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Facharbeit - Lachclub Recklinghausen

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Denkformen des Humors, wie auch Ironie oder Spott. Das Teilthema Denk- und Darstellungs-<br />

formen wird später behandelt.<br />

Doch was ist ein Witz eigentlich? Im älteren Sprachgebrauch steht der Begriff „Witz“ noch als<br />

Synonym für Scharfsinn, man sagt, jemand sei „gewitzt“.<br />

Unterschiedliche Philosophen haben sich mit dem Begriff des Witzes beschäftigt: So schreibt<br />

Kuno Fischer, der Witz sei ein „spielendes Urteil“ 4 , Jean Paul bezeichnet den Witz als „ein blo-<br />

ßes Spiel mit Ideen“ 5 . Nach Theodor Lipps 6 ist der Witz „die durchaus subjektive Komik“, die<br />

Komik, „die wir hervorbringen, die an unserem Tun als solches haftet, zu der wir uns durchwegs<br />

als darüber stehendes Subjekt, niemals als Objekt, auch nicht als freiwilliges Objekt verhalten.“<br />

Doch heutzutage wird Witz definiert als „ein scherzhafter Einfall in sprachlich prägnanter<br />

Form“ 7 , als eine Ausdrucksform des Humors, als eine kurze Geschichte, die Lachen hervorrufen<br />

soll.<br />

2.2 Merkmale<br />

Witze können bestimmte kennzeichnende Merkmale besitzen. Diese Merkmale treffen nicht bei<br />

jedem Witz zu, und doch folgen viele Witze einem oder mehreren bestimmten Prinzipien, bei-<br />

spielsweise dem der Skriptopposition. Einige davon möchte ich in diesem Kapitel erläutern.<br />

2.2.1 Wiederholung<br />

Viele Witze folgen dem Prinzip, dem Zuhörer zunächst ein Schema darzubieten, welches leicht<br />

verändert wiederholt wird. Zumeist tritt dies zusammen mit einer Skriptopposition auf, welche<br />

als letzte (oft dritte) Wiederholung den Skriptwechsel durchführt. Eine Alternative stellt eine<br />

Klimax* dar, die ins Absurde getrieben wird:<br />

Jelzin, Clinton und Schröder treffen sich an der Nordsee. Sie wetten, welche U-Boote die größten<br />

Tanks haben. Jelzin ruft in Moskau an, damit ein russisches U-Boot vorbeikommt. Es kommt,<br />

wird vollgetankt und fährt los. Nach einer Woche Fahrt taucht es wieder auf. Clinton überlegt:<br />

„Mann, das wird nicht leicht“ und ruft in Washington an, damit ein U-Boot kommt. Es kommt<br />

4 Fischer, Kuno: Über den Witz. Ein philosophischer Essay. Tübingen 1889, S. 51<br />

5 Paul, Jean: Vorschule der Ästhetik. 1804, S. 24<br />

6 Lipps, Theodor: Komik und Humor. Eine psychologisch-ästhetische Untersuchung. 1898, S.<br />

80<br />

7 Fischer, Cornelia: Witz. In: Microsoft Encarta 2009. Redmond 2008<br />

6

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