzte<br />

(anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung)<br />

Voraussetzung für die Zulassung<br />

12 Monate klinische Tätigkeit<br />

(Nachweis bitte einreichen)<br />

Wochenkurs<br />

16. bis 23. April <strong>2007</strong><br />

3. bis 10. Sept. <strong>2007</strong><br />

29. Okt. bis 5. Nov. <strong>2007</strong><br />

Teilnehmergebühr: je 420 €<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleiter: A. Nippraschk, Neuruppin;<br />

Dr. med. G. Schrot, Treuenbrietzen;<br />

Dr. med. E.-G. Stellke,<br />

Beeskow<br />

Seminar Leitender Notarzt 40 P<br />

gemäß Richtlinie der LÄKB<br />

zur Qualifikation des Leitenden<br />

Notarztes<br />

3. bis 7. Dez. <strong>2007</strong><br />

Teilnehmergebühr: 600 €<br />

Ort: Cottbus<br />

Kursleiter: A. Nippraschk,<br />

Neuruppin<br />

Weiterbildungskurs<br />

Allgemeinmedizin<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

Block 1: 4./5. Mai <strong>2007</strong> 12 P<br />

Block 14: 30. Juni <strong>2007</strong> 8 P<br />

Block 18: 14./15. Sept. <strong>2007</strong> 12 P<br />

Block 19: 17. Nov. <strong>2007</strong> 8 P<br />

Teilnehmergebühr: 10 €/Std.<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleiter: Dr. med. R. Schrambke,<br />

Schorfheide; OMR Dr. med.<br />

V. Puschmann, Storkow<br />

Psychosomatische<br />

Grundversorgung (80 Stunden)<br />

einschließlich Block 16 und 17<br />

Allgemeinmedizin<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

28./29. April <strong>2007</strong> 16 P<br />

12./13. Mai <strong>2007</strong> 16 P<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

16./17. Juni <strong>2007</strong> 16 P<br />

22./23. Sept. <strong>2007</strong> 16 P<br />

3./4. Nov. <strong>2007</strong> 16 P<br />

Ort: Potsdam<br />

7./8. Juli <strong>2007</strong> 16 P<br />

25./26. Aug. <strong>2007</strong> 16 P<br />

15./16. Sept. <strong>2007</strong> 16 P<br />

24./25. Nov. <strong>2007</strong> 16 P<br />

8./9. Dez. <strong>2007</strong> 16 P<br />

Teilnehmergebühr: je 800 €<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner,<br />

Cottbus<br />

Psychosomatische<br />

Grundversorgung (80 Stunden)<br />

im Fachgebiet Frauenheilkunde<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

5./6. Mai <strong>2007</strong> 16 P<br />

11./12. Aug. <strong>2007</strong> 16 P<br />

8./9. Sept. <strong>2007</strong> 16 P<br />

27./28. Okt. <strong>2007</strong> 16 P<br />

15./16. Dez. <strong>2007</strong> 16 P<br />

Teilnehmergebühr: 800 €<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner,<br />

Cottbus<br />

Weiterführende<br />

Psychosomatik (40 Stunden) 40 P<br />

23./24. Juni <strong>2007</strong><br />

1./2. Sept. <strong>2007</strong><br />

Teilnehmergebühr: 400 €<br />

Ort: Cottbus<br />

Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner,<br />

Cottbus<br />

Sozialmedizin<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

Grundkurs A 80 P<br />

16. bis 27. April <strong>2007</strong><br />

Aufbaukurs D 80 P<br />

17. bis 28. Sept. <strong>2007</strong><br />

Grundkurs B 80 P<br />

5. bis 16. Nov. <strong>2007</strong><br />

Teilnehmergebühr: je 400 €<br />

Ort: Bernau<br />

Kursleiter: Prof. Dr. med.<br />

J.-U. Niehoff, Potsdam<br />

Kurse im Strahlenschutz<br />

gemäß Röntgenverordnung<br />

8-Stunden-Röntgen-<br />

Aktualisierungskurs 9 P<br />

21. April <strong>2007</strong><br />

Ort: Dahlewitz<br />

Teilnehmergebühr: 120 €<br />

Grundkurs im Strahlenschutz 17 P<br />

17./18. Okt. <strong>2007</strong><br />

Ort: Cottbus<br />

Teilnehmergebühr: 250 €<br />

Spezialkurs im Strahlenschutz 17 P<br />

19./20. Okt. <strong>2007</strong><br />

Ort: Cottbus<br />

Teilnehmergebühr: 250 €<br />

Röntgen-Aktualisierungskurs für<br />

OP-Schwestern (4 Stunden)<br />

23. Mai 2005 in Frankfurt (Oder)<br />

Teilnehmergebühr: 40 €<br />

Kursleiter: Doz. Dr. med. habil.<br />

C.-P. Muth<br />

Spezielle Schmerztherapie<br />

(80 Stunden)<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

laufender Kurs<br />

Block III: 27./28. April <strong>2007</strong> 16 P<br />

Block IV: 4./5. Mai <strong>2007</strong> 16 P<br />

Block V: 1./2. Juni <strong>2007</strong> 16 P<br />

Teilnehmergebühr: 150 €/Block<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleitung: Dr. med. G.-J. Fischer,<br />

Teltow; Dr. med. U. Böhme,<br />

Eisenhüttenstadt<br />

Curriculum für die schmerzbezogene<br />

Psychotherapie (80 Stunden)<br />

laufender Kurs<br />

Teil II: 20./21. April <strong>2007</strong> 16 P<br />

Teil III: 11./12. Mai <strong>2007</strong> 16 P<br />

Teil IV: 1./2. Juni <strong>2007</strong> 16 P<br />

Teil V: 29./30. Juni <strong>2007</strong> 16 P<br />

Teilnehmergebühr: 150 €/Teil<br />

Ort: Potsdam<br />

Leitung: MR Dr. med. W. Loesch,<br />

Potsdam<br />

Grundkurs Palliativmedizin<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

Teil 1: 11./12. Mai <strong>2007</strong> 13 P<br />

Teil 2: 8./9. Juni <strong>2007</strong> 13 P<br />

Teil 3: 6./7. Juli <strong>2007</strong> 14 P<br />

Teilnehmergebühr: 150 €/Teil<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleiter: B. Kämpfer, Potsdam;<br />

Dipl.-Med. K. Wendt, Beeskow<br />

Spezielle Schmerztherapie<br />

(80 Stunden) 80 P<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

22./23. Juni <strong>2007</strong><br />

13./14. Juli <strong>2007</strong><br />

31. Aug./1. Sept. <strong>2007</strong><br />

21./22. Sept. <strong>2007</strong><br />

Beginn jeweils 9.00 Uhr<br />

Teilnehmergebühr: je 195 €<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleitung: Dr. med. G.-J. Fischer,<br />

Teltow; Dr. med. U. Böhme,<br />

Eisenhüttenstadt<br />

Spezielle Schmerztherapie<br />

(80 Stunden) 80 P<br />

gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der LÄKB<br />

5./6. Okt. <strong>2007</strong><br />

19./20. Okt. <strong>2007</strong><br />

2./3. Nov. <strong>2007</strong><br />

30. Nov./1. Dez. <strong>2007</strong><br />

Beginn jeweils 9.00 Uhr<br />

Teilnehmergebühr: je 195 €<br />

Ort: Dahlewitz<br />

Kursleitung: Dr. med. G.-J. Fischer,<br />

Teltow; Dr. med. U. Böhme,<br />

Eisenhüttenstadt<br />

Qualitätssicherung Hämotherapie<br />

(40 Stunden) 40 P<br />

gemäß Richtlinien der Bundesärztekammer<br />

zur Gewinnung<br />

von Blut und Bestandteilen und<br />

zur Anwendung von Blutprodukten<br />

(Hämotherapie)<br />

4. bis 8. Juni <strong>2007</strong><br />

Ort: Potsdam<br />

Teilnehmergebühr: 700 €<br />

Kursleiter:<br />

Dr. med. E. Grünelt, Cottbus;<br />

Dr. med. E. Gossrau, Berlin<br />

Sonographie-Kurse<br />

Abdomen je 30 P<br />

nach den Richtlinien der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung<br />

und der DEGUM<br />

Grundkurs<br />

14. bis 17. Juni <strong>2007</strong> in Potsdam<br />

Kursleiter: Prof. Dr. med.<br />

J. Hierholzer, Potsdam<br />

13. bis 16. Sept. <strong>2007</strong><br />

in Luckenwalde<br />

Kursleiter: Dipl.-Med. M. Paura,<br />

Luckenwalde<br />

1. bis 4. Nov. <strong>2007</strong> in Potsdam<br />

Kursleiter: Prof. Dr. med.<br />

J. Hierholzer, Potsdam<br />

Aufbaukurs<br />

4. bis 7. Okt. <strong>2007</strong> in Potsdam<br />

Kursleiter: Prof. Dr. med.<br />

J. Hierholzer, Potsdam<br />

Teilnehmergebühr: je 300 €<br />

Fortbildung für Arzthelferinnen<br />

30. Mai <strong>2007</strong><br />

24. Okt. <strong>2007</strong><br />

jeweils 15.00 Uhr<br />

Teilnehmergebühr: je 25 €<br />

Ort: Neuruppin<br />

Leitung: Dr. med. H. Wiegank,<br />

Neuruppin<br />

Ihre Anmeldung richten Sie bitte<br />

an die <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg,<br />

Referat Fortbildung<br />

Postfach 101445, 03014 Cottbus,<br />

Fax (0355) 7 80 10 44<br />

E-Mail: akademie@laekb.de<br />

Internet www.laekb.de.


