Die Implementierung eines nadel- stichsicheren ... - Connexia
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4 Allgemeiner Teil<br />
wird, ist nicht auszuschließen, dass es zu einer Verletzung mittels scharfen und/oder spit-<br />
zen Gegenständen kommt.<br />
Zu einer vermeidbaren Verletzung zählt das nicht erlaubte aber immer noch angewandte<br />
Wiederaufsetzen der Schutzhülle auf die Kanüle nach Anwendung am Patienten (recap-<br />
ping).<br />
Bei Tätigkeiten mit spitzen und/oder scharfen Gegenständen muss die ungeteilte Aufmerk-<br />
samkeit auf die Ausführung gelegt werden (vgl. Wittmann/Baars, 2007, S 30-37).<br />
4.3 Infektionsrisiko bei Nadelstichverletzungen<br />
<strong>Die</strong> Konzentration der Krankheitserreger im kontaminierten Blut muss ausreichend hoch<br />
sein, um eine Infektion ausbrechen zu lassen. <strong>Die</strong> Infektion hängt in weiterer Folge von der<br />
immunologischen Situation des Empfängers ab. Bei einer Kontamination mit Viren sind<br />
die Konzentration der Erreger und auch deren Pathogenität ausschlaggebend für eine In-<br />
fektion. <strong>Die</strong> meisten Krankheitserreger werden mit direktem Blut-zu-Blut-Kontakt, in die-<br />
sem Fall durch NSV, übertragen. In der Literatur werden Übertragungen von allen Virus-<br />
hepatitiserregern, HIV, sowie den Erregern von Diphterie, Typhus, Herpes, Tuberkulose,<br />
Syphilis, Tripper und Malaria durch NSV beschrieben (Patey, 1995, S 41-47). Im klini-<br />
schen Bereich spielen vor allem drei blutübertragene Keime eine Rolle:<br />
• Hepatitis B Virus (HBV)<br />
• Hepatitis C Virus (HCV)<br />
• Humanes Immundefizienz Virus (HIV)<br />
Das Risiko einer HBV Infektion wird durch die verlangte HBV Schutzimpfung minimiert.<br />
Im Falle von HIV existiert eine effiziente postexpositionelle Prophylaxe. Da für HCV der-<br />
zeit keine wirksame Immunisierung zur Verfügung steht, ist die Vermeidung der Infektion<br />
durch allgemeinprophylaktische Maßnahmen Mittel der Wahl.<br />
Karl-Franzens-Universität Graz 8