Facharbeit - Lachclub Recklinghausen
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chen auch negative Wirkungen haben kann, entsprechende Komplikationen dann jedoch durch<br />
Beanspruchung des Zwerchfells entstehen.<br />
Außerdem ist für eine gelotologische Behandlung eine gewisse psychische Stabilität notwendig,<br />
was bei traumatisierten Patienten im Anfangsstadium die Anwendung von Humor schwierig<br />
macht. Darüber hinaus darf Humor nicht als „Wunderheilkunde“ betrachtet werden - nicht alle<br />
Krankheiten lassen sich durch die alleinige Wirkung des Humors heilen. Insofern entsteht hier<br />
ein ähnliches Risiko wie bei anderen naturheilkundlichen bzw. geistigen Heilmethoden: Der Er-<br />
folg ist nicht garantiert, außerdem kann der Humor die herkömmliche Medizin nicht vollständig<br />
ersetzen; die Humortherapie darf nicht als alleinige Behandlungsmöglichkeit gesehen werden.<br />
Als weitere Schwierigkeit für den behandelnden Arzt ist anzumerken, dass Humor stark indivi-<br />
duell geprägt ist und so für die einzelnen Patienten eine Anpassung des verwendeten Humors<br />
vonnöten ist. Die speziellen einzelnen Faktoren wurden bereits zuvor ausführlich behandelt.<br />
Insgesamt lässt sich sagen, dass einige heilende Wirkungen des Humors bereits erforscht wur-<br />
den, die Möglichkeiten der Gelotologie jedoch noch nicht abzusehen sind und auch die Anwen-<br />
dung heute noch eher selten ist. Humor weist durchaus Potenzial auf, welches nun noch erforscht<br />
und genutzt werden muss. Dazu müssen kompetente und patientengerechte Mediziner ausgebil-<br />
det werden. Außerdem bedarf es ausführlicher Aufklärungsarbeit, um Humortherapien bekannt<br />
zu machen und die Patienten von deren Potenzial zu überzeugen. 74<br />
4.5 Evolutionäre Rolle des Humors bei Mensch und Tier<br />
Für Menschen ist Humor eine alltägliche Sache. Er ist ein Grundbestandteil unserer Kultur und<br />
unseres sozialen Systems, eben ein Archetypus. Daher ist es nur logisch, dass man sich selten<br />
fragt, ob Humor auch bei Tieren auftaucht. Betrachtet man nun die Rolle des Humors bei Tieren,<br />
so wird man zwangsläufig auch zur Frage kommen, welche evolutionäre Rolle der Humor beim<br />
Menschen spielte, da die verschiedenen Stufen des Humors bei Tieren durchaus mit der mensch-<br />
lichen Evolution zu vergleichen sind. 75 Momentan wird in der Forschung in zwei Projekten ver-<br />
sucht Humor bei Tieren nachzuweisen. Das erste Projekt des Psychologen Prof. Dr. Rainer<br />
Schwarting an der Universität Marburg beschäftigt sich mit der Ultraschallvokalisation*. Prof.<br />
Schwarting beschäftigt sich speziell mit Ratten. 76 Hier gelang es ihm in jahrelanger Forschungs-<br />
74 Vgl. Schwab, Mareike: a.a.O.<br />
75 Vgl. http://www.uni-marburg.de/fb04/team-schwarting/forschung/usv; 24.05.2009<br />
76 Siehe Anhang Abb. 3<br />
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