T. Talaska (1) , M. Faulde (2) , B. Dalitz (3)<br />

Praxis für Mikrobiologie, Groß Lindow (1)<br />

Zentrales Institut des Sanitätsdienstes<br />

der Bundeswehr, Koblenz (2) ,<br />

Oberförsterei Königs-Wusterhausen (3)<br />

Ende September 2006 erhielten wir aus der<br />

Oberförsterei Königs Wusterhausen eine<br />

Zecke, die ursprünglich in Mittel-, Ost- und<br />

Norddeutschland nicht heimisch ist – Dermacentor<br />

reticulatus. Diese Zecke (Abb.1),<br />

deutlich größer als unser „Holzbock“ (Ixodes<br />

ricinus), hatte eine Försterin in die Hand gestochen<br />

und dabei zu erheblichen Beschwerden<br />

geführt. Bemerkt wurde die Zecke erst<br />

ca. sechs bis acht Stunden nach Aufenthalt in<br />

einem Waldgebiet am Rande von Königs<br />

Wusterhausen. Nach dem Stich traten<br />

Schwellungen um die Einstichstelle, oberflächliches<br />

Taubheitsgefühl und brennender<br />

tiefer Schmerz in diesem Gebiet auf. Nach<br />

der Entfernung der Zecke verblieb aufgrund<br />

der großen Mundwerkzeuge an der Einstichstelle<br />

ein deutliches „Loch“. Ein für eine<br />

Rickettsienübertragung sprechendes und von<br />

der mechanischen Gewebezerstörung durch<br />

den Stich zu differenzierendes „tache noire“<br />

bildete sich nicht aus.<br />

Nach weiteren Recherchen konnten noch<br />

drei weitere Zeckenstiche am Menschen<br />

durch Dermacentor reticulatus nachgewiesen<br />

werden, die saisonal ab Juli 2006 in<br />

Zossen begannen. Damit wurden erstmalig<br />

Zeckenstiche beim Menschen durch die Auwaldzecke<br />

in Deutschland dokumentiert.<br />

Die adulte weibliche „Auwaldzecke“ ist mit<br />

drei bis fünf mm ca. dreimal so groß wie ein<br />

Weibchen von Ixodes ricinus und vollgesogene<br />

Weibchen erreichen eine Länge bis etwa<br />

20mm. (Abb. 2). Das Rückenschild der weiblichen<br />

Zecken ist hell mit einer braunen streifigen<br />

Tüpfelung. Das männliche Tier wird wie<br />

bei Ixodes ricinus komplett von einem Rücken-<br />

schild mit blau-grauer Zeichnung bedeckt.<br />

Diese Färbung führte auch zum Beinamen<br />

„Buntzecke“.<br />

Die Auwaldzecke wurde schon vor ca. 35 Jahren<br />

vereinzelt in der DDR im Raum Leipzig beobachtet,<br />

galt damals jedoch als durch Zugvögel<br />

importierte Rarität. Im Rahmen laufender<br />

veterinärmedizinischer Studien wurden zum<br />

Nachweis der für Hunde tödlichen Babesia canis-Infektion<br />

seit 2005 etwa 1600 D. reticulatus<br />

Zecken mikrobiologisch untersucht und<br />

geographisch kartiert. Demnach kam es in den<br />

letzten Jahren offensichtlich zu einer deutlichen<br />

geographischen Ausbreitung in vielen<br />

Regionen Deutschlands. Nach Angaben der<br />

Oberförsterei Königs Wusterhausen ist es offenbar<br />

in 2006 zu einer deutlichen Vermehrung<br />

in unserer Region mit Etablierung und<br />

Ausbreitung stabiler Populationen bis nach<br />

Hangelsberg gekommen. Als Ursache dafür<br />

wird der allmähliche Wandel des Klimas und<br />

der Waldumbau mit Veränderungen der Biotopstruktur<br />

diskutiert. Die Kälte liebende Auwaldzecke<br />

war aufgrund der warmen Witterungsverhältnisse<br />

noch im Februar <strong>2007</strong> aktiv.<br />

Weiter östlich ist die Auwaldzecke bis Februar<br />

<strong>2007</strong> nach Befragen der Förster bisher nicht<br />

beobachtet worden.<br />

Die Auwaldzecke unterscheidet sich in ihrem<br />

Wirtsfindungsverhalten von Ixodes ricinus.<br />

Der „Holzbock“ ist bei der Beutesuche<br />

passiv und lässt sich nach Ortung eines potenziellen<br />

Wirtes mit dem Hallerschen Organ<br />

nur beim direkten Kontakt abstreifen.<br />

Die Auwaldzecke ist im Gegensatz dazu<br />

auch auf aktiver Beutesuche. Förster beobachteten,<br />

dass sich D. reticulatus-Weibchen<br />

in einem Umkreis von ca. 1 m aktiv auf<br />

sie zu bewegten, um zu stechen. Dieses Verhalten<br />

von „Laufzecken“, wenn auch viel<br />

ausgeprägter, findet sich auch bei anderen,<br />

meist tropischen Schildzecken wie z.B. bei<br />

Amblyomma oder Hyalomma spec..<br />

Fortbildung<br />

Die Auwaldzecken – Dermacentor reticulatus – in Brandenburg,<br />

ein neues Problem in der Humanmedizin?<br />

Abb.1: Dermacentor reticulatus,<br />

adult, weiblich, ungesogen<br />

(Talaska 2006)<br />

Abb. 2: Dermacentor reticulatus,<br />

adult weiblich,<br />

vollgesogen (Talaska <strong>2007</strong>)<br />

Dermacentor reticulatus ist bekannt als<br />

Vektor für verschiedene Krankheitserreger.<br />

FSME-Viren und Borrelien spielen dabei nur<br />

eine untergeordnete Rolle. Wesentlich bedeutsamer<br />

sind Francisella tularensis, Coxiella<br />

burnetii, Rickettsien der „spotted fever<br />

group“ (R. conorii, R. slovaca, R. helvetica),<br />

aber auch das in Sibirien endemische Virus<br />

des Omsker Haemorrhagischen Fiebers.<br />

Entsprechende Daten stammen aus den ursprünglichen<br />

Verbreitungsgebieten der Auwaldzecke<br />

in südeuropäischen und osteuropäischen<br />

Untersuchungen. Ob die bei uns<br />

nun etablierten Dermacentor reticulatus-Populationen<br />

solche Erreger importiert oder<br />

akquiriert haben, und ob sich geschlossene<br />

enzoonotische Erregerzyklen in Brandenburg<br />

etablieren können, ist noch ungeklärt.<br />

Entsprechende Studien dazu werden <strong>2007</strong><br />

beginnen. Bestätigt ist aber, dass die früher<br />

nicht endemischen Infektionen mit Babesia<br />

canis bei Hunden zugenommen haben. Bei<br />

dem von uns beobachteten humanen Fall<br />

allerdings ist es wahrscheinlich, dass die<br />

Symptome nicht von Infektionserregern, sondern<br />

durch mögliche Toxine hervorgerufen<br />

worden sind. Es ist bekannt, dass beispielsweise<br />

amerikanische Dermacentor-Arten in<br />

den Speicheldrüsen potente Neurotoxine bilden<br />

können – hier scheint es erforderlich,<br />

solche Untersuchungen auch bei D. reticulatus<br />

voranzutreiben und möglicherweise in<br />

Deutschland auftretende Fälle von Zeckenparalyse<br />

am Menschen zu erfassen.<br />

Fazit<br />

Dermacentor reticulatus ist offenbar ein fester<br />

Bestandteil der brandenburgischen Zeckenfauna<br />

mit zunehmender Ausbreitungstendenz<br />

geworden. Die Zecken-Spezies ist sehr aktiv<br />

und sucht bewiesenermaßen auch den Menschen<br />

als Wirt. Damit ergibt sich ein potenziell<br />

neues Risiko, an bisher seltenen oder<br />

noch nie in der Region aufgetretenen Infektionen<br />

zu erkranken. Für die Risikoeinschätzung<br />

sind Feldstudien an Zecken, aber auch<br />

prospektive Patientenstudien erforderlich, die<br />

in kurzer Zeit erfolgen müssen. Entsprechende<br />

Studien sind in Kooperation mit verschiedenen<br />

Laboratorien noch in diesem Jahr geplant.<br />

Für den behandelnden Arzt ist darauf<br />

hinzuweisen, dass nach Zeckenstichen mit<br />

„ungewöhnlichen Zecken“ klinisch auch „ungewöhnliche“<br />

Infektionen und/oder Toxikosen<br />

differenzialdiagnostisch und therapeutisch<br />

mit ins Kalkül gezogen werden müssen.<br />

Grundvoraussetzung ist jedoch immer eine<br />

gezielte suffiziente Labordiagnostik.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

129


130<br />

KVBB informiert<br />

Öffentliche Ausschreibungen<br />

von Vertragsarztsitzen<br />

gemäß § 103 Abs. 4 SGB V<br />

In Gebieten, für die der Landesausschuss der Ärzte<br />

und Krankenkassen eine Zulassungssperre angeordnet<br />

hat, schreibt die KV Brandenburg gem.<br />

§103 Abs. 4 SGB V nach Antragstellung folgende<br />

Vertragsarztsitze zur Nachbesetzung aus:<br />

Bewerbungsfrist bis 03.05.<strong>2007</strong><br />

Fachrichtung: Frauenheilkunde<br />

Planungsbereich: Havelland<br />

Zeitpunkt: 31.12.<strong>2007</strong><br />

Bewerbungskennziffer: 20/<strong>2007</strong><br />

Fachrichtung: HNO-Heilkunde<br />

Planungsbereich: Havelland<br />

Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen<br />

für den Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg<br />

Übersicht der für weitere Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen<br />

Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses per 21.02.<strong>2007</strong> für die Arztgruppen in den jeweiligen Planungsbereichen<br />

bis einschließlich des Beschlusses Nr. 08/07. Die für Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen sind mit einem<br />

„X“ gekennzeichnet. Die Anzahl der möglichen Zulassungen in vormals geschlossenen Planungsbereichen ist in Klammern (...) gesetzt.<br />

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinien-Ärzte eine Überversorgung dann angezeigt ist, wenn durch einen Vergleich<br />

zwischen der für den Planungsbereich maßgeblichen allgemeinen Verhältniszahl für die Arztgruppe und der für den Planungsbereich ermittelten örtlichen<br />

Verhältniszahl eine Überschreitung von 10 v.H. festgestellt wird. Insofern ist nicht grundsätzlich davon auszugehen, dass für die in der Übersicht noch<br />

nicht gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen eine Unterversorgung angezeigt ist. Wir empfehlen daher dringend jedem niederlassungswilligen Arzt, sich<br />

vor der Antragstellung in der KV-Brandenburg, Geschäftsbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung, über die jeweilige Versorgungssituation zu informieren.<br />

Planungsbereiche/<br />

Arztgruppen<br />

Anästhesie Augen Chirurgie<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Fachä.<br />

Intern<br />

Frauen HNO<br />

Hautkrank<br />

Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />

Bewerbungskennziffer: 21/<strong>2007</strong><br />

Fachrichtung: Allgemeinmedizin<br />

Planungsbereich: Cottbus/Stadt<br />

Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />

Bewerbungskennziffer: 22/<strong>2007</strong><br />

Nähere Auskünfte erhalten Sie beim Geschäftsbereich<br />

Qualitätssicherung/Sicherstellung der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg,<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Karin Rettkowski, Tel.-Nr.: 0331/2309-320 oder<br />

Gisela Koch, Tel.-Nr. 0331/2309-321.<br />

Die schriftliche Bewerbung für die ausgeschriebenen<br />

Vertragsarztsitze ist zwingend erforderlich.<br />

Sie muss die Bewerbungskennziffer, die Anschrift,<br />

die Telefonnummer, die Facharztanerkennung so-<br />

Kinder Nerven Orthopädie Psychoth.<br />

Diagn.<br />

Radiol.<br />

Urologie Hausärzte<br />

Potsdam/Stadt X X X X X X X X X (1) X 7* X X X<br />

Brandenburg/Stadt/<br />

Potsdam-Mittelmark<br />

X X X X X X X X X X X 2* X X<br />

Havelland X X X X X X X X X X X 2* X X<br />

Oberhavel X X X X X X X X X X X 4* X X (8)<br />

Ostprignitz-Ruppin X X X X X X X X X X X 1* X X<br />

Prignitz X X X X X X X X X X X 2* X X<br />

Teltow-Fläming (2) X X X X X X X X X 5* X X<br />

Cottbus/Stadt X X X X X X X X X X 11* X X X<br />

Dahme-Spreewald (1) X X X X X X X X X X 3* X X<br />

Elbe-Elster (1) X X X X X X X X X 1* X (2)<br />

Oberspreew.-Lausitz X X X X X X X X X X X 4* X X<br />

Spree-Neiße X X X X X X X X X X 4* X (1)<br />

Frankfurt/Stadt/<br />

Oder-Spree<br />

X X X X X X X X X X X 7* X X X<br />

Barnim X X X X X X X X X X X 5* X X<br />

Märkisch-Oderland X (1) X X X X X X X X X 4* X X (22)<br />

Uckermark X X X X X X X X X X X 3* X X<br />

wie Angaben zum möglichen Praxisübernahmezeitpunkt<br />

enthalten.<br />

Unter dem Stichwort „Ausschreibung“ sind die<br />

Unterlagen bei der KV Brandenburg<br />

Fr.-Engels-Str. 103/1<strong>04</strong>,<br />

14473 Potsdam, einzureichen.<br />

Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam,<br />

dass in der Warteliste eingetragene Ärzte nicht<br />

automatisch als Bewerber für die ausgeschriebenen<br />

Vertragsarztpraxen gelten.<br />

Weitere Informationen über Angebote für Praxisübernahmen<br />

können Sie unserer Homepage unter<br />

www.kvbb.de (Stichwort: Zulassung, Praxisausschreibungen<br />

bzw. Praxisbörse) entnehmen oder<br />

persönlich unter der Rufnummer 0331/2309-<br />

320 oder 321 erfragen.


Infektionsgeschehen<br />

Im Februar wurden 69 Häufungen mit insgesamt<br />

1.101 Erkrankten aus 14 Kreisen gemeldet.<br />

Es dominierten Norovirus-Infektionen<br />

mit 34 Häufungen und insgesamt 602 Erkrankten.<br />

Weiterhin wurden gemeldet: 4 Rotavirus-Häufungen<br />

mit 28 Erkrankten, eine<br />

Häufung von akuten respiratorischen Erkrankungen<br />

mit 42 Erkrankten sowie 30 ätiologisch<br />

ungeklärte Häufungen mit insgesamt<br />

429 Erkrankten. Betroffen waren 20 Altenund<br />

Pflegeheime, 25 medizinische Einrichtungen,<br />

21 Kindertagesstätten, 2 Schulen<br />

und eine Mutter-Kind-Einrichtung.<br />

Von Norovirus-Häufungen betroffen waren<br />

vor allem medizinisch stationäre Einrichtungen<br />

(N = 16, mit je 3–55 Erkrankten) und Altenpflegeheime<br />

(N = 10, mit je 10–35 Erkrankten).<br />

Die Analyse der Meldedaten nach Infektionsschutzgesetz<br />

bestätigt den Trend des<br />

Vormonates mit zweigipfeligem Anstieg der Inzidenz:<br />

bei Kindern unter 5 Jahren (165 pro<br />

100.000 Kinder dieser Altersgruppe) und den<br />

über 70-Jährigen (275 Erkrankte pro 100.000<br />

Personen, 5. bis 8. KW, Stand: 06.03.<strong>2007</strong>).<br />

Einzelerkrankungen (Auszug)<br />

Einen klinisch-labordiagnostisch bestätigten<br />

Fall einer invasiven Meningokokken-Meningitis<br />

übermittelte Märkisch-Oderland. Das ungeimpfte<br />

4-jährige Mädchen erkrankte mit<br />

Fieber, Kopfschmerzen und makulopapulösem<br />

Hautausschlag. Im Liquor des Kindes<br />

wurden mikroskopisch gramnegative Diplokokken<br />

nachgewiesen und kulturell als Neisseria<br />

meningitidis Serogruppe C bestätigt.<br />

Impfschutz: Meningokokken-C-Impfung<br />

Seit Beginn des Jahres wurden dem Landesgesundheitsamt<br />

5 invasive Meningokokken-<br />

Übermittelte Influenza-Nachweise Influenz-Nachweise nach na IfSG<br />

Infektionsschutz<br />

Erkrankungen übermittelt, zwei Fälle durch<br />

Erreger der Serogruppe C. Seit Juli 2006 gilt<br />

die allgemeine Empfehlung der STIKO für<br />

eine Meningokokken-C-Impfung mit einem<br />

Konjugatimpfstoff im 2. Lebensjahr (s. Epid.<br />

Bull. 30/2006). Zum Erreichen eines individuellen<br />

Schutzes wird von der STIKO das<br />

Nachholen nicht erfolgter Impfungen jenseits<br />

des 2. Lebensjahres entsprechend den allgemeinen<br />

Regeln der STIKO – frühzeitiges<br />

Schließen von Impflücken – empfohlen (s.<br />

Epid. Bull 31/2006). Bis zum 18. Lebensjahr<br />

ist eine Abrechnung als GKV-Leistung möglich<br />

(s. „KV-intern“ 01/<strong>2007</strong>).<br />

Borreliosen<br />

Im Februar wurden 48 Borreliosen gemeldet.<br />

Bei 29 Erkrankten (60%) wurde ein<br />

Erythema migrans und bei 9 Erkrankten<br />

eine Arthritis diagnostiziert. Für die übrigen<br />

Patienten wurden<br />

unspezifische Symptome<br />

beschrieben (z.B.<br />

Gelenkschmerzen).<br />

Einen Zeckenstich konnten<br />

26 Betroffene (54%)<br />

anamnestisch angeben.<br />

Influenza (Kurzinfo)<br />

In Brandenburg hat die<br />

Anzahl der übermittelten<br />

Influenza-Nachweise im<br />

Vergleich zum Vormonat<br />

stark zugenommen (s.<br />

Grafik). Im Februar (5.<br />

bis 8. KW) wurden Neuerkrankungeninsbesondere<br />

bei Kleinkindern<br />

Landesgesundheitsamt<br />

Infektionskrankheiten/lmpfschutz/Krankenhaushygiene (Februar <strong>2007</strong> – Auszug)<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

aktuelle Saison 2006/07<br />

Saison 20<strong>04</strong>/05<br />

Saison 2005/06<br />

40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

Kalenderwoche<br />

Infektionskrankheit Fälle Kumulativwert<br />

1.1.–25.2.<strong>2007</strong><br />

Adenovirus 8 13<br />

Borreliose 48 113<br />

Campylobacter 106 198<br />

E. coli-Enteritis (ohne EHEC) 25 38<br />

EHEC/STEC 2 6<br />

Influenza 120 128<br />

Meningokokken 2 5<br />

Norovirus-Erkrankung 1705 3034<br />

Pertussis 95 186<br />

Rotavirus-Erkrankung 348 546<br />

Salmonellose 74 144<br />

Tuberkulose 4 8<br />

Yersiniose 18 35<br />

* vorläufige Zahlen (durch Nachmeldungen kann es Differenzen zwischen der<br />

Summe der Einzelmonate und dem aktuellen Kumulativwert geben)<br />

unter 5 Jahren (44 Erkrankte pro 100.000<br />

Kinder dieser Altersgruppe) sowie in der<br />

Altergruppe der 5 bis 9- jährigen Schulkinder<br />

übermittelt (33 Erkrankte pro<br />

100.000 Kinder dieser Altersgruppe,<br />

Stand: 12.03.07). Die übermittelten Fälle<br />

bilden nicht die tatsächliche Krankheitslast<br />

in der Bevölkerung ab, da bis auf Häufungen<br />

nur labordiagnostisch bestätigte Fälle<br />

übermittelt werden.<br />

In der 10. KW blieben rund 10% der in Kitas<br />

betreuten Kinder im Land Brandenburg<br />

aufgrund fieberhafter Erkältungskrankheiten<br />

zu Hause (Influenza-Surveillance-System des<br />

Landes Brandenburg). Der Praxisindex des<br />

Sentinels der Arbeitsgemeinschaft Influenza<br />

(AGI) stieg weiter an und lag in der 10. KW<br />

für Brandenburg bei 234 (Deutschland 197).<br />

Die Grippewelle wird derzeit als moderat<br />

eingeschätzt. Ergebnisse der AGI können im<br />

Internet unter www.influenza.rki.de/agi wöchentlich<br />

abgerufen werden.<br />

Von der WHO wurde die empfohlene Stammzusammensetzung<br />

der Influenzaimpfstoffe bereits<br />

für die Saison <strong>2007</strong>/2008 in der nördlichen<br />

Hemisphäre veröffentlicht<br />

(www.who.int/wer/<strong>2007</strong>/wer8209.pdf):<br />

– ein A/Solomon Islands/3/2006 (H 1 N 1 )ähnlicher<br />

Virusstamm;<br />

– ein A/Wisconsin/67/2005 (H 3 N 2 )-ähnlicher<br />

Virusstamm (die Impfstämme enthalten<br />

A/Wisconsin/67/2005 (H 3 N 2 ) und<br />

A/Hiroshima/52/2005)<br />

– ein B/Malaysia/2506/20<strong>04</strong>-ähnlicher Virusstamm.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

