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Eton MGS180 + 3-401MT + MGX3W · auto hifi 3/2012 - ACR Bautzen

Eton MGS180 + 3-401MT + MGX3W · auto hifi 3/2012 - ACR Bautzen

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<strong>Eton</strong> <strong>MGS180</strong> + 3-<strong>401MT</strong> + <strong>MGX3W</strong> <strong>·</strong> <strong>auto</strong> <strong>hifi</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

REFERENZKLASSE - Preis/Leistung: ÜBERRAGEND<br />

PRÄZISIONSWAFFE<br />

Die Erweiterung mit einem Mitteltöner und einer Frequenzweiche macht aus <strong>Eton</strong>s<br />

Zweiwege-Kompo MGS 180 ein Dreiwege-System<br />

– Klangbegeisterung inklusive.<br />

Die Typenbezeichnung des großen<br />

Dreiwege-Systems von <strong>Eton</strong> macht erst<br />

einmal stutzig, denn als eigenständiges<br />

Produkt gibt es dieses Set überhaupt<br />

nicht, sondern nur als Kombination aus<br />

dem Zweiwege-System MGS 180, dem<br />

Mitteltöner 3-401 und der Frequenzweiche<br />

MGX-3W. Klingt umständlich,<br />

bietet aber viel Spielraum.<br />

Wer beispielsweise schon im Besitz<br />

des Zweiwege-Systems MGS 180<br />

(1000 Euro) ist, der kann entweder mit<br />

dem Mitteltöner 3-401 für preiswerte<br />

200 Euro ein voll aktives Set aufbauen<br />

oder mit der Weiche MGX-3W für weitere<br />

100 Euro das passive Dreiwege-<br />

System komplettieren. Als solches tritt<br />

der zusammengewürfelte Haufen nun<br />

zum Test an.<br />

Dass die <strong>Eton</strong>-Jungs gigantisch viel Erfahrung<br />

mit Lautsprechern haben, will<br />

man gerne glauben, schließlich ist <strong>Eton</strong><br />

die Hausmarke der Lautsprecher-Produktions-Gesellschaft,<br />

kurz: LPG.<br />

ln Neu-Ulm laufen nicht nur massenweise<br />

Lautsprecher für Werksanlagen<br />

vom Band, sondern auch high-endige<br />

Heim-Chassis für Selbstbauer. Für die<br />

mobile Beschallung gibt es unter dem<br />

Label Upgrade Audio fahrzeugspezifische<br />

Komplettsets – und natürlich die<br />

Marke <strong>Eton</strong> mit klassischem Nachrüst-<br />

HiFi. Die Jahresproduktion liegt offiziell<br />

bei insgesamt 800 000 Einheiten.<br />

ZWEIWEGE-SYSTEM ALS BASIS<br />

Das Zweiwege-Kompo MGS 180 durften<br />

wir bereits in <strong>auto</strong><strong>hifi</strong> 1/2010 unter<br />

die Lupe nehmen. Es gehört seitdem zu<br />

fünf am besten klingenden Systeme der<br />

Bestenliste; entsprechend hoch liegen<br />

die Erwartungen. Trotz dieser High-End-<br />

Ambitionen kommt der <strong>Eton</strong>-Tieftöner<br />

mit einem praxisgerechten Euro-Norm-<br />

Korb daher. Die acht Schraubenlöcher<br />

halten den Aluminium-Gusskorb<br />

bombensicher, der mit seinem kräftigen<br />

Ferrit-Antrieb knappe 2 Kilo auf<br />

die Waage bringt. Der Magnetring<br />

ist zwar ungeschützt, doch dafür führt<br />

er die Wärme besser ab. Außerdem<br />

ist der Blick auf die lecker gedrehten<br />

und polierten Polplatten frei. Rundherum<br />

verteilen sich zahlreiche Schlitze,<br />

die ebenfalls für einen ausgeglichenen<br />

Wärmehaushalt der 32-mm-Schwingspule<br />

sorgen und zugleich Kompressionen<br />

unterhalb der Zentrierspinne kompensieren.<br />

Die vergoldeten, flachen<br />

Schraubterminals sind bombenfest mit<br />

dem Korb verschraubt. Die angelöteten<br />

Litzen sind sowohl an den Lötfahnen als<br />

auch an der Membran am Übernahme-


<strong>Eton</strong> <strong>MGS180</strong> + 3-<strong>401MT</strong> + <strong>MGX3W</strong> <strong>·</strong> <strong>auto</strong> <strong>hifi</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

