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Facharbeit - Lachclub Recklinghausen

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Ich liebe es auch, wenn Leute auf die Sachen, die ich mache spitz reagieren, indem sie sich ent-<br />

rüsten. Weil sie dann ihre Moral schärfen. Man schärft ja immer so eine eigene Wertvorstellung,<br />

wenn man sich entrüstet - bei Humor ist das immer so ein ganz angenehmer Nebeneffekt. Ich<br />

mag nicht so gerne diesen platten Humor, der nur dazu da ist, dass ich lachen soll. Sondern ich<br />

mag es, wenn es noch einen Zacken weiter geht. Und das geht eigentlich nur zartbitter.<br />

MS: Also finden sie nicht, dass man auch mal dumm lachen darf und, dass Humor in unserer<br />

Gesellschaft einen noch viel wichtigeren Stellenwert einnimmt?<br />

U: Ich finde auch, dass man dumm lachen darf, es gibt auch tatsächlich Gags von Mario Barth,<br />

die ich gelungen finde, obwohl das eigentlich nicht so meine Humorfarbe ist. Humor, den ich<br />

präferiere ist der, der provokant ist. In der Gesellschaft ist Humor immer da, es gibt ja nieman-<br />

den, der von Humor komplett unbeleckt durch die Gegend läuft.<br />

MS: Sicher. Was hat Humor denn dann für einen Zweck in unserer Gesellschaft? Wenn zum<br />

Beispiel kürzlich in der ARD bei Oliver Pocher das Dritte Reich parodiert wird. Darf man das?<br />

U: Natürlich darf man das, ich glaube man darf es nur nicht in der ARD. Ich glaube das ist auch<br />

das einzige Umfeld, wo man damit noch provoziert und aneckt - und dann macht es auch Sinn.<br />

So eine Stauffenberg-Parodie auf YouTube wäre ja fast sinnlos - würde sich ja kein Mensch er-<br />

zürnen.<br />

MS: Genau, das ist ja aber auch der Vorteil vom Internet.<br />

U: Also mit dem Hintergrund, dass sich die ARD-Gremien da erzürnen ist es ja fast schon wie-<br />

der lustig.<br />

MS: Da kommen wir auch gleich zur Parodie - als Beispiel: Switch!Reloaded. Wie finden sie es,<br />

wenn in einer Sendung durchweg Moderatoren parodiert werden?<br />

U: Ich finde, dass dort Menschen sehr geschickt analysiert werden, ihre Eigenheiten herausgear-<br />

beitet werden. Ich finde das ist eine sehr gut gemachte Sendung!<br />

MS: Und wenn sie nun einen neuen Charakter für „UlmenTV“ kreieren - haben Sie da eine be-<br />

stimmte Vorgehensweise?<br />

U: Nein, diesen Prozess kann man auch nicht erklären. Da macht man sich Gedanken und dann<br />

kommt das. Das ist nicht so etwas, was ich erklären könnte, wie den Aufbau eines Tisches. Das<br />

lässt sich leider nicht richtig in Worte fassen, wie die meisten kreativen Prozesse. Das sind ein-<br />

fach Sachen, die geschehen.<br />

MS: Und wie schaffen Sie es dann immer so glaubwürdig zu wirken? Steckt dahinter eine be-<br />

stimmte Rollenarbeit, eine Auseinandersetzung mit der Rolle?<br />

U: Vieles ist intuitiv. Wie zum Beispiel (mein Charakter) Alexander Eich, der in einem Film<br />

wohl als völlig unglaubwürdig bezeichnet würde, der aber auf die Straße geht, Leute anspricht -<br />

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