Seminarfacharbeit - Lachclub Recklinghausen
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2.7.3 Lachtherapien<br />
Neben den <strong>Lachclub</strong>s existiert noch eine weitere Form zur gezielten Verbesserung des psychi-<br />
schen und physischen Zustandes. Nachdem sich Norman Cousins, der an einer schwer heilbaren<br />
Immunschwächekrankheit litt, sensationell durch eine selbst konzipierte Lachtherapie heilen<br />
konnte (64), erforschten Wissenschaftler die Auswirkungen des Lachens genau. Sie stellten die<br />
zahlreichen positiven Reaktionen des Organismus auf das Lachen fest, unter anderem ein ge-<br />
stärktes Immunsystem oder höhere Leistungsfähigkeit (101). Dies bot der Medizin natürlich<br />
neue Möglichkeiten der Behandlung von Krankheiten, sodass man sagen kann, dass Ärzte in den<br />
vergangenen 50 Jahren gelernt haben, die Effekte des Lachens zu nutzen.<br />
Während <strong>Lachclub</strong>s eher versuchen, durch meditatives Lachen den Menschen vorbeugend zu<br />
helfen und ihm eine gesunde Auszeit für Körper und Geist bieten wollen (92), richten sich die<br />
Methoden der Lachtherapie gezielt auf die Heilung psychischer oder körperlicher Krankheiten.<br />
Auf physischer Ebene verwendet man eine zum Lachen anregende Therapie, um von der hei-<br />
lenden Kraft des Lachens Gebrauch zu machen. So gibt es Krankenhäuser oder Kuren, die bei-<br />
spielsweise immunschwachen Patienten eine Lachtherapie empfehlen, da durch Lachen die Im-<br />
munabwehr gestärkt wird, denn es regt unter anderem die Produktion von T-Killerzellen an (99).<br />
Zusätzlich kann eine Behandlung auch helfen, das Leid und die Angst vor einer Erkrankung zu<br />
nehmen. Hier werden vornehmlich Clowns eingesetzt, so genannte Klinikclowns. Ihre Aufgabe<br />
besteht darin, Menschen, aber vor allem Kindern, mit allen erdenklich komischen Mitteln zu hel-<br />
fen, denn die Furcht ist wohl das schlimmste Gefühl, das Kindern im Krankenhaus widerfahren<br />
kann (100). Angst vor der Operation, vor den Schmerzen, vor der Einsamkeit sind einige Bei-<br />
spiele (100). Dieser Zustand der Anspannung erschwert den Heilungsprozess von Kindern. Ziel<br />
der Lachtherapien ist es, das Kind durch Lachen zu entspannen und damit die Genesung zu för-<br />
dern (100). So brachte der amerikanische Arzt Patch Adams, ein schwer krebskrankes Mädchen<br />
zum Lachen, indem er sich einen Tumor aus Pappmaché auf die Wange klebte und damit scherz-<br />
te (99). Der Clown, der sich hierbei versucht lächerlich zu machen, stellt eine Persönlichkeit dar,<br />
die außerhalb des gesellschaftlichen Alltagskontexts steht ( 89). Durch seine Albernheiten stellt<br />
er sich auf die Stufe eines Kindes und gibt durchaus mehr Kraft als das Mitleid vieler Angehö-<br />
riger. Die Clowns können helfen, Ängste abzubauen, sie spenden Trost und geben neue Kraft,<br />
um gegen Krankheiten anzukämpfen. Durch die Aufheiterung werden die Selbstheilungskräfte<br />
mobilisiert, die Wundheilung gefördert und Schmerzen gelindert (97).<br />
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