REFERENZKLASSE - Preis/Leistung: ÜBERRAGEND<br />

punkt<br />

zur Spule<br />

mit einer gummiartigen Masse fixiert,<br />

isoliert und zugleich zugentlastet. Das<br />

Innere der Membran ist eine Wabenstruktur<br />

aus der Kunstfaser Nomex;<br />

Vorder- und Rückseite des Sandwichs<br />

bestehen aus luftdichtem Kevlargewebe.<br />

Der auffallend steil verlaufende<br />

Konus ist dadurch sehr stabil und verwindungssteif.<br />

MAGNESIUM-MEMBRAN<br />

Auch im Hochtöner mit dem Namen CX<br />

290 arbeitet eine ganz spezielle Membran:<br />

Im Kern besteht die 28-mm-Kalotte<br />

nämlich aus Magnesium. Das Volumengewicht<br />

(Dichte) ist rund 35 Prozent<br />

kleiner als bei Aluminium. Die innere<br />

Dämpfung<br />

liegt zugleich<br />

nahezu<br />

doppelt so hoch,<br />

bei nur leicht geringerer<br />

Härte. Weil aber dieses<br />

Erdalkalimetall mechanisch<br />

instabil ist und darüber hinaus<br />

mit dem Luftsauerstoff<br />

reagieren würde, wurde die<br />

Membran mit einer Schicht der<br />

extrem harten Kunstkeramik „Keronite“<br />

überzogen.<br />

Eine feine Gummisicke bildet den Übergang<br />

zur massiven, rechteckigen Aluguss-Frontplatte<br />

mit eingefrästem <strong>Eton</strong>-<br />

Schriftzug. Vor der Membran sitzt ein<br />

schwarzer Kunststoffdiffusor, ein Gitter<br />

gibt‘s hier nicht. Auf der Hochtönerrückseite<br />

wurde ein schwarzes Koppelvolumen<br />

aus Aluguss angeflanscht,<br />

dessen Kühlrippen die Wärmeabfuhr<br />

erledigen sollen. Zudem senkt das Volumen<br />

die Resonanzfrequenz, die <strong>Eton</strong><br />

mit 800 Hz angibt.<br />

Neu im Bunde ist der 94-mm-Mitteltöner<br />

mit der etwas holprigen Bezeichnung<br />

3-401/A4125Mg, kurz: 3-401.<br />

Sein 8-Ohm-Urtyp kommt eigentlich<br />

aus dem Heimbereich, hier wurde er<br />

mit einer 4-Ohm-Spule auf das Auto<br />

adaptiert. Die 60-mm-Membran ist<br />

genauso aufgebaut wie die des Hoch-<br />

Sandwich: Zwischen zwei luftdichten<br />

Lagen Kevlargewebe ist eine<br />

Wabenstruktur aus der Kunstfaser<br />

Nomex eingebacken.<br />

töners, sie besteht<br />

also aus Magnesium<br />

mit einer beidseitigen<br />

Keronite-<br />

Schicht. Die Sicke<br />

besteht ebenfalls aus Gummi. Der<br />

graue Gusskorb passt mit seinen sechs<br />

Schrauben löchern optisch perfekt zum<br />

Hochtöner. Aber nicht nur wegen der<br />

Optik, sondern zur Vermeidung von<br />

Phasenverschiebungen sollte man beide<br />

im Auto möglichst direkt nebeneinander<br />

verbauen – etwa in der A-Säule.<br />

Auf der Rückseite belüften rundum 20<br />

kleine Öffnungen den Raum hinter der<br />

Spinne. Unter einer rauhen Gussabdeckung<br />

arbeitet ein kleiner Neodym-Magnet<br />

und macht den Zwerg mit nur 38<br />

mm Gesamthöhe recht einbaufreundlich.<br />

Das Signal erhält die 25-mm-Spule<br />

zwar nur über Steck fahnen, doch<br />

diese hängen erstens bombenfest am<br />

Korb und sind zweitens platzsparend<br />

und einbaufreundlich.<br />

Kunstkeramik schützt<br />

die Magnesium-<br />

Membran des<br />

<strong>Eton</strong> Hochtöners<br />

gegen Oxidation<br />

SPANNENDES WEICHEN DUO<br />

Die Frequenzweiche des Dreiwege-<br />

Sets verteilt sich auf zwei identische<br />

Aluminiumprofile, in denen jeweils die<br />

Platinen untergebracht sind. Die eine<br />

stammt aus dem Zweiwege-Set und<br />

erfreut im 12-dB-Hochpass mit einem<br />

edlen „Clarity Cap“-Folienkondensator


<strong>Eton</strong> <strong>MGS180</strong> + 3-<strong>401MT</strong> + <strong>MGX3W</strong> <strong>·</strong> <strong>auto</strong> <strong>hifi</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Stellwerk 1: Die Erweiterungsweiche reduziert den<br />

