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Die Implementierung eines nadel- stichsicheren ... - Connexia

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4.4 Kosten<br />

4 Allgemeiner Teil<br />

Aufgrund der Unschärfe durch nicht gemeldete NSV können auch die Kosten im Zusam-<br />

menhang mit NSV nur annäherungsweise beurteilt werden. Eine Unterscheidung von Kos-<br />

ten durch gemeldete NSV in betriebswirtschaftliche Kosten und in volkwirtschaftliche<br />

Kosten scheint angebracht zu sein. <strong>Die</strong> Hepatitis-B-Schutzimpfung stellt ein Beispiel für<br />

betriebswirtschaftliche Kosten dar. <strong>Die</strong> Impfkosten müssen zur Gänze vom Arbeitgeber<br />

getragen werden. Auch ein Gang zum Betriebsarzt nach vorausgehendem Stichereignis<br />

und der dadurch entstandene Arbeitsausfall zählen zu den betriebswirtschaftlichen Kosten.<br />

Zu den volkwirtschaftlichen Kosten werden alle Therapiemaßnahmen nach Verletzungen<br />

und Infektionen gerechnet. <strong>Die</strong> gesetzliche Unfallversicherung kommt für die Behand-<br />

lungsmaßnahmen auf, auf Grund des Umlageprinzips wird diese vom Arbeitgeber finan-<br />

ziert und somit entstehen Kosten für die Allgemeinheit. Zahlen für Deutschland berechnen<br />

die Folgekosten einer NSV mit € 488.-, wobei € 148.- durch den Krankenhausträger abzu-<br />

decken sind. <strong>Die</strong> Kosten werden großteils durch die gesetzliche Unfallversicherung über-<br />

nommen (vgl. Wittmann, 2005, S 101).<br />

Bei chirurgischen Eingriffen lassen sich Stichverletzungen grundsätzlich schwer verhin-<br />

dern, da der Einsatz von Sicherheitsprodukten aus Praktikabilitätsgründen eng limitiert ist<br />

und nur für die wenigsten Anwendungen Sicherheitsprodukte zur Verfügung stehen.<br />

Im Gegensatz dazu gibt es durch Verwendung von <strong>stichsicheren</strong> Produkten zur Punktion<br />

einen deutlichen Rückgang bei den Verletzungszahlen. An der Universitätsklinik Heidel-<br />

berg wurden alle Produkte für perkutane Eingriffe in stichsichere Produkte getauscht, mit<br />

dem Resultat, dass es im Jahr nach dem Austausch zu keiner Verletzung durch einen Ka-<br />

nülenstich kam (vgl. Wittmann, 2005, S 124 – 134). <strong>Die</strong> Gegenüberstellung der entstande-<br />

nen Kosten durch gemeldete Stichverletzungen mit den Mehrkosten der sicheren Instru-<br />

mente ergibt keinen klaren Kostenvorteil durch die Einführung stichverletzungssicherer<br />

Punktionssysteme, allerdings werden die Kosten der stichverletzungssicheren Systeme mit<br />

deren Masseneinführung sinken und es muss erneut auf die Unschärfe der Kostenrechnung<br />

durch die Zahl der nicht gemeldeten Unfälle nach NSV verwiesen werden.<br />

<strong>Die</strong> Gesamtkosten von Nadelstichverletzungen in Deutschland liegen bei 47 Millionen<br />

Euro pro Jahr. 24 Millionen Euro fallen hierbei durch gemeldete Stichverletzungen an. <strong>Die</strong><br />

Mehrkosten bei einer flächendeckenden Einführung von <strong>stichsicheren</strong> Produkten liegen in<br />

Deutschland bei € 116.- pro Krankenhausbett/Jahr. Geht man von derzeit etwa 530.000<br />

Krankenhausbetten für Deutschland aus, so entstünden Mehrkosten durch stichverlet-<br />

Karl-Franzens-Universität Graz 9

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