Facharbeit - Lachclub Recklinghausen
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Zwar ist es einerseits als sehr makaber zu bezeichnen sich über ein solches Ereignis lustig zu<br />
machen, jedoch trifft der Witz bei den meisten Menschen auf Belustigung. Warum das so ist<br />
spielt für uns jetzt keine Rolle, es ist aber im Teilgebiet 2.2 Methoden/Merkmale des Witzes<br />
nachzulesen. Zumindest aber wird in diesem Witz das grauenhafte Unglück aus dem Jahre 2001<br />
als Grundlage für eine komische Darbietung in Form eines Scherzes benutzt.<br />
Zwar haben wir bis hierhin nun schon einen Teil komischer Methoden behandelt, jedoch ist es<br />
nahezu unmöglich das komische Fach, aufgrund seiner hohen Vielfältigkeit und des unüber-<br />
schaubaren Stilpluralismus auf einen oder mehrere bestimmte Nenner zu reduzieren.<br />
3.2 Ausdrucksformen<br />
Wenn man den Begriff des „Witzes“ genauer hinterfragt, so wird man nach nicht allzu langer<br />
Zeit auf die Frage stoßen, wie er denn zum Ausdruck kommt. Die beiden Autoren Herman<br />
Roodenburg und Jan Bremmer, die eine „Kulturgeschichte des Humors“ herausgegeben haben,<br />
interpretieren den Humor als „jede durch eine Handlung, durch Sprechen, durch Schreiben,<br />
durch Bilder oder durch Musik übertragene Botschaft, die darauf abzielt, ein Lächeln oder ein<br />
Lachen hervorzurufen.“ 35 So kam es Ihnen grundsätzlich darauf an, Begriffe innerhalb des Be-<br />
reichs des Humors zwischen unterschiedlichen Formen zu differenzieren, die dann wiederum je<br />
spezifische Beziehungen zum Lachen zur Folge haben. In dem folgenden Kapitel möchte ich den<br />
Versuch unternehmen jene Ausdrucksformen zu spezifizieren, genauer zu erläutern um anschlie-<br />
ßend ein allgemein gültiges Fazit ziehen zu können.<br />
3.2.1 Die mündliche Form<br />
Die mündliche Form des Witzes, also jene, die den Witz als persönlich erzählten definiert, gilt<br />
für Sigmund Freud als unabdingbar. Freuds These beruht auf der Gegenüberstellung von „Witz“<br />
und „Schwank“*. Er stellt dabei gegenüber. Den Witz definiert er in seiner mündlichen Form als<br />
produktive Form der Selbstkritik. Darunter könnte man leicht verstehen, dass es sich hier nur um<br />
Selbstironie handelt, tatsächlich meint Freud aber nur die persönliche Hingabe an einen humoris-<br />
tischen Beitrag und deren gewinnbringenden Effekt. Als Opposition bietet uns Freud den<br />
„Schwank“, eine Diffamierung* Fremder, durch die Übertragung der im Eigenen verborgener<br />
und abgelehnter Anteile.<br />
35 Bremmer, Jan & Roodenburg, Herman: Humor und Geschichte: Eine Einführung, in die<br />
Kulturgeschichte des Humors. Von der Antike bis heute, Darmstadt 1999. S. 9ff<br />
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