131


132<br />

Landesgesundheitsamt<br />

„Maßnahmen gegen Legionelleninfektionen in Krankenhäusern<br />

und vergleichbaren Einrichtungen des Landes Brandenburg“<br />

Arbeitsgruppe Krankenhaushygiene beim<br />

Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit<br />

und Familie des Landes Brandenburg<br />

Diese überarbeitete Empfehlung ersetzt die<br />

im Brandenburgischen <strong>Ärzteblatt</strong> 7/2002<br />

veröffentlichte Empfehlung der Arbeitsgruppe<br />

mit dem Stand April 2002 zu Maßnahmen<br />

gegen Legionelleninfektionen in Krankenhäusern<br />

des Landes Brandenburg /21/.<br />

Sie versteht sich als Handlungsanleitung für<br />

Kliniken und vergleichbare Einrichtungen im<br />

Routinebetrieb. Sie ersetzt nicht bereits bestehende<br />

wissenschaftliche Empfehlungen bzw.<br />

in Bearbeitung befindliche Leitlinien (z.B. RKI).<br />

Dieses Papier wurde vor der Veröffentlichung<br />

der Empfehlungen des Umweltbundesamtes<br />

2006 /9/ erarbeitet. Eine Ergänzung durch<br />

die vorliegenden Hinweise ist aus Sicht der<br />

Arbeitsgruppe insbesondere für medizinische<br />

Einrichtungen sinnvoll.<br />

Die Hinweise basieren auf gesetzlichen<br />

Grundlagen sowie auf Empfehlungen von<br />

Fachgesellschaften und Industrieverbänden<br />

(z.B. DVGW, DIN). Da zu einigen Fragestellungen<br />

keine epidemiologisch gesicherten<br />

Aussagen getroffen werden können, so zu<br />

Grenzwerten der Legionellenkeimzahlen oder<br />

zur Stratifizierung des individuellen Infektionsrisikos<br />

bei Patienten, ist diese Empfehlung im<br />

Sinne eines Expertenkonsens zu betrachten<br />

(RKI Kategorie II u/o III bzw. HICPAC II u/o III<br />

bzw. Oxford Centre of Evidence Based Medicine<br />

Kategorie I C u/o V).<br />

Das vorliegende Papier soll die Methoden- und<br />

Therapiefreiheit von Ärzten ebenso wenig einschränken<br />

wie die Entscheidungskompetenz<br />

von Trägern medizinischer Einrichtungen und<br />

Behörden. Es entbindet nicht von der Sorgfaltspflicht<br />

der jeweils Verantwortlichen.<br />

Neben klinisch relevanten Forschungsergebnissen<br />

als wissenschaftlich empirische Grundlage<br />

ist auch Erfahrungswissen berücksichtigt,<br />

um den Anwendern aus der Synergie externer<br />

und interner Evidenz eine angemessene Entscheidungshilfe<br />

zu ermöglichen. Die Empfehlung<br />

ist zu verstehen als ein Anwendungspapier<br />

aus der Praxis für die Praxis.<br />

1. Charakterisierung der Legionellen<br />

Legionellen (Familie Legionellaceae, Genus<br />

Legionella) sind Keime, die im Wasser weit<br />

verbreitet und in ihrer natürlichen Umwelt in<br />

geringen Konzentrationen vorhanden sind.<br />

Sie finden in privaten oder gewerblichen Wasserinstallationen<br />

zwischen 25°C und 50°C optimale<br />

Bedingungen für ihre Vermehrung, die<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

unter anderem auch intrazellulär in Amöben<br />

und anderen Protozoen stattfinden kann. Die<br />

meisten beim Menschen ausgelösten Legionellosen<br />

werden durch Legionella pneumophila<br />

der Serogruppe 1 verursacht.<br />

Für die routinemäßige Untersuchung von<br />

Wasserproben aus der Hausinstallation reicht<br />

in der Regel die Bestimmung von Zielorganismen<br />

der Gattung Legionella ohne weitere Differenzierung<br />

aus. Für eine Risikoabschätzung<br />

kann diese jedoch hilfreich sein, insbesondere<br />

auch für die Abklärung von Hausinstallationssystemen<br />

als Infektionsreservoir bei aufgetretenen<br />

Legionellosen.<br />

Die Legionellenvermehrung in Biofilmen von<br />

Warmwassersystemen und eine diskontinuierliche<br />

Freisetzung sind Erklärungen dafür, dass<br />

es zu Erkrankungen an Legionellose bei relativ<br />

niedrigen nachgewiesenen Konzentrationen<br />

im Wasser und zum Fehlen von Erkrankungen<br />

trotz höherer Konzentrationen kommen kann.<br />

Trotzdem wird von der Annahme ausgegangen,<br />

dass das Erkrankungsrisiko mit steigender<br />

Legionellenkonzentration zunimmt /19/20/.<br />

2. Übertragungswege der Legionellen<br />

Im Leitungswasser vorhandene Legionellen<br />

führen beim Trinken des Wassers nicht zu einer<br />

Gesundheitsgefährdung. Erst die Aufnahme<br />

von Erregern in den menschlichen Organismus<br />

durch das Einatmen von Legionellen<br />

kann zu einer Infektion führen. So ist durch<br />

akzidentielle Aspiration bzw. Mikroaspiration<br />

legionellenhaltigen Wassers, z.B. bei der<br />

Mund- und Zahnpflege oder bei Schluckstörungen<br />

eine Infektion möglich /19/. Auch<br />

durch die Inhalation eines bakterienhaltigen<br />

Aerosols, z.B. über Dentaleinheiten, beim<br />

Duschen, über Klimaanlagen mit Umlaufsprühbefeuchtern,<br />

über Kühltürme, Respiratoren,<br />

Sauerstoffsprudler, Springbrunnenanlagen,<br />

Vernebler oder Whirlpools, kann eine<br />

Legionelleninfektion erfolgen.<br />

Eine Infektion über Wundflächen, die in Kontakt<br />

mit kontaminiertem Trinkwasser kamen,<br />

ist ebenfalls beschrieben worden /17/.<br />

Abwehrgeschwächte Menschen sind für eine<br />

Infektion besonders disponiert. Eine Übertragung<br />

von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.<br />

3. Präventiv- und Bekämpfungsmaßnahmen<br />

3.1 Technische Voraussetzungen<br />

Technische Vorkehrungen zum Schutz vor Legionelleninfektionen<br />

sind die Basis von Präventivmaßnahmen.<br />

Grundvoraussetzung sind<br />

in medizinischen und vergleichbaren Einrichtungen<br />

Trinkwasserinstallationen (Kalt- und<br />

Warmwassersystem), die entsprechend der<br />

Trinkwasserverordnung nach den anerkannten<br />

Regeln der Technik geplant, ausgeführt,<br />

betrieben und gewartet werden. Anerkannte<br />

Regeln der Technik sind DIN-Normen, VDI-<br />

Richtlinien, die DVGW-Arbeitsblätter, insbesondere<br />

das Arbeitsblatt W551 „Trinkwassererwärmungs-<br />

und Leitungsanlagen;<br />

Technische Maßnahmen zur Verminderung<br />

des Legionellenwachstums; Planung, Errichtung,<br />

Betrieb und Sanierung von Trinkwasserinstallationen“<br />

/1/5/6/7/8/9/.<br />

Folgende Grundsätze sind zu beachten:<br />

· Wasserinstallationen, insbesondere Warmwasserinstallationen,<br />

sind im Regelfall so<br />

auszuführen, dass durch die zweckbestimmte<br />

Nutzung ein mehrfacher täglicher Wasseraustausch<br />

erfolgt (geringstmögliche Speichervolumina).<br />

· Stagnierendes Wasser in Leitungsinstallationen<br />

ist zu vermeiden.<br />

· Zirkulationssysteme sind möglichst nah an<br />

die Entnahmearmaturen zu führen.<br />

· Ein hydraulischer Abgleich der Rohrleitungsinstallationen<br />

ist zwingend vorzunehmen,<br />

schriftlich zu dokumentieren und in den Revisionsplänen<br />

darzustellen.<br />

· Bei unregelmäßiger Nutzung, auch in begrenzten<br />

Gebäudeabschnitten oder Einzelräumen,<br />

ist von den Verantwortlichen der<br />

Einrichtung ein Spülplan festzulegen. Die<br />

Spülungen sind zu dokumentieren.<br />

· Bei zeitweilig ungenutzten Gebäuden oder<br />

Gebäudeteilen (Zimmer oder Stationen)<br />

sind die Empfehlungen der VDI 6023 /7/<br />

(Spülen, Leitungen entleeren, Desinfektionsmaßnahmen<br />

und Beprobung vor erneuter<br />

Inbetriebnahme) in Abhängigkeit von den<br />

Stillstandzeiten umzusetzen.<br />

· Unbehandeltes Leitungswasser ist in RLT-<br />

Anlagen bzw. Klimaanlagen sowie anderen<br />

Geräten zur Luftbefeuchtung nicht zu<br />

verwenden.<br />

· Trinkwasser ist auf der Grundlage der Verordnung<br />

zur Novellierung der Trinkwasserverordnung<br />

2001 /1/ auf Legionellen zu<br />

untersuchen. Dafür sind die Probenahmestellen<br />

vom Hygienefachpersonal, ggf. in Abstimmung<br />

mit dem zuständigen Gesundheitsamt<br />

und den für den Betrieb der Anlage<br />

zuständigen Technikern, festzulegen. Probenahmen<br />

und Untersuchungsgang sind entsprechend<br />

den gültigen Empfehlungen des<br />

Umweltbundesamtes „Nachweis von Legionellen<br />

in Trinkwasser und Badebeckenwasser“<br />

und „Periodische Untersuchungen auf<br />

Legionellen in zentralen Erwärmungsanlagen<br />

der Hausinstallation nach §3 Nr. 2 Buch-


stabe c TrinkwV 2001, aus denen Wasser<br />

für Öffentlichkeit bereitgestellt wird“, vorzunehmen<br />

/9/10/.<br />

3.2 Medizinische Erfordernisse<br />

der Prävention<br />

Eine dauerhafte und vollständige Eliminierung<br />

von Legionellen aus den Wasserversorgungssystemen<br />

ist nicht möglich. Die ubiquitär vorkommenden<br />

Keime werden in geringen Mengen<br />

regelmäßig eingebracht.<br />

Zumindest ein Teil der Patienten in Krankenhäusern<br />

und vergleichbaren Einrichtungen,<br />

wie Alten- und Pflegeeinrichtungen, hat gegenüber<br />

der Allgemeinbevölkerung ein höheres<br />

und individuell unterschiedliches Risiko, an einer<br />

Legionellose zu erkranken. Für das individuelle<br />

Erkrankungsrisiko eines Menschen ist<br />

die Disposition, insbesondere seine Abwehrlage,<br />

von ausschlaggebender Bedeutung.<br />

Deshalb sind neben den allgemeinen technischen<br />

Voraussetzungen zur Verminderung des<br />

Legionellenwachstums auch medizinische Forderungen<br />

zur Verhinderung von Legionelleninfektionen<br />

zu erfüllen.<br />

· Unbehandeltes Leitungswasser ist zur Befeuchtung<br />

der Atemwege und der Atemluft<br />

(z.B. in Ultraschallverneblern und anderen<br />

Inhalatoren) nicht zu verwenden /11/.<br />

· Die Aufbereitung von Medizinprodukten<br />

hat nach den Empfehlungen der Kommission<br />

für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention<br />

zu erfolgen /14/.<br />

· Patienten in Einrichtungen der Transplantationsmedizin,<br />

Onkologie, Hämatologie, Perinatologie,<br />

Intensivmedizin ist für Mundpflege,<br />

Zähneputzen, Waschen und Duschen<br />

legionellenfreies Wasser zur Verfügung zu<br />

stellen /9/18/. Dies gilt auch für weitere<br />

Behandlungseinheiten, in denen krankheitsoder<br />

therapiebedingt immungeschwächte<br />

Patienten behandelt werden.<br />

Basisseminar psychosoziale<br />

onkologische Versorgung 90 P<br />

4./5. Mai <strong>2007</strong> in Frankfurt (Oder)<br />

8./9. Juni <strong>2007</strong> in Rüdersdorf<br />

6./7. Juli <strong>2007</strong> in Bad Saarow<br />

7./8. Sept. <strong>2007</strong> in Fürstenwalde<br />

12./13. Okt. <strong>2007</strong> in Buckow<br />

9./10. Nov. <strong>2007</strong> in Frankfurt (Oder)<br />

Teilnehmergebühr: 505 €<br />

Auskunft: Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Onkologische Versorgung Brandenburg e.V.,<br />

