Facharbeit - Lachclub Recklinghausen
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1 Einleitung Was ist witzig, und was ist ein Witz? Steckt hinter jedem Witz das gleiche Prinzip? In welche Unterkategorien lässt sich Humor aufteilen? Was passiert beim Lachen im Gehirn? Welche Be- deutung hat der Humor? Diese und andere Fragen stellten wir uns, als wir uns in das Thema „Humor“ einarbeiteten. Uns war klar, dass wir die umfassende Thematik niemals in einem Jahr bewältigen könnten – eine Thematik, mit der sich große Denker wie Sigmund Freud oder Friedrich Theodor Vischer be- schäftigten. Aus diesem Grund entschieden wir uns für eine Auswahl aus dem Themenkomplex Humor: Ei- nen Versuch, die Funktionsweise des Witzes, einer Teilmenge des Humors, zu erklären. Humor – eine archetypische Eigenschaft eines jeden Menschen – ein Thema könnte kaum umfassender sein. Daher sprechen wir allgemein vom Humor – einige Themen unserer Arbeit lassen sich nur auf Humor allgemein beziehen – sobald dieses Thema jedoch zu umfassend wird, schränken wir uns auf den Witz ein: eine Auflistung der Ausdrucksformen des Humors, einer körperlichen Er- läuterung des Lustigen, sowie die Erfassung der Bedeutung des Humors. Der Humor – ein hu- moristischer Archetypus, glaubt man allgemein. Doch ist dies korrekt? Ist Humor wirklich arche- typisch, ist er so ein verwurzelter und elementarer Bestandteil des Menschen? Ist Humor einer der das Wesen des Menschen prägenden Eigenschaften, die uns grundlegend prägen? Gibt es andere Lebewesen die sich des Humors bedienen? Oder ist er charakteristisch für den Men- schen? Und ist der Witz wirklich nur als humoristisch anzusehen? Dient er nur der Belustigung, oder hat er weiterführende soziale, bildende oder biologische Zwecke zu erfüllen? Wie funktio- niert Humor, was geht im Gehirn vor wenn man lacht? Gibt es im Gehirn ein Lachzentrum? Wa- rum hat man Angst davor ausgelacht zu werden? Und was geht überhaupt in unserem Körper vor, wenn wir lachen, und wie kommen die typischen Lachlaute zu Stande? Eine intensive Erläuterung soll Klarheit bringen. Insofern nur die männliche Form verwendet wird, ist diese synonym für die weibliche und männ- liche Form einzusetzen. Wörter mit einem Sternchen* sind im Glossar erklärt. 4
2 Funktionsweise des Witzes 2.1 Versuch einer Definition Obwohl sich 72% aller Menschen für humorvoll halten 1 , weiß kaum jemand, was Humor eigent- lich ist. Humor ist eines der archetypischen Merkmale und Bedürfnisse des Menschen. Humor (lat. humor: Feuchtigkeit) ist ein Begriff mit vielen Bedeutungen. Ursprünglich bezeich- nete er die „richtige und deshalb Gesundheit verbürgende Mischung der Körpersäfte“ 2 . Im heuti- gen Sprachgebrauch jedoch steht der Begriff zum einen für eine positive Lebenseinstellung auch bei schlechten Lebensumständen, als auch für ein verbreitetes Element jeder Kunstform, beson- ders der Literatur. „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ – Jürgen Becker Im Sinne dieses Zitates ist „Humor“ eine psychisch entlastend wirkende Funktion, was später ausgeführt wird. Wir wollen jedoch in unserer Seminarfacharbeit das Genre beziehungsweise die menschliche Eigenheit behandeln. Es bestehen unterschiedliche Einteilungen des Humors, nach Friedrich Theodor Vischer 3 wird unterschieden in 1.) „Das Naive oder Grob-Komische“ oder der „höhere Blödsinn“ 2.) „Witz, Scharfsinn, komisches Gleichnis“ 3.) „Humor, die reinste Komik“ oder das „Komische der Vernunft“ Vischer unterscheidet also zwischen verschiedenen geistigen Qualitäten des Humors. In der Microsoft Encarta Encyclopedia 2009 teilt Andreas Vierecke den Humor in „rei- ne[n]/unschuldige[n] Humor“ und „boshafte[n]“ Humor wie Satire, Parodie, Ironie oder Sarkas- mus ein. