Seminarfacharbeit - Lachclub Recklinghausen
Seminarfacharbeit - Lachclub Recklinghausen
Seminarfacharbeit - Lachclub Recklinghausen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Der Neurologe Sigmund Freud, dessen Lebensziel es unter anderem war, die seelische Struktur<br />
des Menschen zu verstehen und zu behandeln (8), führte das Lachen auf „erspartes Mitleid“ (2)<br />
zurück. Dies ähnelt der Behauptung von Matthias Nöllke: „Lachen bewirkt eine Anästhesie des<br />
Herzens“, was im noch folgenden Teil „Negative Seiten des Lachens“ beschrieben wird. Es gibt<br />
auch einige Geschehnisse, die dies belegen: Wenn sich beispielsweise jemand am Kopf stößt und<br />
ein Freund fängt an zu lachen, dann vergisst er in dem Moment sein Mitleid. Es ist kein seltener<br />
Fall, dass über ein negatives Ereignis des Anderen gelacht wird, denn Lachen ist unter anderem<br />
ein Mittel, um Mitleid zu verdrängen. Daraus lässt sich also schlussfolgern, dass ein weiterer<br />
häufiger Auslöser des Lachens der Schaden Anderer sein kann (6).<br />
Wie das eben erwähnte Kontrasterleben, werden auch Situationen der Lächerlichkeit des Scha-<br />
dens Anderer sowohl in Witzen (9) oder auch in komödiantischen Unterhaltungsshows verarbei-<br />
tet. Auch der Clown fügt sich selbst „Schaden“ zu, um sein Ziel zu verfolgen, nämlich den Zu-<br />
schauer zu belustigen. Es gibt jedoch Menschen, die sich auf humoristischer Ebene nicht mit der-<br />
artigen inszenierten Unterhaltungsprogrammen identifizieren können. Dies liegt daran, dass man<br />
bei solchen komödiantischen Darbietungen bereits plötzliche, kontrastreiche Handlungen oder<br />
Geschehen erwartet. Daher ist die immer noch beliebteste humorvolle Situation die einzigartige<br />
Situationskomik aus dem alltäglichen Leben.<br />
2.6 Auswirkungen des Lachens<br />
2.6.1 Körperliche Auswirkungen<br />
2.6.1.1 Muskelarbeit beim Lachen<br />
Es ist erstaunlich, dass bei einem Lachanfall ca. 300 Muskeln (35) beteiligt sind. Schon allein in<br />
unserem Gesicht sind es ca. 17 Muskeln, die angespannt werden. Der Zygomaticus-Muskel<br />
(Abb. 1), der über das Jochbein verläuft (34), ist auch bekannt als der sogenannte „Lachmuskel“<br />
(36). Er zieht unseren Mund nach oben (34), sodass wir den typischen Lachausdruck erhalten.<br />
Der Augenmus-kel aktiviert im Gehirn positive Gefühle und der Muskel des Tränensacks lässt<br />
uns bei starker Kontraktion vor Lachen weinen (37). Besonders die flachen Gesichtsmuskeln an<br />
Stirn, Schläfen, Lippen und Augenlidern sind bei dem Lachvorgang beteiligt (34). Im Bauchbe-<br />
reich finden krampfartige Muskelzuckungen statt (37), die den gleichen Effekt wie Sit-ups ha-<br />
14