Pegel der gesamten Mittel-Hochton-Einheit in drei<br />

Stufen mit jeweils 2 dB Dämpfung.<br />

sowie einer dickdrahtigen Luftspule.<br />

Sage und schreibe neun unterschiedliche<br />

Pegelabgriffe in feinen 1-dB-Schritten<br />

ermöglichen die sensible Anpassung<br />

des Hochtonpegels.<br />

Im Tiefpass filtert im Signalweg ebenfalls<br />

eine großspurige verzerrungsfrei<br />

Luftspule, nur der einfache Elko in Lila<br />

will nicht ganz in das hochwertige Gesamtbild<br />

passen.<br />

Am Tiefpass dockt in der Zweiwege-<br />

Version normalerweise der Woofer an,<br />

im Dreiwege-Ausbau speist er indes<br />

den Mitteltöner. Damit auch anschlusstechnisch<br />

nichts schiefgeht, liegt dem<br />

Weichen-Erweiterungsset MGX-3W<br />

ein neuer Aufkleber für die Weiche<br />

des MGS 180 bei, mit dem sich die<br />

Bezeichnungen umbenennen lassen.<br />

Das Lautsprechersignal fließt demnach<br />

Stellwerk 2: Die Weiche der Mittel-Hochton-Einheit<br />

verfügt über neun feinfühlige Pegelabsenkungen<br />

für den Hochtöner.<br />

zuerst in die Erweiterungsweiche.<br />

Die beinhaltet erstens den Tiefpass des<br />

Woofers der aus einer Rollenkernspule<br />

mit ordentlich dickem Draht sowie einem<br />

dicken 150-µF-Elko aufgebaut ist.<br />

Zweitens sitzt hier der Hochpass, der<br />

aus einem 82-µF-Elko und ebenfalls<br />

einer Rollenkernspule besteht. Dem<br />

Hochpass ist noch eine zweistufige Pegelanpassung<br />

vorgeschaltet, die das<br />

Signal über einen oder zwei 20-Watt-<br />

Widerstände mit je 1,2 Ohm schleust.<br />

Das hochpassgefilterte Signal fließt<br />

Die analytisch, hoch-<br />

präzise Spielweise<br />

des <strong>Eton</strong>-Trios ist<br />

nichts für Warmduscher<br />

oder Schönhörer<br />

Backoffice: Das angeflanschte<br />

Koppelvolumen des Hochtöners<br />

reduziert den Strahlungswiederstand<br />

und dient zugleich der<br />

Schwingspulenkühlung


<strong>Eton</strong> <strong>MGS180</strong> + 3-<strong>401MT</strong> + <strong>MGX3W</strong> <strong>·</strong> <strong>auto</strong> <strong>hifi</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Schnuckelig: Der Gusskorb des<br />