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Denk-, Darstellungs- und Ausdrucksformen des Humors. Die wichtigste Ausdrucksform ist das Lachen, wie später gezeigt wird. Es gibt eine große Anzahl von Darstellungsformen des Humors, wie zum Beispiel Clownerie, Satire oder Kabarett. Der Witz, dessen Funktionsweise ich zu erläutern versuche, gehört zu den 1 Vgl. Noelle-Neumann, Elisabeth & Köcher, Renate (Hrsg.): Allensbacher Jahrbuch für De- moskopie 1998 – 2002, Institut für Demoskopie Allensbach, 1999. S. 78. Befragt wurden 2000 Menschen ab 16 Jahren. Siehe Anhang Abb. 1. 2 Vierecke, Andreas: Humor. In: Microsoft Encarta 2009. Redmond 2008 3 Vischer, Friedrich Theodor: Über das Erhabene und Komische. Ein Beitrag zu der Philoso- phie des Schönen. Stuttgart 1837 5
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1 Einleitung<br />
Was ist witzig, und was ist ein Witz? Steckt hinter jedem Witz das gleiche Prinzip? In welche<br />
Unterkategorien lässt sich Humor aufteilen? Was passiert beim Lachen im Gehirn? Welche Be-<br />
deutung hat der Humor?<br />
Diese und andere Fragen stellten wir uns, als wir uns in das Thema „Humor“ einarbeiteten. Uns<br />
war klar, dass wir die umfassende Thematik niemals in einem Jahr bewältigen könnten – eine<br />
Thematik, mit der sich große Denker wie Sigmund Freud oder Friedrich Theodor Vischer be-<br />
schäftigten.<br />
Aus diesem Grund entschieden wir uns für eine Auswahl aus dem Themenkomplex Humor: Ei-<br />
nen Versuch, die Funktionsweise des Witzes, einer Teilmenge des Humors, zu erklären. Humor<br />
– eine archetypische Eigenschaft eines jeden Menschen – ein Thema könnte kaum umfassender<br />
sein. Daher sprechen wir allgemein vom Humor – einige Themen unserer Arbeit lassen sich nur<br />
auf Humor allgemein beziehen – sobald dieses Thema jedoch zu umfassend wird, schränken wir<br />
uns auf den Witz ein: eine Auflistung der Ausdrucksformen des Humors, einer körperlichen Er-<br />
läuterung des Lustigen, sowie die Erfassung der Bedeutung des Humors. Der Humor – ein hu-<br />
moristischer Archetypus, glaubt man allgemein. Doch ist dies korrekt? Ist Humor wirklich arche-<br />
typisch, ist er so ein verwurzelter und elementarer Bestandteil des Menschen? Ist Humor einer<br />
der das Wesen des Menschen prägenden Eigenschaften, die uns grundlegend prägen? Gibt es<br />
andere Lebewesen die sich des Humors bedienen? Oder ist er charakteristisch für den Men-<br />
schen? Und ist der Witz wirklich nur als humoristisch anzusehen? Dient er nur der Belustigung,<br />
oder hat er weiterführende soziale, bildende oder biologische Zwecke zu erfüllen? Wie funktio-<br />
niert Humor, was geht im Gehirn vor wenn man lacht? Gibt es im Gehirn ein Lachzentrum? Wa-<br />
rum hat man Angst davor ausgelacht zu werden? Und was geht überhaupt in unserem Körper<br />
vor, wenn wir lachen, und wie kommen die typischen Lachlaute zu Stande?<br />
Eine intensive Erläuterung soll Klarheit bringen.<br />
Insofern nur die männliche Form verwendet wird, ist diese synonym für die weibliche und männ-<br />
liche Form einzusetzen.<br />
Wörter mit einem Sternchen* sind im Glossar erklärt.<br />
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