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Seminarfacharbeit - Lachclub Recklinghausen

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Beim Lachen ist eine veränderte Zusammensetzung des Blutes feststellbar, da z. B. weniger<br />

Fibrinogen nachweisbar ist. Dies ist ein Protein, das das Blut zäher werden lässt und es somit<br />

schlechter fließt. Bei einem Nachweis von viel Fibrinogen ist das Risiko höher, an Herz-Kreis-<br />

lauf-Erkrankungen zu erkranken. Ein intensiver Lachvorgang weitet die Innenwand der Blutge-<br />

fäße (Endothel) und somit (34) werden die Blutgefäße eher weich und elastisch erhalten.<br />

Diese Tatsachen haben US-Forscher mit Hilfe von Filmszenen an einer Gruppe gesunder Pro-<br />

banden nachgewiesen: Beim betrachten einer Filmkomödie entspannten sich die Blutgefäße und<br />

ließen deutlich mehr Blut pulsieren. Bei dem Kriegsfilm „Der Soldat James Ryan“ hingegen ge-<br />

schah das Gegenteil. Die Gefäße der Probanden verengten sich und die Zirkulation wurde ge-<br />

bremst. Es wurden bei diesem Experiment 120 Daten von 20 Teilnehmern ausgewertet und Mi-<br />

chael Miller, Direktor für vorbeugende Kardiologie an der Klinik der Universität von Maryland,<br />

stellte das Ergebnis auf einem Kongress von Herzspezialisten in Orlando vor (54).<br />

Das Lachen erfolgt funktionell und anatomisch über zwei unterschiedliche neuronale Wege. Der<br />

erste davon ist „nicht direkt willentlich kontrolliert“ und im emotional gesteuerten System, beste-<br />

hend aus Amygdala, thalamischer, subthalamischer und hypothalamischer Hirngebiete (Abb. 2),<br />

verankert. Der zweite Weg ist „willentlich kontrolliert“ und hat seinen Ursprung in prämotori-<br />

schen, frontalen, opercularen Hirngebieten. Beide Systeme werden durch das „Lachkoordinatio-<br />

nszentrum“ in der hinteren oberen Brücke koordiniert (53). Die Übertragung von Gefühlsreaktio-<br />

nen findet durch die Vermittlung von Neurotransmittern im neurovegetativen System statt. De-<br />

ren Aktivität kann durch Hormone erweitert oder vermindert werden. Durch das Lachen werden<br />

Stresshormone, wie Corticoide und Catecholamine (Adrenelin und Noradrenalin) ausgeschüttet.<br />

Diese wirken schmerzlindernd, ebenso wie die Endorphine, auch bekannt als sogenannte<br />

„Glückshormone“. Das Hormon Noradrenalin steigert die Aufmerksamkeit und schenkt uns<br />

mehr Kreativität (34). Gleichzeitig wird die Gehirnregion „Nucleus accumbens“ mit dem Boten-<br />

stoff Dopamin überschüttet, welcher emotionale Reaktionen steuert und der ebenfalls für die ent-<br />

stehende Euphorie verantwortlich ist. Die Stresshormone werden nach kurzer Zeit wieder abge-<br />

baut und es tritt ein Entspannungszustand ein (53). In der „Whitehall II“-Studie fanden Wissen-<br />

schaftler des University College in London heraus, dass bei glücklichen Menschen ein geringeres<br />

Vorhandensein von dem Stresshormon Cortisol nachgewiesen werden konnte als bei traurigen,<br />

unglücklichen Teilnehmern (55).<br />

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