Mitteltöner bietet Belüftungsfenster<br />

und baut dank Neodym-Antrieb<br />

erfreulich kompakt.<br />

anschließend die beschriebene Zweiwege-Weiche<br />

und macht das Dreiwege-Netzwerk<br />

komplett. Die dreistufige<br />

Pegelabsenkung der Erweiterungsweiche<br />

wirkt also auf das komplette Mittel-Hochton-Duo,<br />

die neunstufige Pegelabsenkung<br />

wiederum nur auf den<br />

Hochtöner.<br />

Hört sich alles schlüssig an, doch der<br />

Signalverlauf hat einen Haken. Das<br />

sensible Hochtonsignal fließt ebenfalls<br />

durch den nicht gerade hochwertigen<br />

Hochpass in der MGX-3W, der<br />

ja hauptsächlich dem Mitteltöner gilt.<br />

Wir empfehlen, versuchsweise die Signalreihenfolge<br />

zu ändern, indem das<br />

Signal zuerst in die Zweiwege-Weiche<br />

fließt. Deren Tiefpass wird dann mit<br />

der Erweiterungsweiche verbunden,<br />

die das Signal für Mittel- und Tieftöner<br />

aufteilt.<br />

Der entscheidende Unterschied: Das<br />

Signal des Hochtöners fließt nur noch<br />

durch den high-endigen Clarity-Cap.<br />

Dieser Signalweg wäre aus technischer<br />

Sicht der bessere. Zudem wirkt die Pegelabsenkung<br />

der Erweiterungsweiche<br />

ausschließlich auf den Mitteltöner.<br />

KURIOSES AUS DEM LABOR<br />

Im Labor zeigte das Trio einen recht<br />

sauberen Frequenzverlauf. Der Bass<br />

fiel zwar unterhalb von 120 Hz leicht<br />

ab, im Mittelton hielten sich die Welligkeiten<br />

dafür in Grenzen, der Hochton<br />

blieb sogar über weite Bereiche linear.<br />

Selbst unter Winkel lief die Kurve oben<br />

erfreulich glatt aus. Die kräftige Hochtonresonanz<br />

bei 20 kHz war im Wasserfalldiagramm<br />

die einzige Auffälligkeit<br />

und liegt glücklicherweise knapp<br />

außerhalb des Hörbereichs.<br />

Dass die Maximalpegel analog zum<br />

Frequenzgang zu tiefen Frequenzen<br />

kontinuierlich abfielen, verwunderte<br />

nicht weiter; dass er die alten Werte<br />

des Zweiwege-Sets nicht erreichte, hingegen<br />

schon, zumal es sich ja um den<br />

gleichen Woofer handelt. Eine Nachmessung<br />

ergab, dass hier wohl der<br />

Mitteltöner noch stark im Bass mitspielte<br />

und durch seine Klirrkomponenten<br />

die Maximalpegelmessung beendete.<br />

Wir raten daher dringend, die MGX-<br />

3W im Teilaktivbetrieb zu umgehen.<br />

Dann sind theoretisch 8 Punkte mehr<br />

Basspegel drin.<br />

Dennoch setzte das passive Gespann<br />

zum Run auf den Klangolymp an. Zum<br />

A/B-Vergleich trat logischerweise das<br />

MGS 180 an, das glücklicherweise<br />

als Referenz im Hörraum zur Verfügung<br />

steht. Und siehe da: Im gesamten<br />

Mittelton steigerte sich das Dreiwege-<br />

System in Sachen Transparenz und<br />

Detailtreue. Der 3-401 schälte wie mit<br />

einem Damaszenermesser die Details<br />

superscharf heraus, Stimmen standen<br />

plastischer, in sich schlüssiger auf der<br />

Bühne. Diese analytische Spielweise<br />

war allerdings nichts für Warmduscher,<br />

Frequenzgang<br />

Wasserfalldiagramm<br />

denn auch Aufnahmefehler haute einem<br />

das <strong>Eton</strong> unverblümt um die Ohren.<br />

Die Konkurrenz stellte dem einen<br />

tiefreichenderen Bass und einen Hauch<br />

mehr Glanz und Feinarbeit im Hochton<br />

entgegen, so dass letztlich hervorragende<br />

47 Punkte auf der Uhr standen.<br />

<strong>Eton</strong> MGS 180 + 3-401 MT<br />

+ MGX-3W<br />

1300 Euro<br />

Top & Flop<br />

analytisch-präziser Klang<br />

hochwertige Einzelchassis<br />

sehr feine Hochtonpegel-Anpassung<br />

Mitteltöner begrenzt den Maximalpegel<br />

Besonderheiten/Ausstattung<br />

Tieftöner: 16,6-cm-Alu-Gusskorb, Sandwich-<br />

Membran aus Kevlar und Nomex, Gummisicke,<br />

32-mm-Schwingspule, Belüftungslöcher, vergol-<br />

dete Schraubterminals, Abdeckgitter<br />

Hochtöner: 28-mm-Magnesiumkalotte, Keramik-<br />

beschichtung, Diffusor, Gummisicke, bedämpftes<br />

Metallgehäuse, Kabel angelötet<br />

Frequenzweiche: 2 Aluprofile, alles 12 dB/Okt.,<br />

9 Hochtonpegel, 3 Mittel-/Hochtonpegel<br />

Messergebnisse<br />

Nennimpedanz/Minimale Impedanz 2/2,1 Ω<br />

Resonanzfrequenz 50 Hz<br />

Wirkungsgrad gesamt (2 V, 1 m) 86,4 dB<br />

Maximaler Schalldruck (125/100/80/63/50 Hz)<br />

Qualität<br />

Technik<br />

Maximaler Basspegel (7 von 20)<br />

Testurteil<br />

REFERENZKLASSE<br />

HIGH-END<br />

Preis/Leistung<br />

ÜBERRAGEND<br />

100/101/97/90/83 dB<br />

Empfohlene Verstärkerleistung 30 bis 60 Watt<br />

Klang (47 von 50)<br />

Ausstattung (16 von 20)<br />

Verarbeitung (10 von 10)<br />

(max. 50)<br />

47<br />

(Summe, max. 50)<br />

33<br />

80

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