G.-Mendel-Str. 10 – 11, 14469 Potsdam<br />

Telefon: (0331) 2 70 71 72<br />

Fax: (0331) 2 70 71 71<br />

E-Mail: post@lago-brandenburg.de<br />

Internet: www.lago-brandenburg.de<br />

· Nach Bewertung des individuellen Risikos<br />

durch den Kliniker, gegebenenfalls in Zusammenwirken<br />

mit dem Hygienepersonal, ist<br />

über den Einbau bakteriendichter Filter an<br />

Endauslässen von Duschen und Wasserhähnen<br />

zu entscheiden /15/. Wartungshinweise<br />

der Hersteller sind dabei zu berücksichtigen.<br />

Auf die Verwendung endständiger Filter<br />

kann in Risikobereichen dann verzichtet<br />

werden, wenn die anerkannten Regeln der<br />

Technik in vollem Umfang umgesetzt und regelmäßig<br />

in 100ml keine Legionellen nachgewiesen<br />

wurden.<br />

· Es werden mindestens halbjährliche Untersuchungen<br />

des Wassers auf Legionellen<br />

empfohlen /9/.<br />

3.3 Überwachung<br />

Eine kontinuierliche technische und medizinische<br />

Legionellen-Überwachung ist zu gewährleisten.<br />

Die technische Überwachung umfasst die<br />

Führung eines Bestandsplanes und eines Installationsplanes,<br />

die technische Wartungsdokumentation,<br />

die Aufstellung eines Beprobungsplanes<br />

sowie die Kontrolle und<br />

Auswertung der Wasserbefunde. Wesentlich<br />

ist dabei die kontinuierliche Zusammenarbeit<br />

zwischen medizinischem und technischem<br />

Personal.<br />

Die Surveillance von in der Einrichtung auftretenden<br />

Pneumonien und die Beurteilung der<br />

Häufigkeit laborchemischer Legionellendiagnostik<br />

sind Bestandteile der medizinischen<br />

Überwachung. Sie sind integraler Bestandteil<br />

des internen Qualitätsmanagements der Einrichtung.<br />

Gleichzeitig können Infektionsstrategien<br />

evaluiert werden /2/12/15/16/.<br />

Die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene<br />

und Infektionsprävention<br />

beim Robert Koch-Institut zu Ausbruchsmanagement<br />

und strukturiertem Vorgehen bei<br />

Richtlinie und Prüfungsordnung der Aufstiegsfortbildung<br />

zur Arztfachhelferin/zum<br />

Arztfachhelfer wurden vom Berufsbildungsausschuss<br />

(21.09.2005), vom Kammervorstand<br />

(01.03.2006) und der Kammerversammlung<br />

(13.05.2006) beschlossen. Am<br />

5.02.<strong>2007</strong> wurde die Prüfungsordnung<br />

zum Pflichtteil der Aufstiegsfortbildung vom<br />

MASGF genehmigt und tritt nach ihrer Veröffentlichung<br />

im Brandenburgischen <strong>Ärzteblatt</strong><br />

in Kraft.<br />

Ziel dieser Fortbildung ist es, ArzthelferInnen<br />

einen beruflichen Aufstieg zu ermöglichen.<br />

Sie sollen den Arzt durch weitgehend selbstständiges<br />

Arbeiten sowie durch Koordinations-<br />

und Steuerungsfunktionen in den Be-<br />

Landesgesundheitsamt/Aktuell<br />

gehäuftem Auftreten nosokomialer Infektionen<br />

/13/ sind zu beachten.<br />

3.4 Bekämpfungsmaßnahmen<br />

Organisatorische und technische Bekämpfungsmaßnahmen<br />

zum Schutz vor Legionelleninfektionen<br />

werden bereits erforderlich bei<br />

· Abweichungen von den technischen Anforderungen<br />

des DVGW-Arbeitsblattes W551 /5/<br />

· Nachweis von Kontaminationen im Rahmen<br />

der periodischen Untersuchungen des Warmund<br />

des Kaltwassers entsprechend der Empfehlung<br />

des Umweltbundesamtes /9/.<br />

Einzuleitende Sofort- oder Sanierungsmaßnahmen<br />

sind unter Einbeziehung des zuständigen<br />

Gesundheitsamtes gebäude-, stationsund/oder<br />

patientenbezogen zu prüfen und<br />

festzulegen. Kontrolle und Bewertung der Ergebnisse<br />

hinsichtlich eventuell notwendiger<br />

organisatorischer und technischer Maßnahmen<br />

sollen entsprechend den Empfehlungen<br />

des Umweltbundesamtes /9/ und des Robert-Koch-Institutes<br />

/19/ und nach DVGW-<br />

Arbeitsblatt W551 /5/ erfolgen.<br />

Sanierungsmaßnahmen entsprechend DVGW-<br />

Arbeitsblatt W551, Abschnitt 8 Sanierung,<br />

müssen zwischen der technischen Leitung des<br />

Hauses, dem Hygienefachpersonal und ggf.<br />

dem Gesundheitsamt abgestimmt vorgenommen<br />

werden.<br />

Wenn erforderlich, ist externer fachlicher Expertenrat<br />

einzuholen (Ansprechpartner siehe<br />

u.a. bei /19/).<br />

Literatur beim Verfasser:<br />

Landesgesundheitsamt im LASV<br />

des Landes Brandenburg<br />

Arbeitsgruppe Krankenhaushygiene<br />

Wünsdorfer Platz 3<br />

15806 Zossen<br />

Fortbildungsregelung für Arztfachhelfer/innen<br />

reichen Administration und Praxismanagement,<br />

Personalführung und Ausbildung sowie<br />

Gesundheitsberatung entlasten. Die<br />

Fortbildung basiert auf dem längjährigen<br />

Konzept der Bundesärztekammer und umfasst<br />

insgesamt 400 Stunden, die sich aus<br />

dem modulären Wahlteil (120 Stunden) und<br />

dem Pflichtteil (280 Stunden) zusammensetzt.<br />

Für weitere Informationen steht das<br />

Referat Ausbildung der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

interessierten Ärztinnen und Ärzten sowie<br />

Arzthelferinnen unter der Telefonnummer<br />

0355/7 80 10 26 gern zur Verfügung.<br />

Astrid Brieger<br />

Referatsleiterin ArzthelferInnen/MFA<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

133


134<br />

Rezensiert<br />

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />

Auch Standardwerke müssen ab und an<br />

aktualisiert werden. Es ist zwar interessant<br />

und auch lehrreich, in alten Lexika und<br />

Fremdwörterbücher zu stöbern, aber genauso<br />

wichtig ist es, auf dem Laufenden zu<br />

bleiben. Die Vermehrung von Wissen und<br />

die Ausrichtung von Gebrauchsprodukten<br />

auf Internationalismen und Fremdsprachen<br />

zwingen uns doch des Öfteren Hilfsmittel<br />

auszusuchen, die bei der Bewältigung dieses<br />

oder jenes Problems helfen. Wir haben Ihnen<br />

auf den nächsten Seiten die News aus<br />

dem Duden-Verlag zusammengestellt. Vielleicht<br />

ist das eine oder andere Interessante<br />

für Sie dabei. Viel Spaß.<br />

Dr. Udo Wolter<br />

Neuruppin<br />

Fit in neuer verbindlicher Rechtschreibung:<br />

„Der kleine Duden“<br />

– Deutsches Wörterbuch<br />

Die günstigen Nachschlagewerke<br />

aus der<br />

Reihe „Der kleine Duden“<br />

machen jeden<br />

Haushalt fit, nicht zuletzt,<br />

was die neue Rechtschreibung<br />

angeht. Aus<br />

der Reihe liegt jetzt das<br />

„Deutsche Wörterbuch“<br />

in 7., vollständig überarbeiteter<br />

und aktualisierter<br />

Auflage vor. Im Mittelpunkt der Neubearbeitung<br />

stand die Anpassung an die seit<br />

August 2006 verbindliche Rechtschreibung.<br />

Das handliche Nachschlagewerk zur deutschen<br />

Orthografie verzeichnet über 47.000<br />

Stichwörter, die den zentralen deutschen<br />

Wortschatz abbilden – mit allen für Schulen<br />

verbindlichen Schreibungen und Worttrennungen.<br />

Neue Kästchenartikel gehen ausführlich und<br />

anhand zahlreicher Beispiele auf rechtschreiblich<br />

besonders schwierige Wörter ein.<br />

Das Wörterbuch enthält außerdem eine kurze<br />

Formenlehre und die wichtigsten Regeln<br />

der deutschen Rechtschreibung und Zeichensetzung.<br />

Der 5<strong>04</strong> Seiten starke Band ist für<br />

9,95 Euro im Handel erhältlich.<br />

Die Reihe „Der kleine Duden“ umfasst außerdem<br />

die Bände „Sprachtipps“, „Der passende<br />

Ausdruck“, „Deutsche Grammatik“ und<br />

„Fremdwörter“.<br />

Der kleine Duden – Deutsches Wörterbuch<br />

Rund 47.000 Stichwörter aus allen<br />

Bereichen des täglichen Lebens<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

