Facharbeit - Lachclub Recklinghausen
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arbeit das Ausstoßen einzelner Ultraschallgeräusche nachzuweisen. Diese stießen die Tiere unter<br />
anderem während eines Spiels, dem „rough-and-tumble play“* aus. Hier sieht die Forschungs-<br />
gruppe „Basalganglienfunktionen und -dys-funktionen“* einen Nachweis, dass Ratten Spaß ha-<br />
ben können 77 , was auf eine potenzielle Humorfähigkeit hinweist, da ein Grundbedürfnis nach<br />
„spaßiger“ Aktivität vorhanden zu sein scheint. Die untersuchten Ratten stießen Töne um 50<br />
Kilohertz* (kHz) aus, welche ebenfalls durch „Kitzeln“ ausgelöst werden konnten. Darin sieht<br />
der Professor einen Vorläufer menschlichen Lachens. 78 Diese Art des Lachens erfüllt eine der<br />
drei von der Forschungsgruppe untersuchten Ultraschallgeräuschkategorien; neben dem 50 kHz-<br />
Schrei, welcher als positives Geräusch verstanden wird und wohl Sicherheit und Vertrauen unter<br />
den Tieren produziert, wurde ebenfalls ein 22 kHz „Negativ“-Schrei erkannt, welcher warnt und<br />
zu Sicherheit mahnt. Darüber hinaus wurde ein 40 kHz-Geräusch als Trennungsschrei erkannt,<br />
da dieses von neugeborenen Tieren bei verlorenem Kontakt zur Mutter ausgestoßen wurde.<br />
Dies lässt vermuten, dass das Lachen bei Menschen ursprünglich als rein positives Geräusch<br />
interpretiert wurde, quasi als Gegenstück zum Schrei. Damit ließen sich positive Emotionen äu-<br />
ßern, wie Freude oder Vergnügen. Dies könnte beim Aufbau von Sozialstrukturen bzw. bei der<br />
Partnersuche eine Rolle gespielt haben; diese Funktionen des Humors sind weiter oben ausführ-<br />
lich erklärt. Außerdem könnte Lachen gezeigt haben, dass es sich bei oftmals „ruppigen“ Spielen<br />
eben nur um ein solches handelt, 79 siehe die Behandlung der Verhaltensformen. Wie sich daraus<br />
dann aber der Humor und vor allem die eigengewollte Provokation von Lachen entwickelten,<br />
lässt sich an Ratten nicht sehr gut nachweisen. Einige Wissenschaftler vermuten, dass zumindest<br />
Säugetiere und einige Vogelarten lachen können. 80<br />
Dazu gehören auch die Menschenaffen*, wie der Biologe Hartmut Rothgänger erklärt. Sein Bei-<br />
spiel für die Existenz einer Vorform des menschlichen Humors bei Menschenaffen lautet:<br />
„Ein junges Schimpansenweibchen 81 spielt mit ihrem Baby-Bruder und zieht sich dabei einen<br />
großen belaubten Ast völlig über den Körper, so dass nur noch ihr Kopf herausschaut. So ‚ver-<br />
kleidet‘ läuft sie hinter dem Kleinen her und torkelt und taumelt dabei herum und rudert mit den<br />
Armen. Die ganze Szene wirkt wie eine spielerische Jagd. Der Kleine weicht seiner Schwester<br />
dabei spielerisch aus, aber ist ihr die ganze Zeit zugewandt. Er guckt, ob sie ihm auch folgt, und<br />
77 Vgl. ebenda<br />
78 Vgl. ebenda<br />
79 Vgl. http://www.wdr.de/tv/kopfball/sendungsbeitraege/2008/0217/tiere.jsp; 24.05.2009<br />
80 Vgl. ebenda<br />
81 Siehe Anhang Abb. 4<br />
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