7., vollständig überarbeitete<br />

und aktualisierte Auflage<br />

5<strong>04</strong> Seiten, Gebunden<br />

11,4 × 18 cm<br />

ISBN 978-3-411-<strong>04</strong>667-6<br />

Ladenpreis 9,95 € [D]; 10,30 € [A],<br />

18.50 CHF<br />

Dudenverlag Mannheim, Leipzig, Wien,<br />

Zürich <strong>2007</strong><br />

Der perfekte Zugang zu<br />

über 85.000 Fremdwörtern<br />

„Das große Fremdwörterbuch“ von Duden<br />

– jetzt mit CD-ROM für Windows, Mac OSX<br />

und Linux. Die Softwareversion gibt es<br />

außerdem im Download-shop von Duden<br />

„Das große Fremdwörterbuch“ von Duden,<br />

das umfangreichste Fremdwörterbuch des<br />

Mannheimer Verlagshauses, ist jetzt in 4.,<br />

aktualisierter Auflage und erstmals inklusive<br />

CD-ROM für Windows, Mac OSX und<br />

Linux erschienen.<br />

Dieses aktuelle und<br />

1.548 Seiten umfassende<br />

Standardwerk informiert<br />

ausführlich über<br />

Herkunft und Bedeutung<br />

von über 85.000<br />

Fremdwörtern aus der<br />

Allgemeinsprache und<br />

den wichtigsten Fachsprachen.<br />

Für die Neuauflage<br />

des „Großen<br />

Fremdwörterbuchs“ hat die Dudenredaktion<br />

den Stichwortbestand von A bis Z<br />

überarbeitet und aktualisiert. Zahlreiche<br />

Wörter wie beispielsweise „Bachelor of<br />

Arts“ und „Bachelor of Science“, „Blog“,<br />

„bloggen“, „B2B“ und „B2C“, „Podcast“,<br />

„podcasten“, „Weblog“, „Widescreen“ und<br />

„WLAN“ sind neu aufgenommen worden.<br />

Darüber hinaus zeichnet sich das Nachschlagewerk<br />

durch einen Sonderteil „Deutsches<br />

Wort – Fremdwort“ aus, in dem über<br />

16.000 „deutsche“ Wörter mit über 40.000<br />

dazu passenden sinnverwandten Fremdwörtern<br />

aufgeführt sind.<br />

Selbstverständlich entspricht das „Große<br />

Fremdwörterbuch“ von Duden der seit August<br />

2006 verbindlichen Rechtschreibregelung.<br />

Die digitale Version bietet neben dem kompletten<br />

Buchinhalt vielfältige Suchfunktionen.<br />

Das Kombipaket aus Buch und CD-ROM ist<br />

für 49,95 Euro im Handel erhältlich. Außerdem<br />

bietet der Dudenverlag die Softwareversion<br />

in seinem Downloadshop für 39,95 Euro<br />

an: www.duden.de/downloadshop.<br />

Duden – Das große Fremdwörterbuch<br />

Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter<br />

4., aktualisierte Auflage<br />

1.548 Seiten, Gebunden<br />

17 × 24 cm<br />

Mit CD-ROM (Office-Bibliothek Express)<br />

für Windows, Mac OS X und Linux<br />

ISBN-13: 978-3-411-<strong>04</strong>164-0<br />

Ladenpreis 49,95 € [D]; 51,40 € [A];<br />

90.– CHF<br />

Dudenverlag Mannheim, Leipzig, Wien,<br />

Zürich <strong>2007</strong><br />

Wie soll das Kind denn heißen?<br />

Für werdende Eltern und alle, die sich für<br />

Herkunft und Bedeutung von Vornamen<br />

interessieren: „Das große Vornamenlexikon“<br />

von Duden<br />

Leon, Tim oder Nelio?<br />

Marie, Sophie oder<br />

Alana? Wie soll das<br />

Kind nur heißen? „Das<br />

große Vornamenlexikon“<br />

von Duden mindert<br />

die Qual der Wahl.<br />

Die 3., völlig neu bearbeitete<br />

Auflage des<br />

Standardwerks erläutert<br />

auf 528 Seiten Herkunft<br />

und Bedeutung von 8.000 Vornamen. Bei<br />

den 2.000 Neuaufnahmen wurden besonders<br />

Vornamen aus fremden Sprachen<br />

und Kulturen, wie beispielsweise Shakira<br />

oder Gilad, berücksichtigt. Neu sind grafisch<br />

hervorgehobene Informationen für<br />

werdende Eltern sowie grafische Darstellungen<br />

zur Vornamengebung in Deutschland<br />

von 1900 bis 2000. Der Serviceteil informiert<br />

über standesamtliche Bestimmungen<br />

und Schreibweisen von Namen, gibt Tipps<br />

zur Namenwahl und enthält Hitlisten der beliebtesten<br />

Vornamen in 22 Ländern. Zirca<br />

250 Abbildungen bekannter Namensträger(innen)<br />

runden den Band ab, der für<br />

14,95 Euro im Handel erhältlich ist.<br />

Das „Große Vornamenlexikon“ bietet seinen<br />

Leserinnen und Lesern zunächst wichtige Ausführungen<br />

zu Namenmoden, ihrer Entstehung<br />

und ihrem Wandel. Überblicksweise wird die<br />

Herkunft unserer Vornamen dargestellt und<br />

die richtige Namenschreibung sowie die<br />

rechtlichen Bestimmungen zur Vornamengebung<br />

werden erklärt. Tipps zur Namenwahl<br />

schließen die Einleitung ab.<br />

Darauf folgt der zentrale, über 400 Seiten<br />

starke Lexikonteil, der 8.000 weibliche und<br />

männliche Vornamen von A bis Z verzeichnet.<br />

Dabei reicht das Spektrum von bekannten<br />

und beliebten Vornamen wie Julia, Lena<br />

oder Maria, Alexander, David oder Felix bis


zu ausgefallenen, internationalen und seltenen<br />

Namen wie Shiloh, Dakota, Penelope,<br />

Cem oder Nemo. Im Vergleich zur Vorgängerauflage<br />

präsentiert sich das Lexikon um<br />

mehr als 2.000 neue Namen erweitert. Besonders<br />

berücksichtigt wurden dabei Vornamen<br />

arabischer, asiatischer, indianischer<br />

und afrikanischer Herkunft. Zur optimalen<br />

Übersicht erscheinen männliche und weibliche<br />

Vornamen auf jeder Seite blau bzw. rot<br />

hervorgehoben.<br />

Das Lexikon klärt für jeden Vornamen, aus<br />

welcher Sprache er stammt, über welche andere<br />

Sprache er vermittelt wurde, seit wann<br />

er bei uns gebräuchlich ist und was er bedeutet.<br />

Der in Deutschland sehr beliebte weibliche<br />

Vorname Elisabeth beispielsweise kommt<br />

aus dem Hebräischen, ist in Deutschland bereits<br />

im Mittelalter weit verbreitet und bedeutet<br />

„Gott ist Vollkommenheit“. Typische Kurz-,<br />

Neben- und Koseformen (für Elisabeth z.B.<br />

Lisa, Elly, Elsa, Sissi oder Lisbeth), Namenskombinationen<br />

sowie Namenstage werden<br />

stets mit aufgeführt. Darüber hinaus enthält<br />

das Nachschlagewerk die wichtigsten Entsprechungen<br />

der verzeichneten Vornamen in<br />

anderen Sprachen, zum Beispiel im Englischen,<br />

Italienischen oder Russischen (Eliza,<br />

Elisabetta oder auch Liska).<br />

Neu sind die in den Lexikonteil eingebetteten<br />

informativen Kästchenartikel für werdende<br />

Eltern zu Themen wie „Wie entstehen Modenamen?“,<br />

„Name und Persönlichkeit“, „Welche<br />

Namen empfinden wir als schön?“, „Lieber<br />

einen ausgefallenen oder einen beliebten<br />

Vornamen?“ oder „Benennung nach dem Vater<br />

oder dem Paten?“ Zirca 250 größtenteils<br />

farbige Abbildungen zeigen bekannte Namensträger<br />

und stellen Persönlichkeiten aus<br />

Geschichte, Literatur, Musik, Wissenschaft<br />

oder Medienwelt vor, die mit ihrem Namen<br />

Trends in der Namengebung ausgelöst haben<br />

(z.B. Elisabeth II. von England, Christoph<br />

Kolumbus, Vincent van Gogh, Kevin Costner<br />

oder Marlene Dietrich).<br />

Das Duden-Vornamenlexikon enthält außerdem<br />

Tabellen zu den am häufigsten vergebenen<br />

Vornamen in Deutschland von 1900 bis<br />

2000 sowie zu den Spitzenreitern der Namengebung<br />

in anderen europäischen Staaten<br />

und in den USA.<br />

Wie lauteten beispielsweise die in Deutschland<br />

beliebtesten Vornamen in den Jahren<br />

1957/1958? Das neue zweiseitige Tabellenverzeichnis<br />

am Ende des Dudenbandes<br />

führt mit entsprechenden Seitenangaben<br />

schnell zu der gesuchten Information. Praktisch<br />

für den schnellen Überblick ist auch das<br />

auf den eigentlichen Lexikonteil folgende<br />

alphabetische Verzeichnis aller im Buch<br />

aufgeführten weiblichen und männlichen<br />

Vornamen. Das nach Endungen sortierte<br />

Gesamtregister ermöglicht es außerdem,<br />

gezielt nach Namen mit gleichen Endungen,<br />

wie beispielsweise Patrick, Yannick oder<br />

Frederick, zu suchen. Die Verzeichnisse mit<br />

biblischen Namen oder Namen aus der<br />

griechischen, römischen oder germanischen<br />

Mythologie ermöglichen schnelles thematisches<br />

Suchen und Finden.<br />

„Das große Vornamenlexikon“ von Duden<br />

ist das optimale Geschenk für werdende<br />

Eltern und eine Fundgrube für alle, die an<br />

Namensforschung im weitesten Sinne interessiert<br />

sind.<br />

Weitere Informationen rund um das „Vornamenlexikon“<br />

gibt es auf der Homepage des<br />

Dudenverlags unter www.duden.de/vornamen.<br />

Duden – Das große Vornamenlexikon<br />

Herkunft und Bedeutung<br />

von 8.000 Vornamen<br />

3., völlig neu bearbeitete Auflage<br />

Über 8.000 Stichwörter<br />

Ca. 250 Abbildungen, mit 34 Tabellen<br />

528 Seiten, Gebunden<br />

15 × 22,7 cm<br />

ISBN 978-3-411-06083-2<br />

Ladenpreis 14,95 € [D]; 15,40 € [A];<br />

26.90 CHF<br />

Dudenverlag Mannheim, Leipzig, Wien,<br />

Zürich <strong>2007</strong><br />

Zeichensetzung? Kein Problem!<br />

„Duden – Komma, Punkt und alle anderen<br />

Satzzeichen“ – jetzt neu auf der Basis der seit<br />

August 2006 verbindlichen Rechtschreibregelung<br />

Die Zeichensetzung ist<br />

eines der schwierigsten<br />

Gebiete der deutschen<br />

Rechtschreibung. Viele<br />

Schreiber setzen deshalb<br />

Punkte und Kommas<br />

nach Gefühl, was aufmerksame<br />

Leser irritieren<br />

kann. Empfehlenswerte<br />

und konkrete Hilfestellung<br />

bei der Zeichensetzung<br />

leistet das Duden-Taschenbuch „Komma,<br />

Punkt und alle anderen Satzzeichen“, das<br />

soeben in 5., überarbeiteter Auflage erschienen<br />

ist. Im Mittelpunkt der Überarbeitung<br />

stand die Anpassung an die seit August 2006<br />

verbindliche Rechtschreibung. Auf 240 Seiten<br />

stellt der Band die Interpunktion nach den<br />

geltenden Regeln übersichtlich und verständlich<br />

dar. Klare Erläuterungen, zahlreiche praxisnahe<br />

Beispiele, einfache Faustregeln und<br />

Tipps für knifflige Fälle zeichnen diese zuverlässige<br />

Nachschlagehilfe aus. Ein ausführli-<br />

Rezensiert<br />

ches und zielgenaues Register vervollständigt<br />

dieses nützliche Taschenbuch, das ab sofort<br />

für 9,95 Euro im Handel und zum selben<br />

Preis als E-Book im Downloadshop von Duden<br />

unter www.duden.de/downloadshop erhältlich<br />

ist.<br />

Duden – Komma, Punkt und alle anderen<br />

Satzzeichen<br />

Die neuen Regeln der Zeichensetzung<br />

mit umfangreicher Beispielsammlung<br />

5., überarbeitete Auflage<br />

240 Seiten, Kartoniert<br />

12,5 × 19 cm<br />

ISBN 978-3-411-<strong>04</strong>915-8<br />

Ladenpreis 9,95 € [D]; 10,30 € [A];<br />

18.50 CHF<br />

Dudenverlag Mannheim, Leipzig, Wien,<br />

Zürich <strong>2007</strong><br />

Von der Stellensuche bis zum<br />

Vorstellungsgespräch<br />

Duden präsentiert die 2., aktualisierte Auflage<br />

des Ratgebers<br />

„Professionelles Bewerben – leicht gemacht“<br />

Sich überzeugend und<br />

professionell zu bewerben,<br />

ist heute wichtiger<br />

denn je. Eine sprachlich<br />

und formal korrekte, gut<br />

aufgebaute Bewerbung<br />

kann darüber entscheiden,<br />

ob man es in die<br />

engere Wahl für eine<br />

Stelle schafft. Praktische<br />

und kompetente Unterstützung<br />

für die gelungene und erfolgreiche<br />

Bewerbung bietet der Ratgeber „Professionelles<br />

Bewerben – leicht gemacht“ von Duden,<br />

der jetzt in 2., aktualisierter Auflage erschienen<br />

ist. Das 352 Seiten umfassende Taschenbuch<br />

enthält klare Anleitungen zur korrekten<br />

Gestaltung der Bewerbungsunterlagen, zahlreiche<br />

Formulierungshilfen für Anschreiben<br />

und Lebenslauf, 40 Musterbriefe und -lebensläufe<br />

sowie viele konkrete Tipps von der Stellensuche<br />

bis zum Vorstellungsgespräch. Der<br />

praktische Helfer berücksichtigt auch die Besonderheiten<br />

der Initiativ- sowie der E-Mailund<br />

Onlinebewerbung und beinhaltet außerdem<br />

einen Sonderteil mit Sprachtipps für korrektes<br />

Deutsch. Selbstverständlich entspricht<br />

die Neuauflage der seit August 2006 verbindlichen<br />

Rechtschreibregelung. Dieser Dudenratgeber<br />

eignet sich für alle, die Arbeit<br />

suchen, und ist für 9,95 Euro im Handel erhältlich.<br />

Zum selben Preis steht er als E-Book<br />

zum Herunterladen im Downloadshop von<br />

Duden zur Verfügung: www.duden.de/downloadshop.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

135


136<br />

Rezensiert<br />

Der Bewerbungsratgeber von Duden richtet<br />

sich vor allem an „durchschnittliche“ Stellensuchende<br />

und nicht nur an Idealbewerber mit<br />

hervorragenden Zeugnissen und lückenlosem<br />

Lebenslauf. Nach zahlreichen Tipps zum Vorgehen<br />

bei der Stellensuche geht der Dudenband<br />

ausführlich darauf ein, wie man souverän<br />

mit Abweichungen vom gewünschten<br />

Stellenprofil, Studien- und Ausbildungsabbrüchen,<br />

Zeiten der Arbeitslosigkeit und anderen<br />

vermeintlichen oder tatsächlichen Defiziten<br />

umgeht. Anschließend behandelt der Dudenratgeber<br />

Schritt für Schritt die verschiedenen<br />

Bestandteile einer schriftlichen Bewerbung,<br />

angefangen bei Umschlag und Adressierung<br />

über die Zusammenstellung der erforderlichen<br />

Zeugnisse und Tätigkeitsnachweise bis<br />

hin zur formalen und inhaltlichen Gestaltung<br />

von Anschreiben und Lebenslauf: Was gehört<br />

alles ins Anschreiben? Wie gliedere ich meinen<br />

Lebenslauf? Welche Zeugnisse muss ich<br />

beilegen? Benötige ich ein Deckblatt? Übersichtliche<br />

Tabellen und Checklisten sowie Formulierungshilfen<br />

leisten praktische Hilfestellung.<br />

40 Musterbriefe und -lebensläufe stellen<br />

verschiedene Bewerbungssituationen und Biografien<br />

beispielhaft dar.<br />

In zwei Kapiteln geht der Ratgeber auch auf<br />

die besonderen Anforderungen einer E-Mailoder<br />

Onlinebewerbung ein: Wann ist eine<br />

E-Mail-Bewerbung sinnvoll? Was ist dabei zu<br />

beachten? Wie bewerbe ich mich auf Firmenwebsites?<br />

Ein weiterer Sonderteil behandelt<br />

die Vorgehensweise beim Formulieren<br />

eines Nachfassbriefs. Außerdem enthält der<br />

Dudenratgeber „die 11 wichtigsten Tipps für<br />

das Vorstellungsgespräch“ sowie einen rund<br />

160 Seiten starken Sonderteil mit praxisorientierten<br />

Sprachtipps und Hinweisen für<br />

korrektes Deutsch.<br />

Mehr Infos und Service zum Buch gibts auf der<br />

Duden-Homepage unter www.duden.de/bewerbungsratgeber.<br />

Dort finden sich auch ein<br />

Probekapitel im PDF-Format zum kostenlosen<br />

Herunterladen, ein Interview mit den Machern<br />

des Ratgebers, eine Linkliste mit ausgewählten<br />

Internet-Jobbörsen und den interaktiven Test<br />

„Sind Sie fit für Ihre Bewerbung?“.<br />

Für alle, die es kurz und knapp mögen, bietet<br />

der Dudenverlag außerdem die Broschüre<br />

„Erfolgreich bewerben – kurz gefasst“ an,<br />

die in 2., aktualisierter Auflage vorliegt. Zum<br />

Preis von nur fünf Euro ist sie im Handel oder<br />

als E-Book im Downloadshop des Dudenverlags<br />

unter www.duden.de/downloadshop<br />

erhältlich.<br />

Duden: Professionelles Bewerben – leicht<br />

gemacht<br />

2., aktualisierte Auflage <strong>2007</strong><br />

352 Seiten, Kartoniert<br />

11,4 × 18 cm<br />

ISBN-13: 978-3-411-72232-7<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Ladenpreis: 9,95 € [D]; 10,30 € [A];<br />

18.20 CHF<br />

Dudenverlag Mannheim, Leipzig, Wien,<br />

Zürich <strong>2007</strong><br />

Der Dudenband „Richtiges und<br />

gutes Deutsch“ ist von A bis Z<br />

auf Sprachberatung eingestellt<br />

Das neu bearbeitete Wörterbuch der sprachlichen<br />

Zweifelsfälle gibts auch als Software<br />

für Windows, Mac OS X und Linux im Downloadshop<br />

von Duden<br />

Heißt es „der, die oder<br />

das Klientel“? Besteht<br />

ein politischer „Interessenkonflikt“<br />

oder „Interessenskonflikt“?<br />

War<br />

das die Meinung „des<br />

Autors“ oder „des Autoren“?<br />

Wie gliedern sich<br />

internationale Telefonnummern?<br />

Setzt man bei<br />

Anschriften noch eine<br />

Leerzeile vor den Bestimmungsort? Schnell<br />

nachschlagen lassen sich diese und andere<br />

Fragen im Dudenband „Richtiges und gutes<br />

Deutsch“, der jetzt in 6., vollständig überarbeiteter<br />

Auflage erschienen ist.<br />

Direkt aus der Praxis der telefonischen Duden-Sprachberatung<br />

entstanden, beantwortet<br />

dieses alphabetisch nach Stichwörtern geordnete<br />

Nachschlagewerk häufig gestellte Fragen<br />

zu Grammatik, Rechtschreibung und Stil.<br />

Formulierungshilfen und Erläuterungen zum<br />

Sprachgebrauch sind dabei inklusive. Heißt<br />

es zum Beispiel: Sie haben uns zum Abschied<br />

„gewunken“ oder „gewinkt“? Die Antwort<br />

findet sich ganz leicht. Einfach unter „w“ wie<br />

„winken“ nachschauen und schnell steht fest:<br />

Das zweite Partizip von „winken“ heißt standardsprachlich<br />

„gewinkt“. Die beliebte Form<br />

„gewunken“ ist umgangssprachlich. Oder:<br />

Wann verwendet man das Wort „exklusive“<br />

und mit welchem Fall wird es verbunden? Die<br />

Antwort findet sich entsprechend unter „e“<br />

wie „exklusive“…<br />

Neben den Artikeln, die von einem einzelnen<br />

Wort ausgehen und einen konkreten Zweifelsfall<br />

in knapper, allgemein verständlicher Form<br />

erklären, bietet der aktuelle Sprachratgeber<br />

von Duden auch zahlreiche Überblicksartikel<br />

zu Themen wie „Brief“, „Getrennt- oder<br />

Zusammenschreibung“ „Gleichstellung von<br />

Frauen und Männern in der Sprache“, „Political<br />

Correctness“ oder „Zahlen und Ziffern“.<br />

Diese klären umfassend sämtliche<br />

Fragen, die der Duden-Sprachberatung in<br />

den jeweiligen Zusammenhängen häufig<br />

gestellt werden.<br />

Selbstverständlich entspricht der Dudenband<br />

„Richtiges und gutes Deutsch“ der seit August<br />

2006 verbindlichen Rechtschreibregelung.<br />

„Duden – Richtiges und gutes Deutsch“ ist ein<br />

leicht zu handhabender Sprachratgeber für jedermann<br />

und sollte daher in keinem Haushalt<br />

fehlen. Das 1.053 Seiten starke Buch ist für<br />

21,95 Euro im Handel erhältlich. Die Softwareversion<br />

für Windows, Mac OS X und Linux<br />

gibt es für 19,95 Euro im Downloadshop<br />

von Duden: www.duden.de/downloadshop.<br />

Duden – Richtiges und gutes Deutsch<br />

Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle<br />

1053 Seiten, 6. vollständig überarbeitete<br />

Auflage<br />

Gebunden 13,4 × 19 cm<br />

ISBN-13: 978-3-411-<strong>04</strong>096-4<br />

Ladenpreis 21,95 € [D]; 22,60 € [A];<br />

38.80 CHF<br />

Dudenverlag Mannheim, Leipzig, Wien,<br />

Zürich <strong>2007</strong><br />

Fieber unklarer Genese<br />

Werner Handrick (unter Mitarbeit<br />

von Gisbert Menzel)<br />

Definitionen, Hinweise, diagnostisches<br />

Vorgehen<br />

Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH<br />

Stuttgart, 2006, 148 Seiten<br />

ISBN 13: 978-3-8<strong>04</strong>7-2287-3,<br />

Preis: 24 Euro<br />

Fieber unklarer Genese<br />

(FUO) ist – wenngleich<br />

nur eine relativ kleine<br />

Gruppe der Patienten<br />

mit anhaltendem oder<br />

wiederkehrendem Fieber<br />

betreffend – eine<br />

interdisziplinär-klinische<br />

Herausforderung ersten<br />

Ranges, Gegenstand<br />

der klinischen Forschung<br />

und vermutlich auch ein beliebtes Thema für<br />

Facharztprüfungen in der Inneren Medizin<br />

und Pädiatrie. Aus den letzten drei Jahren<br />

lassen sich bei einer MEDLINE-Recherche<br />

genau 500 Zeitschriftenpublikationen zum<br />

Thema auffinden. Gute deutschsprachige<br />

Publikationen zum Thema sind Mangelware,<br />

übrigens auch deutsche Studien. Insofern ist<br />

das Buch von Werner Handrick unter Mitarbeit<br />

von Gisbert Menzel eine wichtige und<br />

wertvolle Neuerscheinung. Auf nur 148 flexibel<br />

eingebundenen Seiten in handlichem<br />

Format ist das aktuelle Wissen zum Thema in<br />

einer sehr komprimierten, aber klar gegliederten<br />

Weise enthalten. Die Autoren kommen


ohne weitschweifige Prosa aus und haben die<br />

gründlich recherchierten und aus profunder klinisch-praktischer<br />

und wissenschaftlicher Erfahrung<br />

resultierenden Informationen vorwiegend<br />

in Form von stichwortartigen Aufzählungen<br />

und Tabellen aufbereitet. Auf Definitionen und<br />

allgemeine Hinweise folgt der zentrale Abschnitt<br />

zum diagnostischen Vorgehen. Wer hier<br />

Algorithmen oder kochbuchartige Rezepte erwartet,<br />

wird auf den ersten Blick enttäuscht<br />

sein, sich bei genauerer Betrachtung jedoch<br />

schnell vom Ansatz des Buches überzeugen lassen.<br />

Die sinnvolle Grundidee des Buches besteht<br />

darin, aufgrund der Vielfalt infektiöser,<br />

entzündlicher und neoplastischer Ursachen des<br />

FUO von bestimmten anamnestischen, klinischen<br />

und paraklinischen Kriterien ausgehend<br />

eine Hilfestellung zur patientenindividuellen<br />

schrittweisen Eingrenzung der möglichen Ursachen<br />

geben zu wollen. Studien jüngeren Datums<br />

mit einem eher zunehmenden Anteil ungeklärter<br />

Fälle von FUO (z.B. 51 Prozent bei<br />

Bleeker-Rovers et al., Medicine [Baltimore]<br />

<strong>2007</strong>; 86: 26–38) widerlegen die Illusion,<br />

dass ein Feuerwerk moderner bildgebender<br />

(bis hin zu 18F-FDG PET und PET-CT), serologischer<br />

und molekularer Diagnostik ausreicht, um<br />

Licht ins Dunkel von FUO zu bringen. Mit ein<br />

wenig Sorgfalt, Logik und natürlich auch Glück<br />

wird man mit dem von den Autoren vorgeschlagenen<br />

Vorgehen und unter Nutzung ihres<br />

Buches als Navigationshilfe auf diagnostische<br />

Schlüsselkonstellationen stoßen, die schließlich<br />

– oft erst in interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

– eine gezielte Diagnosesicherung und Differenzialdiagnostik<br />

ermöglichen. Dadurch ist das<br />

Buch eine gute Unterstützung gegen die Versuchungen<br />

des Schrotschussprinzips, das oft genug<br />

mit erheblichem finanziellem Aufwand<br />

zahlreiche vieldeutige und im Einzelfall für den<br />

Patienten gefährliche Neben- und Zufallsbefunde<br />

produziert und schließlich in diagnostische<br />

Sackgassen führt. Mutig, aber gerechtfertigt ist<br />

der letzte Abschnitt im Kapitel zum diagnostischen<br />

Vorgehen: „Therapie als diagnostische<br />

Maßnahme“, wobei sowohl auf die diagnostische<br />

Bedeutung einer überlegten probatorischen<br />

Therapie als auch auf die Berechtigung<br />

des Absetzens einer ineffektiven Therapie zum<br />

Beweis eines „Arzneimittelfiebers“ eingegangen<br />

wird.<br />

Die Anzahl der in dem Buch von Handrick<br />

zusammengetragenen möglichen Ursachen<br />

von Fieber unklarer Genese erscheint erschreckend;<br />

einige Syndrome sind so selten,<br />

dass sie vielen Lesern (so auch dem Rezensenten)<br />

möglicherweise nicht bekannt sein<br />

werden. Ein Glossar mit kurzen Hinweisen<br />

zu diesen selteneren Erkrankungen (von A<br />

wie Arteriitis temporalis bis fast Z: Whipple-<br />

Krankheit), darunter auch wirklich seltenen<br />

wie Castleman-Syndrom, Kikuchi-Fujimoto-<br />

Syndrom und PFAPA-Syndrom, hilft zur ersten<br />

Orientierung weiter. Das Literaturverzeichnis<br />

ist mit 371 Quellen der Vielfalt möglicher Ursachen<br />

und diagnostischer Schwierigkeit bei<br />

FUO angemessen, aktuell, thematisch ausgezeichnet<br />

gegliedert und dadurch übersichtlich.<br />

Es finden englische, deutsche sowie französische<br />

Quellen Berücksichtigung.<br />

Trotz der mit den Autoren geteilten Ablehnung<br />

alles Schematischen in der Diagnostik von<br />

FUO hätte ich mir dennoch einen Vorschlag<br />

für ein einfaches diagnostisches Basisprogramm<br />

gewünscht, wie es beispielsweise von<br />

Knockaert et al. (J Intern Med 2003; 253:<br />

263-275) angegeben und von Schneider,<br />

Loddenkemper und Mitautoren (Dtsch Med<br />

Wochenschr 2005; 130: 2708–2712) aufgegriffen<br />

worden ist. Selbstverständlich dürfen<br />

derartige strukturierte Diagnostikprogramme<br />

nur unter Berücksichtigung der individuellen<br />

klinischen Situation des Patienten Anwendung<br />

finden. Im Abschnitt zum diagnostischen Vorgehen<br />

finden sich anamnestische Angaben,<br />

wie beeinträchtigter Allgemeinzustand oder<br />

Gewichtsabnahme, sowie paraklinische Befunde,<br />

wie BSG-Erhöhung, die bei fast jedem<br />

Patienten mit länger anhaltendem Fieber auftreten,<br />

sieht man vom Münchhausen-Syndrom<br />

ab. Hier wäre es an Stelle der langen Liste<br />

möglicher Ursachen für Gewichtsabnahme<br />

und BSG-Erhöhung im Kontext von FUO meines<br />

Erachtens hilfreicher, diejenigen Fieberursachen<br />

aufzuführen, an die man gerade beim<br />

Fehlen dieser häufigen Befunde und Symptome<br />

denken sollte. Diese kleinen Einschränkungen<br />

mindern den großen Wert des kleinen<br />

Buches keineswegs.<br />

Allgemeinmedizinern, Internisten und Kinderärzten<br />

kann es sowohl im ambulanten als<br />

auch im klinischen Bereich helfen, diagnostische<br />

Schneisen in den Dschungel der bei<br />

FUO zu berücksichtigenden Differenzialdiagnosen<br />

zu schlagen und Pfade zu finden, die<br />

zügig und wirtschaftlich zur kausalen Diagnose<br />

führen. In der Hoffnung, dass der mir für<br />

ein Buch im „praktischen Kitteltaschenformat“<br />

recht hoch erscheinende Preis nicht zu viele<br />

Interessenten vom Erwerb abhalten wird,<br />

wünsche ich diesem Buch eine weite Verbreitung<br />

und erfolgreiche Nutzung.<br />

Dr. med. Christian Jenssen<br />

Strausberg/Wriezen<br />

Akute Vergiftungen und<br />

Arzneimitteldosierungen<br />

Prof. em. Dr. Reinhard Ludewig/<br />

Dr. Ralf Regenthal<br />

Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Stuttgart<br />

10. Auflage <strong>2007</strong>, 936 Seiten,<br />

Preis: 78 Euro<br />

Rezensiert<br />

200.000-mal im Jahr müssen Mediziner in<br />

deutschen Praxen und Kliniken Vergiftungen<br />

behandeln und sofort sichere Therapieentscheidungen<br />

treffen, um Leben zu retten. Um<br />

im Dschungel der Giftstoffe den Überblick zu<br />

behalten, ist die mittlerweile 10. Auflage des<br />

„Ludewig“ erschienen. In diesem Nachschlagewerk<br />

erhalten Ärzte, Apotheker, Chemiker,<br />

Kriminologen, Umweltschützer und andere<br />

Helfer einen raschen Überblick über nahezu<br />

alle altbewährten und neuen Arzneimittel mit<br />

ihren Synonyma, Generika und ihren wichtigsten<br />

toxikologischen Daten sowie über Gifte,<br />

Industrie- und Haushaltschemikalien, Drogen,<br />

radioaktive Stoffe und Dopingmittel. Des<br />

Weiteren liefert es Informationen zu wichtigen<br />

Interaktionen, allergischen Reaktionen, (Massen-)<br />

Vergiftungen unklarer Provenienz und<br />

praxisnahen Nachweismethoden. Anschaulich<br />

gestaltet ist das Buch durch Abbildungen<br />

und tabellarische Übersichten zu toxikologischen<br />

und therapeutischen Plasmakonzentrationen,<br />

zum Einsatz von Antidoten sowie zur<br />

Schnellidentifikation von giftigen Pflanzen,<br />

Tieren, Pilzen und Designerdrogen. Umfangreiche<br />

Quellennachweise und ein Sachregister<br />

mit über 13.000 Schlagwörtern erleichtern<br />

das Auffinden aller Suchbegriffe.<br />

Elternratgeber über Gesundheitserziehung<br />

der Kinder<br />

Viele Eltern sind verunsichert, wenn es um<br />

die Gesundheitserziehung ihrer Kinder geht.<br />

Sie wissen oft nicht, welche Lebensmittel für<br />

die Ernährung ihrer Kinder wichtig sind, wie<br />

viel Fast Food sie essen dürfen, wie viel<br />

Bewegung Kinder am Tag benötigen oder<br />

welche Regeln sie im Umgang mit dem Fernseher<br />

oder Computer beachten sollten. Die<br />

Wissensdefizite der Eltern in Erziehungsfragen<br />

können auf Dauer zu Defiziten im<br />

Gesundheitszustand der Kinder führen.<br />

Aus vielen Studien ist bekannt, dass ein großer<br />

Teil junger Kinder bereits heute ein auffälliges<br />

Essverhalten aufweist und an Bewegungsmangel<br />

leidet. Falsche Ernährung und<br />

fehlende sportliche Aktivitäten tragen zu dieser<br />

Entwicklung bei. Eltern sind in diesem<br />

Alter die wichtigsten Bezugspersonen. Viele<br />

Eltern sind aber unsicher, wie sie ihre Kinder<br />

so aufziehen und fördern können, dass sie<br />

gesund bleiben. Sie suchen zuverlässige und<br />

einfache Informationen und Regeln für eine<br />

gesundheitsförderliche Erziehung im Alltag.<br />

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />

hat deshalb mit dem Titel „Tut Kindern<br />

gut! Ernährung, Bewegung und Entspannung“<br />

einen Elternratgeber mit kurzen und verständlichen<br />

Regeln in Deutsch und Türkisch entwickelt.<br />

Darin finden Eltern von Kindern bis<br />

zehn Jahren Tipps, was, wann und wie viel<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

137


138<br />

Rezensiert/Tagungen und Kongresse<br />

Kinder an täglichen Mahlzeiten benötigen,<br />

wie viel Bewegung und Sport und auch Ruhepausen<br />

notwendig sind, damit Kinder entspannt<br />

und gesund aufwachsen.<br />

Ergänzt wird die Broschüre durch klare<br />

Regeln zum Umgang mit Fernsehen und Computer.<br />

Angesichts der Rund-um-die-Uhr-Angebote<br />

im Fernsehen oder am Computer und der<br />

Land Brandenburg<br />

und Berlin<br />

4. Stammzellworkshop 6 P<br />

„Hochdosistherapie bei<br />

malignen Lymphomen“<br />

14. April <strong>2007</strong>, 9.00 bis 13.30 Uhr<br />

Ort: Lindner Congress Hotel Cottbus<br />

Leitung und Auskunft: Prof. Dr.<br />

Steinhauer, Carl-Thiem-Klinikum,<br />

II. Medizinische Klinik,<br />

Postfach 100363, 03003 Cottbus<br />

Telefon: (0355) 46 22 20<br />

Fax: (0355) 46 22 40<br />

E-Mail: 2.Med.Klinik@ctk.de<br />

Internet: www.ctk.de<br />

Die zentrale Aufnahme 4 P<br />

als Schnittstelle<br />

14. April <strong>2007</strong>, 9.30 bis 13.00 Uhr<br />

Ort: Festsaal Ruppiner Kliniken<br />

Leitung und Auskunft: Dr. med.<br />

Tülsner, Ruppiner Kliniken,<br />

Zentrale Aufnahme,<br />

Fehrbelliner Straße 38,<br />

16816 Neuruppin<br />

Telefon: (03391) 39 45 01<br />

Chronische Wunden – Erkrankungen,<br />

die keiner mag<br />

14. April <strong>2007</strong>, 9.00 bis 13.00 Uhr<br />

Ort: Seehotel Fontane Neuruppin<br />

Auskunft: Dr. med. Kranz,<br />

Klinik für Gefäßchirurgie,<br />

Ruppiner Kliniken GmbH,<br />

Fehrbelliner Straße 38,<br />

16816 Neuruppin<br />

Telefon: (03391) 39 34 20<br />

E-Mail: t.kranz@ruppiner-kliniken.de<br />

13. Brandenburger<br />

Gynäkologentag 6 P<br />

14. April <strong>2007</strong>, 9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Ort: Potsdam-Hermannswerder<br />

Auskunft: Arztpraxis Dr. med. Döbler,<br />

August-Bebel-Straße 111,<br />

15234 Frankfurt (Oder)<br />

Telefon: (0335) 4 00 22 57<br />

Neue Aspekte bei<br />

Schilddrüsenerkrankungen<br />

18. April <strong>2007</strong>, 18.00 Uhr<br />

Leitung, Ort und Auskunft:<br />

Dr. med. Schulz, Evang.-Freikirchl.<br />

Krankenhaus und Herzzentrum,<br />

Ladeburger Str. 17, 16321 Bernau<br />

Telefon: (03338) 69 40<br />

Fax: (03338) 69 44 44<br />

E-Mail: info@krankenhaus-bernau.de<br />

Internet: www.immanuel.de<br />

Bernauer Mittwochskolloquien<br />

für Anästhesie, Intensivmedizin,<br />

Schmerztherapie und Rettungsmedizin<br />

Strategien in der<br />

Herzinsuffizienztherapie<br />

18. April <strong>2007</strong><br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

Faszination, die für Kinder von diesen Medien<br />

ausgeht, fragen sich viele Eltern, ab welchem<br />

Alter ihr Kind fernsehen oder Computer spielen<br />

darf, welche Sendungen geeignet sind und<br />

welche Dauer richtig ist. Wer weiteren Rat<br />

oder Hilfe benötigt, findet im Anhang wichtige<br />

Ansprechpartner und Adressen von Beratungsstellen.<br />

Präoperatives Rauchverbot?<br />

25. April <strong>2007</strong><br />

Der interessante schmerztherapeutische<br />

Fall<br />

2. Mai <strong>2007</strong><br />

Intraoperatives Wärmemanagement<br />

9. Mai <strong>2007</strong><br />

Der chronische Schmerzpatient<br />

perioperativ<br />

16. Mai <strong>2007</strong><br />

jeweils 7.00 Uhr<br />

Ort: Besprechungsraum<br />

der Intensivstation<br />

Leitung und Auskunft.<br />

Dr. med. G. Fritz,<br />

Evangelisch-Freikirchliches<br />

Krankenhaus und Herzzentrum,<br />

Ladeburger Str. 17, 16321 Bernau<br />

Telefon: (03338) 69 41 10<br />

Fax: (03338) 69 41 44<br />

E-Mail: g.fritz@immanuel.de<br />

Klinische Fallkonferenz<br />

Disease Mangement Programm<br />

Diabetes mellitus Typ 1 und 2<br />

jeweils 15.00 bis 16.30 Uhr<br />

18. April <strong>2007</strong><br />

16. Mai <strong>2007</strong><br />

20. Juni <strong>2007</strong><br />

Ort: Bibliothek<br />

Auskunft: Leitung Kultur & Marketing,<br />

ASKLEPIOS Klinik Birkenwerder,<br />

Hubertusstraße 12–22,<br />

16547 Birkenwerder<br />

Telefon: (03303) 52 21 08<br />

Fax: (03303) 52 22 22<br />

E-Mail: y.steinberg@asklepios.com<br />

Lungenfunktionsdiagnostik<br />

21. April <strong>2007</strong>,<br />

10.15 bis 13.00 Uhr<br />

Ort: Kolkwitz<br />

Leitung und Auskunft:<br />

Prof. Dr. Schweisfurth,<br />

Carl-Thiem-Klinikum,<br />

Medizinische Klinik III,<br />

Klinikbereich Kolkwitz,<br />

03<strong>04</strong>8 Cottbus<br />

Telefon: (0355) 46 13 22<br />

Basiskurs Altersmedizin<br />

Block 1: 20./21. April <strong>2007</strong><br />

Block 2: 1./2. Juni <strong>2007</strong><br />

Block 3: 22./23. Juni <strong>2007</strong><br />

Block 4: 31. Aug./1. Sept. <strong>2007</strong><br />

Block 5: 28./29. Sept. <strong>2007</strong><br />

Block 6: 12./13. Okt. <strong>2007</strong><br />

Teilnehmergebühr: 250 €/Block<br />

Sterbebegleitung Teil 1<br />

24. April <strong>2007</strong>, 9.00 bis 16.30 Uhr<br />

Teilnehmergebühr: 60 €<br />

Geriatrisches Praxismanagement<br />

9. Juni <strong>2007</strong>, 9.00 bis 15.30 Uhr<br />

Teilnehmergebühr: 50 €<br />

Leitung: Dr. med. R. Neubart<br />

Ort: und Auskunft: Geriatrische<br />

Akademie Brandenburg e.V.,<br />

Ev. Krankenhaus, Schleusenstraße 50,<br />

15569 Woltersdorf<br />

Telefon: (03362) 77 92 25<br />

Fax: (03362) 77 92 09<br />

Inhalative Sedierung auf der<br />

Intensivstation – technische Realisierung<br />

und erste Erfahrungen<br />

mit dem Anaconda-System<br />

24. April <strong>2007</strong>, 16.30 Uhr<br />

Aktuelle Aspekte zur Lebertherapie –<br />

MARS-Therapie<br />

5. Juni <strong>2007</strong>, 16.30 Uhr<br />

Ort: Hörsaal im Haus 33<br />

Leitung und Auskunft: Dr. med.<br />

Haring, Klinik für Anästhesiologie und<br />

Intensivtherapie, Carl-Thiem-Klinikum,<br />

Thiemstraße 111, 03<strong>04</strong>8 Cottbus<br />

Telefon: (0355) 46 24 20<br />

Fax: (0355) 46 24 50<br />

E-Mail: Anaesthesie@ctk.de<br />

Wundversorgung bei paVK und<br />

chronisch venöser Insuffizienz<br />

25. April <strong>2007</strong>, 19.00 Uhr<br />

Ort. Stilfabrik Potsdam<br />

Leitung und Auskunft: Dr. med.<br />

Ruttloff, Gefäßzentrum Klinikum<br />

Ernst von Bergmann,<br />

Charlottenstraße 72, 14467 Potsdam<br />

Telefon: (0331) 2 41 61 21<br />

Fax: (0331) 2 41 61 40<br />

Intraoperative epikardiale<br />

Ablation von Pulmonalvenen<br />

26. April <strong>2007</strong>, 16.30 Uhr<br />

Ort: Röntgen-Demoraum<br />

Leitung und Auskunft:<br />

Prof. Dr. med. Oeff, Städt. Klinikum<br />

Brandenburg, Hochstraße 29,<br />

14770 Brandenburg<br />

Telefon: (03381) 41 15 00<br />

Fax: (03381) 41 15 09<br />

Allergologische Fortbildung<br />

2. Mai <strong>2007</strong>, 16.00 Uhr<br />

Aktuelle Aspekte zur Tuberkulose<br />

9. Mai <strong>2007</strong>, 16.00 Uhr<br />

Ergospirometrie-Kurs<br />

1. Sept. <strong>2007</strong>, 10.00 Uhr<br />

Sarkoidose<br />

27. Okt. <strong>2007</strong>, 10.00 Uhr<br />

11. Bronchoskopiekurs<br />

8. Dez. <strong>2007</strong>, 10.00 Uhr<br />

Ort: Kolkwitz<br />

Leitung und Auskunft: Prof.<br />

Schweisfurth, Carl-Thiem-Klinikum,<br />

Medizinische Klinik III,<br />

Klinikbereich Kolkwitz, 03<strong>04</strong>8 Cottbus<br />

Telefon: (0355) 46 13 22<br />

Berliner überregionales 15 P<br />

Symposium für Psychosenpsychotherapie<br />

5./6. Mai <strong>2007</strong><br />

Ort: Charité Berlin<br />

Auskunft : Dr. Haebler,<br />

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

Universitätsklinikum Charité,<br />

„Tut Kindern gut! Ernährung, Bewegung,<br />

Entspannung“ kann kostenlos unter folgender<br />

Adresse bestellt werden:<br />

Bundeszentrale<br />

für gesundheitliche Aufklärung<br />

51101 Köln<br />

Fax: 0221-8992257<br />

E-Mail: order@bzga.de<br />

Campus Mitte, Charitéplatz 1,<br />

10117 Berlin<br />

Telefon: (030) 4 50 51 71 96<br />

Fax: (030) 4 50 51 79 22<br />

E-Mail:<br />

dorothea.vonhaebler@charite.de<br />

Internet: www.charite.de/<br />

psychiatrie/aktuelles.html<br />

Basisseminar psychosoziale<br />

onkologische Versorgung 90 P<br />

4./5. Mai <strong>2007</strong> in Frankfurt (Oder)<br />

8./9. Juni <strong>2007</strong> in Rüdersdorf<br />

6./7. Juli <strong>2007</strong> in Bad Saarow<br />

7./8. Sept. <strong>2007</strong> in Fürstenwalde<br />

12./13. Okt. <strong>2007</strong> in Buckow<br />

9./10. Nov. <strong>2007</strong> in Frankfurt (Oder)<br />

Teilnehmergebühr: 505 €<br />

Auskunft: Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Onkologische Versorgung Brandenburg<br />

e.V., Gregor-Mendel-Str. 10 – 11,<br />

14469 Potsdam<br />

Telefon: (0331) 2 70 71 72<br />

Fax: (0331) 2 70 71 71<br />

E-Mail: post@lago-brandenburg.de<br />

Internet: www.lago-brandenburg.de<br />

Umgang mit Zytostatika und<br />

neue Substanzen in der Onkologie<br />

9. Mai <strong>2007</strong>, 16.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal Haus 33<br />

Auskunft: J. Danke,<br />

Carl-Thiem-Klinikum,<br />

Onkologischer Schwerpunkt,<br />

Thiemstr. 111, 03<strong>04</strong>8 Cottbus<br />

Telefon: (0355) 46 24 62<br />

Fax: (0355) 46 20 47<br />

VII. Stammtisch urogynäkologisch<br />

Interessierter<br />

„Gewebeersatz, Botulinum“<br />

6. Juni <strong>2007</strong>, 17.30 Uhr<br />

Ort, Leitung und Auskunft:<br />

Dr. med. Bettin,<br />

Evang.-Freikirchliches Krankenhaus,<br />

Seebad 82/83, 15562 Rüdersdorf<br />

Telefon: (033638) 8 34 26<br />

Fax: (033638) 8 34 27<br />

Amblyopiescreening – Sehstörungen<br />

erfordern frühen Behandlungsbeginn<br />

20. Juni <strong>2007</strong>, 18.00 Uhr<br />

Ort und Auskunft: Praxis Dr. Rasch,<br />

Hans-Thoma-Str. 11, 14467 Potsdam<br />

Telefon: (0331) 2 80 86 54<br />

Fax: (0331) 2 80 86 26<br />

7. Onkologischer Fortbildungskongress<br />

Land Brandenburg<br />

21./22. Sept. <strong>2007</strong><br />

Ort: Fachhochschule Brandenburg<br />

Leitung: PD Dr. med. Mantke,<br />

Dr. med. Pommerien<br />

Teilnehmergebühr: auf Anfrage<br />

Auskunft: Barbara Gussmann,<br />

Schleusenweg 43,<br />

14532 Kleinmachnow


Telefon: (033203) 8 00 74<br />

Fax: (033203) 8 00 75<br />

Doppler- und Duplexsonographie<br />

Abschlusskurs der extrakraniellen<br />

hirnversorgenden Gefäße<br />

16./17. Nov. <strong>2007</strong><br />

Interdisziplinärer Grundkurs<br />

26. bis 28. Okt. <strong>2007</strong><br />

7. bis 9. Dez. <strong>2007</strong><br />

Aufbaukurs der extrakraniellen<br />

hirnversorgenden Gefäße<br />

11. bis 13. Jan. 2008<br />

Leitung: Dr. med. Becker<br />

Ort: Neurologisches<br />

Facharztzentrum Berlin<br />

Auskunft: Berliner Dopplerkurse,<br />

Ch. Kaindlbauer,<br />

Holsteinische Str. 26, 10717 Berlin<br />

Telefon: (030) 86 20 75 65<br />

E-Mail: info@dopplerkurs.de<br />

Internet: www.dopplerkurs.de<br />

Andere Bundesländer<br />

Dopplersonographie-Kurse<br />

Interdisziplinärer Grundkurs<br />

20. bis 22. April <strong>2007</strong> in Dresden<br />

29. Juni bis 1. Juli <strong>2007</strong> in Dresden<br />

21. bis 23. Sept. <strong>2007</strong> in Rostock<br />

7. bis 9. Dez. <strong>2007</strong> in Dresden<br />

Kombinierter Aufbaukurse<br />

(hirnversorgende Gefäße)<br />

26. bis 28. Okt. <strong>2007</strong><br />

in Chemnitz<br />

88 Jahre<br />

Dr. med.<br />

Hans-Gottfried Kletschke<br />

Potsdam<br />

86 Jahre<br />

SR Dr. med. Gerda Liepe<br />

Neuenhagen<br />

85 Jahre<br />

OMR Prof. Dr. sc. med.<br />

Fritz-Wilhelm Steffen<br />

Bad Saarow<br />

84 Jahre<br />

Anne-Susanne Mampel<br />

Kleinmachnow<br />

83 Jahre<br />

MR Dr. med. Dorothea Kunze<br />

Oranienburg<br />

81 Jahre<br />

OMR Dr. med. Heinz Krahmer<br />

Beelitz<br />

MR Dr. med.<br />

Charlotte Ortmeier<br />

Eberswalde<br />

OMR Dr. med.<br />

Otfried Stockmann<br />

Potsdam<br />

79 Jahre<br />

MR Dr. med. Henry Arzberger<br />

Zeuthen<br />

(periphere Gefäße)<br />

4. bis 6. Mai <strong>2007</strong><br />

in Chemnitz<br />

9. bis 11. Nov. <strong>2007</strong><br />

in Chemnitz<br />

Kombinierter Aufbaukurs<br />

(abdominelle und<br />

retroperitoneale Gefäße)<br />

7. bis 9. Sept. <strong>2007</strong> in Chemnitz<br />

Leitung und Auskunft: Prof. Dr. med.<br />

habil. Schweizer, Klinik für Innere<br />

Medizin I, Krankenhaus Küchwald,<br />

Bürgerstraße 2, 09113 Chemnitz<br />

Telefon: (0371) 33 34 25 01<br />

Frühjahrstagung<br />

„Rheumatologie & Co. – Partner<br />

der Rheumatologie“<br />

21. April <strong>2007</strong>, 9.00 bis 13.00 Uhr<br />

Ort: Universitätsklinikum<br />

Lehrgebäude Hörsaal 4,<br />

Ernst-Grube-Straße 40, Halle<br />

Auskunft: Prof. Dr. Keyßer,<br />

Universitätsklinikum Halle,<br />

Klinik und Poliklinik<br />

für Innere Medizin,<br />

Ernst-Grube-Straße 40, 06097 Halle<br />

Telefon: (0345) 5 57 26 61<br />

Fax: (0345) 5 57 22 53<br />

E-Mail:<br />

ernot.keyszer@medizin.uni-halle.de<br />

Ästhetische Botulinumtoxin-Therapie<br />

Einsteigerkurse<br />

21. April <strong>2007</strong><br />

in Frankfurt und Münster<br />

78 Jahre<br />

Ljuben Christow<br />

Neuruppin<br />

Dr. med. Günter Grünewald<br />

Velten<br />

MR Dr. med. Marianne Holz<br />

Woltersdorf<br />

Dr. med. Käthe Laaß<br />

Beeskow<br />

Dr. med. Gottfried Ziege<br />

Luckenwalde<br />

77 Jahre<br />

Doctor en Medicina<br />

Mauricio Derszteler<br />

Kleinmachnow<br />

Dr. med.<br />

Franz Friedrich Doerr<br />

Neuruppin<br />

MR Dr. med. Hardy Franz<br />

Potsdam, OT Marquardt<br />

SR Dr. med. Dagmar Henne<br />

Potsdam<br />

OMR Dr. med. Ursula Hiller<br />

Frankfurt (Oder)<br />

OMR Dr. med.<br />

Helmut Janke<br />

Bernau<br />

SR Dr. med. Ursula Leskien<br />

Beelitz<br />

OMR Dr. med.<br />

Werner Noack<br />

Spremberg<br />

SR Hanne-Lore Sieg<br />

Hartmannsdorf<br />

12. Mai <strong>2007</strong> in Hamburg<br />

23. Juni <strong>2007</strong> in Dresden<br />

Wir gratulieren zum Geburtstag im April<br />

76 Jahre<br />

Margarete Behla<br />

Potsdam<br />

OMR Dr. med. Ursula Brandt<br />

Gransee<br />

OMR Doz. Dr. med. habil.<br />

Ronald Warm<br />

Brandenburg<br />

70 Jahre<br />

MR Dr. med. Peter Bischof<br />

Baruth<br />

MR<br />

Hans-Diether Bockenkamm<br />

Diensdorf-Radlow<br />

MR Dr. med. Werner Buchecker<br />

Guben<br />

Dr. med. Albrecht Ender<br />

Brandenburg<br />

Dr. med. Ruth Friesz<br />

Wriezen<br />

Christa Kowalewski<br />

Cottbus<br />

Margitta Lehnigk<br />

Calau<br />

MR Dr. med. Dietrich Loeff<br />

Cottbus<br />

Dr. med. Valentine Mazur<br />

Hennigsdorf<br />

Dr. med. Rosemarie Müller<br />

Brandenburg<br />

Dr. med. Hellmut Nollau<br />

Strausberg<br />

Irene Rechenburg<br />

Kleinmachnow<br />

Zertifizierungskurse<br />

2. Mai <strong>2007</strong> in Frankfurt<br />

8. Juni <strong>2007</strong> in Karlsruhe<br />

24. Okt. <strong>2007</strong> in Berlin<br />

Auskunft: Logi-Vent GmbH<br />

Telefon: (<strong>04</strong>241) 93 32 19<br />

E-Mail: stephanie_lolis@logi-vent.de<br />

Internet: www.dgbt.de<br />

13. Interdisziplinärer Pflegekongress<br />

25. bis 27. April <strong>2007</strong><br />

Ort: Hotel Hilton Dresden<br />

Teilnehmergebühren: auf Anfrage<br />

Auskunft: Urban & Vogel GmbH,<br />

Kongressorganisation,<br />

Ehrenbergstr. 11–14, 10245 Berlin<br />

Telefon: (030) 2 <strong>04</strong> 56 03<br />

Fax: (030) 20 45 60 42<br />

E-Mail: tauchert@urban-vogel.de<br />

Internet: www.heilberufe-kongresse.de<br />

Auftaktveranstaltung der 4 P<br />

curriculären Fortbildung<br />

für Betriebsärzte<br />

4. Mai <strong>2007</strong>, 15.00 bis 18.00 Uhr<br />

Teilnehmergebühr: 45 €<br />

Ort und Auskunft:<br />

Ärztekammer Schleswig-Holstein,<br />

Bismarckallee 8–12,<br />

23795 Bad Segeberg<br />

Telefon: (<strong>04</strong>551) 80 31 96<br />

Fax: (<strong>04</strong>551) 80 32 22<br />

E-Mail: FachkundigeStelle@aeksh.org<br />

MR Dr. med. habil.<br />

Hans Schlosser<br />

Bad Saarow<br />

Katharina Storch<br />

Eberswalde<br />

SR Dr. med. Ute Sulitze<br />

Woltersdorf<br />

MR Dr. med. Fritz Taube<br />

Cottbus<br />

MR Hans Dieter Wolf<br />

Brandenburg<br />

65 Jahre<br />

MR Dr. med.<br />

Barbara Bleßmann<br />

Eichwalde<br />

Dr. med. Karla Brundisch<br />

Blönsdorf<br />

Dr. med. Margrit Franz<br />

Wandlitz, OT Basdorf<br />

MR Dorit Hammer<br />

Brieselang<br />

Dr. med. Bärbel Heydemann<br />

Schwielowsee, OT Caputh<br />

Dr. med. Jürgen Klaiber<br />

Werder<br />

Dr. med. Gudrun Leimbach<br />

Brandenburg/<br />

OT Klein Kreutz<br />

Dr. med. Peter Mucke<br />

Biesenthal<br />

Dr. med. Brunhild Riemann<br />

Potsdam<br />

Dr. med. Martin Wenzke<br />

Cottbus<br />

Tagungen und Kongresse/Personalia<br />

Kurs „Ärztlicher Leiter Ret- 24 P<br />

tungsdienst“ (24 Stunden)<br />

21. bis 23. Juni <strong>2007</strong><br />

Teilnehmergebühr: 350 €<br />

Ort und Auskunft: Ärztekammer<br />

Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9a, 18055 Rostock<br />

Telefon: (0381) 4 92 80 42<br />

Fax: (0381) 4 92 80 40<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Vaskulitis 5 P<br />

24. Nov. <strong>2007</strong>, 8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Ort: Festsaal im<br />

Marcolini-Palais Dresden<br />

Leitung: Prof. Dr. Wollina<br />

Auskunft: Krankenhaus<br />

Dresden-Friedrichstadt,<br />

Klinik für Dermatologie<br />

und Allgergologie,<br />

Friedrichstraße 41, 01067 Dresden<br />

Telefon: (0351) 4 80 16 85<br />

Fax: (0351) 4 80 12 19<br />

E-Mail: Berger-an@khdf.de<br />

Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.<br />

Im Zweifel fragen Sie bitte beim Veranstalter<br />

nach.<br />

Dr. med. Wilfried Zeuke<br />

Potsdam<br />

MR Dr. med. Peter W. Zirkel<br />

Briest<br />

60 Jahre<br />

Dr. med. Renate Frahm<br />

Rostock<br />

Ursula Fritsch<br />

Frankfurt (Oder)<br />

Dr. med. Klaus Gottmann<br />

Werder<br />

Dipl.-Med. Angelika Groß<br />

Potsdam<br />

Dr. med. Helgard Kossatz<br />

Potsdam<br />

MR Dr. med.<br />

Friedrich Kretzschmar<br />

Pritzwalk<br />

MR Dr. med. Ute Mentzel<br />

Wittstock<br />

Dr. med. Heidi Pietack<br />

Brieselang<br />

Dr. med. Ursula Zieger<br />

Lebus<br />

Wir bitten unsere Leser, die nicht<br />

mit der Veröffentlichung einverstanden<br />

sind, um rechtzeitige (bis<br />

15. des Vormonats) Mitteilung<br />

(schriftlich oder telefonisch unter<br />

0355/7 80 10 18 oder E-Mail:<br />

angelika.winzer@laekb.de).<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

139


140<br />

Kalendarium<br />

Kalendarium Mai <strong>2007</strong><br />

1. Dienstag – Maifeiertag<br />

2. Mittwoch<br />

· Konferenzzimmer Heinrich-Heine-Klinik:<br />

13.00 Uhr Interdisziplinäre<br />

Schmerzkonferenz<br />

· Raum C220 Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam: 15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorboard Bronchialkarzinom<br />

· Hörsaal Altbau Carl-Thiem-Klinikum<br />

Cottbus: 17.00 Uhr Tumortutorial<br />

· Ruppiner Kliniken Neuruppin:<br />

16.00 Uhr Interdisziplinäre Falldemonstrationen<br />

typischer Mammabefunde<br />

· Demonstrationsraum Radiologie Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />

· Städtisches Klinikum Brandenburg:<br />

16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />

· Praxis Dr. med. Kirchner,<br />

Finsterwalder Straße 62, Cottbus:<br />

16.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />

· MR Dr. med. Loesch, Großbeerenstr. 109,<br />

Potsdam: 20.00 Uhr Qualitätszirkel<br />

Potsdamer Psychotherapeuten<br />

· Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />

· Ost-<strong>Brandenburgisches</strong> Tumorzentrum<br />

Bad Saarow:<br />

15.45 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

· Institut für Radiologie Frankfurt (Oder):<br />

15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard<br />

· Hämato-onkologische Tagesklinik<br />

Uckermark: 15.30 Uhr Interdisziplinäre<br />

onkologische Konsile<br />

· Onkologischer Schwerpunkt<br />

Brandenburg/Nordwest Neuruppin:<br />

15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />

· Demonstrationsraum Radiologie<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

15.30 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

· Besprechungsraum der Intensivstation<br />

Evang.-Freikirchliches Krankenhaus Bernau:<br />

7.00 Uhr Der interessante<br />

schmerztherapeutische Fall<br />

3. Donnerstag<br />

· Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg:<br />

14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

· Demo-Raum Johanniter-Krankenhaus im<br />

Fläming, Treuenbrietzen: 14.00 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorkonsil Bronchialkarzinom<br />

· Doz. Dr. W. Zimmermann, Breitscheidstr. 41,<br />

Bernau: Lehrtherapie und Supervision<br />

· Leibsch-Damm Burg:<br />

3.–6.5. Hypnose-Grundkurs<br />

4. Freitag<br />

· Potsdam:<br />

4./5.5. Spezielle Schmerztherapie<br />

5. Samstag<br />

· Potsdam:<br />

5./6.5. Psychosomatische Grundversorgung<br />

6. Sonntag<br />

7. Montag<br />

· MR Dr. Scheerer/Dipl.-Med. C. Dietrich,<br />

Müncheberger Straße 11, Strausberg:<br />

19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />

· Brandenburg Klinik Bernau:<br />

15.30 Uhr Qualitätszirkel medizinische<br />

Rehabilitation<br />

8. Dienstag<br />

· Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg:<br />

14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

· Konferenzraum Städtisches Klinikum<br />

Brandenburg: 15.00 Uhr Kardio-MRT<br />

· Demonstrationsraum Radiologie Städtisches<br />

Klinikum Brandenburg: 15.15 Uhr Klinisch<br />

pathologisch-anatomische Konferenz<br />

9. Mittwoch<br />

· Raum G11 Neubau Sana-Kliniken<br />

Sommerfeld: 15.15 Uhr Interdisziplinäre<br />

Schmerzkonferenz<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 4/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

· Röntgendemoraum Ruppiner Kliniken:<br />

16.00 Uhr Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />

· Raum C220 Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam: 15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorboard Bronchialkarzinom<br />

· Demonstrationsraum Radiologie Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />

· Evang. Krankenhaus für Geriatrie Potsdam:<br />

16.00 Uhr Fahreignung bei Demenz<br />

· Städtisches Klinikum Brandenburg:<br />

16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />

· Doz. Dr. Zimmermann, Breitscheidstraße 41,<br />

Bernau: 18.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />

· Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />

· Ost-<strong>Brandenburgisches</strong> Tumorzentrum<br />

Bad Saarow: 15.45 Uhr<br />

Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

· Institut für Radiologie Frankfurt (Oder):<br />

15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard<br />

· Hämato-onkologische Tagesklinik<br />

Uckermark: 15.30 Uhr Interdisziplinäre<br />

onkologische Konsile<br />

· Onkologischer Schwerpunkt<br />

Brandenburg/Nordwest Neuruppin:<br />

15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />

· Demonstrationsraum Radiologie<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

15.30 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

· Radiologischer Röntgendemoraum<br />

Städtisches Klinikum Brandenburg:<br />

15.45 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />

· Besprechungsraum der Intensivstation<br />

Evang.-Freikirchliches Krankenhaus Bernau:<br />

7.00 Uhr Intraoperatives<br />

Wärmemanagement<br />

10. Donnerstag<br />

· Neurologische Klinik Neuruppin: 12.30 Uhr<br />

Offene interdisziplinäre Schmerzkonferenz<br />

· Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg:<br />

14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

· Demo-Raum Johanniter-Krankenhaus im<br />

Fläming, Treuenbrietzen: 14.00 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorkonsil Bronchialkarzinom<br />

· Konferenzraum HELIOS Klinikum<br />

Bad Saarow: 8.00 Uhr Handchirurgie Basics<br />

· Kolkwitz:<br />

16.00 Uhr Aktuelle Aspekte zur Tuberkulose<br />

11. Freitag<br />

· Potsdam:<br />

11./12.5. Allgemeinmedizin<br />

11./12.5. Schmerzbezogene Psychotherapie<br />

11./12.5. Palliativmedizin<br />

12. Samstag<br />

· Potsdam:<br />

12./13.5. Psychosomatische<br />

Grundversorgung<br />

13. Sonntag<br />

14. Montag<br />

· Dipl.-Med. Weischet, R.-Luxemburg-Str. 30,<br />

Neuruppin: 19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />

15. Dienstag<br />

· Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg:<br />

14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

· Hörsaal Carl-Thiem-Klinikum:<br />

15.00 Uhr Infektiologisches Kolloquium<br />

16. Mittwoch<br />

· Raum C220 Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam: 15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorboard Bronchialkarzinom<br />

· Feuer- und Rettungswache Brandenburg:<br />

17.00 Uhr Das bewusstlose Kind<br />

· Demonstrationsraum Radiologie Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />

· Städtisches Klinikum Brandenburg:<br />

16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />

· Konferenzraum MEDIAN Klinik Dahlwitz-<br />

Hoppegarten: 12.00 Uhr Interdisziplinäre<br />

MEDIAN-Schmerzkonferenz<br />

· MR Dr. W. Loesch, Großbeerenstraße 109,<br />

Potsdam: 17.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />

· Rathenow: Qualitätszirkel<br />

Psychosomatik/Psychotherapie<br />

· Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />

· Ost-<strong>Brandenburgisches</strong> Tumorzentrum<br />

Bad Saarow:<br />

15.45 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

· Institut für Radiologie Frankfurt (Oder):<br />

15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard<br />

· Hämato-onkologische Tagesklinik<br />

Uckermark: 15.30 Uhr Interdisziplinäre<br />

onkologische Konsile<br />

· Onkologischer Schwerpunkt<br />

Brandenburg/Nordwest Neuruppin:<br />

15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />

· Demonstrationsraum Radiologie<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

15.30 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

· Besprechungsraum der Intensivstation<br />

Evang.-Freikirchliches Krankenhaus Bernau:<br />

7.00 Uhr Der chronische<br />

Schmerzpatient perioperativ<br />

· Asklepios Klinik Birkenwerder:<br />

15.00 Uhr Klinische Fallkonferenz<br />

Disease Management Programm<br />

Diabetes mellitus Typ 1 und 2<br />

17. Donnerstag – Christi Himmelfahrt<br />

18. Freitag<br />

· Hotel Seegarten Grünheide:<br />

Reanimation<br />

19. Samstag<br />

20. Sonntag<br />

21. Montag<br />

22. Dienstag<br />

· Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg:<br />

14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

23. Mittwoch<br />

· Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

Alternative Methoden<br />

· Raum C220 Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam: 15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorboard Bronchialkarzinom<br />

· Demonstrationsraum Radiologie Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />

· Krankenhaus Strausberg:<br />

9.00 Uhr Bronchoskopiekurs<br />

· St. Josefs-Krankenhaus Potsdam:<br />

17.00 Uhr Hämatologie/Onkologie<br />

· Städtisches Klinikum Brandenburg:<br />

16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />

· MR Dr. med. Loesch, Großbeerenstr. 109,<br />

Potsdam: 19.15 Uhr<br />

Qualitätszirkel Psychosomatik<br />

· Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />

· Ost-<strong>Brandenburgisches</strong> Tumorzentrum<br />

Bad Saarow:<br />

15.45 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

· Institut für Radiologie Frankfurt (Oder):<br />

15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard<br />

· Hämato-onkologische Tagesklinik<br />

Uckermark: 15.30 Uhr Interdisziplinäre<br />

onkologische Konsile<br />

· Onkologischer Schwerpunkt<br />

Brandenburg/Nordwest Neuruppin:<br />

15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />

· Pritzwalk: 15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />

· Demonstrationsraum Radiologie<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

15.30 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

· Radiologischer Röntgendemoraum<br />

Städtisches Klinikum Brandenburg:<br />

15.45 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />

· Landesrettungsschule Bad Saarow:<br />

SanArena-Training Megacode<br />

· Frankfurt (Oder): Röntgen-Aktualisierungskurs<br />

für OP-Schwestern<br />

· Besprechungsraum der Intensivstation<br />

Evang.-Freikirchliches Krankenhaus<br />

Bernau:<br />

7.00 Uhr Transösophageale<br />

Echokardiographie<br />

24. Donnerstag<br />

· Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg:<br />

14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

· Demo-Raum Johanniter-Krankenhaus<br />

im Fläming, Treuenbrietzen:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

Bronchialkarzinom<br />

· Doz. Dr. W. Zimmermann,<br />

Breitscheidstr. 41, Bernau:<br />

Lehrtherapie und Supervision<br />

· Landesrettungsschule Bad Saarow:<br />

Medizinische Besonderheiten<br />

in der Luftrettung<br />

25. Freitag<br />

26. Samstag<br />

27. Sonntag – Pfingstsonntag<br />

28. Montag – Pfingstmontag<br />

29. Dienstag<br />

· Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg:<br />

14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

· Konferenzraum Städtisches Klinikum<br />

Brandenburg:<br />

15.00 Uhr Kontrollierte Hypothermie<br />

nach Herzkreislaufstillstand<br />

· Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

15.00 Uhr Schmerzkonferenzen<br />

30. Mittwoch<br />

· Raum C220 Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam: 15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorboard Bronchialkarzinom<br />

· Demonstrationsraum Radiologie Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />

Gefäßkonferenz<br />

· Städtisches Klinikum Brandenburg:<br />

16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />

· Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum<br />

Ernst von Bergmann Potsdam:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />

Tumorkonferenz<br />

· Ost-<strong>Brandenburgisches</strong> Tumorzentrum<br />

Bad Saarow:<br />

15.45 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

· Institut für Radiologie Frankfurt (Oder):<br />

15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard<br />

· Hämato-onkologische Tagesklinik<br />

Uckermark: 15.30 Uhr Interdisziplinäre<br />

onkologische Konsile<br />

· Institut für Radiologie Frankfurt (Oder):<br />

14.00 Uhr Fallbesprechung in der<br />

Diagnostik von Erkrankungen der Mamma<br />

· Onkologischer Schwerpunkt<br />

Brandenburg/Nordwest Neuruppin:<br />

15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />

· Demonstrationsraum Radiologie<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

15.30 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

· Besprechungsraum der Intensivstation<br />

Evang.-Freikirchliches Krankenhaus Bernau:<br />

7.00 Uhr PASOS<br />

· Neuruppin:<br />

15.00 Uhr Fortbildung für Arzthelferinnen<br />

31. Donnerstag<br />

· Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg:<br />

14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

· Demo-Raum Johanniter-Krankenhaus<br />

im Fläming, Treuenbrietzen:<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

Bronchialkarzinom<br />

· Landesrettungsschule Bad Saarow:<br />

Schockraummanagement

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